Читать книгу Die zerbrochene Flöte - Maj Bylock - Страница 3

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Brennender Schmerz durchzuckte Dans Hand, und als er sie hochhielt, rann es warm an seinem Arm hinunter. Blut!

War das ein Messer, das da vorhin aufblitzte, oder ...? Er sah sich rasch um. Alles schwarz. Nicht einmal ein schmaler Streifen Mondlicht drang durch den Spalt der Tür, die soeben hinter ihm zugeschlagen worden war.

Alles ringsum war finster und still, die Schritte und Flüche draußen schon verhallt. Dan trat wütend gegen die Tür. An der Außenseite war der Haken sorgfältig eingehängt. In einem Gefängnis hätte er nicht sicherer eingesperrt sein können!

Enttäuscht sank er auf die Schwelle, streckte die Finger der verletzten Hand vorsichtig aus und spuckte auf die Wunde. Und trotzdem war ihm seine Hand im Augenblick nicht so wichtig wie das, was er an einem dünnen Lederriemen um den Hals trug.

Vorsichtig steckte er die gesunde Hand unter den Kittel und holte einen eigenartig geformten Stein hervor, den er behutsam an der Hose abwischte und eingehend betastete, um festzustellen, ob er bei dem Sturz vorhin etwa beschädigt worden war.

Der Stein war noch ganz! Dan verbarg ihn wieder unter seinem Kittel. Dort mußte er hängenbleiben, bis er Dan eines Tages den Weg zu dem einen Menschen gezeigt haben würde, den Dan sucht.

Ja, der Stein würde es ihm sagen, wenn er den Richtigen gefunden hätte. Daher war der Stein auch das Wichtigste, was Dan auf dieser Welt besaß.

Er untersuchte seinen Kerker noch einmal. Dort oben – war es dort nicht ein wenig heller? Vielleicht ein Loch in der Wand? Das mußte er feststellen. Er machte ein paar rasche Schritte, stolperte jedoch und fiel auf seine verletzte Hand.

Au, das tat weh ...

Er schaute zu dem hellen Schimmer empor. Die Öffnung befand sich zu hoch oben. Er reichte nicht hinauf. Aber wenn er auf etwas hinaufklettern könnte, dann vielleicht ...

Worüber war er überhaupt gestolpert? Mit seiner unverletzten Hand tastete er über den Boden. Holz! Gespaltene Holzscheite! Dann müßte es hier drin doch auch einen Hackklotz geben?

Dan tastete sich weiter durch die Dunkelheit. Da stand der Klotz, groß wie ein Baumstumpf und so schwer, als ob er noch mit der Erde verwurzelt wäre. Mit der verletzten Hand konnte ihn Dan nicht hochheben, er mußte den Hackklotz umkippen und rollen, das ging besser. Die Hand schmerzte, und Schweiß lief ihm über das Gesicht, als er endlich auf dem Hackklotz stand und sich der Helligkeit entgegenstreckte.

Es war ein Loch, genau wie er es angenommen hatte. Kühle Abendluft strömte über sein erhitztes Gesicht. Die gesunde Hand bewegte sich rasch über die Wand. Die groben Holzbalken waren rauh, boten aber keinen Halt, um daran hinaufklettern zu können.

Dan tastete das Loch noch einmal ab. Es war auch zu klein. Selbst wenn es ihm gelingen sollte, irgendwie hinaufzukommen, könnte er sich nicht hindurchzwängen, obwohl er dünn und abgemagert war.

Entmutigt ließ er sich auf den Hackklotz sinken. Das hieße also, daß er hierbleiben mußte, bis ihn jemand herauslassen würde.

Jemand. Wer denn? Wenn es nur nicht derselbe wäre, der ihn vorhin hier eingesperrt hatte! Dan lehnte sich an die Wand und atmete den frischen Luftstrom tief ein, der aus der Öffnung oben drang. In seiner Hand pochte es hart und heftig, in seiner Brust ebenfalls.

Wenn Jakob hiergewesen wäre, hätte er die Tür aufgerissen und den Schankwirt auf den Misthaufen geworfen, dachte Dan. Wenn ... Aber Jakob war nicht hier. Nach einer Weile wurde Dan ruhiger. Auch das Pochen in Hand und Brust ließ nach. Statt dessen begann nun der Hunger in Dans Eingeweiden zu rumoren. In der Tasche steckte noch ein Stück Brot, das nahm er jetzt heraus.

„Dieb!“ hallte eine wütende Stimme in seinen Ohren.

Ja, das Stück Brot war gestohlen. Und dennoch schmeckte es ihm besser, als Honig und gebackene Tauben einem Fürsten schmecken könnten. Satt wurde Dan nicht davon, aber wenigstens war der Hunger nicht mehr ganz so reißend. Jetzt nahm er auch die Geräusche draußen wieder wahr.

Von weitem hörte er Schreie und Gelächter. Der Jahrmarkt war zu Ende. Torkelnde Bauern und ihre lachenden Frauen machten sich an Saumzeug und Deichseln zu schaffen. Die Pferde mußten angespannt werden. Es war an der Zeit, nach Hause aufzubrechen. Heute nacht würden viele Pferde den Heimweg allein finden müssen, während der Bauer im Wagenstroh seinen Rausch ausschlief.

Die Stimmen machten es Dan noch deutlicher, wie einsam er war. Und wie so oft, wenn Einsamkeit und Schmerz angeschlichen kamen, nahm er den Stein in die Hand. Der Stein ... Der Stein würde ihm helfen, Jakob zu finden. Dann würde seine Einsamkeit endlich ein Ende haben.

Wie jedesmal bisher verströmte der Stein Ruhe. Dan schloß die Augen und lehnte sich an die Wand. Die Laute von außen versanken, und er lauschte einer Melodie in seinem Inneren.

Er ließ den Stein los und holte eine kleine Flöte aus seiner Tasche. Als er zu spielen begann, spürte er den brennenden Schmerz in der Hand kaum noch. Dan spielte alle Sehnsucht und Trauer, alle Angst und alles Entsetzen von sich weg.

Dans Kopf lag auf Holzscheiten und Hobelspänen. Er träumte den immer wiederkehrenden Traum von seinem Geheimnis, dem Geheimnis des Steins.

Da spürte er, wie jemand an seinem Hals entlangtastete und den Stein packte! Mit einem verwirrten Schrei warf er sich auf die Seite und versuchte, die Hände des Angreifers zu erwischen. Statt dessen bekam er einen kalten, behaarten Schwanz in die Hand.

Eine Ratte – so groß wie eine Katze!

An Ratten war er gewöhnt. Daheim in der Stadt hatte er sie häufig groß und fett Rübenschalen und andere Küchenabfälle futtern sehen. Wenn es zu Hause nichts mehr zu essen gab und sein Magen wie üblich vor Hunger knurrte, hatte er sie manchmal sogar um diese Abfälle beneidet.

Aber eine Ratte, die einem über den Hals kroch ... Wenn er an die räudigen Pelze und nackten Schwänze dachte, wurde ihm übel. Nackte Schwänze? Der, den er gerade eben in der Hand gehalten hatte, war nicht nackt, sondern behaart. Wenn es keine Ratte war, was war es dann? Hellwach richtete er sich auf. Morgenlicht strömte durch das Loch oben unter der Decke und durch den Türspalt. Jetzt konnte er endlich etwas erkennen.

Dort hinten in der Ecke ... Zwei glänzende braune Augen musterten ihn gespannt, als er mit einem Holzscheit in der Hand vorsichtig aufstand. Das Tier war häßlich und sah überhaupt nicht wie eine Ratte aus. Es erinnerte eher an eine Katze, hatte aber Hände anstelle von Pfoten. Das Gesicht war flach und runzlig mit einer platten Schnauze und faltiger, graugrüner Haut.

Jetzt erkannte er es! Das war doch dieser Affe, den er gestern bei den Gauklern auf dem Jahrmarkt tanzen gesehen hatte! Der Affe war angebunden und tanzte im Kreis herum, während die Gaukler auf ihren Flöten spielten.

Er muß ausgerissen sein, dachte Dan. Die Schnur hing ihm ja noch um den Hals. Aber wie war er hier hereingekommen?

Er schaute rasch zur Tür. Die war noch immer fest verriegelt. Aber der Affe war klein genug, um durch das Loch unterm Dach schlüpfen zu können. Vielleicht hatte er Dan spielen hören und war deswegen hereingeklettert?

„Komm her, kleines Äffchen“, lockte Dan und legte das Holzscheit aus der Hand.

Der Affe scheute zurück und zwinkerte unruhig mit seinen braunen Augen. Dan streckte seine Hand aus. Doch der Affe drückte sich erschrocken in die Ecke. Da nahm Dan die Flöte und spielte ein paar Töne. Jetzt kam der Affe vorsichtig näher, und als Dan weiterspielte, begann das Tierchen zu tanzen. Genau wie auf dem Marktplatz tanzte es immer im Kreis herum. Bald kauerte es auf Dans Schulter und versuchte, die Flöte zu fangen. Die Scheu war fast verschwunden.

Dan vergaß alles bis auf den kleinen Affen. Jetzt fand er ihn gar nicht mehr so häßlich.

„Du bist eine richtige kleine Plattnas“, flüsterte er und überließ dem Affen seine Flöte.

Der Affe setzte sie an den Mund, als wollte er spielen. Aber das konnte er dann doch nicht, er konnte nur mit seinen scharfen Zähnen daran herumnagen.

Als die Flöte nicht klingen wollte, warf er sie ungeduldig weg und zerrte an dem Riemen, den Dan um den Hals hängen hatte, genau wie vorhin, als er Dan weckte.

„Den Stein darfst du mir nicht berühren“, flüsterte Dan und hielt die dünnen Ärmchen fest.

Plötzlich war er wieder in die Wirklichkeit zurückversetzt. Das Sonnenlicht draußen machte es möglich, daß er nun seine Umgebung erkennen konnte. Daß die Sonne schien, bedeutete jedoch auch, daß es Morgen war. Jeden Augenblick konnte jemand kommen. Wenn er fliehen wollte, mußte es schnell gehen!

Dan untersuchte die Tür. Der Haken lag noch genauso fest wie in der Nacht. Aber vielleicht konnte er das Loch unterm Dach etwas vergrößern?

Wenn er nur so klein wäre und an den Wänden hochklettern könnte wie Plattnas. Neiderfüllt sah er die schmalen, kräftigen kleinen Affenhände an, und plötzlich fiel ihm eine Möglichkeit ein, wie er entkommen könnte!

Rings um die Tür verlief ein Spalt. Dans eigene Hand war zu groß, aber die Hand des Affen nicht. Rasch zeigte er dem Affen, was er tun sollte. Gehorsam streckte das Tierchen die Hand durch den Spalt und packte den Haken. Daß es ihn gleichzeitig hochheben sollte, begriff es allerdings nicht.

In diesem Augenblick hörte Dan schwere Schritte in seine Richtung kommen! Sein Herz blieb beinahe stehen. Doch dann gingen die Schritte vorbei. Demnach sollte er jetzt noch nicht geholt werden.

Plattnas hatte die Schritte ebenfalls gehört. Genau wie vorhin erschrak er heftig, und als er zurückscheute, zog er seine Hand an. Dabei bewegte er sie nach oben. Der Haken kam mit!

Dann ging alles sehr schnell.

Die Türangeln quietschten und jammerten, als Dan die Tür weit genug aufschob, um in die Helligkeit hinausschlüpfen zu können. Jetzt hatte er nicht nur den Lederriemen mit dem Stein um den Hals. Zwei dünne, behaarte Arme klammerten sich um seinen Nacken, und ein plattes, kleines Gesicht preßte sich an seine Wange.

Obwohl es noch früh am Morgen war, schien die Sonne bereits blendend hell. Die Strahlen stachen Dan, der sich noch nicht ans Licht gewöhnt hatte, in die Augen. Daher entdeckte er die Gefahr auch nicht rechtzeitig. Gerade als er in die Freiheit davonstürzen wollte, brüllte jemand auf und packte ihn am Ohr.

Dan warf sich zur Seite, war aber nicht schnell genug. Kopfüber stolperte er in die Brennesseln, die an der Wand des Holzschuppens wuchsen, und sein Verfolger fiel über ihn. Die Stimme erkannte er. Das war der Schankwirt, dem er gestern das Stück Brot gestohlen hatte, als er zu verhungern glaubte.

Die Nesseln verbrannten ihm Gesicht und Hände, doch das spürte er nicht. Er hatte die harten Fäuste des Wirts schon einmal zu schmecken bekommen und wußte, wer diesen Kampf gewinnen würde.

Aber mit einem hatte er nicht gerechnet ...

Plötzlich schrie der Wirt auf und ließ Dan los. Seine Schürze flatterte, und seine Arme wirbelten wie wild durch die Luft, als er davonstürzte und schrie: „Der Gottseibeiuns ist hinter mir her! Ich habe den Leibhaftigen heute nacht in meinem Holzschuppen beherbergt! Ich trage den Teufelsbiß am Arm!“

Dan blieb in den Nesseln liegen. Zuerst begriff er gar nichts. Aber der Affe leckte sich zufrieden die platte Schnauze und klammerte sich erneut an Dans Nacken. Da stand Dan aus dem Nesselgestrüpp auf, und mit Plattnas auf der Schulter ging er ruhig davon. Wer einen solchen Freund hatte, brauchte sich nicht einmal vor dem wütenden Schankwirt zu fürchten!

„Wenn du nur mir gehören würdest“, seufzte Dan und strich Plattnas über den Rücken.

Aber irgendwo auf dem Marktplatz würden die Gaukler bestimmt ihren kleinen Affen suchen. Es war wohl am besten, wenn er hinging und das Äffchen zurückgab. Doch der Marktplatz lag leer und verlassen da. Abfälle, Pferdeäpfel und zertrampeltes Gras waren die einzigen Spuren, die geblieben waren. Heute war es still hier. Keine Kinder, die lachten und um Jahrmarktsleckereien bettelten. Keine Männer, die klapprigen Gäulen ins Maul schauten. Keine Frauen, die an den Marktbuden um geblümte Kopftücher feilschten. Die Gaukler waren ebenfalls verschwunden. Vielleicht schliefen sie irgendwo in einer Scheune?

Wie soll ich sie dann finden können? überlegte Dan. Vielleicht sind sie auch längst schon zum nächsten Jahrmarkt unterwegs?

Er sah Plattnas an. Der Affe saß zufrieden auf Dans Schulter und zwickte sich einen Floh aus dem Schwanz. Für die Gaukler schien er sich überhaupt nicht zu interessieren.

Dan ließ den Marktplatz hinter sich. Jetzt hatte er wieder Hunger, und zwar so großen Hunger, daß sein Magen schmerzte und sein Hals wie zugeschnürt war. An nichts anderes konnte er denken als an Essen.

Sein Hunger war inzwischen so groß, daß er sogar wieder daran dachte, zur Schenke zurückzuschleichen, um sich dort ein neues Stück Brot zu ergattern. Oder warum nicht gleich ein ordentliches Stück Fleisch aus der Küche, wo es so herrlich duftete?

Dan ging nicht zurück. So groß war sein Hunger aber doch nicht, als daß er den schwarzen Holzschuppen dafür in Kauf genommen hätte. Er schlenderte die Landstraße entlang, während der Affe auf seiner Schulter kauerte. Dan überlegte, ob Plattnas wohl genauso großen Hunger hatte wie er. Von Flöhen konnte man wohl kaum satt werden.

Plötzlich machte der Affe einen Satz hinunter ins Gras und flitzte davon.

„Plattnas!“ schrie Dan und rannte hinterher.

Aber der Affe war schon verschwunden. Dan blieb stehen. In welche Richtung war Plattnas eigentlich davongerannt? Wie ein graues Wollknäuel war er durchs Gras gewirbelt und im Nu verschwunden. Dan suchte ohne Erfolg in den Büschen, dann setzte er sich enttäuscht ins Gras und stützte das Kinn in die Hände.

Da hörte er etwas oben in einem Baumwipfel schnattern.

„Plattnas!“

Hoch oben auf einem Zweig saß der Affe und fraß etwas. Bald hatte Dan entdeckt, daß Plattnas in einen Wildapfelbaum geklettert war. Er kletterte selbst rasch hinterher. Die Äpfel waren sauer und machten die Zähne stumpf, aber Dan kaute, als hätte er einen saftigen Braten zwischen den Zähnen.

Als er schließlich weiterzog, hüpfte Plattnas neben ihm her. Anfangs hielt Dan noch das eine Ende der Schnur in der Hand, damit der Affe nicht mehr entwischen konnte. Doch schon bald merkte er, daß das Tierchen nach jeder Entdekkungsreise, die es in den Wald und auf die Felder machte, zu ihm zurückkehrte.

Im Laufe des Tages wurde es heiß. Dan fühlte sich immer schläfriger, und Plattnas war ebenfalls müde. Er hüpfte nicht mehr so weit weg, sondern kletterte immer öfter auf Dans Schulter. Schließlich legten sie sich in den Schatten eines Haselstrauches, um sich auszuruhen.

Nüsse schmecken gut, dachte Dan und blickte in das grüne Blattwerk hinauf. Aber es dauert noch etwas, bis sie reif sind. Jetzt sind sie erst grüngelb.

Er war mutlos und traurig. Von wilden Äpfeln konnten sie nicht allzu lange leben. Er mußte sich eine andere Möglichkeit ausdenken, um für Nahrung zu sorgen. Dan holte den Stein hervor und ließ das grünliche Licht hindurchscheinen. Er sah die Strahlen tanzen und schimmern, und das Grün wurde zu einem Meer, zu einem unendlichen, grünen Meer.

Er lag da und dachte an die Worte seiner Mutter: „Der Stein ist die eine Hälfte eines Sonnensteines. Früher zeigten die Sonnensteine den Seeleuten den Weg über die großen Meere. Wenn sie einen Sonnenstein hochhielten, sahen sie den Schein der Sonne, selbst wenn der Himmel mit Wolken bedeckt war.“

Jetzt wußte Dan, was er tun sollte. Es war, als hätte der Stein es ihm zugeflüstert. Das Meer! Er mußte aufs Meer hinaus, genau wie Vater und Jakob.

Das Rauschen des Windes im Haselgestrüpp wurde zum Brausen des Meeres, und als Dan eingeschlafen war, träumte er von grünen, schimmernden Wellen. Das Meer, das ihn stets gelockt, vor dem er sich aber auch so sehr gefürchtet hatte.

Im Traum sah er ein Schiff. Er wußte, daß der, der die andere Hälfte seines Sonnensteins trug, sich an Bord befand. Sachte veränderte sich die Form des Schiffes. Die Segel lösten sich auf, und der Rumpf wurde schmaler. Als es im Dunst verschwand, erinnerte es an eine sargähnliche Kiste.

Dan richtete sich verwirrt auf und wischte den Traum beiseite. Die Kiste hatte ihn zwar erschreckt, aber seine Mutlosigkeit war verschwunden. Jetzt wußte er, wohin er wollte. Er hatte ein Ziel und mußte weiter. Jetzt sofort! Aber da merkte er, daß Plattnas wieder fort war.

Dan suchte und suchte. Hatte das Äffchen einen neuen Wildapfelbaum gefunden? Nein, hier wuchsen nur Haselbüsche und Birken. Dan rief und rüttelte an den Baumstämmen. Jetzt war er zornig. Er hatte keine Lust, seine Zeit mit der Suche nach einem dummen, kleinen Affen zu vergeuden. Jetzt hatte er Wichtigeres vor. Und außerdem wurde es dunkel.

Bald kann ich Plattnas nicht mehr sehen, dachte er. So grau und zottig und winzig wie er ist. Es hat keinen Sinn, noch länger zu suchen. Dann muß er eben hier im Wald bleiben, wenn er nicht mitkommen will.

Er ging los, blieb aber gleich wieder stehen.

Und wenn der Fuchs kommt? dachte er. Ach was, dann kann er auf einen Baum klettern!

Er ging wieder los, allerdings ganz langsam. Sollte er Plattnas wirklich zurücklassen? Es würde kalt werden. Und ganz dunkel. Er selbst würde bestimmt kein Auge zumachen können, wenn er wüßte, daß das Äffchen alleine draußen durch die Nacht strich.

Da kam ihm plötzlich eine Idee. Er holte seine Flöte hervor und spielte und blies so eifrig, daß die Töne schrill und falsch wurden.

Dann verstummte er und lauschte. Antwortete jemand? Nein, kein Geschnatter, kein Plattnas, der auf seine Locktöne antwortete.

Doch hinter sich hörte er jemanden lachen. Ein heiseres, krächzendes Lachen. Er wirbelte herum. Vor ihm stand eine alte Bettelfrau, und vor ihren Füßen tanzte Plattnas!

„Du bist wohl der Leibhaftige selbst, der die Teufelchen am hellichten Nachmittag zum Tanzen bringt“, sagte sie zu Dan und stupste Plattnas leicht mit ihrem Bettelstab.

„Und du bist wohl eine richtige Hexe, wenn du weder vor mir noch vor den Teufelchen Angst hast“, fauchte Dan. „Laß meinen Affen in Ruhe!“

Jetzt stupste die Alte wieder mit ihrem Stock. Da packte Plattnas ihn mit seinen kräftigen, kleinen Händen und zog ihn schnell an sich. Als die Alte den Stock wieder an sich zu nehmen versuchte, ließ sie ihr Bettlerbündel fallen. Ein Brotfladen kullerte in den Straßenstaub.

Dan vergaß sowohl Plattnas als auch die Alte und schaute mit hungrigen Augen hinter dem wundervollen Brot her.

Da sagte die Alte: „Ich bin zwar arm und muß von dem leben, was die Bauern mir zuwerfen. Aber daher erkenne ich auch den Blick eines anderen Armen, der noch hungriger ist als ich.“

Sie humpelte zum Wegrand hinüber und hob das Brot auf. Vorsichtig blies sie den Staub ab und brach den Fladen mitten entzwei.

„Das Brot reicht für uns beide. Nimm du dieses Stück!“

Dan schämte sich. Sollte er etwa von einer Bettlerin Brot annehmen?

Das Brot schmeckte wie himmlisches Manna, und sein Magen schien nicht genug davon bekommen zu können. Schweigend saß er neben der Alten am Wegrain, während er das Brot verschlang.

Plattnas bekam auch etwas davon. Aber er machte sich nichts aus Brot. Da schmeckten Flöhe schon besser. Er hatte die Flohjagd in seinem Pelz wieder aufgenommen.

Als das Brot gegessen war, wollte Dan sich bedanken. Aber wie? Er spielte eine Melodie, die schönste, die er kannte. Plattnas tanzte dazu. Er tanzte und tanzte, bis er müde wurde und in Dans Schoß kroch.

Die Alte lachte ihr heiseres, glucksendes Lachen und stand auf.

„So, jetzt werde ich weiterziehen müssen“, sagte sie und zeigte auf ein Holztäfelchen, das sie um den Hals trug.

Dan wußte, daß es ein Bettlerpaß war, auf dem jeder Hof des Kirchensprengels mit einem Zeichen eingetragen war. Laut Gesetz mußte auf den Höfen der Reihe nach der Alten freie Kost und eine Schlafstelle zur Verfügung gestellt werden.

Doch wie das Essen zu sein hatte und wo die Alte schlafen sollte, das bestimmten die Hofbesitzer. In der einen Nacht mußte sie bei den Kühen im Stall schlafen, in der anderen hatte sie vielleicht das Glück, bei der Katze neben dem Herd schlafen zu dürfen.

„Wohin bist du denn mit dem Tier unterwegs?“ erkundigte sie sich neugierig. „Denn das, was du da um den Hals hast, ist doch wohl kein Bettlerpaß?“

Ihr gekrümmter Finger betastete den Riemen, an dem der Sonnenstein hing.

Dan trat rasch zurück und legte seine Hand schützend über den Stein unterm Kittel. Den Stein durfte sie nicht sehen.

„Ich will auf einem Schiff anheuern“, antwortete er.

Dann gingen sie in verschiedene Richtungen weiter. Plattnas schlief wie ein kleines Kind vertrauensvoll mit der Wange an Dans Ohr. Dan gewöhnte sich daran, ihn mit sich herumzutragen.

Die rote Sonnenkugel war schon längst hinter den Waldrand gerollt. Dan hatte wieder Hunger. Seine Beine wollten sich irgendwo ausstrecken, wo es weich war, und seine Gedanken wurden Träumen immer ähnlicher.

In weiter Ferne lag ein Dorf. Vielleicht können wir heute nacht dort schlafen? dachte er.

Doch sämtliche Höfe waren schon dunkel. Auf dem Land ging man zeitig schlafen. Dan fürchtete das Mißtrauen der Bauern, weil sie vom Gebell der Hofhunde geweckt würden, wenn er wie ein Landstreicher um die Höfe schlich. So suchte er nach einem Heuhaufen, und noch bevor es ganz dunkel geworden war, schliefen Dan und Plattnas in einer Höhle aus duftendem Heu. Aber Dan schlief unruhig. Er kämpfte um Leben und Tod mit einem Seeräuber, der ihm immer wieder mit einem glühenden Schwert durch die Hand stach. Jedesmal wimmerte Dan vor Schmerzen auf.

In der ersten Morgendämmerung waren Dan und Plattnas wieder unterwegs. Als Frühstück aßen sie unreife Preiselbeeren und vereinzelte Walderdbeeren, die noch am Wegrand standen.

Wasser gab es reichlich in den Bächen und braun glänzenden, kleinen Waldtümpeln. Dort konnte Dan auch seine wunde, schmerzende Hand hineintauchen. Wenn er sie ins kühle Wasser hielt, ließ der Schmerz etwas nach.

Viel Zeit gestattete er sich jedoch nicht, dazu hatte er es zu eilig. Plattnas durfte auch nicht frei herumlaufen wie gestern. Er mußte sich damit abfinden, daß Dan ihn trug.

Widerspenstig zappelte er in Dans Armen und wollte auf den Boden hinunter. Der ganze Wald war voller Vögel, Ameisen, Hasen und anderer verlockender Dinge. Verstand Dan denn nicht, daß er hinunter mußte?

Dan verstand das wohl. Doch schon hier im Wald spürte er, daß sie sich dem Meer näherten. Der Wind zwischen den Bäumen schmeckte bereits salzig und trug den scharfen Geruch von angetriebenem modrigen Tang.

Wenn Dan genau hinhörte, konnte er sogar das Geräusch der Brandung vernehmen, die auf den Strand schlug. Jetzt sollte ihn nichts mehr aufhalten, nicht einmal seine schmerzende Hand!

Als er endlich den Waldrand erreichte, vergaß er alles, auch die Schmerzen. Er sah nur noch das, was vor ihm lag. Die Freiheit, die unendliche Freiheit. Und dort draußen, irgendwo auf dem glitzernden Wasser, da war Jakob. Aber hier stellten sich auch die Erinnerungen ein. Wie kalte Nebelwolken glitten sie auf dem Wasser vorbei.

Dan blieb stehen und dachte an den Abend, als Mutter beerdigt worden war. Er dachte daran, wie er allein aus der Stadt hinauslief, ohne daß ein einziger Mensch danach fragte, was aus ihm werden würde. Damals lief Dan, um all den Menschen zu entkommen, die ihm und Mutter ihre Verachtung gezeigt hatten. Und um jenen zu entkommen, die seinen Vater einen Mörder genannt hatten.

Als Vater ihn und Mutter verlassen hatte, war Dan selbst so klein gewesen, daß er sich nicht mehr an ihn erinnern konnte. Aber Mutter hatte erzählt, daß das Schiff, auf dem Vater Kapitän war, in einem schweren Sturm untergegangen sei. Fast alle seien ertrunken, Vater ebenfalls.

Einige Zeit nach dem Schiffsbruch hatten die Leute in der Stadt begonnen, boshafte Gerüchte zu verbreiten. Es hieß, Vater habe selbst versucht, das Schiff auf Grund zu setzen, um die Ladung anschließend zu verstecken und zu verkaufen!

Der Kaufmann, dem das Schiff und die Ladung gehörten, war zu Mutter gekommen und hatte all ihre Habe verlangt. Haus und Möbel, sogar den Ring, den Mutter als Hochzeitsgabe von Vater erhalten hatte, nahm er ihnen weg.

Dan erinnerte sich nur an das kleine Zimmer, das sie danach hatten. Er erinnerte sich an einsame Tage, als Mutter fortging, um bei Fremden zu waschen. Nur dort, wo man Aushilfskräfte benötigte, erhielt sie Arbeit. Niemand wollte der Frau eines Mörders eine feste Anstellung geben.

Und ich, dachte Dan. Was hätte ich dort für ein Auskommen gehabt? Niemand hat mich als Lehrbub aufnehmen wollen. Ich war nur gut genug, um Botengänge zu erledigen, wenn sonst niemand zur Hand war.

Nein, jetzt, da Mutter nicht mehr da war, gab es nichts, was ihn noch in der Stadt hielt.

Dan stand still und ließ die Nebelschwaden der Erinnerungen an sich vorüberziehen. Sie waren dunkel und schmerzlich. Aber es gab auch ein anderes Bild in seiner Erinnerung. Eines Abends, kurz vor Mutters Tod, hatte er gespürt, wie ihre weichen Hände ihm einen Riemen um den Hals banden. An dem Riemen hing der Sonnenstein. Auf der einen Seite war er flach und eben, auf der anderen scharf und gezackt.

Dan konnte ihre Worte immer noch hören: „Die andere Hälfte habe ich deinem Bruder Jakob um den Hals gehängt, als er groß genug war, um zur See zu gehen!“

Am selben Abend, als Mutter ihm den Stein um den Hals gehängt hatte, schwor sich Dan, Jakob zu finden. Und wo sollte Jakob sein, wenn nicht auf dem Meer?

Wer zur See wollte, mußte auf ein Schiff, und Schiffe gab es im Hafen. Aber der Hafen lag in der Stadt, und dorthin wollte Dan nicht zurückkehren.

Dennoch folgte er dem Strand nach Norden, der Stadt zu. Den ganzen Tag wanderte er am Strand entlang, und schließlich sah er die Stadtmauer, die sich schwer und grau gegen den Abendhimmel abzeichnete. Wie ein Drache ringelte sich die Mauer um die Häuser der Stadt, während die hohen Wachtürme wie die Stacheln auf dem Rücken des Drachen hochragten.

Die Wächter hatten die Stadttore noch nicht geschlossen, und so konnte Dan noch durch die modrig kühle Dunkelheit des Südtores hineinhuschen.

In dem Moment, als er auf den dahinterliegenden Platz treten wollte, hörte er den Gleichschritt der Wache auf dem Straßenpflaster näherkommen. Rasch verbarg er sich hinter ein paar Steinblöcken, die aus der Mauer herausragten und sah, wie die Männer gemeinsam den schweren Balkenriegel auf der Innenseite der beiden Torhälften vorschoben.

Heute nacht konnte kein ungebetener Gast mehr in die Stadt eindringen. Jetzt konnten sich die Wächter einen oder zwei Becher Bier in der Schwarzen Tonne gönnen.

Dan blieb vorerst noch in seinem Versteck. Obwohl bisher niemand nach ihm gefragt hatte, mochte er sich nicht auf den Straßen sehen lassen. Wenn die Leute Plattnas erblickten, würden sie bestimmt neugierig. Dann würden sie Dan zwingen zu spielen, um den Affen tanzen zu sehen.

Andererseits, dachte er, würden wir dann vielleicht etwas zu essen bekommen!

Aber Dan verabscheute die Menschen in der Stadt und wollte ihnen nicht vorspielen. Außerdem schmerzte seine Hand jetzt viel zu sehr. Er könnte nicht mehr gut genug spielen.

Plattnas ... Plötzlich wurde ihm klar, daß er etwas finden mußte, in dem er das Tierchen verstecken konnte.

Dan wartete, bis es ganz dunkel geworden war. Dann schlich er durch die engen Gassen zu dem Haus hinüber, wo Mutter und er ihr Zimmerchen gemietet hatten. Vielleicht ist das Zimmer noch leer, dann könnten wir dort schlafen, dachte er.

Doch aus dem Fenster schien Licht. Enttäuscht schlüpfte er statt dessen durchs Gartentor des Nachbarn. Dort im Garten wuchsen sowohl Maulbeeren als auch Birnen. Das wußte er genau, er hatte sich dort schon häufig insgeheim sattgegessen.

Dan tastete an den vertrauten Zweigen entlang. Maulbeeren gab es keine mehr. Aber die Birnen! Plattnas hatte schon entdeckt, daß oben im allerhöchsten Wipfel noch mehrere Birnen hingen. Er hüpfte wild durch die Äste, so daß fast alle neben Dan ins Gras plumpsten.

In dieser Nacht schliefen Dan und Plattnas auf der Erde unter den Bäumen.

Schlafen ... Dan fand nicht viel Schlaf. Das Gras war taunaß, und seine Kleider wurden bald feucht. Außerdem wurde die Nachtluft um diese Jahreszeit allmählich kühl. Die sommerliche Wärme war dahin.

Dan wälzte sich hin und her, streckte sich, rollte sich zusammen und sehnte sich nach dem weichen Heuhaufen am Dorfrand.

Plattnas schlief fest. Er schnarchte sogar ab und zu und scharrte mit seinen kleinen Händen. Ob er wohl träumte? Vielleicht befand er sich gerade in einem fernen Land? In einem fremden Land, in dem Bäume, Blumen und Menschen ganz anders aussahen als hier. Was mochte das Äffchen alles erlebt haben, bevor es zu Dan kam? Er wußte so wenig von ihm.

In dieses fremde Land werden wir reisen, überlegte Dan. Vielleicht sind wir morgen schon dorthin unterwegs. Er rollte sich noch fester zusammen und dachte an das wunderbare Land. Zu essen gab es dort sicher reichlich, und nachts war es dort warm und angenehm.

Doch kaum war er eingeschlafen, kehrte der Seeräuber von gestern nacht zurück. Genau wie gestern durchbohrte er Dans Hand mit seinem glühenden Schwert. Dan begann zu schwitzen, obwohl die Nachtluft kühl war. Er schwitzte und fluchte über seine verflixte Hand, die so sehr schmerzte.

Dann endlich brach der Morgen an. Jetzt mußte Dan aus dem Garten verschwinden, bevor die Menschen ringsum aufwachten. Und Plattnas! Er hatte ja immer noch keine Ahnung, wo er das Äffchen verbergen sollte.

Dan sah sich im Morgenlicht um. Dort hinten hing Wäsche zum Trocknen. Eine dieser gestreiften Schürzen würde sich gut eignen, dachte er. Ich könnte sie zu einem Bündel zusammenschnüren, so ähnlich wie das der alten Bettlerin. Dann könnte ich Plattnas hineinstecken.

Aber Plattnas würde sofort seinen Schwanz hinausstrecken, und seine vier kräftigen Hände würden die Knoten aufscharren. Bevor sie halbwegs unten am Hafen wären, würde der neugierige kleine Kopf bestimmt auch schon herausschauen. Dan brauchte einen Sack. Einen richtigen, dichten Sack, den er ordentlich zubinden konnte, in dem Plattnas aber trotzdem noch Luft bekam.

Doch einen Sack warf man nicht so einfach weg, daher konnte er kaum hoffen, einen zu finden. Während er eine Birne frühstückte, überlegte er.

„Plattnas, komm herunter!“ flüsterte er plötzlich. „Ich habe eine Idee!“

Aber Plattnas wollte nicht. Er sprang hoch oben in den Baumwipfeln von Ast zu Ast und wollte, daß Dan mit ihm spielte. Erst als Dan einen vorsichtigen Ton auf der Flöte blies, kam der Affe herunter.

Inzwischen war es fast ganz hell. Da hörte Dan, wie die Haustür aufging, er riß Plattnas an sich und schlüpfte zum Gartentor hinaus.

„He, du da!“ rief eine morgenheisere Stimme aus dem Garten hinter ihm her.

Doch da war Dan schon unterwegs zum Hafen.

Die Gassen waren eng und krumm, aber Dan kannte hier jeden Winkel. Die Lybsche Gasse, dann hinaus auf die Strandstraße. Jetzt war er bald am Hafen. Bisher war er niemandem außer einem verschlafenen Schreinerlehrling begegnet, der aber nur Augen für das Straßenpflaster vor seinen Zehen hatte.

Da zuckte Plattnas plötzlich erschrocken zusammen, und bevor Dan überhaupt einen Gedanken fassen konnte, hatte der Affe schon einen Satz auf den Bretterzaun neben der Gasse gemacht. Dort oben hockte eine Katze, und Plattnas verabscheute Katzen!

Dan stürzte hinterher und erwischte Plattnas am Schwanz, kurz bevor die Rauferei losging. Plattnas schnatterte wütend auf die Katze ein, die fauchte, mit den Augen funkelte und ihren aufgeplusterten Schwanz in die Luft streckte.

Rasch rannte Dan davon. Das hätte vielleicht einen Aufruhr gegeben! Jetzt begriff er erst recht, wie dringend er den Sack benötigte. Nicht nur, um Plattnas darin zu verstecken, sondern auch, um die Stadt vor dem Äffchen zu verbergen. Wenn es alle spannenden Dinge zu sehen bekäme, hinter denen es herjagen könnte, hätte Dan nichts anderes zu tun, als das Tierchen zu hüten.

Er blieb stehen und band Plattnases Schnur an seinem Gürtel fest. Das, was er jetzt vorhatte, war gefährlich und durfte nicht durch irgendeinen dummen Affenstreich gefährdet werden.

Die zerbrochene Flöte

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