Читать книгу Damals war ich siebzehn - Marie Louise Fischer - Страница 5

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Unteroffizier Hans Hilgert stand in der komfortabel eingerichteten Empfangshalle des Hotels »Adler« in Godesberg und wartete. Er hätte sich gern eine Zigarette angezündet, aber er wollte es nicht gerade jetzt, da Evelyn Rott jeden Augenblick wieder herunterkommen würde. Sie hatte von der ersten Sekunde an einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht.

Endlich sah er sie die breite Treppe herabeilen, mit leichtem, anmutigem Schritt. Ihre Augen leuchteten auf, als sie ihn erkannte.

Er ging ihr rasch entgegen.

Sie hatte sich ein wenig zurechtgemacht, das blonde schimmernde Haar geordnet, die Lippen mit einem hellen Stift nachgezogen. Sie erschien ihm noch schöner als zuvor.

»Alles in Ordnung«, sagte sie lächelnd, »die Zimmer sind tadellos. Ich habe sogar nachgeprüft, ob Wasser aus den Hähnen kommt. Das gewöhnt man sich an, wenn man mal im Orient gelebt hat.«

»Dann kann ich also nichts mehr für Sie tun?« fragte er mit deutlichem Bedauern.

»Seien Sie froh darüber. Mama sagt immer, ich gehöre zu dem Typ, der die Leute auszunutzen versteht.«

»Es muss schön sein, Ihnen einen Wunsch zu erfüllen«, sagte er ernsthaft.

Sie sah zu ihm auf – er war einen guten Kopf größer als sie –, las die unverhohlene Bewunderung in seinen klaren braunen Augen und errötete zu ihrem eigenen Ärger. »Na ja, Sie haben heute schon eine ganze Menge für mich getan«, sagte sie und streckte ihm die Hand hin. »Also, ich danke Ihnen.«

Er hielt ihre Hand fest. »Sie wissen, dass ich das nicht gemeint habe.«

»Was denn?« Sie machte keine Anstalten, ihre Hand zurückzuziehen.

»Soll ich es wirklich sagen?«

»Nein, lieber nicht«, antwortete sie rasch.

»Schade«, sagte er und ließ ihre Hand los.

Sie waren beide tödlich verlegen, wussten sich nichts Rechtes zu sagen und hatten doch den gleichen Wunsch – dieses Beisammensein so lange wie möglich hinzuziehen.

»Was ist schade?« fragte sie, obwohl sie ihn gut verstanden hatte.

»Dass wir uns wahrscheinlich nie mehr wiedersehen werden.«

»Das glaube ich nicht. Man begegnet sich doch immer irgendwo. Beim Tennis oder auf dem Golfplatz.«

Er lächelte. »Wir sind hier nicht in Bombay.«

»Wird hier etwa nicht Tennis gespielt?«

»Doch. Und auch Golf. Aber ich bin nicht dabei. Ich bin nur, na ja, eben ein Unteroffizier. Ich verkehre nicht in Ihren Kreisen.«

»Also ist es doch wie in Bombay«, sagte sie und schob die Unterlippe ein wenig vor, was ihr das Aussehen eines schmollenden Kindes gab.

»Wahrscheinlich ist es auf der ganzen Welt so«, sagte er. »Entweder muss man einen Namen haben oder einen Titel oder einfach genügend Geld, um dazuzugehören.«

»Ich finde, es kommt einzig und allein auf den Menschen an«, sagte sie impulsiv.

»Ist das Ihr Ernst?«

»Ja. Sie brauchen mich nicht so belustigt anzusehen. Ich weiß sehr gut, was ich sage. Und auch, was ich will.«

»Ich glaube es Ihnen sofort.« Seine kräftigen dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen. »Macht es Ihnen eigentlich Spaß, mich zu quälen? Sie wissen genau, wie gern ich Sie wiedersehen würde.«

Sie legte ihre Hand auf den Ärmel seiner Uniformjacke und lächelte zu ihm auf. »Nicht bevor ich weiß – wie, wo und wann!«

»Ist das Ihr Ernst?«

Sie rümpfte ein wenig die Nase. »Erwarten Sie, dass ich als Dame noch deutlicher werde?«

»Evelyn!«

Ihre Augen wurden ganz ernst. »Halten Sie es mir niemals vor, bitte, niemals! Aber ich hätte es nicht ertragen, wenn wir so auseinander gegangen wären.«

»Warum? Ich bin nur ein einfacher Unteroffizier, den man zu Ihrer Betreuung abkommandiert hat, weil Ihr Herr Vater keine Zeit hatte. Und Sie? Jeder, der Sie sieht, muss Sie doch lieben.« Evelyn schüttelte den Kopf. »Sie irren sich. Zugegeben, ich habe immer genügend Verehrer. Aber das ist es nicht, was ich suche.«

Sie lächelte schon wieder, vertrauensvoll und ganz gelöst.

Für Magdalene Rott wurden die ersten Wochen in der Bundesrepublik ein einziger Wirbel von Empfängen, Partys, Bridge nachmittagen, gesellschaftlichen Ereignissen aller Art. Man stürzte sich geradezu auf Oberst Rott und seine Familie, um ihnen das Einleben in der alten Heimat leicht zu machen, und Oberst Rott bat seine Frau und Evelyn, alle wichtigen Kontakte gut zu pflegen.

Magdalene tat, was von ihr erwartet wurde. Sie lächelte, plauderte, hörte Komplimente, sagte Schmeicheleien, zog sich mehrmals am Tag um, machte sich mit äußerster Sorgfalt zurecht – möglichst dezent, um die anderen Damen nicht zu verärgern, aber immer noch blendend genug, um den Herren angenehm aufzufallen. Aber die Angst, die sie fast betäubte, ließ nicht einen Augenblick nach.

Die wenigen Minuten der Besinnung, die ihr vergönnt waren, verbrachte sie oft damit, dass sie auf das Horoskop starrte, eine komplizierte indische Tuschzeichnung, die ihr Singh Ree vor ihrer Abreise überreicht hatte. Sie folgte den einzelnen Linien mit dem Finger, betrachtete den schwarzen Punkt, in dem sie alle zusammenfielen.

Sie schloss die Augen, um nicht mehr sehen zu müssen. Aber es gab kein Entrinnen. Sie glaubte körperlich zu spüren, wie die Katastrophe, die sie zwanzig Jahre lang vor sich hergeschoben hatte, näher und näher auf sie zukam.

Magdalene Rott vergrub, ohne es selber zu merken, die scharfgefeilten Nägel in den Handflächen.

Wenn sie nur gewusst hätte, ob Helga Gärtner einen günstigen Einfluss auf ihr Schicksal hatte oder einen schlechten! Sie war so verständnisvoll gewesen. Sie hatte versprochen, zu schweigen. Aber konnte man ihr trauen?

Magdalene Rott presste die Faust vor den Mund. Schon während ihres Gesprächs mit der alten Freundin hatte sie gewusst, dass sie alles falsch gemacht hatte. Sie hatte sich völlig in Helgas Hand gegeben. Sie konnte sie vernichen, ins Unglück stürzen, zugrunde richten mit einem einzigen Satz, einer einzigen boshaften Bemerkung.

Nein, Helga Gärtner war keine Erpresserin!

Magdalene Rott spürte selbst, dass sie sich in Hirngespinste verrannte. Aber die Angst vor der Mitwisserin blieb. Helga hatte immer gern und viel geredet. Lag die Gefahr nicht nahe, dass sie aus Unbedacht, vielleicht nur im sich wichtig zu machen, alles verriet? Siebenmal, seit Magdalene Rott in Godesberg lebte, hatte die Journalistin angerufen. Aber weil alle Gespräche über den Empfang und die Zentrale gingen, war es ihr leicht gewesen, sich verleugnen zu lassen. Aber wie lange konnte das noch gut gehen?

Magdalene Rott saß, einen Frisiermantel über die Schultern geworfen, vor dem Toilettentisch und betrachtete das verhängnisvolle Horoskop. Aus dem Bad hörte sie ihren Mann, der unbekümmert vor sich hinpfiff, während er sich – zum zweiten Mal an diesem Tag – rasierte. Sie war so sehr in die schwarzen Striche, Kreise und Knotenpunkte vertieft, von denen sie glaubte, dass sie ihr Schicksal bedeuteten, dass sie es fast zu spät gemerkt hätte, wie Oberst Rott das Zimmer betrat. Hastig stopfte sie das Schriftstück in die halb geöffnete Schublade zurück, wandte sich, scheinbar mit konzentrierter Aufmerksamkeit, wieder dem Spiegelbild zu.

Oberst Rott ließ sich nicht anmerken, ob er die Heimlichkeiten seiner Frau bemerkt hatte.

»Na, wie lange brauchst du noch?« fragte er, während er sich die goldenen Manschettenknöpfe in das blütenweiße Smokinghemd zog.

Sie sah ihn hinter sich im Spiegel – sein gut geschnittenes, ein wenig scharfes Gesicht, das die Sonne Indiens gegerbt hatte, die kräftigen, männlichen, zuverlässigen Hände –, und plötzlich überkam sie, nicht zum ersten Mal in ihrer Ehe, der brennende Wunsch, sich auszusprechen, die Last von ihrer Seele zu wälzen.

»Herbert«, sagte sie mühsam.

Er spürte ihre Erregung, blickte auf.

»Was ist?« fragte er erstaunt.

»Ich muss mit dir sprechen.«

Sein Lächeln stand im Gegensatz zu der Besorgnis in seinen Augen.

»Ja?«

Sie rang die schmalen, empfindsamen Hände. »Ich habe solche Angst, dass du böse wirst …«

Er trat mit einem Schritt dicht hinter sie. »Bin ich wirklich so ein Tyrann?«

»Nein, das natürlich nicht. Nur, ich halte es nicht mehr aus!« Er schob seine Hand unter ihren Frisierumhang, streichelte zärtlich ihre Schulter. »Wenn’s weiter nichts ist, Liebes! Meinst du, ich hätte nicht selber längst gemerkt, dass man dir zu viel zumutet? Höchste Zeit, dass ich dich vor all diesen Gesellschaftshyänen schütze. Wir werden ein Programm aufstellen, dass …«

Sein grenzenloses Vertrauen lähmte sie. »Das das wird auch nichts nützen, Herbert«, sagte sie schwach.

»Aber ja doch! Pass mal auf, wenn ich erst mal anfange zu sieben – was glaubst du, wie wenig Leute hier für uns wirklich wichtig sind!«

»Es ist nicht deswegen«, sagte sie, »du verstehst mich ganz falsch. Es ist etwas …« Sie stockte.

»Ja?« sagte er erwartungsvoll.

Sie sah im Spiegel den vertrauensvollen Blick seiner kühlen grauen Augen auf sich gerichtet, und wusste, dass sie es auch diesmal nicht über sich bringen würde, ihn so zu enttäuschen. »Diese Enge«, sagte sie erschöpft, »diese ganze kleinbürgerliche Atmosphäre!«

Er lächelte mit fast väterlicher Nachsicht. »Wenn du an unsere Kreise in Bombay denkst – so groß ist der Unterschied doch gar nicht, jetzt sei mal ehrlich.«

›Aber dort war einfach nicht alles so beengt. Man hockte nicht so aufeinander. Es ist mir entsetzlich, Herbert …« Sie wandte sich zu ihm um, sah flehend zu ihm auf. »Ich halte es einfach nicht mehr aus, Herbert! Kannst du nicht um eine Versetzung einkommen?«

Sein Gesicht verschloss sich. »Unmöglich. Ich habe ja gerade erst hier angefangen.«

»Dann nimm doch Urlaub.«

»Wie stellst du dir das vor? Ich verdanke meine Berufung ins Verteidigungsministerium doch gerade dem Umstand, dass ein wichtiger Mann in der Abteilung Abwehr ausgefallen ist. Ich kann die Leute nicht einfach im Stich lassen.« Als er ihr enttäuschtes Gesicht sah, fügte er milder hinzu: »Aber vielleicht wird’s im Sommer wahr. Ich habe mir sagen lassen, dass es während der Parlamentsferien in Bonn und Umgebung sehr ruhig sein soll. Sicher können wir dann …«

»Dann ist es zu spät.«

»Was soll das heißen?«

»Bitte, Herbert, lass mich vorübergehend wieder fort. Mich und Evelyn. Vielleicht war der Übergang einfach zu plötzlich. Wir müssen uns erst umgewöhnen.«

Seine Augenbrauen zogen sich wie in unterdrücktem Schmerz zusammen. »Ihr wollt mich also allein lassen?«

»Nur ein paar Monate. Bis wir hier eine Wohnung haben.«

Er beugte sich zu ihr nieder, nahm ihr Kinn in seine Hand, fragte: »Du weißt, was du da von mir verlangst, Magda?«

Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Ich – kann nicht anders, Herbert.«

»Ich werde sehr einsam ohne euch sein.«

»Und ich ohne dich«, sagte sie und schmiegte mit einer impulsiven Bewegung ihre Wange in seine Hand. Er küsste sie auf die Stirn. »Du weißt, ich kann dir nichts abschlagen«, sagte er, »ich habe es nie gekonnt.«

»Wie gut du bist!« sagte sie mit ehrlichem Dank.

Aber gleichzeitig fühlte sie, dass gerade seine Güte es war, die ihr die Befreiung unmöglich machte.

Zu Magdalenes Überraschung zeigte Evelyn sich gar nicht erfreut, als die Mutter sie in ihre Reisepläne einweihte.

»Aber wieso denn? Warum willst du schon wieder weg? Wir sind ja gerade erst gekommen.«

»Das macht doch nichts«, sagte Magdalene mit gespieltem Gleichmut, »wenn wir wollen, können wir ja noch ein ganzes Leben hier bleiben. Aber gerade jetzt – denk doch mal daran, wie nett es für dich wäre, mal an die Riviera zu kommen. Oder nach Paris. Von mir aus auch nach London. Wir fahren hin, wohin du willst. Du brauchst nur zu bestimmen.«

»Ich will aber nicht«, erklärte Evelyn, »ich bin lange genug in der Weltgeschichte ’rumgeschaukelt. Jetzt will ich hier bleiben.«

»Aber sieh mal, wir müssen doch auf alle Fälle im Hotel bleiben, bis wir eine Wohnung haben. Und da ist es doch ganz egal, ob wir …«

Evelyn fiel ihrer Mutter ins Wort. »Eben, weil es ganz egal ist, möchte ich hier bleiben.«

»Das kann nicht dein Ernst sein. Wenn ich das gewusst hätte …«

»Was dann?«

»… hätte ich mir die Auseinandersetzung mit deinem Vater ersparen können.«

Jetzt lachte Evelyn. »Entsetzlich! Du hast also deine Kräfte sinnlos vergeudet! Aber ich will dir mal was sagen, Mama, warum fährst du nicht einfach allein? Wenn dir so viel daran liegt, meine ich.«

»Sei nicht albern! Du weißt genau, dass das unmöglich ist. Was würde denn das für ein Bild geben?«

»Na, dann kann ich dir auch nicht helfen«, sagte Evelyn ungerührt, klemmte nach einem kurzen prüfenden Blick in den Spiegel ihre Handtasche unter den Arm und wollte das Zimmer verlassen.

Magdalene fuhr hoch. »Was hast du vor?«

»Ein bisschen an die frische Luft, wenn du nichts dagegen hast.«

»Unser Gespräch ist durchaus noch nicht beendet!«

»Aber Mama«, sagte Evelyn mit nachsichtigem Spott, »warum regst du dich denn so auf? Du kennst mich jetzt doch schon seit siebzehn Jahren. Ich habe mir noch niemals etwas einreden lassen, was ich nicht wollte. Warum gibst du es nicht endlich auf?«

Magdalene Rott sah ihre Tochter an, bemerkte zum ersten Mal ihre leuchtenden Augen, den voller gewordenen Mund, die bewusster gewordene Haltung. »Jetzt weiß ich, was mit dir los ist«, sagte sie, »ich muss ja blind gewesen sein – jetzt weiß ich es! Du bist verliebt!«

Evelyn hielt dem Blick ihrer Mutter stand. »Du hast Recht, Mama«, sagte sie, »und jetzt kann ich wohl gehen.«

»Nicht, bevor du mir gesagt hast, wer es ist! Leutnant Pannwitz? Graf Skada? Dieser Bankierssohn …«

»Du brauchst dir nicht den Kopf zu zerbrechen, Mama«, sagte Evelyn lächelnd, »Thomas Fritsch ist es auch nicht. Ein Name würde übrigens nichts besagen. Du musst ihn kennen lernen, Mama – wirklich, wenn du ihn erst richtig kennst, wirst du begreifen, warum ich ihn liebe.«

Magdalene Rott starrte ihre Tochter an, einen ganz fremden, plötzlich sehr erwachsen gewordenen Menschen, den sie nie wirklich gekannt hatte. »Es ist dir also – ernst?«

»Ganz ernst, Mama!« Mit unerwarteter Zärtlichkeit schlang Evelyn beide Arme um den Hals ihrer Mutter. »Ach, wenn du wüsstest, wie glücklich ich bin …!«

Magdalene Rott fuhr Stunden später mit dem Taxi von einem Empfang des Verteidigungsministers aus Bonn nach Bad Godesberg zurück.

»Ich muss mit dir über Evelyn sprechen«, sagte sie.

»Ja?« fragte er uninteressiert, in Gedanken immer noch bei einem Gespräch, das er mit einem Kollegen von der Abwehr gehabt hatte. »Sie will nicht mit mir fahren.«

Erst jetzt wurde er aufmerksam, wandte sich seiner Frau zu. »Wovon sprichst du eigentlich?«

»Von Evelyn. Sie will in Godesberg bleiben.«

»Ach so. Aber da hat sie ja völlig Recht. Ich freue mich, dass sie den guten Willen hat, hier heimisch zu werden.«

»Aber darum handelt es sich ja gar nicht, Herbert!«

»Nicht? Entschuldige bitte, anscheinend bin ich heute Abend etwas schwer von Begriff. Aber ich habe einen langen Tag hinter mir.«

»Evelyn hat sich verliebt.«

»Und das macht dir Sorgen?«

»Ja. Große Sorgen.«

Er tastete nach der Hand seiner Frau. »Aber Magda, warum? Das war doch früher oder später zu erwarten. Schließlich ist sie jetzt siebzehn.«

»Eben. Und das ist meiner Meinung nach entschieden zu jung, um eine ernsthafte Liebesgeschichte zu haben.«

Der Druck seiner Hand wurde plötzlich schmerzhaft. »Soll das heißen …?«

»Nein, natürlich nicht«, sagte Magdalene beruhigend. »Sie ist ein gut erzogenes Mädchen.«

»Na also.« Er ließ sie los. »Warum erschreckst du mich dann so?« Seine Erleichterung schlug in Ärger um.

»Weil es dazu kommen könnte! Beobachte sie einmal, Herbert – sie wirkt ganz verändert. Es hat sie wirklich schlimm gepackt.«

»Wer ist es denn?«

»Ich weiß es nicht. Gerade das beunruhigt mich so. Sie behauptet, dass es niemand ist, den ich kenne.«

»Dann werde ich mit ihr sprechen.«

»Ich glaube nicht, dass das einen Sinn hat, Herbert«, sagte Magdalene zögernd.

»Was erwartest du denn sonst von mir?« fragte er gereizt.

»Nichts. Gar nichts. Ich wollte nur mit dir darüber sprechen. Weil ich keinen Rat weiß.«

Er seufzte. »Tut mir Leid, Magda. Ich war ungerecht. Aber ich habe wirklich den Kopf voller Sorgen. Da ist es nicht gerade angenehm, kurz vor dem Schlafengehen mit einer solchen Sache überfallen zu werden.«

»Wann soll ich denn sonst mit dir reden?«

»Ich mache dir keinen Vorwurf. Natürlich kannst du nichts dafür. Es war völlig richtig, dass du es mir gesagt hast – es kommt nur ein bisschen überraschend.«

»Für mich war es ein Schock«, sagte Magdalene.

»Du meinst, dass sie sich völlig verrannt hat?«

»Verrannt. Ja, das ist der richtige Ausdruck.«

Sie sah, wie sein Feuerzeug im Dunkel aufflammte. Eine Zigarette glühte auf.

»Unter diesen Umständen«, sagte er langsam, »wäre ich eigentlich doch sehr dafür, dass ihr beide zusammen wegfahrt.«

»Aber sie will nicht! Gerade das versuche ich dir doch die ganze Zeit zu erklären!«

»So weit sind wir also gekommen, dass wir uns von einem halben Kind tyrannisieren lassen«, sagte er bitter.

»Das ist doch nicht neu. Als sie klein war, konnten wir ihr keinen Wunsch abschlagen. Und seit uns der Arzt gesagt hat, dass wir ihr jede Aufregung ersparen müssen, fassen wir sie sowieso nur noch mit Samthandschuhen an.«

»Aber sie hat es nie ausgenutzt.«

»Richtiger gesagt, sie hat gewusst, wo die Grenze liegt. Aber diesmal …« Magdalene Rott ließ ihren Satz unausgesprochen, zuckte die Achseln.

»Hast du nicht versucht, ihr eine Reise schmackhaft zu machen?«

Magdalene beugte sich vor, legte ihre Hand auf das Knie ihres Mannes. »Es ist ernst, Herbert, ganz ernst! Und wenn wir ihr alles Mögliche versprechen würden – ich fürchte, sie würde nicht nachgeben. Es käme zu Szenen, zu Aufregungen, die wir ihr ersparen sollten.«

»Dann müssen wir es anders anfangen. Wir müssen erst mal herausbekommen, wer dahinter steckt. Traust du dir das zu?«

»Ich kann es versuchen«, sagte sie zögernd.

»Wenn dir das nicht mal gelingt …«

»Du weißt, Herbert, wie viele Verpflichtungen ich habe.«

»Die müssen jetzt zurückstehen. Du darfst das Kind nicht einen Augenblick mehr aus den Augen lassen. Entweder nimmst du sie mit, wenn du eingeladen bist, oder du bleibst zu Hause. Ich weiß, das wird langweilig für Evelyn sein, aber ich kann es ihr nicht ersparen. Wir würden es uns nie verzeihen, wenn sie sich ins Unglück brächte.«

Magdalene Rott beobachtete in den nächsten Tagen ihre Tochter unauffällig.

Evelyn schien es nicht aufzufallen, dass die Mutter sie keine zehn Minuten allein ließ. Oder wenn sie es doch merkte, so nahm sie es mit scheinbarem Gehorsam hin. Sie gab sich bescheiden, höflich, nett. Magdalene hätte glauben können, die Auseinandersetzung mit ihr geträumt zu haben, wenn nicht dieses Leuchten in den Augen ihrer Tochter gewesen wäre, eine Weichheit des Ausdrucks, ein inneres Glück, das sie auf keine Weise verbergen konnte.

Dann, an einem Mittwoch, sagte Evelyn beiläufig beim Mittagessen, das Mutter und Tochter gemeinsam im holzgetäfelten gemütlichen Speisezimmer des Hotels einnahmen: »Heute Nachmittag möchte ich ein bisschen Schaufenstergucken gehen. Das heißt natürlich«, fügte sie lächelnd hinzu, »wenn du nichts dagegen hast, Mama.«

»Im Gegenteil«, sagte Magdalene freundlich, »ich halte es sogar für eine gute Idee.«

»Wirklich?« Evelyns Aufatmen war deutlich. »Ich denke, ich zieh’ dann so um drei Uhr los.«

»Schön«, sagte Magdalene, und nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: »Ich komme gerne mit.«

Evelyn errötete, sie öffnete den Mund, als ob sie etwas sagen wollte, presste aber sogleich wieder die Lippen zusammen.

»Oder hast du etwas dagegen?« fragte Magdalene mit gespielter Arglosigkeit.

»Nein«, sagte Evelyn. Und dann: »Aber ich dachte, du wärst mit der Gräfin Skada zum Pferderennen verabredet?«

»Bin ich auch. Aber das werde ich natürlich rückgängig machen. Falls du dich nicht doch entschließt, uns zu begleiten.« Evelyn ließ den Bissen, den sie schon auf die Gabel gesteckt hatte, wieder auf den Teller sinken. »Mama«, sagte sie, »warum tust du das?«

»Was, mein Liebling?«

»Warum spionierst du auf Schritt und Tritt hinter mir her? Glaubst du, ich sei ein Baby, auf das man aufpassen muss?«

»O nein. Aber ich habe mit deinem Vater über dich gesprochen. Und er ist genau wie ich der Ansicht, dass wir uns in letzter Zeit zu wenig um dich gekümmert haben. Das ist alles. Von Spionieren kann keine Rede sein.«

Evelyn steckte den Bissen in den Mund. Sie kaute lustlos. Oberhalb ihrer Nasenwurzel prägte sich eine scharfe senkrechte Falte in ihre glatte Stirn.

»Also, was ist dir lieber?« fragte Magdalene. »Dass ich dich begleite, oder …?«

Evelyn schien zu einem Entschluss gekommen zu sein. »Entschuldige bitte, Mama«, sagte sie, »aber darf ich mal telefonieren?«

Während Evelyn in die Halle ging, um anzurufen, bestellte Magdalene sich eine Tasse Kaffee. Sie bezweifelte keinen Augenblick, was dieses Telefongespräch bezweckte: Evelyn setzte sich mit dem jungen Mann, in den sie verliebt war, in Verbindung, um ihn nach seiner Meinung über die unerwartete Situation zu fragen.

Evelyns sanft gerötete Wangen und das Strahlen ihrer Augen verrieten die Wahrheit von Magdalenes Vermutung.

»Also gut, du kannst mich begleiten«, sagte sie fröhlich, als sie wieder ihrer Mutter gegenüber Platz nahm.

»Hat er es erlaubt?« fragte Magdalene mit leichtem Spott. Evelyn errötete noch stärker. »Ich verstehe gar nicht, was du meinst, Mama.«

Magdalene lächelte ihre Tochter versöhnlich an. »Macht nichts, Evelyn. Dafür verstehe ich um so besser.«

Später zog Magdalene Rott sich eilig um, immer in der uneingestandenen Furcht, dass Evelyn ihr doch noch entwischen könnte. Es war ein milder Frühlingstag, und sie wählte ein blauleinenes Kostüm, das die Farbe ihrer tiefblauen Augen besonders gut zur Geltung brachte. Befriedigt musterte sie ihr Spiegelbild. Die schweren Sorgen, die auf ihr lasteten, hatten es wenigstens noch nicht fertig gebracht, ihre Schönheit zu zerstören.

Evelyns Zimmertür war abgeschlossen.

Magdalene klopfte. Sie atmete auf, als Evelyn von drinnen antwortete: »Augenblick, Mama! Ich bin gleich so weit!«

Magdalene wollte nicht im Hotelflur herumstehen, und darum schritt sie die breite Treppe zur Halle hinunter, wählte sich einen Sessel, von dem aus sie Treppe und Lift gut im Auge behalten konnte.

Sie achtete nicht auf die gläserne Drehtür, die zur Straße hinausführte, und so schrak sie zusammen, als sie sich angesprochen hörte. Sie fuhr herum und erkannte Helga Gärtner.

»Entschuldige bitte«, sagte die Journalistin rasch, als sie das Entsetzen in Magdalenes Augen sah. »Ich wollte dich nicht erschrecken.«

»Warum lässt du mich dann nicht in Ruhe?«

Helga Gärtner ließ sich der früheren Freundin gegenüber in einen der bequemen Sessel sinken. »Du hast dich also verleugnen lassen?«

Magdalene zögerte. Sie bereute ihren Ausbruch, suchte nach Worten, um ihre Nervosität zu erklären. Dann aber war das Bedürfnis, reinen Tisch zu machen, stärker als alles andere. »Ja«, sagte sie.

Helga Gärtner zuckte mit keiner Wimper. »Das hatte ich mir gedacht.« Sie öffnete ihre schmale Aktentasche, fischte ein Zigarettenpäckchen heraus.

»Warum verfolgst du mich?« fragte Magdalene scharf.

Helga Gärtner zündete sich eine Zigarette an, blies den Rauch durch die Nase. »Das bildest du dir nur ein. Begreifst du denn nicht, dass ich dir nur helfen will?«

»Du – mir?«

»Ja. Ich habe etwas herausgebracht, von dem ich annahm, dass es dich interessieren würde. Wenn ich mich jedoch geirrt habe …« Sie machte eine Kunstpause, zuckte die Schultern. Magdalene beugte sich vor. »Über Udo?« fragte sie mit angstvoll gedämpfter Stimme. »Du hast dochl nicht etwa Nachforschungen angestellt, die …«

»Unsinn!« sagte Helga Gärtner rasch. »Was traust du mir zu? Ich habe durchaus begriffen, dass du dieses Kapitel deines Lebens als abgeschlossen betrachtest. Gerade deshalb …« Sie unterbrach sich wieder, diesmal aber nicht, um Magdalene neugierig zu machen, sondern weil ihr erst jetzt voll bewusst wurde, wie sehr ihre Mitteilung die Freundin aus vergangenen Tagen treffen musste!

»Sprich endlich! Willst du mich wahnsinnig machen?« drängte Magdalene.

»Ich habe vor ein paar Tagen die Listen der polnischen Handelsmission eingesehen«, sagte Helga Gärtner. »Jan Mirsky …« Magdalenes schönes Gesicht war fleckig geworden. »Er ist hier?« Sie schrie es fast, sah sich dann erschrocken um. Aber niemand hatte ihren Aufschrei beachtet.

»Nein, aber er kommt im Herbst. Das heißt, er soll kommen. Statt Dr. Mirnov. Ganz sicher ist das natürlich nicht. Diese Leute ändern ja ihre Pläne fortwährend. Aber ich dachte, du solltest es jedenfalls wissen.«

Magdalene presste die Handflächen gegeneinander. »Jan Mirsky …«, wiederholte sie tonlos.

»Du hast nie mehr etwas von ihm gehört?« fragte Helga Gärtner behutsam.

Magdalene schüttelte stumm den Kopf. Sie hatte ihre Lippen fest geschlossen.

»Er hat sich wie ein Schuft benommen«, sagte Helga Gärtner hart.

Jetzt endlich sprach Magdalene wieder. »Das habe ich damals auch gedacht. Aber später – da habe ich ihn verstanden. Ich war für ihn eben nur ein Abenteuer, das man am Rand mitnimmt. Wahrscheinlich haben die meisten Männer solche Dinge auf dem Gewissen.«

»Nein, das glaube ich nicht«, sagte Helga Gärtner entschieden. »Er musste wissen, wie viel du für ihn riskiert hast. Sich mit einem Polen einzulassen, galt damals ja geradezu als Staatsverbrechen. Er konnte nicht daran zweifeln, wie sehr du ihn liebtest.«

»Das bedeutete ihm eben nichts. Vergiss nicht, dass er eine zu starke Bindung an eine Deutsche auch fürchten musste.«

»Aber diese Bindung war doch schon da. Das Kind, der kleine Udo.«

Als Magdalene sie unterbrechen wollte, wehrte sie mit einer energischen Handbewegung ab. »Ja, ich weiß, das Kind war erst unterwegs. Aber wo ist denn da der Unterschied? Auch ein noch ungeborenes Kind ist im juristischen und moralischen Sinne – na, eben ein Mensch. Und gerade, als du es ihm sagtest, hat er sich doch aus dem Staub gemacht.«

»Er konnte – oder, bitte –, er wollte die Verantwortung nicht auf sich nehmen. Wie hätte er mir auch helfen können? An eine Heirat zwischen uns war ja nicht zu denken.«

»Merkwürdig«, sagte Helga Gärtner und beobachtete Magdalene scharf aus ihren hellen intelligenten Augen, »wieso nimmst ausgerechnet du ihn eigentlich in Schutz? Liebst du ihn etwa noch immer?«

Eine feine Röte stieg in Magdalenes Stirn. »Nein, ich versuche nur gerecht zu sein.«

»Das verstehe ich nicht. Jedenfalls nicht in deinem Fall.«

»Helga«, sagte Magdalene und sah die Freundin flehend an, »wie hätte ich denn leben können all die Jahre, wenn Hass mein Herz vergiftet hätte? Glaube mir, ich habe noch lange unter seiner Gemeinheit, seinem rücksichtslosen Verrat gelitten, noch als ich mit Herbert verheiratet war. Erst ein weiser alter Inder hat mich dahin gebracht, die Dinge so zu betrachten, als ob sie nicht mir, sondern einer Fremden geschehen.«

»Dadurch werden sie aber doch nicht besser.«

»Nein. Aber es sind damals so viele Grausamkeiten, Unmenschlichkeiten begangen worden. Wenn man es nicht ver steht, seine Seele von diesen Dingen zu befreien, zerstört man sich selbst.«

»Das ist also der wahre Grund, warum du nicht nach Udo gesucht hast?«

»Ja«, bekannte Magdalene, »ich hatte ihn lieb, von ganzem Herzen lieb, als Mutter.« Sie blickte Helga Gärtner flehend an. »Sonst hätte ich ihn doch gar nicht aus dem Heim geholt, um ihn auf der Flucht mitzunehmen, nicht wahr?«

»Ich hatte immer das Gefühl, dass du ihn liebtest.«

»Aber andererseits – es war eine schmerzhafte Liebe. Er erinnerte mich so sehr an Jan. Nicht durch sein Aussehen, sondern überhaupt. Wenn ich ihn nur ansah, gab es mir einen Stich ins Herz. Alle Wunden rissen wieder auf. Dass ich ihn dann auf der Flucht verlor, war für mich – wie eine Fügung Gottes.«

»Ich verstehe«, sagte Helga Gärtner leise, »jetzt verstehe ich alles.«

»Ich wusste, dass es falsch war, nach Deutschland zurückzukehren«, sagte Magdalene, »ich wusste es.«

»Das darfst du dir nicht einreden. Vielleicht ist es gar nicht der Jan. Eine Namensgleichheit. So etwas kommt doch oft vor. Ich werde versuchen, mir ein Bild zu beschaffen.«

Magdalene hatte gar nicht zugehört. »Singh Ree hatte mich gewarnt«, sagte sie, »aber ich habe nicht auf ihn gehört. Ich konnte seinem Rat nicht folgen.« Plötzlich kam ihr ein Einfall. »Darf ich deine Hand sehen, Helga? Nein, anders, die Handfläche nach oben.«

Halb belustigt, halb missbilligend beobachtete die Journalistin, wie Magdalene ihre Handlinien betrachtete, sie sanft mit dem Finger verfolgte. »Da!« sagte sie. »Da, siehst du? Diese feinen Linien, die alle auf einem Punkt deine Lebenslinien kreuzen? Im fünften Haus, genau wie bei mir. Sieh dir’s doch an, Helga! Vergleiche! Es ist dieselbe Katastrophe, in die wir verwickelt werden. Nur wirst du …«

Mit einem Ruck zog Helga Gärtner ihre Hände zurück. »Ich will es gar nicht wissen, Magda«, sagte, sie, »ob du es nun verstehst oder nicht, mich interessiert die Zukunft erst, wenn sie da ist.«

»Hast du dir auch noch nie ein Horoskop stellen lassen?«

»Nein. Ich weiß nicht einmal …«

In diesem Augenblick kam Evelyn die Treppe herunter. Sie trug ein zartgrünes Kleid aus Hongkongseide, das blonde Haar fiel ihr duftig auf die Schultern. Um ihren schönen Mund spielte ein glückliches, fast verträumtes Lächeln.

»Siebzehn Jahre«, sagte Helga Gärtner nachdenklich, »so alt warst du, als du …«

»Still«, mahnte Magdalene, »ich bitte dich, sei still!« Mit einem verkrampften Lächeln wandte sie sich an Evelyn, die unbefangen auf sie zukam. »Das dauerte aber lange, Liebling. Ich dachte schon, du würdest überhaupt nicht mehr fertig.«

Evelyn begrüßte Helga Gärtner. Dann sagte sie, mit einem Blick auf ihre zierliche Armbanduhr: »Entschuldige bitte, Mama. Ich glaube, es ist reichlich spät geworden.«

Helga Gärtner erhob sich sofort. »Auch für mich ist es höchste Zeit geworden.«

»Wann sehen wir uns wieder?« fragte Magdalene.

Die Journalistin zog eine Visitenkarte aus ihrer Aktentasche. »Hier steht alles drauf. Adresse und Telefonnummer. Ich stehe dir jederzeit zur Verfügung, wenn du mich brauchst.«

»Und das Bild?«

»Ich werde versuchen, es zu beschaffen. Frag’ gelegentlich nach.«

Die Journalistin verließ als Erste die Halle, sehr schlank und attraktiv in dem hellen Mantel mit dem eng geschlungenen Gürtel.

»Was für ein Bild?« fragte Evelyn. Aber die Mutter antwortete nicht. Sie sah Evelyn an, und das Herz tat ihr weh vor Liebe und Sorgen um die einzige Tochter. – Siebzehn Jahre, hatte Helga gesagt, genau so alt wie du damals! – Sie hatte sich bemüht, es zu vergessen, und doch war es die Wahrheit. Siebzehn Jahre war sie gewesen, als sie zum ersten Mal einen Mann geliebt hatte. Einen Menschen, der ihre Liebe nicht verdiente.

Sie wusste, dass sie alles tun würde, um ihre Tochter vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren.

Damals war ich siebzehn

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