Читать книгу Haben wir die Lüge in unserer DNA? - Manfred Behrend - Страница 9

EINFÜHRUNG

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Sind wir uns einig, dass Lügen ein hochgeistiger Vorgang ist? Ebenso etwas mit Ja oder Nein zu beantworten. Wenn ich zu etwas Ja sage, bin ich dann immer gegen dieses Nein? Auch kompliziert, wie vieles in dieser Welt. Eine falsche „Wahrheit“ ist kompliziert. Wir kennen den Spruch des wohl ersten modernen Philosophen Rene Descartes (1596-1650) „Cogito ergo sum!“ (ich denke, also bin ich!) Ich provoziere jetzt mit der eigenwilligen Umwandlung dieses Spruches in „ego mentio, ergo sum!“. (Ich lüge, also bin ich!) Bitte nicht erschrecken. Peter Stiegnitz (1936-2017) führte den Begriff Mentiologie, also die Wissenschaft von der Lüge ein. Wir denken sehr viel über alles nach. Ist dieser Satz irritierend? Selbstverständlich. Ich meine damit, dass wir uns angewöhnt haben, jede Minute des Daseins zu planen. Alles ist durchgeplant. Wir haben uns abgewöhnt, einfach mal nur den Moment zu genießen, tief einatmen und inne halten. Da wir uns dies wohl abgewöhnt haben in dieser hektischen Zeit, liegt es nahe, dass wir uns belügen lassen, selbst auch gerne lügen und für Unwahrheiten anfällig sind, um uns das Leben schön zu reden.

Als Einführung zum Lesen dieses Buches und Verstehen meiner Gedanken möchte ich primär die Frage der Religionen und der Politik benennen. Vorab sei gesagt, dass ich mich zu den Agnostikern bekenne. Also zu den sozusagen feigen Menschen vor einer Stellungnahme, wie manche es auslegen. In der Definition bedeutet Agnostizismus…ohne Erkenntnis. Eine milde Anschauung ohne Bösartigkeit. Ich betrachte es als ehrlich, da wir nie in der Lage sein werden, alle Geschehnisse auf der Erde, dem Kosmos, der Natur, dem Tierreich und auch dem Verhalten unter uns Spezies Mensch verstehen werden. Viele Menschen denken über Gott nach. Ein Agnostiker stellt jedoch, auch deprimiert fest, dass es keine zufriedenstellende Antwort gibt. Genannt werden muss auch, dass es vorsichtig geschätzt ca. 1,3 Milliarden Agnostiker gibt. Sind das alles feige Menschen vor einer Zugehörigkeit? Der Vorteil zur Verhütung von Streit oder gar Brutalität ist doch, dass es keine sogenannte Gemeinschaftsreligion mit Tempeln, Kirchen, Moscheen oder sonstigen Gebetsräumen ist. Keine Gemeinschaft, die behauptet und überzeugt ist, dass nur diese, meine Religion die Wahre ist. Eine einfache solide Einstellung.

Ein Atheist behauptet eindeutig, dass es keinen Gott geben kann. Der Agnostiker sagt eben, es könnte sein und nimmt hierdurch keine Stellung ein. Was nicht bewiesen ist, könnte sein. Lest mal bitte nach, was der griechische Philosoph Protagoras (480-410 v. Chr.) als Begründer des Agnostizismus in seinem Werk „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“ dazu genannt hat. Bemerkt werden muss hierbei jedoch, wie es vielerorts fälschlich genannt wird, der Agnostizismus ist eine Glaubensrichtung. Es ist doch keine abwertende Deutung, dass man, wie man es von der Kindheit an gelernt hat, auf Fragen Antworten zu finden. Auch wenn es ein Leben lang dauert. Ich finde, und es ist gerade heutzutage in der Welt der Anfeindungen der diversen Religionen, die zu Kriegen führen, etwas Friedliches. Warum? Weil der Agnostiker die soziale Stigmatisierung (Anprangerung, Brandmarkung) vermeidet. Nehmen wir einmal ein Beispiel, um zu verstehen. Bitte lächeln, aber auch ernsthaft betrachten:

„Ich glaube nicht, sofern es Einen gibt, an Gott.

Denn es gibt keine Beweise dafür, dass es ihn gibt oder nicht. Ich könnte genauso gut fragen, ob Alkohol klug macht. Es gibt keinerlei Beweise dafür.

Aber auch keine, die es widerlegen.“

Besonders in der heutigen Zeit werden Lügen als Wahrheiten verkauft in der Überzeugung, dass man Mitkämpfer und sehr viele Mitläufer findet. Wie meine ich das? Mit der sozusagen Auflösung des Sozialismus und dem Wegfall des großen Feindbildes vom bösen sibirischen Bären und dem Gegenpart, dass der Kapitalismus ebenso menschenfeindlich ist, musste etwas Neues her. Die Welt ist voller Waffen. Diese Lobby lebt weiterhin und wird sogar in geheimen Laboren vorangetrieben, um neue schreckliche vernichtende Waffen zu erfinden. Was macht man nun damit, wenn das jahrzehntelange Feindbild plötzlich „offiziell“ verschwunden ist? Die Welt ist schlimmer, ja grausamer geworden. Ein neues Feindbild musste her. Nehmen wir also die arabische Welt mit ihrem Islam. Was wäre die Welt ohne Feindbild. (es ist trauriger Sarkasmus) Beginnt die Manipulation, auch die Lüge nicht mit Weglassen von einigen Dingen in der Definition? Seit dem 11.09.2001 ist der Begriff Islamismus mit Terror, Fundamentalismus, Radikalität und Jihadismus verbunden. Das meine ich in diesem meinem Buch und finde, wer politisch denkt wird doch jeden Tag mit diesem Thema konfrontiert. Ebenso nimmt es Einfluss, auch wenn man meint, Politik oder Glaubensdinge sind nicht relevant für mein Leben. Wir verzwergen uns dadurch. Auch aus dem Bösen lernen und nie alles in eine Schublade versenken. Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber (geb. 1963) hat darüber referiert und nach Antworten gesucht. Der Islamismus war in dem Sinne eine Reformbewegung seit ca. 1928 in Ägypten. Man wollte die Absicht zueigen machen, den Islam im politischen und gesellschaftlichen Leben als Leitlinie einzufügen. Weg mit dem Laizismus und keine Trennung von Staat und Religion.

Hier möchte ich anknüpfen mit sogenanntem Verschweigen bzw. auch Unwahrheiten. Die Frage sollte doch erlaubt sein, ob es denn überhaupt Staaten, in denen der Laizismus (strikte Trennung Staat-Kirche) und auch die Säkularisierung (Verweltlichung, gedankliche und sittliche Loslösung von Kirche und Religion) gibt? Ich denke, es ist nicht möglich. Wird jedoch vollmundig behauptet. Ist es eine Lüge oder eine verzeihliche Unwahrheit? Wir gehen oft mit lateinischen oder altgriechischen Begriffen einher und verkennen die wahrlich inhaltliche Begriffsdeutung. Oder … nennen wir das Fortschritt? Wir behaupten es und sagen, natürlich nur wer es will, bei der Wahl zu Ministerämtern im dt. Bundestag … So wahr mir Gott helfe! … Eigenartig, oder bin ich der Depp, der das falsch versteht?

Wenn wir das z.B. das große Fest der Christen, Pfingsten nehmen. Die Frage muss doch erlaubt sein, warum man glauben soll, dass 50 Tage nach der Auferstehung (was auch schon seltsam ist) die Apostel den Heiligen Geist eingehaucht bekamen und plötzlich konnten alle Jünger sämtliche Sprachen der Welt. Das ist doch toll, nicht wahr? War wohl auch notwendig zur Akquise von „Kunden“. Raffiniert ist es auch, dass die Taube als Symbol für Pfingsten gewählt wurde. Also, liebe Leute. Wenn eine Taube, dieses niedliche Wesen kommt, nicht ducken, ob sie einen Haufen auf unsere Kleidung oder Kopf macht, sondern hoffen, dass wir durch ihren Atemhauch Sprachen lernen. Ach nein, nicht lernen, sondern laut Bibel können wir es plötzlich. Nun gut, glauben kann auch Spaß machen. Halten wir es also mit dem Philosophen und Redner Augustinus von Hippo (354-430), der da sagte:

„Der Mensch kann nur Wunder erleben, wenn er bereit ist, sein Herz und seine Augen zu öffnen.“

Es ist doch so, dass wir Geschichten der Bibel gerne glauben und seltsamer Weise daran auch festhalten.

In diesen Glaubensdingen, auch Kämpfe sollten wir schon unterscheiden. Der Islam wird oft gleichgesetzt mit dem Islamismus. Der Islam wird von den Islamisten instrumentalisiert. Es gibt aber diesen Unterschied, dass Muslime den Koran bzw. den Islam als persönliche Lebensführung nach seiner Deutung ausrichtet. Islamisten jedoch sehen im Islam eine Absolutsetzung des Glaubens im Sinne von Rechts- und Staatsordnungen. Also eine Überwindung der Trennung von Politik und Religion. Die Religion sollte etabliert werden in einem islamischen Staat und somit im Sinne von Theokratie. Das heißt, es wird eine allein religiös legitimierte Herrschaftsform angestrebt. Es muss genannt werden, dass die Mehrzahl der Muslime sich in soziale und auch politische Systeme wohlfühlen. Sehen sich hierdurch fanatische Islamisten „gezwungen“, auch gegen Landsleute mit Terror und Mord zu kämpfen? Hier finden wir den Fundamentalismus. Seltsam ist hier eigentlich, dass ethnische Gesichtspunkte kaum eine Rolle spielen. Es zählt nur der Identitätsfaktor, dass sich Gläubige auf den Propheten und die Frühgeschichte der Religion in allen Belangen des Lebens berufen. Zu den Propheten der Welt sagte uns der italienische Schriftsteller Umberto Eco (1937-2016) etwas nachdenkenswertes:

„Der Ruhm vieler Propheten beruht auf dem schlechten Gedächtnis der Zuhörer.“

Das Leben also so gestalten, wie es im 7. Jahrhundert gelebt wurde und strikte Einhaltung des Korans. Wie soll es Realität bekommen? Es wird jegliche Modernisierungen des Glaubens entsprechend der Weiterentwicklung von Menschen und Gegebenheiten des Daseins abgelehnt. Hier ist doch Streit vorprogrammiert, der in Kriege und Terror ausartet. Das Privatleben wird gesteuert in Richtung totalitärem Denken. Die Frage ist doch, ob die Weltgemeinschaft tolerieren kann, dass sich Staaten als völlig religiös legitimiert bezeichnen und Gott als Vorrang im sozialen und politischen Miteinander nehmen? Möchte jemand diesen Staat als Nachbarn haben? Die Volkssouveränität spielt als keine Rolle. Will das jeweilige Volk es ernsthaft? Andere demokratischen Verfassungsstaaten sind folglich Feinde oder werden dazu erklärt. Eine verrückte seltsame Welt.

Für sehr viele Menschen gibt es ein höheres Wesen. Jede Menschengruppe oder Glaubensgruppe nennt ihn anders, jedoch meinen alle IHN, Gott. Die Beanspruchung dessen und eine Wahrheit daraus zu definieren, dafür auch zu kämpfen gegen andere Menschen und auch töten führte in der Geschichte der Menschen und im Heute des 21. Jahrhunderts zu sehr ernsten Problemen. Es gibt keinen Beweis, ob es ein höheres Wesen gibt oder nicht. Ist es wirklich verwerflich, wenn ich mir hier erlaube, an den englischen Philosophen Wilhelm von Ockham (1285-1349) zu erinnern? Er nannte uns die „Ockhamsche Rasiermessermethode“. Eine philosophische Grundhaltung, dass von vielen Möglichkeiten die einfachste genommen werden sollte. Es bedeutet, wenn wir z.B. einen umgeknickten Baum sehen, nicht an Aliens denken, die den Baum umgeknickt haben oder einen LKW, der ihn umgefahren hat, sondern einfach…der Wind war es. Es erspart uns vieles und gibt Anlass für Spekulationen. Kann man dieses Prinzip auch für den Glauben anwenden? Ist es nicht einfacher, an Gott als Erschaffer der Welt und Menschen zu glauben, als sich mit evolutionären Dingen wie Amöben, Einzeller und Menschwerdung vom Affen zum Mensch zu beschäftigen? Doch, glauben ist einfacher.

Daher die doch friedliche Erkenntnis, es könnte sein. Ohne wahrliche Verurteilung des Glaubens, wie es Atheisten feststampfen wollen. Die Lügen und Manipulationen der Menschen sind eng verbunden mit dem Glauben bzw. in Wichtigkeit von den ernannten oder selbsternannten Vertretern des Glaubens als Stellvertreter Gottes auf Erden. Die Zivilisation ist vor 10.000 Jahren in Göbekli Tepe durch Götterglaube und Verehrung entstanden. Es wurden Bauwerke für ihre Götter nach Regeln errichtet, die noch heute Bestand haben. Es gab Bauleiter, Arbeiter, Transportführer und Organisatoren, wie wir sie auch noch heute kennen als ziviles Instrument. Gemeinsam wurde gearbeitet, auch gefeiert nach Arbeitsschluss und willens, ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Dieses bildet Grundlagen einer Zivilisation. Der Glaube tut uns Menschen gut, hilft sogar der Zivilisation im Miteinander. Worauf will ich hinaus? Darauf, dass die diversen Glaubensrichtungen auf dieser Welt auf ihre Glaubensbrüder und Schwestern achten sollten, dass kein Fundamentalismus entsteht. Dieses ist das Problem der Menschheit. Es wird weg gesehen, eventuell auch belächelt. Fundamentalismus in allen Religionen ist ein starres Festhalten an Extremvorstellungen und das Hauptproblem, sich gegen wissenschaftliche Erkenntnisse zu stellen. Diese Auswüchse erleben wir leider täglich und finden kaum eine Lösung. Wir urteilen sofort. Ich möchte einmal als nachdenkenswerte These etwas nennen. Haben wir noch nie Frauen gesehen, die „eventuell“ eine sogenannte Verhüllung als modisches Accessoire nehmen? Irgendwie mit Kopftuch und rote Finger- oder Fußnägel und ein Handy klingelt in der Tasche. Ebenso wurde die Burka im Ursprung von reichen Frauen getragen als Abgrenzung zum „normalen Volk“, da eine Burka aus sehr wertvollem blauem Stoff gefertigt wurde. Wann geschah es also, was wir denken, dass es ein Frauen-Unterdrückungssymbol ist? Wer von einem Glauben überzeugt ist und nichts anderes zulässt, muss damit rechnen, was der österreichische Volksschullehrer und Philosoph Ferdinand Ebner (1882-1931) uns nannte:

„An etwas glauben heißt, in jedem Moment damit rechnen.“

Können wir uns ausmalen, dass Dinge, die in den Glaubensbüchern der Religionen stehen, wahrlich eintreffen? In jeder Phase und jedem Moment des Daseins, was wir Leben nennen? Halten wir es doch eventuell lieber an dem, was uns der österreichische Schriftsteller Karl Heinrich Waggerl (1897-1973) auf den Weg gab:

„Der Glaube versetzt Berge, der Zweifler erklimmt sie.“

An etwas zweifeln bedeutet nicht immer, dagegen zu sein, sondern Dinge aus einer anderen Sicht zu sehen. Hier kommt es immer darauf an, dass beide einen Weg der Vernunft finden, ohne Hass aufeinander. Wir geben uns Populisten hin und erklären einige Religionen zum Feind. Falsch und zerstörend ist dies. Den Vorwurf, dass diverse Religionen sich um diese Auswüchse stärker kümmern sollten, muss erkannt werden und nicht primär nennen, dafür ist der jeweilige Staat zuständig. Hierdurch sind Irritationen vorprogrammiert. Sind diese Zeilen als sozusagen Einführung zu diesem Buch über Lügen usw. provokant? Wohlgemerkt, es ist hiermit keinesfalls von mir eine Verurteilung von gläubigen Menschen gemeint. Der Glaube hilft Menschen als Gespräch mit einem gedachten Wesen. Die Lüge hat dennoch viel mit dem Denken gemein. Schon 360 v. Chr. sagte ein schlauer Mensch:

„Zweifel als Prinzip des Denkens annehmen.

Keine Ablehnung, sondern Untersuchen und Forschen von Erkenntnis und hierbei eine Wahrheit finden.“

Es ist nicht so einfach. Jedoch im Verständnis dafür, sollten wir nie sofort Dinge annehmen, sondern positiv zweifeln und darüber diskutieren. Es ist nie verwerflich, wenn wir erkennen, dass insbesondere der Zweifel, dieses Infragestellen und eine gesunde Skepsis den sorgfältigen, gesunden Menschen auszeichnen. Wir staunen über viele Dinge und erreichen kaum eine vollständige Befriedigung zur Erklärung dessen. Zweifel muss aber immer begründbar sein und nie aus Wichtigtuerei genannt werden. Dies erleben wir sehr oft. Ebenso ist das Verschweigen aus Bedachtheit eine gewisse Unwahrheit. Der deutsche Literaturwissenschaftler und Philosoph Ludwig Marcuse (1894-1971) sagte uns sehr treffend:

„Die Unwahrheit ist oft nicht in dem, was man sagt, sondern in dem, was man nicht sagt.“

Wir haben und machen es trotzdem weiter, dieses…nicht sagen…, um andere nicht zu verletzen oder gar einen Trumpf für später zu haben.

Stimmt es?

Als weitere Einführung zum Verstehen des Titels und als Anregung zum Nachdenken möchte ich die sehr einfachen, aber wohl wahren Worte von Martin Luther (1483-1546) nennen:

„Esse, was gar ist. Trinke, was klar ist und rede, was wahr ist“

Beachte bitte die Zeit Luthers. Wurde nicht damals schon sehr viel gelogen? Lange vor der Zeit Luthers hatten wir ein ständiges Gewitter im Kopf. Gewitter bedeutet wahrlich dieses Etwas mit Blitzen und Donnerknall. Passen wir also auf, dass es keine Erdbeben werden. Wir haben Luther wohl nicht verstanden. Mit dem…was wahr ist haben wir große Schwierigkeiten. Wenn wir verstehen, was um uns herum geschieht, wäre es der erste Schritt zur Vermeidung. Etwas Verstehen ist schwierig, Nachdenken ebenso. Mit wem sprechen wir und wollen etwas erfahren über unser Gewitter im Hirn? Nun gut, beten soll ja helfen zur Beruhigung. Rede, was wahr ist … nicht so einfach. Nehmen wir es also als Aufforderung nicht nur an Luthers Zeit im 15./16. Jahrhundert, sondern als eventuelles Ziel unserer Spezies Mensch im Heute. Es ist wohl kaum möglich, jedenfalls der letzte Teilsatz mit dem, was denn nun wahr ist. Keiner weiß es, kennt nur seine Wahrheit. Ob Luther seinen Zeitgenossen Niccolo Machiavelli (1469-1527) gelesen und verinnerlicht hat? Immer die Realität beachten und sogar, wenn angebracht, falsch verstandene Moral und auch seltsam verstandenes Recht opfern. Ich denke, sogar Martin Luther wusste, dass nur 2/3 des Satzes wahr sein kann und wir nicht fähig sind, nur wahre Worte zu reden und auch nicht wollen. Aber in dieser Einfachheit der Sätze sind die Aufforderungen an uns.

Nehmen wir doch mal die heutige Zeit im täglichen Dasein. Bitte sind sie nicht erschrocken über das jetzt Genannte. „Rede was wahr ist“ sagte uns Martin Luther. Wollen wir nicht wahr haben, dass wir älter werden, auch gebrechlicher, inaktiver? Es ist doch schlicht und einfach Realität. Die Pharmaindustrie, Kosmetikindustrie und viele andere Firmenzweige zeigen uns auf, dass wir es wohl „vermeiden“ können. Wir glauben es und schmeißen denen unser Geld in den Rachen. Warum stellen wir uns nicht der Wahrheit, dass wir alt werden? Es ist doch ein Fakt, den wir nicht vermeiden können. Wird eine Leistung weniger, gehen wir zum Arzt. Was meine ich? In übertriebener Darstellung meine ich damit, dass wir einfach nicht wahrhaben wollen, dass wir älter werden. Erkennen wir, dass wir nicht mehr so schnell laufen können wie vor 20 Jahren? Es macht uns traurig. Falsch. Warum müssen wir schnell laufen oder sind eventuell traurig, weil wir 15 Liegestütze weniger schaffen, wie damals….vor ca. 20 Jahren? Müssen wir optisch angeblich attraktiv wie in junger Mensch sein oder drei Mal am Tag Sex haben? (bitte keinen Aufschrei. Ihr wisst wie ich es meine) Wer redet uns dieses ein? Sind wir selbst auf diesen Gedanken gekommen oder ist es die Reklame (sprich Manipulation) im Fernseher? Wären wir nicht zufriedener, wenn wir dieses nicht so sehr ernst nehmen und einfach nur … zufrieden sind? Ich denke schon. Da beginnen Lügen und Manipulationen zu unserem Nachteil. Bitte nicht falsch verstehen. Natürlich ist es toll, wenn wir Sport treiben unter dem Aspekt fit zu bleiben oder weniger essen usw. ehrlich Spaß macht. Es sollte jedoch nie die Zufriedenheit infrage stellen, weil … viele es so machen und eventuell entgegen meiner Einstellung zum Leben sind. Wir werden älter, auch dicker und haben Falten. Na und? Für das Alter gibt es einen hervorragenden Spruch, wie ich meine, der witzig ist und passend und akzeptiert werden sollte:

„Wann ist man alt?

Wenn man sich die Schnürsenkel zubindet und dabei denkt…nun bin ich schon mal hier unten, was kann ich hier unten noch erledigen?“

Liege ich falsch? Ebenso gab uns Mark Twain (1835-1910), der eigentlich Samuel Langhorn Clemens hieß, bedeutungsvoll etwas auf den Weg.

„Das Alter ist ein ewiger Kampf zwischen der Materie (Körper) und dem Hirn (Geist). Wenn es dem Hirn egal ist, ist es der Materie erst recht völlig egal und wir gehen krumm und man erkennt von weitem, dass da ein älterer Mensch geht.“

Ist es nicht ein Ansporn, unser Alter vernünftig anzunehmen. Das beginnt im Hirn und wir können stolz mit aufrechtem Gang durch die Welt laufen, wenn uns nicht irgendeine körperliche Krankheit ernsthaft darin hindert. Kann es denn falsch sein, wenn man auch diesen Spruch verinnerlicht?:

„Ab einem gewissen Alter sich immer neu definieren.“

Kann doch eine wunderbare Aufgabe sein. Eventuell sich täglich neu definieren. Ehrlich diese Dinge anerkennen. Schnell laufen ist beschwerlich, mathematische Formeln fallen schwer, wir werden faltiger, schwerer, können mit den „Dritten“ nicht mehr so wie früher ins Schnitzel beißen und wir wollen öfter unsere Ruhe haben. Also sich selbst dem Alter entsprechend neu definieren und niemals traurig sein, dass viele Dinge langsamer werden. Lass doch die Straßenbahn wegfahren, bald kommt die nächste. Es hilft ungemein. Nennen wir es Glück, dass wir so denken. Ja, glücklich sein kann man lernen. Erlauben wir uns doch bzw. denken wir einfach mal darüber nach, was uns die Forscherin Michaela Brohm-Badry (geb.1962) darüber sagt:

„Man solle sich aktiv Situationen schaffen, die sich erfolgreich abschließen lassen. Wenn man etwas gezielt erledigt hat, springt das Belohnungszentrum im Gehirn an und schüttet Neurotransmitter wie Dopamin aus, die Glücksgefühle auslösen.“

Es beginnt doch eigentlich sofort nach dem Aufstehen. Doch, es ist erlernbar, auch wenn wir eventuell muffelig aus dem Bett steigen. Das Leben kann und ist auch eine besondere Pflicht. Hier möchte ich etwas einfügen, was ich in fast allen meinen Büchern erwähne. Eine Lebensweisheit, auch Lebensphilosophie für jeden Menschen. Mein hochverehrter Literaturnobelpreisträger und Freund von Albert Einstein, Rabindranath Tagore (1861-1941) gab uns auf den Weg:

„Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude;

ich erwachte und siehe, das Leben sei Pflicht;

ich handelte und siehe, die Pflicht war Freude.“

Ich mag diesen Spruch sehr. Wozu sind wir fähig, was können wir leisten, was uns selbst gut tut? Bewegen wir uns also zu Situationen, die uns nicht überfordern, wir leisten können, damit das Dopamin ausgeschüttet wird. Ein positiver Egoismus mit dem Anschein von Altruismus nach außen. Wir sprechen auch oft davon, sich alle Türen offen zu halten. Manchmal richtig, oftmals falsch, weil …

„Wer sich im Leben alle Türen offen lässt, muss aufpassen, dass er sein Leben nicht auf dem Flur verbringt.“

Zum Verstehen brauchen wir uns nur in einer Wohnanlage oder einem großen Hotel einen langen Flur mit links und rechts viele Zimmer vorstellen.

Wir sind doch eigentlich auch wiederum komisch. Wie meine ich das? Keiner weis wie es kommt, jedoch ist der größte Traum der Deutschen, ein Eigenheim zu besitzen, auch ein großes Auto. Warum? Haben wir uns das ernsthaft mal gefragt? Kaum, es hat sich eingebürgert, wir machen alles mit. Was erreichen wir damit? Doch, wenn wir ein Haus selbst bauen sind wir stolz auf jede Schraube, jeden Stein. Prima. Jedenfalls besitzen wir es nach vielleicht 30 Jahren, dann gehört es uns und unseren Erben. Was machen die Erben damit? Verkaufen sie es sofort? Viele Dinge. Ist diese Frage nicht berechtigt? Neben dem Stolz des Besitzes kommen doch viele andere Dinge, die uns belasten. Behalten wir unsere Arbeit, können wir die Kredite bezahlen, laufende Reparaturen und noch und noch. Der Staat profitiert mit Manipulationen des Besitzes am meisten. Wir jedoch haben unser Eigenheim, blicken zum Nachbarn, was der da Neues baut. Wollen es ebenfalls in einem nicht endenden Konkurrenzkampf. Muss nicht sein in einer Verallgemeinerung, jedoch oft. Diebstähle in Eigenheimen steigen ebenfalls. Neue Sicherungsanlagen und solche Dinge. Der Staat hat besondere Schwierigkeiten, uns zu beschützen. Wir nehmen Geld in die Hand und schützen selbst unser Eigentum. Macht es uns wahrlich zufrieden, dieser Besitz? Wir können ja nicht einmal gestalten, wie wir wollen in dem Wirrwarr der Vorschriften. Nun gut, es sind nur Gedanken von mir. Eins ist doch jedenfalls nachvollziehbar. Wahrlich zufrieden sind wir nie. Wie viele Nachbarn in solch einer Siedlung sprechen kaum noch miteinander, weil Sträucher rüber hängen, Lärm stört und andere Dinge? Ich denke, diese Manipulation, dass Besitz wahrlich und wirklich sehr glücklich macht ist wohl doch überdenkenswert. Wohlgemerkt, es ist meine eigene Meinung. Hierüber gibt es in Verinnerlichung ebenfalls einen guten Spruch:

„Wir wissen eigentlich nie, wenn wir glücklich sind. Wissen jedoch sofort, wenn wir es nicht sind.“

Was überwiegt jetzt? Mehr glücklich oder mehr nicht so sehr glücklich? Was ist überhaupt glücklich? Merken wir uns also bitte, dass Glück eigentlich nur ein Nebeneffekt ist und sein sollte. Beobachten wir also mal öfter Kinder und lernen wir von denen. Mit kleinen Dingen, auch Dummheiten ohne groß nachzudenken können wir das erreichen, was uns glücklich macht. Wir sollten das Glück nie unbedingt suchen. Eine philosophische Frage. Der Philosoph und Soziologe Theodor Adorno (1903-1969) sagte uns zum Glück:

„Glück ist ein Zustand, den man sich erst vergegenwärtigt, wenn man ihn verlassen hat.“

Doch gehen wir nun mal vom Privaten zu den Großen der Welt. Nehmen wir Karl Marx. Er wusste genau, dass das Prinzip Kommunismus nicht möglich ist mit diesen Menschen auf diesem Planeten. Friedrich Engels hat es ihm wahrlich öfter genannt als Kritik. Luther jedoch 400 Jahre früher hat es wohl „nett“ und gut gemeint. Er wusste zwar auch nicht, was nun wahr oder falsch sein könnte. Luther verkannte die Kraft, also auch die Wahrheit, dass es Bauern gibt und betrachtete Thomas Müntzer mit seinem Bauernkrieg in Thüringen 1524 als falsch oder nicht so wichtig. Ein Fehler. Was ist nun die Wahrheit? Keiner kennt sie im großen Maßstab. In der Politik verkennt man oft, dass Arbeiter oder Bauern für das Wirken als Gesamtvolk sehr wichtig sind. Jedoch in vielen Augen Leistende für niedere Arbeiten. Sie sind ebenso aktiv denkende Menschen und bei einem Zusammenschluss eine unendliche Macht, die oft unterschätzt wird. Ich habe dies nur genannt, da heute noch die Kraft des Volkes unterschätzt wird. Wir haben bzw. erkennen es doch bei Wahlen. Hat eine Partei sehr viele Mitglieder, nimmt sie es für sich in Anspruch, die Wahrheit zu nennen. Es gibt ebenfalls den Spruch über Parteimitglieder aller Parteien:

„Viele Menschen treten einer Partei bei, weil sie auf normalen Weg kaum Freunde finden.“

Bitte lächeln…oder auch nicht! Die Entfernung von Politikern zu der Hausfrau mit wenig Geld, die im Supermarkt ihren Einkaufswagen schiebt, wird größer. Weltpolitik oder Rettung der Welt bekommen Dimensionen, die zwar sehr wichtig sind, jedoch nie das eigenen Volk vergessen lassen darf. Der Grund ist doch eigentlich, dass es den Anschein hat, dass es kaum um Menschen geht, sondern immer nur um links oder rechts oder wer was in welcher Partei gesagt hat in der Wahrheitsdeutung. Oftmals zählt nicht die Aufgabe des Ministeramtes, sondern Parteizugehörigkeit. Es sind Götter geworden mit einem enormen Leistungsvermögen (ja, es ist Sarkasmus) Einige Jahre Gesundheitsminister, dann Verteidigung und plötzlich Finanzminister. Was eine Person alles so kann ist schon Gottgleich, wenn … das Parteibuch stimmt!?!

Der franz. Schriftsteller Jean Cocteau (1889-1963) sagte eindeutig wohl auch zu Parteien und Religionen:

„Man darf die Wahrheit nicht mit der Mehrheit verwechseln.“

Besonders die vermeintliche Inanspruchnahme wäre hierbei schädliche Arroganz. Sind oder waren wir jemals immer in der Lage, nur die sogenannte Wahrheit, wie wir sie empfinden, zu sagen oder zu „reden“? Eine mutige Aussage von Luther also und als Aufforderung zu verstehen. Was mir bei Luther gefällt, möchte ich benennen. Er hat es gewagt, die Bulle (ein päpstlicher Erlass, eine Urkunde mit Metallsiegel) von Papst Leo X. zu verbrennen. Hiermit meine ich, dass es doch überlegenswert ist, sogar ältere Verfassungen zu überdenken (nicht verbrennen) und verändern. In der hessischen Landesverfassung steht sogar noch die Todesstrafe. Bayern als Bundesland Deutschlands hat bis heute die Verfassung nicht unterschrieben. Ist dies nicht seltsam? Es gab oder gibt vielleicht sogar noch Städte, wo Hitler noch Ehrenbürger ist. Was sagen die Politiker, Bundesrecht bricht Landesrecht. Zack, damit erledigt. Wir erleben es fast täglich, was die Wichtigkeit der Verfassung ist. „Die Würde des Menschen“. Die Würde von Straftätern hat oftmals Vorrang vor der Würde von Geschädigten. Allein darüber könnte man Romane schreiben und wir wären erschüttert. Geschädigte fahren im Rollstuhl und der Täter fährt nach zwei Jahren mit dem Porsche an ihm vorbei und grinst.

In Erweiterung als Einleitung möchte ich den Spruch des römischen Kaisers Marc Aurel (121-180 n. Chr.) nennen:

„Du lebst nur den gegenwärtigen Moment!

Die übrige Zeit ist in der Truhe der Vergangenheit begraben oder sie liegt in der ungewissen Zukunft. Es ist also nur eine winzige Spanne Zeit, die ein jeder lebt, winzig auch der Fleck der Erde, wo er lebt! So wirf denn alles ab und behalte nur diese wenigen Sätze.“

Eine zweitausend Jahre alte Botschaft. Gehören nicht auch Lügen oder Unwahrheiten zu diesem Moment Leben, was wir haben? Bitte mal nachdenken. Es gibt aber Schlimmeres, was ich über das Thema Lüge nennen möchte. Du darfst nicht lügen, sagt man. Wir wollen es einhalten. Nietzsche, Kant beschäftigten sich damit. Lügen müssen erlaubt sein, auch wenn wir es ablehnen. Lesen Sie diese Geschichte und urteilen Sie über diese nachdenkliche Geschichte:

„Es ist spät abends. Es klingelt an der Tür.

Die Frau öffnet. Ein Mann mit einer Axt steht vor der Tür und fragt sehr streng, ob ihr Mann da sein und hebt die Axt. Die Frau sagt in Erfassung der Situation … Nein, er ist nicht da!“

Sie hat gelogen. Sollte sie sagen … Ja, da hinten sitzt er auf der Couch und guckt die Sportschau? War dies ein seltsames Beispiel? Darf man also in bestimmten Situationen lügen oder behaupten wir etwa, dass es keine Lüge war? Lassen wir es so stehen und denken darüber nach, bevor wir weiter lesen. Täglich beschäftigen wir uns mit Lügen, wenn auch oft unbewusst, da wir auch Manipulationen, wenn auch eventuell erst später, als Lüge erkennen. Bewusste Lügen nehmen wir ebenfalls sehr gerne auf und sind selbst auch Lügner. Ein hartes Wort, wenn wir uns selbst als Lügner bezeichnen. Jedoch, und ich bin überzeugt, dass wir ohne die Lüge kaum existieren könnten. Als kleines Beispiel zeigt es uns doch die Bestätigung im privaten Bereich. Der Ehefrau sagen wir, dass ihr das blaue, von ihr ausgewählte Kleid besonders gut steht, obwohl wir eventuell anderer Meinung sind und das grüne Kleid besser finden. Im privaten Sektor wie dieses kleine Beispiel kennt jeder von uns viele „Gegebenheiten“. Da beginnt es doch, diese gewissen Unwahrheiten. Oftmals, um unsere Ruhe nicht zu gefährden. Sie sind jedoch sehr wichtig im Miteinander. Wir haben bisher nur das große böse Wort Lüge genannt. Was gehört alles dazu? Die Anpassung, die Manipulation, die skrupellose Lüge, die zwanghafte Lüge, die Zwecklüge, die Täuschungslüge, die Lebenslüge, die Geltungslüge, die Notlüge, auch das Verschweigen und die Selbstlüge. Was ist z. B. mit dem Sport? Was machen wir dort für seltsame Dinge? Wir sind zu etwas fähig. Können laufen, gehen oder springen und sind zu Leistungen fähig. Warum nehmen wir für Sporterfolge Rauschmittel? Wem beweisen wir etwas? Wenn wir ehrlich wären, würden wir eine separate Doping-Olympiade veranstalten, um zu erkennen, wie schnell wir laufen können. Ja, das wäre ehrlicher als versteckte Dopingmittel. Warum ziehen wir uns eigentlich Neopren-Sportanzüge an? Ist es ein Erfolg der Menschheit, dadurch 1/1000 Sekunde schneller zu schwimmen? Ich weis nicht. Besonders entgegen den eigentlichen Problemen der Welt.

Irre ich mich oder waren diese letzten Sätze einfach nur doof?

Ist es wirklich verwerflich, wenn wir so etwas wie Faschismus oder Kommunismus auch als Religion mit Inhalten Lüge, Wahrheit usw. auffassen? Ebenso in Erweiterung Fußball, Formel 1 oder Vegetarier-Fanatismus? Viele Dinge haben den Anschein von Religion. Religion ist doch nichts anderes als der Glaube an eine übersinnliche Macht, deren Handeln man mit Ritualen zu beeinflussen versucht. Irre ich mich oder hat es Ähnlichkeiten? Wäre dieser nachfolgende Satz nicht wichtiger für uns?

„Nicht glauben. Ich will wissen!“

Wir haben sehr viel in unserem Dasein mit Mythen zu kämpfen. Kämpfen ist eventuell ein seltsames Wort. Jedoch glauben wir, wie es der eben genannte Spruch beinhaltet und halten sehr streng daran fest. An Überlieferungen, die seit Generationen fest gezurrt sind im Hirn. Wir versäumen dem Inhalt des Spruchs „Nicht glauben. Ich will wissen“ Respekt in positivem Sinne zu erweisen. Wir respektieren viel lieber Althergebrachtem. Etwas glauben strengt nicht an. Nehmen wir doch die Geschichte von Noah und seiner Arche. Eine wunderbare Geschichte im Grobinhalt. Lebewesen vor einer Sintflut retten mittels Boot. Das hat nichts mit dem Glauben in dem Sinne zu tun, sondern inhaltlich eine gute Geschichte. Wir glauben es, weil es uns gefällt. Wenn wir weiter nachforschen, um zu wissen, wird es seltsam. Er baute sie, als er schon 500 Jahre alt war und baute wohl um die 100 Jahre lang daran. Hier wird es doch seltsam und unser Verstand sagt uns doch, dass dies nicht sein kann. Was nun? Völlig egal, es ist eine nette Geschichte, die Gott dem Noah aufgetragen hat. Können wir es verurteilen? Fragen wir, ob es Lüge, Wahrheit oder Flunkerei sei? Nein! Es gibt viele solcher Geschichten. Wissenschaftler haben festgestellt, dass wir uns täglich mit ca. 60.000 Gedanken beschäftigen, ja beschäftigen müssen. Von diesen Gedanken pro Tag sind mindestens 40 %, wenn nicht mehr, negative Gedanken. Hier sind ebenfalls viele dabei, bei denen wir erlegen sind, Lügen auch zu glauben. Wir benötigen jedoch sehr dringend auch diese negativen Gedanken. Sie fördern unsere Entwicklung. Wir mögen sie zwar nicht oder wünschen diese nicht, sie helfen uns aber sehr oft. Sich dem Leben zu stellen und erkennen, welche Aufgaben wir vor uns haben. Für diese Aufgaben benötigen wir einen Weg, den wir beschreiten wollen. Hierbei bitte ein aufpassen. Wir sollten ein japanisches Sprichwort beachten:

„Man kann auf dem richtigen Weg sein,

aber nicht der richtige Mensch für diesen Weg.“

Damit ist doch eigentlich nur gesagt, dass wir uns selbst einschätzen sollten, welche Fähigkeiten wir besitzen und nicht nur Mitläufer sind.

Ich bitte vorab darum, wenn ich das Wort Lüge nehme, inhaltlich die vielen Nuancen des Begriffes Lüge zu beachten, auch wenn es sich brutal anhört, bei einer guten Notlüge dieses böse Wort zu lesen. Ich bitte darum, nicht entsetzt zu sein, wenn das Wort Lüge von mir benützt wird. Jeder Einzelne es nicht so erkennt, vielleicht mehr als Notlüge oder Übertreibung. Es ist jede Nuance gemeint. Viele Dinge der Nuancen der Lügen waren und sind wichtig im Miteinander der Menschen. Für das Miteinander von Menschen sollten wir einen Spruch des schottischen Schriftsteller Robert Louis Stevenson (1850-1894) beachten.

„Beurteile einen Tag nicht danach, welche Ernte du am Abend einfahren wirst, sondern danach, welche Samen du gesät hast.“

In der Bedeutung ist es doch nichts anderes, als das, was du als Grundlage z. B. in der Erziehung von Kindern, Übermittlung von Gedanken und solchen Dingen „gesät“ hast in die Hirne anderer, wird ebenso „ertragreich“ sein. Dies können auch Lügen oder Unwahrheiten oder Manipulationen sein, die zu einer Kraft werden.

Es irritiert uns doch vielleicht, wenn wir die Autobiografie von Johann Wolfgang von Goethe nehmen. Er veröffentlichte sie 1810 und nannte sie „Dichtung und Wahrheit“. Es ist doch auch hier die interessante Frage, was denn nun Wahrheit ist und was ist Dichtung? Dieser Titelname ist wichtig und begleitet uns täglich. Das meine ich mit dem Inhalt dieser Gedanken, ohne den großen Goethe in Verbindung mit Lügen zu bringen. Wir gehen hier in diesem Buch darauf ein bzw. ich versuche, diese Begriffe Lüge und Wahrheit zu trennen in einem Verständnis, wie wir es nicht so sehr unterschiedlich aufnehmen. Wie meine ich dies? Eine Lüge, die sehr oft wiederholt wird, kann plötzlich zur Wahrheit werden. Wir Menschen nehmen gerne Lügen auf, die uns gefallen. Es ist oft so, dass wir in gewisser Weise überhaupt nicht interessiert sind an einer Wahrheit, da eine Lüge oft wunderbar in unser Konzept oder Denkweise passt. Wahrheiten werden sogar abgelehnt. Der amerikanische Schriftsteller William Faulkner (1897-1962) hatte es sehr treffend formuliert:

„Die Gefahr bei der Suche nach der Wahrheit besteht darin, dass man sie manchmal findet.“

Zweifel gibt es immer. Ein Leben lang mit einer Lüge leben ist auch machbar und manchmal nicht so falsch, wenn die sogenannte Wahrheit sehr unangenehm ist oder sein könnte. Wahrheiten sind bzw. können sehr schmerzhaft sein. Ebenso ist eine Lüge übertragbar in weitere Generationen Mensch. Dann wird es jedoch sehr kritisch. Wir erleben es täglich. Uns gefallen sehr viele Lügen. Die Geschichte der Menschheit beweist es uns. Menschen können Menschen töten, ohne sie zu berühren. Das heißt, wenn ich einer Ideologie erlegen bin, die Hass erzeugt, töte ich bereits im Hirn. Bis aus dieser Vorstellung im Hirn Realität wird, kann keiner sagen. Eine Nähe zum realen Töten ist gegeben. Es ist nicht so einfach, was ist eine Lüge und was ist eine Wahrheit oder sogar die Behauptung … es ist wahr oder dieses ist die endgültige und einzige Wahrheit. Gibt es überhaupt diese eine Wahrheit? Ich denke nein. Allein dieser Begriff Tod. Hat er Wahrheitsgehalt? Für viele ist ein Mensch einfach nur tot. Für andere ist er, der Tote woanders, an einen anderen Ort hingegangen. Müssen wir etwa zweifeln an der Definition, dass man tot ist, wenn das Herz aufgehört hat zu schlagen? Es gefällt mir persönlich sogar, was ich mal gelesen habe:

„In der hundertstel Sekunde, in der man stirbt,

verliert man 21 Gramm seines Gewichts.

Das Gewicht der Seele.“

Andersherum gibt es eine Geschichte über die Erfindung von Grabsteinen. In den nördlichen Ländern Europas, also heute Norwegen und andere skandinavische Länder glaubte man, unbedingt große Steine auf die Gräber der Verstorbenen zu legen, damit die Seele nicht entweichen kann und die anderen Lebenden stört. Was haben wir z. B. als Deutsche daraus gemacht? Ich meine den Ort, wo Grabsteine liegen oder stehen, den Ort der Trauer und des Erinnerns. Es ist oftmals ein Ort des Wettbewerbs, wer das schönste Grab hat und auch hier spielt leider die Verderbnis der Menschheit eine Rolle. Das Geld. Mehrmals in der Woche neue Blumen, ein Marmorgrabstein usw. kosten Geld. Es wird die Trauer der Menschen, die liebevoll ein Grab pflegen ohne Pomp, da das Geld dafür fehlt, in Abrede gestellt. Die Abwesenheit an der Beerdigung wird ebenso schändlich von anderen aufgefasst, ohne die Gründe zu beachten. Irre ich mich? Viele Dinge, die für uns Wahrheit bedeuten, wir sogar verinnerlichen und nichts anderes hören oder lesen wollen. Wir sperren uns gegen andere Gedanken. Streit ist vorprogrammiert und immer wieder die Frage einer Wahrheit. Jedoch freuen wir uns auch über Lügen, die in unser Konzept passen. Wir schließen uns sogar Parteien, Vereinen, sogar geheimen Verbünden an. Der französische Schriftsteller Albert Camus (1913-1960) gab uns auf den Weg, warum wir so sind, wie wir sind.

„Die Wahrheit, genau, wie das Licht, blendet.

Die Lüge dagegen ist wie ein schöner Sonnenuntergang, der alle Dinge verschönert.“

So traurig, wie es eventuell erscheint oder sich liest, es ist so und eigentlich wahr. Jedenfalls in vielen Nuancen der diversen Lügen. Lügen ist sehr anstrengend. Man sollte und muss sich immer merken, was man so gesagt hat. Das erfordert Intelligenz und Kreativität. Es ist so! Wir sollten aber beachten, dass es einen bestimmenden Unterschied zwischen einer oder der Wahrheit gibt und ebenso einer oder der Lüge. Das Hauptproblem ist jedoch, was wir als Wahrheit verinnerlichen und oft sogar wollen, dass es wahr ist. Wir vergessen oft, dass es keine absolute Wahrheit gibt. Das einzige ist, dass wir sehr genau wissen, dass das Gegenteil der Wahrheit die Lüge ist. Mehr wissen wir nicht, können wir auch nicht wissen. Wir haben es doch erkannt aus der Natur und der Tierwelt. Die Natur und primär die Tierwelt entwickeln Täuschungsmechanismen, um zu leben. Ist dies hierbei für unseren Menschenverstand diese Täuschung in der Tierwelt auch eine Lüge? Nein, niemals. Wenn Tiere etwas für uns Bewusstes tun, haben wir sie dazu gebracht bzw. dressiert. Tiere und die Natur können nicht lügen. Es stimmt zwar nicht ganz. Hunde können „lügen“. Wenn wir spazieren gehen, humpelt unser Hund plötzlich, da er…keine Lust mehr hat. Auf dem Nachhauseweg läuft er plötzlich wieder. Also lügt er. Oder auch nicht! Wir lernen jedoch falsch von denen. Tiere tarnen sich, bauen Fangnetze, um andere Tiere zu erledigen, zu töten. Eine wichtige Überlebenstaktik. Wir Menschen bauen Waffen, um aus anderen Gründen zu töten. Ist es nicht verrückt, dass der, der die tollsten Waffen hat, der Stärkste ist und der „Bestimmer“ der Geschicke der Welt? Es wird aber oftmals genannt, dies sei überlebenswichtig und alle „spielen“ mit. Es entsteht eine Vorreiterrolle, die eigentlich irrsinnig ist. Danach sitzen wir weinend im Schützengraben und sagen, dass wir es nicht gewollt haben, verführt und belogen wurden. Manipulation ist ebenso ein sehr großes Thema zu dieser Lüge, über die wir uns hier im Buch unterhalten werden. Friedrich Nietzsche stöhnte schon unüberhörbar mit seiner Weisheit über uns Menschen:

„Die Menschen lügen unsäglich oft.“

Wir Menschen sind „Produkte“ der jeweiligen Gesellschaftsordnung. Zurzeit die Ära des Kapitalismus in diesem Land. Ob diese Gesellschaftsordnung das Ende der Fahnenstange ist? Wir werden gelenkt von der Wirtschaft in eine Richtung. Dazu gehört dieses tägliche Lügen und sich selbst belügen in der Welt der Cremes gegen Falten, der Fitnessstudios, der Superstars und andere Dinge. Die Produkte bestimmen uns und unser Handeln. Nicht immer passen irgendwelche Cremes oder sonst etwas zu unserer Persönlichkeit. Ein Beispiel nebenbei. Wir haben Diskussionen über die Burka. Nein, man mag diese Burka nicht. Es wird genannt als Symbol der Unterdrückung. Im Koran steht nichts darüber. Nehmen wir mal an, und dies gibt es bestimmt, dass manche Frauen sie wirklich freiwillig tragen. Wir regen uns trotzdem auf. Geht eine wahrlich hübsche Frau zum Schönheitschirurgen und lässt etwas verändern, was dann komisch aussieht, sagen wir, dass es Freiheit der Frau ist. Kann es ein Widerspruch sein, den wir kaum erfassen? Bei weiterem Nachdenken jedoch ist es das Gleiche. Apropos Burka. Verbote bringen nichts. Jedoch Hinweise auf die Gesundheitsgefährdung wären wichtig. Kein Rundumblick der Augen. Man kann keine Gesten, Mimik erkennen. Der Sehschlitz ist Augen schädigend und der wichtige Aspekt der nötigen und wichtigen Vitamin D-Zufuhr durch die Sonne entfällt. Gerade in den warmen Ländern benötigt der Körper 4-mal mehr Vitamin D als wir blassen Europäer. In Afghanistan werden viele Frauen kaum über 40 Jahre alt. Diese Burka als Hemmnis für die Sonneneinstrahlung auf die Haut ist ein Grund. Vitamin D durch die Sonne auf der Haut ist lebenswichtig. Natürlich jedoch, wie sich die Welt heutzutage zeigt, ist der Glaube wichtiger als das Leben. Siehe die Selbstmordattentate. Durch solche Dinge haben wir doch zugelassen, dass wir die Bestimmtheit des Seins im Ursprung unseres normalen Verstandes verlassen haben. Wir besitzen nun mal sehr, sehr viele Ichs. Mit diesen oft aufgezwungenen Ichs haben wir doch große Probleme. Anfangs bestimmt. Dann werden sie uns eingeimpft durch Manipulationen und wir hören es immer und immer wieder. Wir ändern uns und finden oft sogar Gefallen an diesen Manipulationen und verinnerlichen es. Hier meine ich auch Traditionen und Geschlechter-Hierarchien im Alltag. Hierbei müssen wir dringend aufpassen, dass wir Traditionen nicht mit dem Glauben verwechseln. Wir tun es aber und erkennen es nicht einmal! Mit diesen, nennen wir es Unterordnungen kommen viele Völker zurecht. Dann kommen wir Europäer und nennen, dass es wohl auch anders geht. Im Volk gibt es Befürworter einer Veränderung. Hier beginnt es doch mit den vielen Ichs. Ich möchte ja auch, dass mein Wort etwas gilt, sagt man plötzlich, leider nur im Inneren. Die Frau, traut sie sich, es ihrem Mann, ihrem Vater zu sagen? Behält sie es im Ich? Abhängig von Bildung, Zugang zu Medien, Büchern und diesen Dingen. Haben wir eine Statistik, die so etwas bestätigt? Wollen wir uns als Gemeinschaft überhaupt ändern oder ist unser Platz bestimmt? Fragen über Fragen. Gibt es Antworten? Können wir vertrauen? Wem oder was? Doch, wir können es sofort beantworten, wem wir vertrauen, denken wir jedoch einmal über diesen Spruch des amerik. Schriftsteller Henry Louis Mencken (1880-1956) nach und urteilen selbst … über uns:

„Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, dass man an seiner Stellen lügen würde.“

Ist es nicht oft so? Nun wieder etwas anders. Den großen Philosophen Nietzsche werde ich oft erwähnen. Er hat uns sehr viel zu sagen und ich mag ihn. Jedenfalls mit diesem Spruch, den ich vorher genannt hatte, dass wir unsäglich oft lügen. Es ist erstaunlich und wir sollten darüber nachdenken. Wir, jeder von uns weiß von sich selbst, dass er lügt und oftmals abstreitet. Nietzsche jedoch meint sich selbst. Vorrangig durch seine Beobachtungen anderer und seiner eigener Aussagen wegen. Das ist es oft, was den Nietzsche ausmacht. Kritisch mit sich selbst umgehen. Haben wir es verlernt? Wollen wir es nicht, lehnen es ab? Nietzsche sagt etwas, gleichzeitig war er in einer Unstimmigkeit mit sich selbst, ob es denn wahr sei. Er hatte immer ein Gewitter im Kopf und sagt nachdenkenswert sehr offen, ihr müsst mir nicht glauben, denkt aber darüber nach. Damit geht er konform mit dem französischen Mathematiker und einzigartigem Philosophen Rene Descartes, eigentlich Renatus Cartesius (1596-1650), der uns unumstößlich einzigartig sagte: „Cogito, ergo sum“ (ich denke, also bin ich). So muss auch Nietzsche verstanden werden. Alles bedeutet keinerlei Recht auf Wahrheit, da wir uns ja weiter entwickeln. Manchmal leider sogar rückwärts. Das Schwierige ist selbstverständlich die Sprache. Nicht nur diverse Sprachen der Menschen. Weltweit gibt es 6.500 Sprachen. Nehmen wir doch unsere deutsche Sprache. Viele Wörter sind und kommen hinzu. Mit sehr vielen Zwei-, Drei- oder Mehrfachdeutungen und auch Definitionen. Was ist nun wahr? Ist eine Bank etwas zum Sitzen oder bringt man dort Geld hin? Sperrt uns ein Gericht ein oder ist es was zum Essen? Ist ein Blatt etwas vom Baum, das herabfällt oder ein Stück Papier? Jeder kennt Beispiele. Was ich meine ist doch eigentlich nur, dass wir oft sogar unbewusst zum Lügner gestempelt werden. Etwas als Lüge oder Schwindelei auffassen durch die Sprache und Doppeldeutigkeiten von Wörtern, wenn wir oft aus Versehen einen Zusammenhang verdrehen oder es so verstanden wird. Oder was ein fehlendes Komma ausmacht. Ein Beispiel. „Wir essen Opa“. Schlimm. Sind wir Kannibalen? Setzen wir ein Komma „Wir essen, Opa“ ist es eine Aufforderung, dass Opa zum Tisch kommen soll … zum essen. Wir erleben es doch gerade heute sehr schlimm. Wird politisch von der Bevölkerung etwas genannt, das Unbehagen z. B. der Flüchtlingspolitik wegen ausdrückt, wird man oft in die sogenannte rechte Ecke gedrückt. Dieses ist ja auch einfacher, als sich diesen Problems konstruktiv für alle Seiten anzunehmen. Die Grenzen zwischen dem Anschein von eventuellen Wahrheiten und einem gegebenem Sachverhalt verschwimmen. Besonders in den Medien, die sehr oft unsere Gedanken bestimmen, wenn wir nicht aufpassen. Wörter, Satzgebilde sind wunderbar zum Verstehen. Es kann aber in die gegensätzliche Richtung des eigentlich Gemeinten schlagen. Nehmen wir doch das oft zitierte Wort Rassismus. Ein Wort aus dem ital.-frz.-lat. Was haben wir Menschen daraus gemacht? Es ist doch eigentlich eine normale Theorie im Ursprung, die davon ausgeht, dass die Menschen in Rassen einzuteilen sind. Wir Menschen haben jedoch im Laufe der Menschwerdung Rassisten hervorgerufen. Die wiederum vertreten die Meinung, dass es unterlegene und überlegene „Menschenrassen“ gibt, und begründen damit die Unterdrückung ethnischer Gruppen. Das ist verwerflich. Alle Wörter, die mit … ismus enden sind Charakteristika für eine Richtung des Glaubens, einer Lehre oder einer Ideologie und Strömung in der Geschichte, der Kunst oder Wissenschaft. Wir denken in Bildern, was auch wichtig ist. Beim Wort Rassismus haben wir sofort Schreckensbilder vor uns und vergessen Deutungen. Eine Rasse ist doch nichts Schlimmes. Es sind doch gemeinsame erbliche Merkmale in einem Verbreitungsgebiet. Bitte verstehen sie mich richtig. Dem Grunde nach bin ich der Meinung, dass es sogar, in sagen wir ca. 40-60 Jahren, dieses kaum noch gibt, da wir zu unserem Vorteil alle „vermischt“ sind. Diesen Vorteil sollten wir schon jetzt erkennen und danach handeln und nicht Vertretern glauben, die uns davor warnen. Eben diese Wörter wie Überfremdung. Es ist bestimmt ein Vorteil, wenn wir … friedlich bleiben. Ebenso hier passt das Thema des Buches Lüge. Vertrauen wir unserem Verstand und werfen das Wort Diskriminierung über Bord. Für … einen Moment, da wir es nie ausschließen können. Wir haben schon genug Probleme mit dem Thema arm und reich. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, sogar fundamentierte Verfassungen, auch in unserem Land, zu ändern. Verzeihung, ist nur ein Gedanke. Trauen wir uns eigentlich zu, böse und nicht so böse Wahrheiten zu unterscheiden von Lügen? Schwierig, nicht wahr? Der englische Dichter und Visionär William Blake (1757-1827) sagte uns dazu und gerade heutzutage, im Internet bei seltsamen Internetforen usw. trifft es leider zu:

„Eine Wahrheit, die mit böser Absicht erzählt wird,

schlägt alle Lügen, die man erfinden kann.“

Oh, Politiker der Welt, merkt euch, was vor bald 250 Jahren gesagt wurde. Wir sollten uns auch angewöhnen, vom Bösen zu lernen. Ich bin überzeugt, es hilft. Nur dann haben wir eine Chance zu einer vorsichtigen Wahrheit. Sind wir doch mal ehrlich und auch hierzu einen Spruch:

„Die Bösen machen oft das,

wovon die Guten träumen.“

Es ist hierzu nicht so sehr falsch, dass wir eingezwängt sind, in dem, was man von uns erwartet, dieses Gut zu sein. Nicht so einfach. Möchten wir nicht manchmal über die Stränge schlagen, mal frech oder unmöglich sein? Es ist doch ebenso, dass wir als Personen nie zu Prostituierten gehen, dieser Markt jedoch ein Wirtschaftszweig mit Milliarden Umsätzen ist. Das machen doch in dem Sinne nur „die Bösen“. Wir denken oft in irgendwelchen Schemata. Also das Böse und das Gute. Denken wir doch mal über diesen Spruch nach:

„Es sind nicht nur böse Menschen, die töten.

Nicht nur böse Menschen lassen sich überreden … zum töten.“

Selbstverständlich ist es ein harter Spruch, wenn wir vom vorherigen Satz, dass die Guten oft davon träumen, was die Bösen tun und machen. Verzeihung, aber dieser Satz mit dem Töten gibt Inhalt und passt in diesem Zusammenhang. Ich denke, jeder Mensch ist zum Bösen, eventuell auch töten fähig. Aus welchen Gründen auch immer bekommt und hatte dieser Satz sehr viel Wahrheitsgehalt. Irre ich mich? Wir belügen uns selbst aus Scham. Wie verrückt ist denn das? Stellen wir uns doch mal vor, es gäbe im Fernseher Boxkämpfe auf Leben und Tod. Die Einschaltquoten wären überdimensional. Trotzdem hat es wohl keiner gesehen. Ebenso der Umsatz, den man mit Pornofilmen verdient. Wie kommt es, dass diese Dinge Milliardenunternehmen sind und keiner daran teilnimmt? Ebenso lesen wir unseren Kindern Märchen vor. Man „sagt“, es sind Gute-Nacht-Geschichten. Wenn wir jedoch Märchen sehr ernst nehmen, sind es brutale Horrorgeschichten. Ist hier der Begriff Märchen bewusst falsch interpretiert? Märchen wird definiert als eine Kunde, ein Bericht oder sogar eine Nachricht. Im Unterschied zu einer Sage oder Legende sind Märchen frei erfunden. Tiere können sprechen, Fantasien werden hervorgeholt, Zaubereien, Geister und viele Dinge. Wenn wir jedoch weiter denken und ergründen wollen, stellen wir fest, dass viele Märchen soziale Dinge ansprechen. Familienzwiste (Hänsel und Gretel, Aschenputtel oder Schneewittchen) oder gesellschaftliche Dinge wie Hunger, Armut, Knechtschaft, gute und böse Könige oder Befreiung. Viele Dinge. Aber auch, dass die Helden meistens ihren Weg alleine gehen. Ohne Gemeinschaft. Seltsam nicht wahr? Nun gut. Das Gehirn wird angeregt, da die Fantasie sehr wichtig ist. Märchen sind nun mal gut für Kinder, auch wenn sie manchmal weinen. Ich kann mich noch erinnern, als ich im Kino, es mag 1956 gewesen sein, den „Kleinen Muck“ gesehen habe. Als die Szene war, als er in Ketten gelegt wurde, bin ich weinend aus dem Kino gelaufen. Jedoch irgendwie prägend, dass nicht alles so … gut ist, wie man es sich vorstellt. Ebenso auch Geschichten für Erwachsene. Daniel Defoe mit seinem „Robinson Crusoe“. Den gab es ja real. Jedoch beim Lesen oder Film ansehen ist man beeindruckt. Man versetzt sich in solch eine Situation und am Ende vergisst man, dass dieser Robinson ein brutaler Menschenhändler war und mit seinem Schiff neue Sklaven holen wollte. Aber bitte, sehen wir es nicht so ernst. Als sehr wichtigen Grundsatz und wir kennen es ja aus unserer Geschichte sollten wir verinnerlichen:

„Das Böse kann nur gewinnen, weil und wenn die Guten nichts unternehmen und es geschehen lassen.“

Passt nicht dies gerade in die heutige Zeit? Versäumen wir etwa eine gewisse Härte bei Menschen, die sich nicht benehmen können und andere mitnehmen? Die Hauptfrage ist jedoch, wer ist böse und wer ist gut? Nicht so einfach. Der für andere Böse erscheint oder eventuell auch ist, ist doch meistens davon überzeugt, dass mit seinem Handeln etwas Gutes geschieht. Das Erstaunliche ist immer, für alles findet man sehr viele Anhänger. Erwähnen möchte ich das Buch „Der Graf von Monte Christo“ von Dumas. Das ist alles beschrieben, zu was wir fähig und wie wir Menschen sind. Mord, Intrigen, Scham, Böswilligkeiten, Liebe, Hass und viele Dinge. Böse sein oder eventuell gut sein, sagt uns der große Niccolo Machiavelli (1459-1527):

„Die Menschen sind einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblicks ab, dass einer, der täuschen will, immer jemanden finden wird, der sich auch täuschen lassen will.“

Nehmen wir doch die heutige Zeit als vielleicht Beweis. Junge nicht so erfolgreiche Menschen auf dem Weg zum Erwachsen sein, sind begeistert von den Propagandafilmen der IS mit den Maschinenpistolen, den Panzern und den schwarzen Flaggen und schalten oft den Verstand ab. Sie erkennen die Ideologie des Tötens kaum oder wollen es nicht, avancieren zum Kämpfer und opfern sich gar. Die Geschichte der Menschen beweist diesen wahren Satz aus dem 15. Jahrhundert. Es passt ebenso schrecklich zu diesem Buchthema, sollte uns nachdenken lassen und auch kraftvoll äußern beim negativem Bemerken Anderer. Sehr oft bzw. sogar täglich passen wir uns an. Um Ärger oder Streit zu vermeiden? Kann es auch sein, dass wir uns hinter der gewissen Anpassung verstecken, damit man uns nicht … auf die Schliche kommt? Es ist doch so, dass wir eine öffentliche Darstellung unseres eigenen Ichs haben, ein verstecktes Ich und auch ein sehr privates Ich. Unser privates Ich haben wir meistens nur in unserem stillen Kämmerlein. Es ist einfacher für uns, wenn wir uns anpassen. Hier sagt man schmunzelnd, es ist aber auch sehr ernst und nachdenkenswert gemeint.

„Die Anpassung ist die kleinste Form der Lüge.“

Es ist jedoch sehr wichtig, da wir nicht alleine leben. Im Interesse der Gemeinschaft ist es sogar förderlich. Schwierig wird es aber oft, da wir Augen, Ohren, eine Nase zum Riechen und auch Empfindungen haben. Im Laufe der Zeit der Menschwerdung können wir damit umgehen; eben mit dieser Anpassung. Seltsam ist nur, wenn sich z. B. Gesellschaftsordnungen ändern und wir uns oft der Anpassung wegen schämen. Dann beginnt oft eine wahre Lüge. Wir streiten diese Anpassungen ab, um unsere eigene, sagen wir Lebensbiografie, zu verschönern und nicht auffällig werden wollen. Wir betrachten es als Gemeinschaftscharakter. Es stimmt sogar. Tut es nicht manchmal weh, die Anpassung mit dem Verschweigen gleich zu setzen? Für unser Ich ist das Schweigen nicht so gut. Wir müssen verdrängen. Kritisch wird es nur, wenn wir durch Anpassung, oft entgegen unserer eigener Gedanken ein nicht mitlaufender angepasster Soldat sind, sondern es nach einer gewissen Zeit diese uns übertragenden Anpassungsgedanken verinnerlichen im Hirn und unsere Empfindungen ausschalten. Unser Ich verlieren. Ist es hierbei verwerflich, wenn wir das Riesenvolk von bald 1,5 Milliarden Chinesen nennen. Wurden sie dressiert in einer fragwürdigen Anpassung? Wer sich dem gewählten Weg der Regierung nicht anpasst, hat oft sein Leben verwirkt. Dieses hat dazu geführt, dass hier mehr Menschen starben wie im 1. und 2. Weltkrieg, bald 100 Millionen Menschen. Andersherum muss man sich auch vor Augen halten, wenn man sich dem Herdentrieb verweigert, also die Gemeinschaft verlässt, müsste man sich einen neuen anderen Weg suchen, der ebenso schwierig ist. Also gründet man eine neue Gemeinschaft und das „Spiel“ beginnt von vorne. Bei Gruppen, Mitdenkern oder Sonstiges als kraftvolle Masse steht doch oft die Frage, was ist denn nun die Wahrheit. Habe ich jetzt die Wahrheit gefunden? War vorher alles eine Lüge? Wird meine neue Idee später auch als Lüge bezeichnet? Man spricht sehr oft von der Vernunft. Es ist auch richtig. Stolpern wir nicht oft über diesen Begriff? Redet man uns ein, was Vernunft ist und was vernünftig ist? Nicht so einfach. Man sagt sehr oft: „Früher war alles besser“. Logischerweise müsste dann doch das, was wir heute alles so machen, in sagen wir 50 Jahren prima und gut sein. Irre ich mich? Bitte nicht so ernst nehmen. Es hat sich bestätigt wie folgt:

„Ein alter Irrtum hat mehr Freunde als eine neue Wahrheit.“

Gerade in politischen Richtungen müssen wir aufpassen. Es hat sich sehr oft bestätigt. Leider hat sich die Menschheit dahin gehend gewandelt und heutzutage ist es besonders erkennbar, wer nicht für die eine Sache ist, ist also dagegen und ein Feind. Wir haben verlernt, uns an einen Tisch zu setzen und uns auch zuhören. Man kann nur lernen. Andererseits wissen wir, wir haben nur ca. 80 Jahre Leben vor uns und haben sehr früh erkannt, dass überall gelogen wird. Warum sollten wir nicht etwas versuchen, wenn es uns eine zeitliche Erfüllung des Daseins beschert? So denken bestimmt viele. Wir können mit Irrtümern gut leben. Sollten jedoch aufpassen, was uns der österreichische Schriftsteller und Poet Peter Rosegger (1843-1918) sagte:

„Jene Irrtümer, die sich noch als die praktisch zweckmäßigsten und brauchbarsten erwiesen haben, nennt man Wahrheit.“

Diese Irrtümer werden weiter getragen, bis irgendeine Generation feststellt, dass ein praktischer Irrtum doch nicht der Wahrheit entspricht. Es ist doch so, dass wir täglich kaum Zeit nur für uns selbst haben. Von 24 Stunden des Tages schlafen wir 8 Stunden, gehen 10 Stunden zur Arbeit, Einkaufen, Kinder sind auch noch da, ein Partner ebenso. Haben wir vielleicht eine halbe Stunde nur für uns? Darüber denken wir selten nach. Warum auch, es ist eben so. Letztendlich ist es doch wichtig, sich diesem Thema zu stellen und darüber zu diskutieren. Bitte das Lächeln nicht vergessen. Zu diesem Lächeln gibt es ebenso einen nachdenkenswert Spruch, den jeder für sich beobachten und auswerten sollte.

„Mein Gesicht weis oft nicht, dass ich mich freue.“

Die meisten Menschen sind erschrocken, wenn sie beim Gegenüber das Gesicht nicht lächeln sehen. Auch da beginnt so etwas wie heucheln oder sich anpassen. Als Einführung zu diesem Buch soll es genügen. Anregen zum Nachdenken, auch Umdenken oder mal anders denken, das ist sollte als Ziel gelten und wäre wichtig.

Haben wir die Lüge in unserer DNA?

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