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Mittwoch 22.08.2012 - nach Roman

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Morgens ist es zunächst bewölkt – fast neblig. Somit auch nicht mehr so heiß. Bis wir nach dem Frühstück loskommen, scheint aber wieder die Sonne. Die Temperatur bleibt aber im angenehmen Bereich.

Wir verlassen Vatra Dornei auf der 17 B Richtung Bicaz. Die Gegend wird jetzt richtig schön, eine überwiegend landwirtschaftlich genutzte Gebirgsgegend mit malerischen Dörfern. Es herrscht wenig Verkehr, die Straße ist in akzeptablem Zustand. So geht es bei angenehmen Wetter immer am Fluss Bistrita vorbei in etwa 800 Metern Höhe durch diese Gebirgslandschaft. Der Fluss wird ab und an von recht abenteuerlich aussehenden Brücken überspannt, die wir aber nicht überqueren. Bei solchen Experimenten mache ich nicht mit. Ab und zu laufen Kühe oder Pferde über die Straße, in der Regel stehen sie zum Glück brav am Straßenrand.

Doch die eine oder andere Kuh bringt es auch fertig, sich wiederkäuend mitten auf die Straße zu stellen, der sie mühsam umfahrende Verkehr interessiert nicht. Das sind eben noch glückliche Kühe: Kein Kraftfutter für hohe Milchleistung und dabei ständiges Stehen im Stall, Krankheitsanfälligkeit schon bei den Kälbern und frühes Versterben dieser Turbokühe. Vielleicht haben die sogar Echtzeitkontakt mit einem Stier? Und säugen ihre Kälber selbst? Aber unter diesen Bedingungen lohnt sich die Milchwirtschaft für deutsche Bauern nicht. Oder – wie viel würden Sie evtl. für einen Liter Milch zahlen wollen? Oder für ein Pfund gute Butter?

In Pietra Neamt geht es auf die 15 D bis Roman. Ein langweiliges Stück Straße, überwiegend geradeaus, etwas Verkehr. Unterwegs kommen jetzt doch einige Dörfer mit vielen verfallenen Häusern. Hier scheint es den Rumänen nicht mehr so gut zu gehen. Es sind zwar auch schöne Bauten dazwischen aber eben doch auch viele Ruinen oder schlecht gepflegte Häuser. Jetzt wird es auch wieder richtig heiß, fast schwül. In Roman reicht es uns. Wir beziehen ein Luxushotel – muss ja auch mal sein – und machen uns einen faulen Tag. Die altmodisch auf Holzpfählen aufgeschichteten Heuballen erinnern an meine Kindheit, in denen haben wir uns damals immer versteckt.

Eine Stute steht mit ihrem Fohlen gelassen am rechten Straßenrand, unbeeindruckt von dem fließenden Verkehr. Die Temperaturen fand ich heute echt moderat, durch die Berge zu fahren war ein Genuss und ich daddele so daher, gucke rechts und gucke links. Naiv gedacht, scheint die Welt hier noch in Ordnung zu sein. Die in allen Kneipen laufenden Flachbildschirme geben in zahlreichen bunten Laufschriften um den abgewählten Präsidenten ihre Informationen preis, ein Wetterbericht erscheint leider nicht.

Gefahrene km: 224 km

Rumänien mit dem Motorrad

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