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Menotaura

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Man sagt, Menotaura sei die Hölle im Paradies. Der Planet ist von solch wilder Schönheit, dass mir der Atem stockt. Ich habe von der Pracht des Menotaurischen Utopia gehört, aber die Gerüchte werden ihm nicht gerecht.

Hierher gehen nur die Ausgestoßenen und die, die eine Haftstrafe verbüßen. Sie arbeiten im Steinfluss und ziehen Gesteine per Hand aus den Fluten, die dann von mächtigen Maschinen zermalmt werden. Aus ihnen wird ein seltenes Metall – das „Zylnathat“ – gewonnen. Die Marktpreise für ein Gramm sind gigantisch hoch.

Ich will mir hier Arbeit suchen und ein neues Leben anfangen. Mein Onkel wird mich hier nicht finden. Man muss verrückt sein, um hierher zu gehen – sagen zumindest die Leute in der Stadt. Ich muss wohl verrückt sein.

Zwei Monate später

„Lilu, du warten auf Porgi.“ Porgi ist ein Thasianer. Das sind lange, schlaksige Kreaturen, die ziemlich ungeschickt sind. Am Anfang habe ich nichts verstanden, was er gesagt hat, denn er spricht meine Sprache nicht sehr gut, aber mit der Zeit habe ich gelernt, es zu verstehen.

„Begleitest du mich heim?“, will ich von ihm wissen.

„Ich machen glatt.“

„Also gut.“

Nachdem er mir am ersten Tag schon vor die Füße gefallen ist – man muss wissen, Thasianer sind ziemlich ungeschickt – konnte ich gar nicht anders, als ihn ins Herz zu schließen.

Er war so überrascht, dass ich ihm auf die Beine geholfen habe, dass er mir gleich alles gezeigt hat. Ich hatte Glück, denn er hat mir Arbeit im Steinfluss besorgt und für mich gebürgt. Ohne einen Bürgen bekommt man hier gar nichts – naja, außer Ärger.

Mein Quartier ist eine winzige Hütte, etwa eine Stunde vom Fluss entfernt.

Porgi bewohnt die Hütte neben mir, worüber ich ziemlich froh bin, denn so weit draußen wohnt kaum jemand und es kann ganz schön gruslig sein – besonders nachts, wenn die Tiere aus dem angrenzenden Wald Geräusche machen.

Die Arbeit ist hart, aber es ist gute Arbeit. Nach meinem ersten Tag konnte ich kaum noch laufen. Porgi hat mich auf halbem Weg getragen, weil ich zusammengeklappt bin.

Am Waldrand wachsen seltene Kräuter. Immer wieder stoppe ich und sammle sie ein. Daraus mache ich Salben und Tees, die ich am Markt zum Tausch anbiete. Ich hatte immer schon ein Händchen für Pflanzen und durch meine Geschäfte hab ich eigentlich immer genug zu essen.

Die Dunkelheit bricht bereits ein. Es war ein schöner Tag – fast ungetrübter Sonnenschein. Porgi hat seine Lampe aktiviert und weist uns den Weg durch den Wald.

Plötzlich erhellt ein Feuerball den dunklen Himmel, was mich entsetzt die Augen aufreißen lässt. Ein schreiender Thasianer klammert sich an mich, während der Flugkörper über unsere Köpfe hinwegzieht und in den nahen Wald einschlägt.

Die Wucht der Detonation reißt uns von den Füßen. Der Lärm, gepaart mit der Hitze, trifft auf unsere Körper wie eine Feuerwalze.

Wie aus weiter Ferne höre ich jemanden meinen Namen rufen. Nur unter größter Anstrengung schaffe ich es, die Augen zu öffnen.

„Du aufwachen. Feuerball. Feuerball“, ruft mir ein aufgebrachter Porgi entgegen. Schnell rapple ich mich hoch.

„Das war kein Meteorit. Das war ein Raumschiff, Porgi. Los komm. Sie brauchen unsere Hilfe.“ Sein Blick spricht Bände – er hält mich für vollkommen übergeschnappt.

Ich ignoriere ihn und hetze durch den Wald. Durch das Feuer ist es nun taghell, daher sehe ich auch ohne Lampe wo ich hinlaufe.

Je näher ich der Unglücksstelle komme, desto heißer wird es, aber ich kämpfe mich weiter durchs Dickicht.

Ich halte mir die Hand vor die Augen, um mich vor dem Licht und der sengenden Hitze zu schützen, die von den Wrackteilen ausgehen.

Von dem Schiff ist nicht mehr viel übrig und meine Hoffnung, dass dieses Unglück jemand überlebt haben könnte, schwindet mit jeder Minute.

Umso überraschter bin ich, als mir eine, durch die Trümmer wankende, Kreatur entgegenkommt.

Im nächsten Moment knicken der Gestalt die Knie ein. Bevor ich sie erreicht habe, fällt der Körper auf die verbrannte Erde.

Ich lasse mich neben dem Verwundeten auf den Boden fallen und erstarre. Es ist ein Asgard-Krieger. Er ist riesig und sein Körper ist muskelbepackt.

Krieger der Sonne – Söhne, die geboren wurden, um zu kämpfen. Deren einzige Bestimmung es ist, zu töten.“ Die Worte meines Onkels treten in mein Bewusstsein und ich schaudere. An seiner Brust trägt er ein goldenes Medaillon. Eine goldene Sonne. Ich ziehe scharf die Luft in meine Lunge.

„Lilu, nicht. Böses Monster. Du ihn lassen liegen. Böse. Feind sein“, ruft Porgi und zerrt an meinem Gewand, aber ich reagiere nicht.

Er trägt das Wappen des Königs. Nur seine Söhne tragen es. Er ist einer der vier Heerführer, die den Feldzug gegen mein Volk antreten sollen. Einer der mich als Belohnung auf einem Silbertablett bekommen soll.

Um seinen Oberschenkel hat er einen Dolch gebunden, den ich an mich nehme. Er wird mein Volk angreifen. Ohne ihn wären sie geschwächt. Es wäre so leicht. Meine Hand zittert und Tränen schießen mir in die Augen, als ich das Messer an seine Brust setze.

Nur ein Stoß, gezielt ins Herz. Mein Atem geht stoßweise und ich keuche angestrengt. Tu es, Lilu. Nur eine kleine Bewegung.

Gefühlte Minuten vergehen, in denen ich regungslos verweile. Ich … ich kann das nicht. Ich kann es einfach nicht. Ein gequältes Stöhnen entweicht mir und ich schreie mir die Seele aus dem Leib, als ich den Dolch angewidert ins Feuer werfe.

„Du kommen, Lilu. Schnell. Gleich plodieren hier alles.“

Ich blinzle zweimal und taste den Krieger nach Verletzungen ab. Sein Bein sieht schlimm aus. Es tritt unentwegt Blut aus. Ich löse die Kordel von meinem Gewand und binde seinen Oberschenkel ab.

„Wir nehmen ihn mit“, verkünde ich.

„Rauch dich machen verrückt. Gefährlich er sein. Nicht nehmen mit. Lassen liegen ihn“, stößt Porgi haareraufend aus.

„Hilf mir. Komm schon“, verlange ich.

„Nix da. Ich Angst vor große Asgard-Mann“, wehrt er sich.

„Bitte Porgi. Tu es für mich.“ Er zuckt mit den Schultern und wir ziehen ihn gemeinsam hoch. Mann, er ist echt schwer. Ich weiß nicht, wie wir ihn so weit tragen sollen, aber wir müssen von hier weg.

Gut, dass die Thasianer sehr stark sind, denn so trägt Porgi sein Gewicht nahezu allein, als er ihn um die Schulter geschwungen hat.

Wir sind noch nicht einmal zweihundert Meter weit weg, da erschüttert eine Explosion die Absturzstelle. Schätze, das Raumschiff ist Schrott.

Porgi hat recht, ich muss vollkommen verrückt sein. Zu der Erkenntnis komme ich spätestens, als ich den bewusstlosen Asgard, der jetzt im Bett in meiner Hütte liegt, betrachte.

Und wieso schießt mir das Wort „Tötungsmaschine“ unentwegt durch meinen Kopf? Liegt wahrscheinlich an seinen Oberarmen, die breiter als einer meiner Oberschenkel sind. Oder an seinen großflächigen Tätowierungen. Oder an beidem.

Porgi steht neben mir. Er scheint ebenfalls in Gedanken versunken zu sein. Sogleich komme ich wieder zu mir und sammle mich für die nächsten Schritte. Also gut, sein Bein ist ziemlich schlimm verletzt und seine Wunden müssen gereinigt werden.

„Hilf mir, ihm die verbrannten Sachen auszuziehen.“ Porgi sieht so aus, als hätte ich ihm gerade gesagt, er solle sich im Fluss ertränken.

„Nicht greifen an Monster“, weigert er sich mit erhobenen Händen.

„Wenn du an seiner Stelle wärst, würdest du doch auch wollen, dass dir jemand hilft“, argumentiere ich.

Er schluckt laut und zückt sein Messer, mit dem er ihm das zerfetzte Hemd vom Körper schneidet. Darunter offenbart sich eine stahlharte, narbenverzierte Brust.

Ich versuche den Gedanken zu verdrängen, dass er mich mit bloßer Hand töten könnte. Vor Neraim hatte ich weniger Angst, denn er war geschwächt und hatte fast alle Muskelkraft verloren. Aber das hier ist ein ausgewachsener, voll trainierter Asgard-Prinz, der schon einige Schlachten hinter sich hat. Verdammt.

Porgi ist nun dabei, ihm die Lederhose runterzuschneiden, während ich ihm den blutdurchtränkten Fetzen vom Bein ziehe. Die Wunde ist tief und sieht echt übel aus.

Beim Anblick seiner Männlichkeit stockt mir der Atem. Vor Schreck presse ich die Augen zusammen. Reiß dich zusammen, Lilu.

Von einem Regal hole ich diverse Salben und Kräuter. „Porgi, los bring mir das heiße Wasser vom Kessel und schütte es in die Schale dort drüben.“

Augenblicklich tut er, wonach ich verlangt habe. Ich tränke ein sauberes Tuch in dem Wasser und beginne damit, seine Wunden zu reinigen. Er hatte verdammtes Glück. Bis auf die Wunde am Bein, die stark blutet, hat er nur ein paar Abschürfungen und oberflächliche Verbrennungen erlitten.

Ich zerstoße einige Kräuter, die eine desinfizierende Wirkung haben, und verteile sie auf der Wunde. Nachdem ich auch Salbe auf seine leichteren Verletzungen aufgetragen habe, lasse ich mich erschöpft auf einen Stuhl sinken und schicke Porgi heim. Ich sagte ihm, ich hätte alles im Griff. Das war gelogen.

Ich bin kein Heiler. Alles, was ich weiß, stammt von dem bisschen Kräuterkunde, das mich unser Heiler auf der Burg gelehrt hat. Ich hätte doch besser aufpassen sollen.

Gerade frage ich mich, wovor ich größere Angst habe – davor, dass er nie wieder aufwacht oder davor, dass er aufwacht. Ich gebe zu, diesen Plan nicht zu Ende gedacht zu haben.

Jeder Bewohner dieses Planeten muss sich registrieren und die Asgard-Krieger sind hier alles andere als willkommen. Und wo ich so einen Riesen verstecken soll, ist mir schleierhaft.

Ich streiche mir erschöpft über die Strickmütze auf meinem Kopf und lächle. Einst hatte ich genauso langes Haar wie er. Meines ist aber hellbraun, während seines pechschwarz ist. Es reicht ihm bis über die Hüfte und er hat es mit einem Lederband fixiert, sodass es ihm nicht ins Gesicht fällt. Es besteht aus lauter dicken, zusammengedrehten Strähnen, die sich kratzig und weich zugleich anfühlen.

Seine Kleider werfe ich ins Feuer und der Duft von verbranntem Leder schwängert die Luft. Auf seiner Stirn stehen Schweißtropfen, die ich mit dem nassen Stoff abtupfe.

Sein Gesicht ist ebenmäßig und er ist erstaunlich jung. Ihn bloß als gutaussehend zu bezeichnen, wäre eine Beleidigung. Wie alle Asgard, ist er schön. Und ich meine die Art von Schönheit, die einem den Atem raubt. Irgendwie surreal, wie etwas so Schönes, so blutrünstig sein kann.

Sein Medaillon vergrabe ich in der Erde hinterm Haus. Wenn jemand das Emblem der Königsfamilie erkennt, hat er hier schlechte Karten.

Ich rücke einen Stuhl an sein Bett. Sanft tupfe ich ihm den Schweiß von der Haut, bevor ich ihn zudecke. Er hat Fieber, was gut, aber auch gefährlich zugleich ist.

„Titlüüüüü Lilu.“

Mühsam richte ich mich auf. Ich bin auf dem Stuhl eingeschlafen und drücke ein verschlafenes „Morgen“ raus.

„Gehen ihm besser?“

Das Laken ist durchgeschwitzt und er glüht förmlich. „Er hat Fieber.“ Ich beginne, seinen Körper mit dem Stoff zu waschen.

„Warum du helfen Monster, Lilu?“, will Porgi, der am Türrahmen lehnt, wissen.

„Weil er mir nicht geholfen hätte, wäre ich an seiner Stelle gewesen“, antworte ich.

„Porgi nicht verstehen Lilu.“

Ich zucke mit den Schultern. „Naja, das hat mich traurig gemacht.“

„Du bei ihm bleiben wollen? Porgi sagen Lilu krank und Porgi arbeiten für Porgi und Lilu.“ Ich reiße die Augen auf. Er würde meine Schicht übernehmen?

„Das würdest du für mich tun?“, mutmaße ich überrascht.

„Porgi verstehen, was Lilu meinen. Leute sagen, Lilu seien Feind von Porgi. Porgi aber helfen Lilu, weil Lilu nett und helfen Porgi. Vielleicht Monster nett, weil Lilu zu Monster nett.“

Ich lächle. „Danke.“

Bevor er zur Tür raus ist, dreht er sich nochmal um.

„Lilu?“

„Mhm.“

„Was, wenn Monster nicht nett?“ Das frag ich mich auch die ganze Zeit.

Er hatte wohl keine Antwort erwartet, denn er ist bereits zur Tür raus.

Wenn alle Stricke reißen, könnte ich ja zumindest versuchen, vor dem Krieger wegzulaufen. Mit der Verletzung schafft er es nicht weit. Hoffentlich.

Ich verteile wieder frische Kräuter auf seiner Wunde, als er beginnt, seinen Kopf zu bewegen. Dabei stößt er zusammenhanglose Wortfetzen aus.

Ich greife nach seiner Hand. „Scchhhh, alles wird gut.“ Was rede ich hier eigentlich Schwachsinniges? Alles wird gut – von wegen. Entweder ich bekomme Schwierigkeiten, weil ich ihn hier versteckt halte oder er ist ein böses Monster und wird mich töten. So oder so steck ich im Schlamassel.

Im nächsten Augenblick scheint er zu erwachen, denn seine Lider flattern. Verdammt, ich hatte gehofft, er würde noch länger schlafen. Obwohl es gut ist, denn er braucht dringend Flüssigkeit. Ich merke gerade, dass ich hier irgendwie im Zwiespalt bin.

Nach ein paar gescheiterten Versuchen öffnet er die Augen. Tiefblaue Ozeane, so voller Leben, bohren sich in meinen Geist. Ich bin wie gebannt. Nach ein paar Sekunden fange ich mich wieder und blinzle.

„Euer Raumschiff ist abgestürzt. Ihr seid verletzt, aber das wird schon wieder.“ Seine Hand fasst mein Handgelenk und drückt zu. Ich keuche vor Schmerz, während ich versuche, mich zu befreien.

„… muss erfahren. Schiff … ich …“ Die Erschöpfung übermannt ihn erneut und er lässt los. Ich reibe mir das pochende Handgelenk. Das hat echt wehgetan.

Warte mal. „Nicht einschlafen“, rufe ich entsetzt, als sich seine Lider wieder schließen, was ihn erneut die Augen aufschlagen lässt.

Ich führe einen Becher an seine Lippen und flöße ihm meinen Kräutertee ein. Er wehrt sich halbherzig.

„Das ist Medizin. Sie wird Euch helfen.“ Hoffentlich. Mit so starken Wunden habe ich keine Erfahrung. Der Trank wird zumindest das Fieber lindern.

Im nächsten Moment schlägt er mir den Becher aus der Hand. Hey. Gut, dass ich einen vollen Krug davon habe. So fülle ich ihn erneut und führe ihn an seine Lippen.

„Ihr müsst trinken, sonst trocknet Ihr aus.“ Wieder wehrt er sich, doch ich halte seinen Kopf und schaffe es, doch einen Großteil des Tees in seinen Magen zu bringen. Er hustet und fällt sogleich in einen unruhigen Schlaf.

Seine Bewusstlosigkeit nutze ich, um seine Wunde zu nähen und hole Nadel und Faden.

Die Wundränder sind durch die Kräuter gereinigt und weich. Vor dem ersten Stich zögere ich, kneife aber die Augen zusammen und steche beherzt zu.

Voller Konzentration versuche ich, eine möglichst schöne Naht hinzubekommen. Jeder Einstich geht mir durch Mark und Bein, aber es muss sein.

Mein vollendetes Werk betrachtend, muss ich zugeben, dass ich wohl recht untalentiert mit Nadel und Faden bin. Naja, immerhin ist die Wunde geschlossen, auf die ich nun eine Salbe verteile. Ein Verband soll die Naht schützen und den Heilungsprozess beschleunigen.

Ich kühle erneut seinen glühenden, schweißüberzogenen Körper mit einem nassen Stoff und tausche seine Decken, die ich im See vor dem Haus wasche.

Kurz lasse ich mich mit geschlossenen Augen am Seeufer nieder. Die Sonne wärmt meinen Leib. Ich stelle mir vor, ewig hier zu verweilen und die Sonnenstrahlen zu genießen. Das Gefühl auf der Haut, das so ein Kribbeln auslöst und die tiefe Geborgenheit, die mich erfüllt – danach sehne ich mich am meisten, nachdem die Nacht hereinbricht. Was allerdings viel zu früh geschieht, denn es beginnt bereits, zu dämmern. Keine zehn Sekunden später herrscht Finsternis, die mich zur Hütte zurück treibt.

Ein sichtlich erschöpfter Porgi kommt wenig später von der Arbeit zurück. Zwei Schichten hintereinander zu arbeiten, würde ich nie durchstehen.

„Titlööööö Lilu.“

„Guten Abend, Porgi. Komm, ich mach dir etwas zu essen. Du bist sicher am Verhungern.“

„Du haben runden Stein mit gelb Fleisch?“, will er wissen.

„Du meinst ein Ei?“

„Ja. Schmecken gut.“ Ich lache laut auf und schlage Eier in eine Pfanne. Mit verschiedenen Kräutern würze ich alles und fülle seinen Teller. Keine zwei Minuten später hat er alles runtergeschlungen und reibt sich zufrieden den Bauch.

„Du essen nicht?“, fragt er.

„Ich bin nicht hungrig, Porgi.“

„Was du haben da?“ Er zeigt auf mein Handgelenk. Korrigiere: Mein geschwollenes, blau angelaufenes Handgelenk. Tja, das war wohl das Monster.

„Ich war ungeschickt“, lüge ich. Er zuckt mit den Schultern.

„Porgi auch verschickt sein.“ Ich lächle. Ein männliches Stöhnen lässt uns synchron hochfahren.

Porgi sucht hinter mir Schutz, während ich an den Asgard herantrete, der im nächsten Augenblick die Augen aufschlägt. Mein Schatten zieht laut die Luft ein und flüstert: „Monster wach.“

„Mein Schiff … Verbindung auf…“

„Euer Schiff wurde zerstört.“ Jetzt blickt er direkt in meine Augen. Porgi duckt sich erschrocken, um sich hinter mir zu verstecken.

Ich führe erneut den Becher an seine Lippen und versuche, ihm so viel Flüssigkeit wie möglich runter zu zwingen. Seine Lider fallen schwerfällig zu und nach dem dritten Versuch, sie offen zu halten, sinkt er wieder in den Schlaf.

„Porgi Angst vor Monster.“

„Lilu auch.“


Der Schlüssel zur Finsternis

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