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Der erste Eindruck

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Am Samstag nachmittag um zwei Uhr fuhr Dr. Meixner im frisch gewaschenen Auto zum Flughafen, um Tante Bettina abzuholen. Susebill durfte ihn begleiten.

Es war ein strahlend heller Frühlingstag. Die blanke gelbe Sonne hatte den grauen Dunst des Großstadthimmels durchbrochen. Ein frischer Wind zerrte an Rücken, Haaren und Hüten.

Das schöne Wetter hatte viele Menschen verlockt, ihre Sommersachen aus dem Schrank zu holen und anzuziehen. Auch Susebill trug ein kurzärmeliges Kleid mit einem lustigen blau-roten Erdbeermuster. Es war ihr neues Sonntagskleid, und sie liebte es sehr. Sie trug weiße Söckchen dazu und Lackschuhe, die ihr schon ein wenig zu klein waren. Die Strickjacke, die die Mutter ihr mitgegeben hatte, trug sie lässig über die Schultern gelegt. Als Dr. Meixner seinen Wagen vor dem Eingang zum Flughafengebäude geparkt hatte, ließ sie die Jacke in einem unbewachten Augenblick auf den Sitz gleiten. Susebill fand sich wesentlich schicker ohne dieses nützliche Kleidungsstück, das sie im vorigen Jahr von Stefanie geerbt hatte.

Im Flughafengebäude herrschte lebhafter Betrieb. Reisende drängten sich vor den Schaltern der einzelnen Fluggesellschaften, Stewardessen gaben das Gepäck auf riesige Wagen, verteilten Flugkarten, Gepäckscheine und Auskünfte. Worte in fremden Sprachen umschwirrten Susebills Ohren.

Sie war sehr aufgeregt, hüpfte von einem Bein auf das andere. „Wann kommt Tante Bettina an?“ fragte sie den Vater, der die große Tafel mit den Ankunfts- und Abflugzeiten der Flugzeuge studierte. „Ich meine … wann genau? Mit welchem Flugzeug? Hast du keine Angst, daß wir sie verpassen, Vater? Das Gebäude ist so groß … und die vielen Menschen! Ich weiß gar nicht mehr genau, wie Tante Bettina aussieht!“

Dr. Meixner verglich seine Armbanduhr mit der großen Wanduhr über der Halle. „Wir haben noch eine halbe Stunde Zeit, Spatz“, sagte er. „Möchtest du gerne die Flugzeuge starten und landen sehen?“

„O ja!“ schrie Susebill. „Kann man das? Wo denn?“

„Auf der Aussichtsterrasse“, erklärte Dr. Meixner und nahm seine Tochter beim Arm, damit sie ihm nicht verlorenging.

Sie mußten sich durch die Drehtür schieben, die erst aufging, nachdem Dr. Meixner ein Geldstück in einen Schlitz geworfen hatte. Dann kletterten sie eine steile steinerne Treppe hinauf, gingen eine Galerie entlang, von der man auf wartende Menschen, rotgepolsterte Bänke und einen Andenkenkiosk hinabsehen konnte. Durch eine große Glastür traten sie auf die Terrasse. Das erste, was Susebill sah, war ein silbern schimmerndes Flugzeug, das sich, noch gar nicht weit von der Erde entfernt, im Gradeausflug höher und höher in die Luft erhob.

Sie rannte zur Brüstung der breiten Terrasse, kletterte auf den Fußsockel, beugte sich vor – unter ihr lag das riesige Rollfeld. Eine große Maschine, die gerade aufgetankt wurde, stand ganz nahe. Zwei andere standen weiter weg, aber immer noch gut sichtbar. Sie konnte die einzelnen Männer des Bodenpersonals erkennen, die hin und her liefen, einen Wagen mit Verpflegung, aus dem große Behälter in eines der beiden Flugzeuge übernommen wurden, ein kleines gelbes Feuerwehrauto, das mit ziemlicher Geschwindigkeit von einem Ende des Rollfeldes zum anderen fuhr.

„Vater!“ schrie sie. „Vater! Schau bloß mal! Ist das nicht herrlich?“

Dr. Meixners kräftige Hand packte sie im Nacken, zog sie vom Geländer zurück. „Sicher“, sagte er ruhig, „aber es lohnt sich trotzdem nicht hinunterzufallen.“

„Aber das kann man doch gar nicht! Die Terrasse geht doch noch weiter vor, ich könnte höchstens über das Geländer kippen und …“

„Na danke. Dann wärst du wohl kaum noch in dem Zustand, Tante Bettina zu empfangen.“

Erschrocken ließ Susebill das Geländer los und trat einen Schritt zurück. Erst jetzt war ihr wieder zum Bewußtsein gekommen, daß sie ja ihr bestes Kleid anhatte. Sie betrachtete ihre Hände – sie waren schwarz. Aber das war nicht das Schlimmste. Quer über ihren Rock zog sich ein dicker grauer Strich.

„Oh“, sagte sie betroffen und wurde puterrot. Das war gräßlich. Die Tränen stiegen ihr in die Augen.

Dr. Meixner sah es. „Na, na, na“, sagte er beruhigend, „immer noch kein Grund zur Verzweiflung. Ein schmutziges Kleid ist schließlich kein Beinbruch, und auch der läßt sich heilen. Nein, nicht reiben, Spatz, das wäre ganz verkehrt … Warte mal!“ Er zog ein blütensauberes Taschentuch und begann vorsichtig zu wedeln.

Der ärgste Schmutz löste sich sofort. Nachher brauchte er nur noch ein bißchen zu tupfen und zu putzen, und nichts war mehr zu sehen.

„Glück gehabt“, sagte er lächelnd, „jetzt saus aber ab und wasch dir die Hände … Du weißt hoffentlich, wo es ist. Wir sind eben daran vorbeigekommen.“

Susebill stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihrem Vater einen Kuß. „Danke“, sagte sie, „danke, Väterchen!“ Dann rannte sie davon.

Während sie ihre Hände im Vorraum der Toilette wusch – mit flüssiger Seife und warmem Wasser –, dachte sie, wie gut der Vater war. Er hatte nicht gesagt: „Hättest du auf Mutter gehört und ein einfaches Kleid angezogen!“ – Und auch nicht: „Wenn man schön angezogen sein will, muß man auf seine Kleider aufpassen!“ Er hatte gar nichts gesagt, überhaupt nicht geschimpft, einfach geholfen.

Susebills Herz war voll zärtlicher Dankbarkeit.

Als sie auf die Aussichtsterrasse zurückkam, blieben nur noch zehn Minuten zum Schauen. Susebill nutzte sie aus. Sie ging nicht mehr ans Geländer, sondern hakte sich bei Dr. Meixner ein – erstens aus Liebe und zweitens, weil hier oben ein sehr frischer Wind ging. Sie bereute jetzt, ihre Jacke im Auto gelassen zu haben, und sie wäre sogar bereit gewesen, es offen zuzugeben, wenn sie nicht gefürchtet hätte, daß ihr Vater wieder mit ihr hinuntergehen würde.

Und auf der Aussichtsterrasse war es doch zu schön! Für das, was man hier alles sehen konnte, lohnte sich ein bißchen Frieren schon.

Die große Maschine war fertig aufgetankt, Männer in blauen Arbeitsanzügen entfernten den dicken Schlauch, fuhren den Bezinwagen fort – zu einem jener Flugzeuge, die weiter weg standen. Auch der Verpflegungswagen war schon fort.

Jetzt wurde eine sehr steile, gerade Treppe herbeigerollt und an eine der Flugzeugtüren gelegt. Eine Stewardess – es war die gleiche, die eben mitgeholfen hatte, die Speisebehälter hereinzuholen – erschien in der Öffnung und rief lächelnd etwas nach unten.

Ein langer Zug von Menschen kam, angeführt von einer anderen Stewardess, über das Rollfeld auf das Flugzeug zu. Es waren auch zwei Jungen darunter, nicht älter als Susebill, und eine Frau, die ein Kleinkind auf dem Arm hielt.

„Das ist die Höhe!“ entfuhr es Susebill.

Dr. Meixner sah seine Tochter fragend an.

„Ist doch wahr!“ maulte das Mädchen. „Noch so klein und darf schon fliegen!“ Dann lachte sie über sich selber. „Pah! Das Baby hat aber bestimmt nichts davon.“

„Nur keinen Neid“, sagte Dr. Meixner, „wer hat, der hat.“

„Eines Tages werde ich auch fliegen“, behauptete Susebill. „Ich werde Stewardess … Sind sie nicht toll, Vater? Mit ihren blauen Käppis … und so gepflegt … und alle sind sie schlank und schick. Wie kommt das eigentlich, Vater? Müssen Stewardessen dünn sein? Jedenfalls … mir würde Dunkelblau auch prima stehen.“

„Wenn du dir nach solchen Gesichtspunkten einen Beruf aussuchst“, sagte Dr. Meixner, „dann kannst du mir wirklich leid tun. Es ist bestimmt nicht das Wichtigste auf der Welt schick auszusehen.“

„Weiß ich doch, Väterchen … Ich bin ja nicht blöd. Aber ich würde wirklich riesig gerne fliegen … und fremde Länder sehen und das alles.“

„Versuche’s nur. Ich würde mich freuen, wenn du deine Schulleistungen verbessern würdest, tüchtig Sprachen lerntest und alles, was dazugehört …“

„Ab Montag“, sagte Susebill vergnügt, „du wirst schon sehen …“

Aus dem großen Lautsprecher wurde in deutscher, englischer und französischer Sprache ausgerufen, daß das Flugzeug nach Paris startbereit sei. Ein Mister Dagobert Hope wurde dringend gesucht, sich einzustellen.

Aber Mister Hope erschien nicht.

„Was ist bloß los mit dem?“ fragte Susebill. „Verschlafen kann er nicht haben, es ist ja schon Nachmittag … Ob er entführt worden ist?“

Die Flugzeugtüren wurden geschlossen, die Treppe fortgerollt. Mit einem Höllenkrach begann sich erst der eine Propeller zu drehen, dann der andere, schließlich alle beide.

Susebill hielt sich die Ohren zu. Genau in dem Augenblick, als sie dachte, daß sie es nun wirklich nicht länger aushalten könnte und irgend etwas an diesem Flugzeug kaputt sein müßte, wurde der Lärm der Motoren leiser. Das Flugzeug setzte sich in Bewegung, rollte die Startbahn entlang, so weit, bis es nur noch ein winziges Ding war, machte dann einen Bogen und erhob sich in die Lüfte.

Susebill atmete tief. „Das wäre geschafft“, sagte sie befriedigt, als ob sie selber am Steuerknüppel gesessen hätte.

„Sieh mal hoch!“ sagte Dr. Meixner. „Nein … dahin! Links hinüber! Siehst du was?“

„Ja, ein Flugzeug! Herrje, ist das noch klein, man kann sich gar nicht vorstellen … Glaubst du, daß es hier landen wird?“

„Ja. Und wenn wir Glück haben, ist es die Maschine aus Rom.“ Dr. Meixner warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Die Zeit stimmt genau …“

„Wenn Tante Bettina bloß drin ist“, sagte Susebill.

„Warum sollte sie nicht? Sie hat es uns doch telegrafiert.“

„Na, ich weiß nicht. Nach dieser Geschichte mit Dagobert … Sag mal, Vater, kannst du dir vorstellen, warum er nicht rechtzeitig gekommen ist? Und was macht er jetzt? Es muß doch ein schrecklicher Schlag für ihn sein, daß das Flugzeug ohne ihn fort ist. Tante Bettina … wenn sie bloß drin ist! Ich bin schon schrecklich aufgeregt.“

Es dauerte noch lange – fast zu lange für Susebills Ungeduld –, bis das Flugzeug, das aus dem Lautsprecher inzwischen als die fahrplanmäßige Maschine aus Rom ausgerufen worden war, endlich landete. Susebill zerrte ihren Vater an der Hand bis zum anderen Ende der Aussichtsterrasse, von wo aus sie das Flugzeug noch besser sehen konnten.

Die Propeller drehten sich langsam, blieben stehen. Eine Treppe wurde herangeschoben, die Tür des Flugzeuges geöffnet, eine Stewardess erschien.

Dann kamen die Passagiere. Zwei Herren mit Aktentaschen, eine amerikanische Familie, eine alte Dame, und grade, als Susebill zum dritten Male sagte: „Sie ist bestimmt nicht drin!“ trat Tante Bettina auf die Plattform der Treppe.

„Hurra!“ schrie Susebill und sprang in die Luft. Sie legte ihre Hände wie einen Schalltrichter vor den Mund und brüllte aus Leibeskräften: „Tante Bettina! Tante Bettina!“

Die Leute auf der Terrasse drehten sich nach ihr um, aber Tante Bettina selber war natürlich viel zu weit entfernt, um Susebills Ruf zu hören.

Dr. Meixner begriff Susebills Enttäuschung. „Da“, sagte er, „nimm mein Taschentuch und wink tüchtig … Vielleicht sieht sie uns!“

Und tatsächlich, Tante Bettina, die sich suchend umschaute, während sie die Treppe hinabging, erblickte Susebill und ihren Vater. Sie hob den Arm und grüßte ganz leicht, so, wie es Susebill einmal einen Filmstar hatte tun sehen, der von Zeitungsleuten erwartet wurde.

Es verschlug ihr die Sprache. Sie hatte Tante Bettina vor drei Jahren zuletzt gesehen, sie hatte gewußt, daß sie sehr elegant war, aber daß sie so unerhört aussah, daran hatte sie sich nicht mehr erinnert.

Tante Bettina trug ein goldbraunes Kostüm, das genau zum Ton ihrer Haare paßte, um die sie auf eine unerhört raffinierte Weise ein gelbes Tuch geschlungen hatte. Ihre Beine erschienen schlank und graziös, obwohl sie Schuhe mit niedrigen Absätzen trug, ihre ganze Figur war elastisch wie die eines jungen Mädchens – und doch sah man auch wieder, daß sie keines war. Sie wirkte nicht wie eine Frau und auch nicht wie ein Mädchen, sondern eben – es dauerte eine ganze Weile, bis Susebill das richtige Wort fand – wie eine Dame.

Unwillkürlich seufzte sie auf. Wie lange würde es noch dauern, bis sie selber so ungeheuer selbstbewußt und selbstverständlich aus einem Flugzeug steigen würde, in der einen Hand eine Krokodilledertasche, über dem Arm einen Pelz, dem man ansah, daß er sehr kostbar war!

Dr. Meixner riß Susebill aus ihren Träumen. „Na, jetzt wird’s aber Zeit“, sagte er. „Wir müssen uns sputen, wenn wir vor Tante Bettina beim Ausgang sein wollen.“

Aber dann mußten sie doch noch fünf Minuten warten, bis Tante Bettina ihr Gepäck hatte verzollen lassen und – begleitet von einem Gepäckträger – auf sie zukam. Sie wirkte so wunderschön und so bis in die Fingerspitzen gepflegt, daß Susebill es nicht einmal wagte, ihr einen Kuß zu geben. Mit ganz ungewohnter Befangenheit machte sie einen tiefen Knicks und schlug die Augen nieder, als Tante Bettina ihr zulächelte.

„Das ist Susanne Sibylle, genannt Susebill“, erklärte Dr. Meixner, „vielleicht erinnerst du dich noch, Bettina …“

„Aber ja, natürlich“, sagte Tante Bettina rasch.

Dennoch hatte Susebill das unbehagliche Gefühl, daß sie, wenn der Vater es ihr nicht gesagt hätte, nicht einmal ihren Namen gewußt hätte.

„Nett, daß du mich abholst, Susebill“, sagte Tante Bettina obenhin, dann wandte sie sich wieder an den Vater: „Und wo ist Hilde? Wie geht es ihr? Ich hoffe, ich mache euch durch meinen Überraschungsbesuch keine Ungelegenheiten.“

„Bestimmt nicht“, sagte der Vater lächelnd, „meine Frau freut sich riesig … Aber natürlich hat sie noch alle Hände voll mit Vorbereitungen zu tun, deshalb läßt sie sich entschuldigen. Du kennst ja Hilde. Ohne einen guten Kuchen und einen Kartoffelsalat ist sie nicht imstande, einen lieben Besuch zu empfangen. Da vorne die alte Rappelkiste, das ist mein Wagen … Wenn du dich mir anvertrauen willst, sind wir in zwanzig Minuten zu Hause.“

„Reizend von dir“, sagte Tante Bettina, „aber ich möchte dich doch bitten, mich erst ins Hotel zu bringen … ins ‚Parkhotel‘. Ich habe mir dort telegrafisch Zimmer bestellt.“ Sie lächelte Dr. Meixner an und legte ihre behandschuhte Hand auf seinen Arm. „Du wirst verstehen … ich möchte mich erst noch ein wenig frisch machen.“

Susebills Augen wurden immer größer. Tante Bettina wirkte wie aus dem Ei gepellt – himmlisch duftend und wohlfrisiert –, wieso mußte sie sich da erst noch frisch machen? Und wie sollte das vor sich gehen?

„Wir haben zu Hause auch ein Badezimmer“, platzte sie heraus, „da kannst du …“ Sie stockte mitten im Satz, weil sie sich mit einem Male albern vorkam.

„Natürlich, ich weiß, Susebill“, sagte Tante Bettina lächelnd, „aber wenn man in eine fremde Stadt kommt, weißt du, ist es immer das beste, man geht zuallererst in sein Hotel. Man sieht nach, ob man wirklich das Zimmer bekommt, das man sich bestellt hat, läßt die Koffer auspacken … Ich mache es jedenfalls seit Jahren so, und es hat sich immer bewährt.“

Sie waren beim Auto angekommen. Dr. Meixner ließ Tante Bettina vorne einsteigen, öffnete den Kofferraum, damit der Gepäckträger ihre Koffer hineinstellen konnte.

Susebill schlüpfte auf den Rücksitz, auf den Platz hinter Tante Bettina, und sie beugte sich so weit vor, daß sie ihren wunderbaren Duft einschnuppern konnte.

„Das verstehe ich“, sagte sie, „nachsehen, ob alles in Ordnung ist, aber schönmachen, Tante Bettina, brauchst du dich bestimmt nicht. Ich habe noch niemals eine so schöne Dame gesehen wie dich!“

Tante Bettina drehte sich um. „Danke, Susebill. Das war das reizendste Kompliment, das ich seit langem gehört habe!“ Sie wandte sich an Dr. Meixner, der eben einstieg. „Wenn deine Töchter alle so entzückend sind wie Susebill, Hans, dann bist du wahrhaft zu beneiden!“

Susebill errötete bis über beide Ohren. Sie wartete gespannt, was der Vater zu diesem Lob sagen würde. Sie hatte das erhebende Gefühl, innerhalb ihrer Familie nicht genug anerkannt zu werden. Erst eine fremde Tante mußte kommen, um ihrem Vater die Augen zu öffnen.

Aber Dr. Meixner war gar nicht beeindruckt. Er lachte nur. „Warte ab, Bettina“, sagte er, „bis du sie näher kennengelernt hast … Susebill ist alles andere als ein Engel!“

Auch Tante Bettina lachte, und Susebill lehnte sich tief beleidigt zurück. Sie war froh, daß niemand sehen konnte, wie gekränkt sie sich fühlte.

Susebill tut was sie will

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