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Dienstag 21.08.2012 – nach Vatra Dornei

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Gestern das Abendessen und auch heute Morgen das Frühstück waren noch gewöhnungsbedürftig. Dafür war der Kaffee unschlagbar – eine winzige scharfe Koffeindröhnung.

So hatte ich gestern Abend als Salat rohe Zwiebelringe, dafür fehlte heute Morgen die Butter, war halt nicht bestellt. Aber die Leute sind sehr freundlich, nachdem wir unsere Rechnung bezahlt haben, werde ich vom Chef mit Handkuss verabschiedet. Sie sind stolz, dass wir ihr Land besuchen. Unsere Uhren haben wir auch auf die Landeszeit (eine Stunde später) umgestellt – der Wetterbericht verspricht für die nächsten vier Tage bis zu 39 °C und Sonnenschein, nur durch einige Wolken unterbrochen.

Gegen 10:15 Uhr Ortszeit fahren wir los. In Sighetu kämpfen wir uns wieder durch den chaotischen Stadtverkehr. Dann geht es durch das Iza - Tal. Wir durchfahren malerische Ortschaften, schöne Häuser säumen rechts und links die Straße, erbaut aus Holz, Naturstein, Ziegel oder Bauten mit modernen Baumaterialien.

Jedes Haus ist mit einem meistens kunstvoll verzierten Zaun ausgestattet und jedes Dorf hat eine, meistens mehrere, schöne Kirchenbauten. Viele davon sind kürzlich renoviert worden, einige werden gerade renoviert und einige werden komplett neu gebaut. Und natürlich wieder überall Pferdefuhrwerke. So geht es durch Barsana, Stramtura, Bogdan Voda bis Moisei.

In Moisei verlassen wir das Iza - Tal und fahren über die 18 den Prislop – Pass hinauf. Doch bevor es auf die schöne Passauffahrt mit allerdings welligem Belag geht, stellt uns die Stadt Borsa auf eine harte Prüfung: Fast die komplette Stadt lang wird die Straße neu gemacht. Es steht oft nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.

Jetzt geht es in meist engen Kurven den Pass hinauf. Der Verkehr hält sich deutlich in Grenzen - klasse. An der Passhöhe (1416 m) kleines Fotoshooting, die Kirche oben auf der Passhöhe darf dabei natürlich nicht fehlen. Der bis dato wolkenlose Himmel zeigt sich jetzt hier oben doch sehr schwarz. Wir gehen beide davon aus, dass es oben in den Maramures noch regnen wird. Wir rollen den Pass hinab.

Zunächst bleibt die Straße wie bei der Auffahrt, doch etwa 10- 15 km weiter ändert sich der Asphalt schlagartig. Es wird eine richtige Schlaglochpiste. Ich habe auf meiner schweren CBF mit den 17 – Zöllern zu kämpfen und springe über den Asphalt, fahre Schlangenlinien und George dieses Mal hinter mir her. Teilweise ist ein Ausweichen nicht mehr möglich, manchmal krache ich richtig in ein Loch rein, und hoffe, dass meine Lady das übersteht, vor allem die Speichen nicht brechen. Der Navi verabschiedet sich, weil der Kontakt unterbrochen wird. Mitunter kommt ein kurzes neu geteertes Stück. Grundgütiger, ich bin noch nie eine solche Straße gefahren!


Kirche auf dem Prislop Pass

Drohende Wolken auf dem Prislop Pass

Irgendwie fahren wir der Regenwolke hinterher, doch richtigen Regen bekommen wir nicht ab. Allerdings ist die Straße oft noch nass und in den Löchern (groß genug sind sie ja) steht das Wasser. Den frei auf der Straße laufenden Pferden und Kühen scheint das nichts auszumachen. Die Kühe trotten am Straßenrand und saufen genüsslich die Pfützen in den Schlaglöchern leer!

15 Kilometer vor Vatra Dornei verlassen wir die 18 und damit auch die Maramures. Wir fahren nun auf der 17, jetzt wieder mit gutem Belag in Bukowina ein. Die paar Kilometer laufen gut, bei den Häusern hier ist jetzt ein deutlich höherer Anteil an Holzhäusern zu sehen. Ich habe den Eindruck, dass eine Frau auf einem Motorrad ziemlich angestarrt wird, nicht unbedingt aufdringlich, aber sehr neugierig.

Überhaupt sehen wir recht wenig Motorradfahrer, eine Frau bis jetzt überhaupt nicht. Die Kinder am Straßenrand, die uns zuwinken, simulieren mit ihrer Rechten oft die Handbewegung des Gasgebens. Man huldigt uns, eine ganz neue Erfahrung!

gefahren: 180 km

Rumänien mit dem Motorrad

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