Читать книгу Götterdämmerung - Warum "Die" es nicht können! - Manfred Rätzsch - Страница 6
ОглавлениеGeleitwort des Autors zum vorliegenden Buch
Das Buch habe ich geschrieben, obwohl mir meine Freunde davon abgeraten hatten. Ihre Argumente waren, dass die Mehrheit der Regierenden es nicht lesen werden, weil ihnen die beschriebenen Mängel ohnehin bekannt sind und sie aus persönlichen Gründen belehrungsresistent sind. Weil sie sich aber von den öffentlichen Kritiken im Buch angegriffen fühlen, werden sie versuchen seine Verbreitung zu verhindern.
Viele Bürger unseres Landes lesen entweder gar nicht mehr und wenn, dann kurze Tweeds, vielleicht Naturbeschreibungen, Buchinhalte mit deren Personen sie sich identifizieren können, oder spannende Kriminalromane bzw. kitschige Liebesgeschichten. Sie scheinen kein Interesse daran zu haben, das Versagen und die manchmal sogar schmutzigen Geschäfte ihrer Führer kennen zu lernen.
Die waren für sie bisher die Garanten für ihr gegenwärtiges Wohlergehen waren und sind es nach ihrem Weltbild auch heute noch. Mein Buch habe ich deshalb vor allem für die gebildeten und die jungen Menschen geschrieben, die sich noch Gedanken über Deutschlands und ihre eigene Zukunft in diesem Land machen. Denen möchte ich erklären, wie und warum Deutschland in den letzten Jahrzehnten in diese Abwärtsentwicklungen geraten ist und wie diese aufgehalten und wieder umgekehrt werden können. Ich versuche aufzuzeigen, dass die Deutschen durchaus stolz auf ihre Vergangenheit nach dem verheerenden 2. Weltkrieg sein können, ohne dabei die Schuld ihrer Vorfahren zu negieren.
Als Naturwissenschaftler fühle ich mich der Wahrheit und der Logik meiner Ausführungen verpflichtet und werde für jede meiner kritischen Behauptungen auch Beispiele aufzeigen, um den auf den ersten Blick so provokant klingenden Titel des Buches zu begründen.
Dabei beweise ich auch meine These, dass die politischen Eliten vor Verdrehungen und auch vor Lügen nicht zurückschrecken, wenn sie glauben damit ihre Macht verteidigen zu können. Die Bestechungen der Politiker beginnt bei den Wahlkampfhilfen für die Parteien, setzen sich fort mit gut dotierten Phantomfunktionen und enden schließlich bei der Übergabe von Geldbeträgen. Passieren kann beiden Seiten nichts, da diese Formen von Bestechungen nicht verboten sind. Wie krank das System schon ist zeigen Beispiele, wenn wieder einmal eine der vielen Bestechungen eines Politikers öffentlich geworden war. Der darauf erfolgte Tadel klingt mehr nach einer Kritik über die Dummheit des Bestochenen, dass die Tat überhaupt an die Öffentlichkeit gekommen ist, als der Verurteilung seiner Bestechlichkeit.
Mit meinem Buch habe ich auch gegen fehlende Moral der jenigen Verantwortlichen angeschrieben, die mit unvorstellbarer Brutalität die Nutztiere ausbeuten. Was ist unsere Menschlichkeit wert, wenn sie vor den Tierställen endet? Auch der gegenwärtig praktizierte Raubbau an den landwirtschaftlich genutzten Böden fügt der Biodiversität einen nicht wieder gut zu machenden Schaden zu. Die halbherzigen Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Klimakrise zeigen ihr Unverständnis für die auf die Menschheit zukommenden Gefahren genauso, wie ihre kleinkarrierten nationalen und EU-Entscheidungen zum Umweltdesaster, das durch den Plastikmüll auf unsere Welt zukommt.
Ich habe gegen die Gefahr des Vergessens angeschrieben, denen viele Bürger in Deutschland derzeit ausgesetzt sind. Gefahren, mit denen die gegenwärtigen Führer der Banken und Konzerne und die sie unterstützenden Politiker des Landes versuchen ihre verfehlten Entscheidungen schön zu reden, bzw. heute begonnen haben, die als Folgen der Corona-Pandemie darzustellen.
Weil das Vergessen ein natürlicher Vorgang ist, durch den das Gehirn sich Platz macht für neue Eindrücke und Informationen, haben vor allem Menschen, die ihr Gehirn nicht ständig trainieren, ein kürzeres Erinnerungsvermögen. Die gegenwärtigen modernen und leicht zu konsumierenden Informationstechniken, haben mit dazu beigetragen, dass die Speicherkapazitäten der Gehirne weiter zurück gegangen sind.
Da Erinnerungen im sogenannten Unterbewusstsein gespeichert sind und in den meisten Fällen nur noch verschwommen (außer bei gravierenden Erlebnissen) wahrgenommen werden, können Informationen auch mit Hilfe von Falschmeldungen zurückgeholt werden. Das nutzen Politiker bewusst aus, um die Erfahrungen aus der Vergangenheit in ihrem Sinne zu manipulieren, oder zu unterdrücken.
Die meisten unserer Medien haben mithilfe ihrer Archive die Möglichkeiten Missinterpretationen zu korrigieren. Diese Funktion können sie aber nur erfüllen, wenn sich ihre Vorstände trauen eine unabhängige Berichterstattung zu sichern. Da das heute nicht mehr gewährleistet ist, sehe ich als Motiv für mein Buch auch darin, dieses Versagen des als Kontrollinstanz für eine Demokratie notwendige Medienpolitik an Hand von Beispielen offen zu legen. Das Kapitel über die Folgen der Corona-Pandemie habe ich bewusst als Offenbarung bezeichnet, weil es die Schwächen der Menschen und der Entscheidungsträger deutlich gemacht haben. Für mich waren die Erkenntnisse über die gegenwärtigen Lebensweisen der meisten unserer Bürger die größte Überraschung und verstehe nun warum sie sich die Vor-Corona-Zeit zurückwünschen.
Um meine Anliegen für die Leser verständlich zu machen und den Umfang des Buches in Grenzen zu halten, habe ich den Schreibstil einer kommentierenden Beschreibung von Zuständen gewählt, die ich aus Berichten der Medien entnommen habe. Die Schilderungen der gesellschaftlichen Zustände sind nur Blitzlichter und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bewusst schließe ich bei meinen Kritiken zur Einseitigkeit der Medien eine Reihe von Reportagen aus der Wochenzeitschrift „Der Spiegel“ aus, weil dort für mich noch Informationen verfügbar waren, deren Inhalt mich sachlich überzeugt haben. Deshalb habe ich auch bei meinen Beweisführungen auf eine Reihe Artikel verwiesen oder kurze Ausschnitte daraus in meinen Text kommentiert aufgenommen. Auch dem Buch von Birk Meinhardt mit dem Titel: „Wie ich meine Zeitung verlor“ habe ich einige Gedanken entnommen, die mir geeignet erschienen, meine Thesen über die Mängel der Regierenden und die Schwächen der Informationspolitik in Deutschland an Hand von Beispielen zu belegen.
Ich verstehe deshalb mein Buch als eine Chronik über die jüngste Geschichte meines Vaterlandes. Darüber hinaus habe ich versucht mein Anliegen mit Vorschlägen über notwendige Veränderungen in Richtung einer modernen Demokratie und einer leistungsfähigen und auf das Wohl der Bürger ausgerichteten Wirtschaftspolitik verständlich zu machen. Dabei begründe ich auch meine These, dass zur Gesundung unserer Demokratie ein starker Staat notwendig ist, für dessen Vertreter die Transparenz ihrer Entscheidungen und das Verbot jedweder Form von Bestechlichkeit eine Selbstverständlichkeit ist.
Zur Auflockerung des sicher für viele meiner Leser nicht immer leicht zu lesende Texte, habe ich jedem Kapitel eine gut verständliche Kurzfassung, oder in einigen Fällen auch ein Gleichnis vorangestellt.
Außerdem sind einige Untertitel eingefügt, mit denen ich die Leser zu Spaziergängen in die komplizierte Welt menschlicher Verhaltensweisen einlade. Im 1. Kapitel versuche ich zu erklären, warum sich die Menschen aus Ost- und Westdeutschland bei gleichen Vorkommnissen oftmals so unterschiedlich verhalten. Im 4. Kapitel ist mir infolge der Corona-Pandemie das Alltagsleben der meisten Bürger unseres Landes offenbar geworden und warum sie sich dahin wieder zurücksehnen.
Außerdem diskutiere ich im 5. Kapitel die Frage, warum wir Menschen auf neue bzw. veränderte Lebensumstände oftmals so überraschend und unerwartet reagieren. Mittels vorwiegend aus dem Jahre 2020 stammenden Beispielen begründe ich meine dem gesamten Text untergeordneten Thesen, dass Deutschland eine erneuerte Demokratie und neue Form seiner Wirtschaftsführung braucht, um international wieder eine entscheidende Rolle spielen zu können.