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Ein trocken-kalter März
ОглавлениеAnfang März verteilten die Bauern des Umlandes den Stallmist auf den Äckern. Die Sonne schien, doch es blieb eisig kalt und ständig blies ein trockener Wind. Dadurch dörrte der Mist aus und klebte als Kruste auf dem gepflügten Boden. An Eggen war nichtmal zu denken. Die Bauern konnten nicht säen.
Nach dem Sonntagsgottesdienst trafen sie sich am Stammtisch des Wirtshauses, bestellten warmes Bier gegen ihren Husten und starrten betreten vor sich hin.
Berta hatte sonntags genug zu tun, um den Gästen die Speisen zu bringen, darum half Pfiffikus als Schankkellner aus, während Wastl das Bier zapfte und einen prüfenden Blick auf die Teller warf, wenn das Essen aus der Küche kam.
Als alle Gäste in der Wirtsstube mit Getränken versorgt waren, fragte Pfiffikus in die schweigsame Bauernrunde, wo denn der Schuh drücke. Die Alten sahen ihn nur schräg an und brummten in ihren Bart, davon verstünde er nichts. Pfiffikus schaute verwundert in die Runde. Da erklärte ein Jungbauer, der Dung werde auf den Äckern bald abbröseln und vom Winde verwehen, wenn das so weiterginge mit dem frostigen Wind. Pfiffikus grübelte ein bisschen, dann erinnerte er sich:
„Ich kenne da einen keltischen Brauch, der noch in einer entlegenen Gegend Frankreichs gepflegt wird.“ Doch die alten Bauerndickschädel wollten nichts von welschen Gepflogenheiten wissen. Ein Jungbauer stand auf, zog Pfiffikus beiseite und hörte sich den Vorschlag des weit gereisten Gesellen an. Ähnliches hatte er schonmal von seinem Großvater gehört und er versprach, die Bauernburschen zusammen zu trommeln.Wenn es nicht half, so wäre es doch eine Riesengaudi.
Am Abend trafen sie sich im Hinterzimmer des Wirthauses und Pfiffkus schlug ihnen vor, einen Feldfeuerlauf abzuhalten, um den Boden aufzuwärmen. Dazu sollten sie erstmal alles Brennbare sammeln und auf den Feldern verteilen: Morsches Geäst, das der Winter von den Bäumen gebrochen hatte, verdorrte Christbäume und Baumschnitt aus dem Obstgarten.