Читать книгу Ich erzähle es dir, und Du behältst es für dich! - ¡Te lo cuento, me guardas el secreto! - Maria Rodriguez - Страница 14

Brief an meine Mutter

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Ich erinnere mich nicht daran, dir gesagt zu haben, wie sehr ich dich liebte. Ich dachte immer, das hätte noch genügend Zeit. Alles geschah völlig unerwartet. Ich sah dich nicht gehen …! …Ich konnte auch meine Hand nicht nach deiner ausstrecken. Ich gab dir keine Wangenküsse, ich sagte dir nicht „Auf Wiedersehen“. Deine Abwesenheit schmerzt mich noch immer …

Seit deinem endgültigen Abschied sind mehr als dreißig Jahre vergangen und mein Herz schlägt noch immer voller Kraft für dich. So viele Male habe ich dich gesucht – in meinem Geist. In den traurigen Momenten und in den konfusen.

Ich habe von dir in den unterschiedlichsten Situationen geträumt, mit deinen kurzen, gelockten Haaren und immer trägst du deine lilafarbene (Lieblings-)Bluse. Wenn ich von dir träume, erzählst du mir von Dingen, die ich nicht verstehe; dann umarmst du mich, du drückst mich für einige Minuten fest an deine Brust, und schließlich verabschiedest du dich, versunken ins Gebet für mich. Es erfüllt mich mit Wärme, wenn sich deine Freundinnen an dich erinnern. Sie sprechen von deinen guten Eigenschaften, deinen Talenten und Fertigkeiten; vor allem heben sie den Gemeinschaftssinn hervor, mit dem du vielen menschlichen Wesen begegnetest. Zu dienen war deine Berufung.

Mutter, du gingst, als ich gerade zwölf Jahre alt war. In dieser kurzen Zeit lernte ich so viel von dir, zu lächeln, auch wenn der Sturm tobt. Und heute, als unser Land die schlimmste Tragödie seiner Geschichte erlebt, erinnere ich mich an deine weisen Worte: „Man muss aus der Asche auferstehen, denn das ist die Würze und die Grundlage des Lebens.“

Ich erzähle es dir, und Du behältst es für dich! - ¡Te lo cuento, me guardas el secreto!

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