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02.04.2018 – Die Abreise

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Schön, dass unsere Kinder inzwischen alle volljährig sind – das nimmt einiges an Sorgen.

Ein weiterer Vorteil, wir haben gleich mehrere Taxifahrer für unseren Flughafentransfer.

Die Aussicht, mit dem Jeep fahren zu dürfen, veranlasste Sandra dazu, sich für die Taxifahrt zum Flughafen in den Vordergrund zu bringen. Das Angebot griffen wir sofort auf und verkündeten dann die Abfahrtzeit. Wie liebende Geschwister so sind, haben sich Madlen und Lisa diebisch gefreut. Abfahrt war morgens halb vier.

Der Vorteil für uns war, dass es sich um einen Feiertag handelte, somit unsere Taxifahrer rund um die Uhr verfügbar waren. Das Gleiche widerfuhr uns bei unserer Rückkehr. Das war bei unseren Buchungen so nicht geplant, aber perfekter hätte es nicht laufen können.

Auf der Fahrt zum Flughafen hatten wir somit die Autobahn so ziemlich für uns allein und waren ruck zuck am Flughafen. Es war bitterkalt und die Straßen in Berlin teilweise gefährlich glatt. Kaum vorstellbar, dass beim nächsten Verlassen eines Flughafengebäudes uns 40 Grad erwarten. So zumindest waren die Temperaturen der letzten Tage in Perth.

Beim Check-in hatten wir Glück und bekamen zwei Plätze nebeneinander.

An der Sicherheitskontrolle kam eine Zollbeamtin zu mir und verwickelte mich in ein sehr nettes Gespräch, während ich meine Sachen von der Durchleuchtung sortierte und an mich nahm. Als ich damit fertig war, bat mich die nette Dame, sie zu begleiten – eine reine Routinekontrolle auf Drogen! Mir ist bei solchen „Wischkontrollen“ vom Gepäck dennoch immer sehr komisch. Weiß man doch nie, neben welchem Gepäckstück das eigene stand und was deren Besitzer so machten.

Es wurde nichts festgestellt und somit ging es direkt in den Flieger nach London.

Dort angekommen durchliefen wir wieder die Sicherheitskontrolle – diesmal ohne Vorkommnisse – und dann fuhren wir zu unserem Terminal, wo wir nun 4 Stunden Zeit hatten, bis der Flieger nach Perth ging. In Heathrow ist das nicht weiter schlimm, da man hier gut die Zeit totschlagen kann.

Was mir sehr positiv aufgefallen ist, überall standen Automaten, an denen man seine Wasserflasche kostenlos nachfüllen konnte.

Total gespannt fieberten wir dem Check-in entgegen.

In der letzten Woche haben wir immer wieder das Internet durchforstet, um Erfahrungsberichte über den nonstop Flug zu finden. So richtig gefunden haben wir nichts, außer der bejubelten Berichterstattung von Qantas.

Wir haben uns Sitze mit extra viel Beinfreiheit gegönnt – Platz 46 B +C. Vor uns waren gut und gerne 2 Meter Platz. Die Sitze hatten Vor- und Nachteile. Mir fehlte die Fußstütze, welche alle anderen Sitze hatten. Für Jens war das kein Problem. Die Armlehnen konnte man nicht hochklappen, da in den Seitenwänden die ganze Technik und der Tisch untergebracht waren. Das wiederum hatte den Vorteil, dass wirklich jeder seinen abgegrenzten Bereich für sich und nicht ständig Kontakt mit den Pobacken einer völlig fremden Person hatte.

Bei meinem Sitz war in der Innenseite der Stecker für die Kopfhörer abgebrochen und nun lugten zwei spitze Stifte raus, an denen ich mich ständig verletzen konnte. Das Kabinenpersonal war sehr bemüht, das Problem zu beheben und es gelang dann auch. Schade eigentlich, ich hatte schon auf ein Upgrade gehofft. Soviel Glück möchte ich auch irgendwann einmal haben. Aber das ist hier Wimmern auf sehr hohem Niveau.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass sich die Mehrausgaben für die Sitze auf so einem langen Flug gelohnt haben.

Die Verpflegung bei Qantas ließ keine Wünsche offen. Jens und ich probierten alle vorrätigen australischen Weinsorten durch, um uns schon mal einzustimmen.

Der Luftdruck im Flieger war sehr angenehm und die Luftfeuchtigkeit wurde immer wieder mit angenehmen ätherischen Ölen angereichert. Die Fensterscheiben konnte man per Knopfdruck abtönen – über Nacht hat das der Kapitän dann für alle gemacht und die Automatik ausgestellt. Wir haben mehrere Filme geschaut; immer mal wieder einige Stunden geschlafen und sind dann nach 16 Stunden und 30 Minuten, durchaus ausgeruht, in Perth gelandet.

Die Einreise- und Zollkontrolle durchliefen wir problemlos. Wir konnten hier sogar beide gemeinsam an den Einreiseschalter, was für Jens sehr hilfreich war. 2012 in Sydney war das nicht möglich. Leider gibt es keinen Einreisestempel im Pass mehr.

Unser Gepäck erwartete uns bereits und schon waren wir endlich wieder hier.

Bevor wir den Flughafen verließen, nutzten wir noch schnell das kostenlose WLAN, um unsere australische Telefonkarte zu aktivieren und unsere erfolgreiche Ankunft den Kindern mitzuteilen.

Mit dem Taxi ging es dann direkt zu unserem Hotel. Und da war sie wieder, die unglaubliche Freundlichkeit der Australier. Sofort waren wir mit dem Taxifahrer in einem unterhaltsamen Gespräch verwickelt. Nach einigen Minuten fragte er uns, wo wir herkämen. Aufgrund unseres Akzentes vermutete er ganz richtig, dass wir aus Deutschland sind. Er meinte dann, wir könnten ruhig deutsch sprechen, er war in den 70er Jahren für einige Zeit in Deutschland und spricht auch ein wenig deutsch. Tatsächlich sprach er ausgezeichnet deutsch. Kaum zu glauben, dass er seit über 30 Jahren nicht mehr deutsch gesprochen hat.

Auf dem Weg ins Hotel erklärte er uns alles, was wir sahen und gab uns noch einige Ausflugstipps mit auf den Weg.

Unser Hotel war direkt im Stadtzentrum gelegen. Nichts Besonderes; alt und abgewohnt, aber sauber, freundlich und genial gelegen. Mehr wollten wir nicht.

Schnell das Gepäck rauf aufs Zimmer, umgezogen und dann hinaus, erste Eindrücke von Perth einfangen.

Ganz schnell stellten wir fest, dass unsere sprachlichen Befürchtungen völlig unbegründet waren. Alles war noch da und abrufbar – besonders dieser Aussie Slang. Als wären wir nie weg gewesen. Es fühlte sich wieder so gut an.

Für mich ein durchaus wichtiger Weg war der, in einen großen Supermarkt. Endlich wollte ich wieder mein geliebtes Bundaberg Sarsaparilla trinken. Das Ginger Beer von Bundaberg gibt es inzwischen sogar in Deutschland zu kaufen. Nicht aber das Sarsaparilla. Ich werde es trinken, bis es mir aus den Ohren kommt! Tatsächlich waren wir auch gleich erfolgreich und Jens durfte den ersten Vorrat ins Hotel tragen.

Glücklich, aber erschöpft, sanken wir in die Kissen und haben 12 Stunden durchgeschlafen.

Australien - Der Traum geht weiter

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