Читать книгу Der Weg zum Lächeln - Mario Hené Arne Salig - Страница 4

ZEIT

Оглавление

Wann leben wir eigentlich? Gewiss, wir machen Pläne, wie es einmal sein wird. Wie wir gerne leben wollen. Wir träumen (oder planen ganz real) das neue Haus, den nächsten Urlaub oder vielleicht sogar schon den Ruhestand. Wir malen uns aus, wie es „dann“ sein wird. „Dann“, das ist später, wenn die jeweiligen Voraussetzungen (eben Haus, Urlaub, Ruhestand, oder was auch immer) für ein glückliches Leben vorhanden sind.


Wem geht es nicht so? Wer kennt nicht von sich selbst oder zumindest von anderen Menschen Aussagen wie:


 „Wenn die Kinder erst mal aus dem Haus sind, dann…“

 „Jetzt noch ein paar Jahre arbeiten, und dann endlich…“

 Wenn es mit dem neuen Job klappt, habe ich endlich wieder mehr Zeit für …“


Die Liste ließe sich mit uns allen wohlbekannten Beispielen sicher endlos fortführen. Und eines haben diese Sätze alle gemeinsam: Die gesamte Planung ist auf die Zukunft ausgelegt.


Mindestens genauso häufig finden wir aber auch so etwas wie eine rückwärts gewandte Planung.


Vom nostalgischen Schwelgen in Erinnerungen bis zur schwermütigen Fixierung auf die Vergangenheit. Man hofft, dass es noch einmal so wie früher sein könne, weiß aber insgeheim, dass dem nie mehr so sein wird. Typische Beispiele:


 „Früher war ich irgendwie glücklicher!“

 „Damals war die Stimmung noch ganz anders.“

 „Als ich jünger war, hat mir alles noch viel mehr Spaß gemacht.“


Kennst Du das auch? Vielleicht sogar von Dir selbst? Wir machen Pläne für eine mehr oder minder weit entfernte Zukunft, oder wir träumen von Dingen, die meist unwiderruflich vergangen sind.


Bleibt die Frage: Wann leben wir eigentlich? In der Zukunft? Oder in der Vergangenheit? Oder vielleicht doch in der Gegenwart? In seinem Lied HEUT UND HIER singt Mario davon:


„Die Zukunft ist noch nicht geboren

Vergangenheit liegt schon im Grab

Was bleibt ist pausenlose Gegenwart

Mein Jetzt ist alles was ich hab“


Leben ist Jetzt! Nicht gestern und nicht morgen! Sondern ganz genau jetzt! Genau in diesem Augenblick!


Diesen Gedanken zu verinnerlichen, ist nicht ganz so einfach, wie es scheint. „Pausenlose Gegenwart“ klingt für manche Menschen sogar bedrohlich und verstörend, da es scheinbar keinen Moment der Ruhe und Besinnung zulässt. Es klingt nach ständiger, eben pausenloser Bewegung. Doch eine derartige permanente Unruhe ist mit der „pausenlosen Gegenwart“ nicht gemeint.


Auf dem Weg zum Lächeln ist diese Station eine ganz wichtige! Die Erkenntnis, das Leben, jede Minute, ja Sekunde, bewusst zu erleben und zu genießen.


Die Realität ist ja leider meistens eine andere: Wir werden getrieben von äußeren Einflüssen. Sei es im Berufsleben, in der Freizeitplanung und oft sogar in der Beziehung. Wir hetzen von Termin zu Termin und versuchen, alles -so gut es eben geht- zu schaffen.


Zeit zu haben ist in unserer Gesellschaft zu einem Luxus geworden, und gerade deshalb ist dieses Kapitel so wichtig. Dass Stress und Zeitdruck krank machen können, ist nicht neu. Doch gerade durch die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre ist der (Zeit-)druck auf uns immer größer geworden. Wir sind ständig mobil erreichbar. Wenn nicht, springt die Mailbox an und verspricht, dass wir „umgehend“ zurückrufen. Das Email-Postfach wird jeden Tag erbarmungslos gefüllt.


Auch wenn wir jede Email beantwortet haben, alle Menschen zurück gerufen haben (oder ihnen seinerseits Nachrichten auf der Mailbox hinterlassen haben), bleibt dennoch häufig ein ungutes Gefühl zurück. Haben wir wirklich an alle und alles gedacht? Nichts und niemanden vergessen?


Was also kannst Du tun, damit Du Deine Zeit bewusst erleben kannst? Wichtig ist zunächst einmal Deine innere Erkenntnis. Das Verstehen des Begriffes „Pausenlose Gegenwart“ ist ein wichtiger Schlüssel dazu.


„Pausenlose Gegenwart“ bedeutet zunächst einmal wortwörtlich, dass jede gerade erlebte Sekunde bereits wieder Vergangenheit ist. Gegenwart passiert ständig neu. Doch dies bedeutet keinesfalls, permanent in geistiger oder körperlicher Bewegung sein zu müssen.


Richtig verstanden, sollte „pausenlose Gegenwart“ bedeuten, jeden Moment bewusst zu erleben. Momente voller Aktivität genauso wie Momente der Ruhe. Wer es schafft, diesen Gedanken zu verinnerlichen und bewusst zu (er-)leben, wird feststellen, plötzlich viel mehr Zeit zu haben. Bewusst gelebte und erlebte Zeit!


Eine solche Umstellung vom unbewussten Verschwenden der Gegenwart hin zum bewussten Erleben eines jeden Moments ist nicht ganz einfach und dauert seine Zeit. Ein praktischer Weg dorthin führt zunächst ganz konservativ über eine Art Zeitplanung.


Um nicht den Sonntag schon mit Aufgaben (und möglicherweise Problemen) der folgenden Woche zu beladen, solltest Du Die montags alles (wirklich: alles!) notieren, was in der jeweiligen Woche zu erledigen ist. Teile Termine und Aufgaben realistisch auf die Tage auf und notiere Dir die jeweils benötigte Zeit.


Bis dahin klingt das noch nicht besonders spektakulär. Interessant wird es jedoch, wenn Du die benötigte Zeit für alle geplanten Aktivitäten addierst. Gehen wir davon aus, dass Du acht Stunden am Tag schläfst. Bleiben also sechzehn Stunden am Tag für bewusstes Erleben (inklusive unserer Arbeitszeit).


Vermutlich wirst Du feststellen, dass Deine geplanten Aktivitäten nicht annähernd sechzehn Stunden pro Tag ausmachen! Warum also hat man so häufig das Gefühl, nicht alles zu schaffen und total überlastet zu sein?


Ob wir es wollen oder nicht: Wir vergeuden unendlich viel Zeit! Wir fangen Dinge an, lassen sie dann wieder liegen, beschäftigen uns später erneut damit. Kurz gesagt: Dadurch, dass wir unsere Zeit nicht bewusst nutzen, verschwenden wir sie.


Wenn Du etwas tust, dann tue es bewusst und konzentriert! Auch -und gerade!- wenn es sich um eine unangenehme Aufgabe handelt. Mache es Dir zur Gewohnheit, lästige Pflichtaufgaben gleich als erstes zu erledigen. Wenn Du Deinen Tag und Deine Woche nach dieser Methode planst, hast Du plötzlich etwas sehr, sehr Wertvolles gewonnen: Mehr Zeit!


„In der Zeit, die mir noch bleibt

Will ich leben wie noch nie

Ohne Lügen, ohne Kompromiß

Und nur nach meiner Phantasie

Vor allem werd ich nichts mehr tun

Was mir meine Zeit vertreibt

Mein Leben wird mein Leben sein

In der Zeit, die mir noch bleibt“


IN DER ZEIT, DIE MIR NOCH BLEIBT - Mario Hené beschreibt in diesem eindrucksvollen Lied davon, die Zeit bewusst zu nutzen und zu genießen. Der Begriff „Zeitvertreib“, der umgangssprachlich eine eher positive Bedeutung hat, wird hier in einem anderen Kontext gesehen. Als etwas, was die Zeit buchstäblich vertreibt.


Nun leben wir ja alle nicht frei von Zwängen. Wohl kaum einer von uns kann es sich leisten, den ganzen Tag nur die Dinge zu tun, die man gerne tun würde. Doch um die verbleibende Zeit bewusst genießen zu können, muss der Kopf frei sein.


Deshalb: Für Pflichtaufgaben einen Termin zur Erledigung festlegen. Nicht „irgendwann diese Woche“ oder „in den nächsten Tagen“! Lege konkrete Termine fest. Unangenehme Aufgaben sollten grundsätzlich zuerst erledigt werden.


Wenn Du etwas anfängst, führe es auch zu Ende. Halbfertige Dinge oder halb erledigte Aufgaben belasten uns. Sie sind ständig im Unterbewusstsein präsent, so dass wir nicht wirklich „abschalten“ können.


Einmal pro Woche (am besten vielleicht freitags) sollte man sich aufschreiben, was noch an unerledigten Aufgaben ansteht. Auch hier gilt wieder: Alles aufschreiben! Die Anrufe, die man eigentlich längst erledigen wollte; die Briefe die man schreiben wollte…


Und auch dann gilt die einfache Regel: Entweder man erledigt diese Dinge sofort, oder man legt eben einen konkreten Termin für die Erledigung fest. Auf diese Weise ist der Kopf frei.


Zugegeben, es klingt ein wenig nach Pedanterie. Aber Du wirst überrascht sein, wie leicht diese Art der Zeitplanung „in Fleisch und Blut“ übergeht. Es wird nicht lange dauern, und Du erledigst Dinge ganz automatisch auf diese Weise. Der unschätzbar wertvolle Gewinn dieser Methode ist: Zeit! Zeit, die man erleben und genießen kann, weil einem keine Dinge ablenken.


Pausenlose Gegenwart! Bewusst erlebte Momente! Das Jetzt genießen! Auf diese Weise wird jeder Tag ein kleiner Feiertag.


Im Heut und hier zu leben ist einer der wichtigsten Begleiter auf dem Weg zum Lächeln.


Wenn wir vom Glück nur als Zukunftsvision träumen, werden wir nicht wirklich glücklich sein. Wenn wir immer nur zurück schauen, werden wir nie das jetzt Erlebbare wirklich erleben.


Schon zu Beginn des Buches haben wir gesagt, dass Du Dir die Zeit nehmen sollst, die Du für die Reise auf dem Weg zum Lächeln benötigst. Dies gilt natürlich auch sonst im Leben. Nimm Dir Zeit! Soviel wie Du brauchst! Lass Dich nicht von der Ungeduld anderer Menschen unter Druck setzen. Und umgekehrt: Sei mit Dir und Anderen ebenfalls nicht ungeduldig! Eine der schönsten Zeilen hierzu findet sich im Lied TRÄUMER:


„Nimm Dir Zeit, laß den Augenblick regieren

Hab Geduld und Du wirst keine Zeit verlieren“


Mit Ungeduld erreicht man nur eines: Weniger Zeit! Menschen, die hektisch durchs Leben eilen, erreichen meistens weniger als Menschen, die geduldig sind. Mal ganz abgesehen davon, dass Ungeduld und Hektik krankmachende Stressfaktoren sind. Den Satz „Hab Geduld, und Du wirst keine Zeit verlieren!“ solltest Du wirklich verinnerlichen.


Dieser neue Umgang mit dem kostbaren Gut Zeit wird Deine Lebensqualität schon enorm verbessern. Selbst wenn Du nur dieses eine Kapitel beherzigen und das Buch nicht weiterlesen würdest: Zeit zu haben und das Leben bewusst in der pausenlosen Gegenwart zu (er-)leben ist ein unschätzbarer Wert!

Der Weg zum Lächeln

Подняться наверх