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1 Was ist Ayurveda?

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Die Natur selbst ist der beste Arzt.

HIPPOKRATES

Die erste Konferenz für ganzheitliche Medizin in den USA wurde 1975 mit großem Getöse eröffnet. Wie bei so vielen anderen Innovationen fand auch sie in Kalifornien statt. Sie brachte 150 der größten Köpfe auf diesem aufstrebenden Gebiet zusammen und führte zur Gründung enorm vieler ganzheitlicher Gesundheitsorganisationen. Endlich wurde damit die alternative Medizin anerkannt, eine indirekte Herausforderung an die medizinische Orthodoxie, die in der westlichen Zivilisation Wurzeln geschlagen hatte.

Das einzige Problem? Sie kam Tausende von Jahre zu spät. Auf der anderen Seite der Welt, in Indien, hatten Seher ihre eigenen Versammlungen bereits vor über 5.000 Jahren abgehalten und schufen dabei ein elegantes System der Gesundheitsversorgung, dessen Schwerpunkt auf Prävention lag und darauf ausgerichtet war, die Grundursachen der Krankheit zu erkennen. Zur Unterstützung erstellten sie Texte mit präzisen Ablaufbeschreibungen, die vorausschauend und relevant waren.

Zu dieser Zeit sprach niemand von „ganzheitlicher“ Medizin, denn das gab es nicht. Alle Medizin war an sich ganzheitlich und nichts galt als „alternativ“, es war eben Medizin.

Stellen Sie sich das mal vor. Ayurveda gab es vor Jesus und Buddha. Es ist das Produkt von erleuchteten Sehern, die in einer Agrargesellschaft lebten und intuitiv ein fortschrittliches Medizinsystem erkannten. Sie beschrieben 300 chirurgische Verfahren, schrieben Texte über Psychiatrie, Geburtshilfe und Toxikologie und entwickelten ein siebenjähriges Ausbildungsprogramm für Heiler, lange bevor das moderne Medizinstudium konzipiert wurde.

Bemerkenswert ist, dass all dies in ihren fruchtbaren Köpfen Tausende von Jahren vor der Erfindung des Mikroskops oder der Einführung des Blutbilds als vertrauenswürdiges Diagnoseinstrument entstand. Laut historischer Berichte erkannten die alten Rishis das System des Ayurveda durch direkten Kontakt mit der Natur, während sie sich in tiefer Meditation befanden. Es wurde eine mündliche Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Ayurveda gilt als wahrheitsgetreues, unveränderliches, zeitloses und ewiges Wissen – im Gegensatz zur modernen Medizin, die auf den wechselhaften Winden der empirischen Forschung basiert. (Aber vergessen Sie nicht, dass Ayurveda keineswegs statisch ist, es passt sich neuen Informationen an, hält jedoch an seinen Grundprinzipien fest.)

Die Ursprünge des Ayurveda sind geheimnisumwoben. Niemand weiß genau, wann die ersten ayurvedischen Texte, die Shastras, verfasst wurden, obwohl einige Experten 1000 v. Chr. vermuten. Diese grundlegenden Werke umfassen eine Reihe von Büchern, wie die Charaka Samhita, die Sushruta Samhita und die Bhagavata Purana. Sie stellen die ayurvedischen Konzepte in Sutras, „Fäden“ des Wissens, dar.

Der Name Ayurveda selbst gibt uns Aufschlüsse über die Natur des Systems. Veda bedeutet „Wissenschaft“ – Wissenschaft, die auf Siddhantas, fundamentalen, unveränderlichen Prinzipien, fußt. Veda bezieht sich auf geführte Kenntnisse; es ist nicht nur eine Theorie, sondern ein Leitfaden, wie man aus den Lehren einen praktischen Nutzen zieht.

Was ist Ayu? Bhava Mishra, ein Vorfahre meines Lehrers Dr. Rama Kant Mishra, der im 16. Jahrhundert lebte, verfasste einen Text namens Bhava Prakasha. Darin schrieb er, dass Ayu „Leben“ bedeutet – vor allem aber, was gut und schlecht für das Leben im Hinblick auf Ernährung, Natur, Verhalten oder Jahreszeit ist.

Die Charaka Samhita beschreibt Ayu im Sutra Deha Prana Samyoge Ayuh mit „Prana als die Lebensenergie“. Mit anderen Worten: Wenn die Aufnahme, das Fließen und die Nutzung von Prana im Körper, im Zellsystem oder in einem bestimmten Organ oder einer Drüse vermindert ist, wird dieser Bereich gefährdet, was zu erhöhter Entzündung und einem allmählichen Ausfall des Immunsystems führt. So fasst die Krankheit Fuß und schreitet fort.

Ayurveda für die Schilddrüse

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