Читать книгу Die Kurtisane des Kaisers - Ein historischer Roman - Maria Helleberg - Страница 5

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Als er im Frühjahr im Begriff war, erneut gegen Dareios zu ziehen, nahm er noch eine Einladung seiner Freunde zum Zechen und Feiern an. Bei diesem Gelage nahmen auch Frauen teil, um dort ihre Liebhaber zu treffen. Unter ihnen genoß Thaïs besonderes Ansehen, die Geliebte des späteren Königs Ptolemaios, eine Bürgerin Attikas von Geburt.

Im Verlauf der Feier hob sie an und machte Alexander mal Komplimente, mal scherzte sie mit ihm, und ließ sich endlich im Rausch zu einer Rede hinreißen, die wohl die Haltung ihres Vaterlandes widerspiegelte, aber ihrem Stand nicht angemessen war. Sie sagte nämlich, daß sie für die Mühseligkeiten, die sie auf der langen Reise durch Asien erduldet habe, an jenem Tag den Lohn empfange, an dem sie in dem stolzen Königspalast der Perser feiern dürfe. Noch lieber aber würde sie hinziehen und das Haus des Xerxes, der Athen niedergebrannt habe, in Brand stecken und selber vor den Augen Alexanders die Fackel hineinwerfen, damit es unter den Nachkommen heiße, daß sich die Weiber im Gefolge Alexanders härter an den Persern für die griechischen Leiden gerächt hätten als ihre Generäle.

Ihre Rede wurde mit lautem Klatschen begrüßt. Die Freunde des Königs feuerten ihn so lange an, bis er sich schließlich überreden ließ, aufsprang, sich eine Fackel griff und mit einem Kranz auf dem Haupt den Zug anführte. Die übrigen Festteilnehmer folgten ihm mit Geschrei und umringten tanzend den Palast.

(Plutarch, Lebensbeschreibungen, Alexandros, 38)

Die Kurtisane des Kaisers - Ein historischer Roman

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