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61 Köchel-Verzeichnis

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Petrus: Das Köchel-Verzeichnis ist durcheinander.

Gott: Aha.

Petrus: Wegen der Mozart Handschrift für Wien. (Wir erinnern uns an göttliche Schuld im ersten Teil.)

Gott: Wen interessiert das?

Petrus: Das Kontinuum.

Gott: Aha.

Petrus: Es gab dieses Werk ja nicht. Es wurde sozusagen nachgereicht.

Gott: Aber nur deswegen gerät doch nicht gleich alles aus den Fugen.

Petrus: Nur das Köchel-Verzeichnis.

Gott: Spannend.

Petrus: Denk weiter.

Gott: Viel zu gefährlich.

Petrus: Bei seinem Bekanntheitsgrad ist das allgemein anerkannte Verzeichnis von Mozarts Werken in der Welt eine feste Größe der Historie.

Gott: Höchstens bis die Photonen kommen.

Petrus: Das Werk taucht darin nicht auf. Man kann es auch nicht zuordnen. Es ist ja so viel später entstanden. Ärgerlicherweise hat weder Mozart noch Rocio daran gedacht, eine Notiz eines bekannten Werkes niederzuschreiben oder etwas für eine bestimmte Schaffensphase Typisches. Das hätte genügt.

Gott: Nicht daran gedacht.

Petrus: Wir wollen nicht spekulieren.

Gott: Muss ich nicht. Ich weiß, woran sie gedacht haben.

Petrus: Jedenfalls hat er ihr ein ganz neues eigenes Stück geschrieben, das etwas aus dem Rahmen fällt. Jemand könnte sich Fragen stellen.

Gott: Es ist doch echt. Was machen sie denn, wenn sonst irgendwo noch eine Handschrift auftaucht?

Petrus: Sie versuchen es wohl zeitlich einzuordnen und ...

Gott: Sollen sie eben KV 371 a schreiben. Ich sehe da wirklich kein Problem.

Jesus: Ihr könnt froh sein, dass er ihr kein Trompeten-Solo geschrieben hat. Er hängt schon einige Zeit mit einem Satchmo herum.

Petrus: Es riecht dort immer nach Myrrhe.

Gott: Aha.

Jesus: Das wäre wirklich aufgefallen.

Gott: Aha.

Jesus: So etwas konnten die Trompeter auf ihren Instrumenten damals noch nicht spielen.

Gott: Mozart war eben seiner Zeit voraus. Spielt doch keine Rolle.

Petrus: Jedenfalls brauchen wir kein Aufsehen über posthumen Ausgleich von Kaffeehaus-Zechen, die die Kulturgeschichte erschüttern.

Gott: Sollen einfach nicht durchdrehen. Ist es denn ein Meisterwerk?

Rocio: Du stellst Fragen.

Gott: Da haben wir die Verursacherin, die schon wieder ohne Einladung in die Gedankenübertragung einsteigt. Wenn ich jetzt wütend wäre ...

Petrus: Das darf nicht passieren.

Rocio: Verursacher ist der, dessen Schuld auszugleichen war.

Petrus: Bist du verrückt geworden? Reiz ihn nicht auch noch.

Gott: Sie versteht nicht, was mit ihr passiert, wenn sie der Allmacht ungeschützt ausgesetzt ist.

Petrus: Du bleibst milde.

Gott: Ich mag sie.

Rocio: Was passiert denn?

Gott: Sie hat keine Angst. Das gefällt mir.

Petrus: Es ist dumm, sich zu überschätzen.

Gott: Es ist langweilig, sich einschüchtern zu lassen.

Petrus: Sie ist doch ausgeliefert.

Rocio: Bin ich doch sowieso.

Gott: Sie ist klug und neugierig. Sie sucht mich.

Rocio: Du bist doch da. Ich will dir näher kommen. Dich besser verstehen.

Gott: Siehst du.

Petrus: Na gut. Es bleibt gefährlich.

Gott: Du gewöhnst dir jetzt an, nur ... also pass gut auf dich auf, und bleib nicht zu lange in der Gedankenübertragung. Wenn dich ein zu großer Teil meiner Kraft unvorbereitet durchdringt, verlischt du im schlimmsten Fall vollkommen. Leichte Wellen haben schon kluge Geister verrückt werden lassen und andere kollabieren. Du bist ein Mensch, du wolltest ein Mensch bleiben. Du magst ein besonders starker Mensch geworden sein. Denk daran.

Rocio: Einverstanden.

Petrus: Das freut uns.

Rocio: Ich habe verstanden. Ich bin ein Mensch. Wenn es gefährlich wird, denke ich daran, dass ich eines seiner Kinder bin. Er liebt mich. Er wird mir nichts tun.

Gott: Guter Ansatz. Jetzt verschwinde. Nicht übertreiben.

Gottes wundersame Faktorei - Vierter Teil: Dynamischer Morgen

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