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58 Morgentau

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Rocio macht Report.

Gott: Wo ist Petrus?

Rocio: Macht einen freien Tag.

Gott: Seid ihr noch bei Trost? Am Dienstag?

Rocio: Zeit spielt bei uns keine Rolle.

Gott: Sei du vorsichtig wegen unserer Geistesstärke. Mach mich nicht wütend.

Rocio: Petrus hat seit einer Ewigkeit nicht frei gehabt.

Gott: Wenn Zeit keine Rolle spielt.

Rocio: Aber Pause davon.

Gott: Pause, Pause? Petrus ist erst seit etwas über 2000 Jahre dabei. Von Ewigkeit kann man da nicht sprechen. Das deckt gerade mal die Probezeit ab. Als Stellvertreter.

Petrus zieht woanders seine Augenbrauen in die Stirn.

Rocio: Wenn Zeit keine Rolle spielt?

Gott: Jesus.

Jesus: Ich bin dafür.

Rocio: Jesus ist auch für Pause.

Jesus: Sehr.

Gott: Könntest du deiner persönlichen Assistentin verdeutlichen, mit wem sie spricht? Ihr habt wohl kein stark hierarchisches Verhältnis.

Jesus spitzt den Mund.

Jesus: Rocio, mehr Huldigung.

Rocio: O.K.

Gott: Lage?

Rocio: Der Vogel wurde verklärt und wird seit dem als Schwingen der Freiheit angebetet.

Jesus: Und mit ihm die ganzen Weisheiten.

Rocio: Ich denke das ist eine gute Basis, in Zukunft weniger Neues zu verkünden und mehr auf Training des bereits Bekannten zu setzen. Erst wenn sich das verbreitet hat und besser sitzt, gehen wir weiter.

Gott: Laufen wir da nicht Gefahr in den Entropie-Sog zu geraten? Wenn wir da nicht mehr 'rauskommen, droht uns der Hitzetod und doch der Photonen-Nebel?

Rocio: Keineswegs. Jedenfalls nicht zwangsläufig.

Gott: Aha.

Rocio: Die Vertiefung des Status Quo, das heißt die Verankerung der Errungenschaften der Menschheit in der breiten Bevölkerung wirkt sich auf die Evolution sehr effektiv auf. Und wir haben Zeit, uns darauf einzustellen.

Gott: Zeit spielt bei uns keine Rolle.

Rocio: Aber bei den Menschen. Diese Zeit nützen wir für die Entwicklung zukünftiger Weisheit, die man aber jetzt noch gar nicht braucht, weil man noch genug aufzuarbeiten hat, und die man auch erst entwickeln kann, wenn man die Umstände kennt.

Jesus: Sie ist gut, nicht?

Gott: Ich sehe, ihr versteht euch. Treib's nicht zu weit, Jesus.

Rocio: Morgen kommt wieder Petrus.

Gott: Es gefällt mir, wenn es klappt.

Im Labor.

Rocio: Was meint er mit treib's nicht zu weit?

Jesus: Er meint, das ich nicht versuchen soll, meine Interessen gegen seine Entscheidungshoheit durchzusetzen, in dem ich dir den energetischen Rückhalt gebe.

Rocio: Ich handle eigenständig.

Petrus: Du musst wirklich aufpassen, wenn du dich in der Gedankenübertragung aufhältst. Die Ströme sind für Menschen gefährlich. Viele, die zu tief eingetaucht sind, sind darüber verrückt geworden.

Rocio: Wie machen es die Engel?

Petrus: Sie sind insgesamt geistig weit stabiler als Menschen. Sie unterliegen nicht deren Schwächen, Begierden und Zweifeln. In die Gedankenübertragung kommen auch nur die noch dedizierteren Erzengel. Du weißt sie haben diese Sonderkanäle, in die sie eintreten oder die sie freischalten. Die Kanäle haben Puffer-Bereiche für Überspannung.

Rocio: Kann man für Menschen, für mich nicht auch einen Sonderkanal mit Überspannungsschutz einrichten?

Petrus: Hätten wir eine Möglichkeit, Menschen vor Überspanntheit zu schützen, täten wir uns weiß Gott viel leichter.

Gott: Allwissend.

Rocio: Wissen wir.

Gott: Je geringer die Kapazität, desto leichter überspannt.

Petrus: Logisch.

Gott: Nicht unbedingt.

Rocio: Wieso geht das mit Engeln, aber mit Menschen nicht? Was ist mit den Heiligen? Das sind doch auch nur Menschen.

Petrus: Engel bieten ein stabiles energetisches Level. Es ist sehr hoch, konzentriert sich dabei vor allem auf die Bereiche der Zuständigkeit. Das ist konkret zu kanalisieren. Darum baut man den gezielten Schutz im entsprechenden Energiefeld.

Gott: Einwandfreie Strukturanalyse, Petrus.

Petrus: Die energetischen Zustände der Menschen sind alles andere als stabil, von der Konzentration nicht zu sprechen. Man bräuchte ein viel zu weites Spektrum in viel zu vielen Bereichen, um sie vor den Eventualitäten sicher zu schützen.

Gott (wirkt belustigt): Quasi unberechenbar.

Petrus: Nach deinem Bild.

Rocio: Und das geht nicht?

Petrus: Das müsste man auch noch individuell zuschneiden.

Gott: Die Menschen, sehr eigen.

Petrus: Woher sie das nur haben?

Rocio: Und die Heiligen.

Gott: Dürfen auch nur auf Anfrage teilnehmen und werden eher instruiert.

Petrus: Heilige sind hier in der aktuell aktiven Gedankenübertragung sehr selten. Ihr Verdienst liegt ja zurück. Sie haben einen Großteil ihres Egos zugunsten der Unschuld abgelegt. Da lässt sich das phasenweise durchhalten.

Rocio: Und ich?

Petrus: Du bist keine Heilige.

Jesus: Stimmt.

Petrus: Sowas hab' ich mir schon gedacht.

Rocio: Jesus hat mit mir schon Überspannung abgebaut.

Petrus: Ich hab's mir gedacht.

Rocio: Reicht das nicht?

Petrus: Am Ende wollt ihr noch zusammen durchbrennen.

Gott: Jesus, was wird das? Das Mädchen ist 25, du über 2000 Jahre alt.

Jesus: Zeit spielt bei uns keine Rolle.

Gott: Der Altersunterschied lässt sich schwer vermitteln.

Petrus: Und kaum übersehen.

Jesus: Ich bin nie älter als Dreiundreissig geworden.

Gott: Was sagt deine Mutter dazu?

Maria: Nichts, solange er mich nicht besucht.

Jesus: Es heißt auch, dass ich alt genug bin, das so zu handhaben, wie es mir genehm ist.

Gott: Sie ist Teil des Personals. In deiner Position als Sohn gilt das als Unzucht mit Abhängigen.

Jesus: Hatte ich schon erwähnt, dass ich die Verantwortlichkeit für eine weitere Repräsentation als dein Gesandter ablehne?

Petrus: Das meint er doch nicht ernst.

Jesus: Doch.

Gott: Er meint mich.

Maria: Eure Rivalitäten interessieren mich nicht. Jesus, besuch mich. Mit deiner neuen Freundin.

Jesus: Ja.

Petrus: Ich hab' immer noch frei.

Gott: Was treibst du dich dann im Labor herum?

Petrus: Hier hab' ich am ehesten Ruhe vor dir und kann kontemplieren.

Gott: Ich bin doch überall.

Petrus: Wenn du dich in der Gedankenübertragung befindest und ich nicht teilnehme, geht's.

Gott: Worüber kontemplierst du?

Petrus: Das erzähle ich dir morgen, wenn man mir dazu Gelegenheit gegeben hat, zu kontemplieren.

Jesus: Guter Punkt.

Gottes wundersame Faktorei - Vierter Teil: Dynamischer Morgen

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