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Teure Schönheit
ОглавлениеEin Mann, schon reif, doch noch nicht alt,
der sucht sich eine Freundin bald.
Er hat zu Haus auch eine Frau,
die ist nicht sehr schön, jedoch sehr schlau.
Die Freundin hübsch, und jung und klug,
das findet dieser Sünder gut.
Er ist erfolgreich, hat auch Moos,
er ist ein echter Gernegroß.
Indes, die Frau in seinem Haus,
die kennt sich mit dem Gatten aus.
„Lass ihn nur machen“, denkt sie schlau,
„und balzen, diesen alten Pfau.“
Er nimmt die Junge mit auf Reisen,
denn schließlich muss er sich beweisen,
dass er, jetzt endlich Mann von Welt,
mit dieser Frau erst richtig zählt.
Sie liebt ihn sehr, noch mehr sein Geld,
(das hat er später festgestellt).
Er kauft ihr, was sie so begehrt,
das ist ihm diese Frau schon wert.
Doch mit der Zeit, das Geld wird knapp,
da wendet sie sich von ihm ab.
Und teilt kurz seiner Gattin mit:
„Ich geb’ den Alten Ihnen z’rück!“
Aber die ist pfiffig, wie man vermutet,
drum ihrem Herrn Gemahl was hustet:
„Such Dir ’ne Dümmere als ich bin,
geh’ lieber zu der andern hin!“
„Und will sie auch nichts von dir wissen,
ich hab ein sanftes Ruhekissen.
Denn Haus und Hof, ist alles mein.
Ich steck auch die Versicherung ein.“
Und die Moral von der Geschicht’:
allein der Schönheit traue nicht.
Mit schönen Weibern sich zu zieren,
birgt die Gefahr, viel zu verlieren.