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Falls Larrys Vater gehofft hatte, dieser flüchtige Blick auf Darkover habe Larry die Sehnsucht nach der Welt außerhalb der Terranischen Zone genommen, irrte er sich. Es hatte Larrys Neugier angestachelt, ohne sie zu befriedigen.

Schließlich hat er mir nicht verboten, die Terranische Zone zu verlassen, versicherte Larry sich trotzig jedes Mal, wenn er das Tor des Raumhafens durchschritt und in die Stadt ging. Er wusste, sein Vater billigte es nicht, doch sie sprachen nie darüber.

Allein und zu Fuß erkundete er die fremde Stadt. Anfangs blieb er in der Nähe des Raumhafens, in Sicht der Landmarke, die das Leuchtfeuer des Hauptquartiers darstellte. Erdenbewohner waren ein vertrauter Anblick, und die Darkovaner dieses Viertels achteten wenig auf den hoch gewachsenen, rothaarigen jungen Terraner. Einige der Ladenbesitzer, die festgestellt hatten, dass er ihre Sprache beherrschte, neigten dazu, freundlich zu sein.

Ermutigt von diesen Expeditionen, wurde Larry allmählich kühner. Hin und wieder wagte er sich aus dem Raumhafen-Distrikt hinaus, drang in eine besonders verlockende Nebenstraße vor, überquerte einen unbekannten Hof oder Platz.

Einen Nachmittag verweilte er eine Stunde lang an der Tür einer Schmiede und sah zu, wie der Schmied eins der kleinen, kräftigen darkovanischen Pferde mit leichten, starken Hufeisen versah. So etwas gab es auf der Erde heutzutage nicht mehr. Pferde waren seltene Tiere, und man bekam sie nur in Zoos und Museen zu Gesicht.

Ab und zu wurde ihm bewusst, dass ihm neugierige oder feindselige Blicke folgten. Terraner waren in der Stadt nicht übermäßig beliebt. Aber er war auf der Erde, einer ruhigen Welt mit einer guten Polizei, aufgewachsen, und wusste kaum, was Furcht ist. Ganz bestimmt, so dachte er, war er auf öffentlichen Straßen bei Tageslicht sicher!

Nachdem er dem Schmied bei der Arbeit zugesehen hatte, suchte er jenes Viertel immer wieder auf, fasziniert von dem Anblick. Eines Tages folgte er einer besonders interessanten Straße, die von Gärten voller merkwürdiger Blumen und Bäume mit niedrig hängenden Zweigen gesäumt wurde, und überquerte einen Hof nach dem anderen. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er nicht auf den Weg geachtet hatte. Die Straße hatte mehrere Biegungen gemacht, und er war sich nicht mehr ganz sicher, aus welcher Richtung er gekommen war. Er sah sich um, aber die hohen Häuser hier verbargen das Leuchtfeuer des Raumhafens. Larry wusste nicht mehr, wohin er sich wenden sollte.

Er geriet nicht in Panik. Sicher brauchte er nur ein Stückchen umzukehren oder weiterzugehen, um in einen Teil der Stadt zu geraten, den er kannte.

Er entschloss sich zum Weitergehen. Die Gartenstraße war plötzlich zu Ende, und er fand sich in einem Viertel wieder, wo er noch nie gewesen war. Es war allem, was er bisher gesehen hatte, so unähnlich, dass er sich im Ernst fragte, ob er in einen nichtmenschlichen Bezirk hineingestolpert sei. Die Sonne stand niedrig am Himmel, und Larry begann nun doch, sich ein bisschen zu sorgen. Würde er den Weg nach Hause finden?

Er sah sich um und versuchte, sich in dem verblassenden Licht zu orientieren. Die Straßen waren hier krumm und unregelmäßig. Die Häuser standen dicht zusammen. Sie hatten Strohdächer, waren fensterlos und dunkel und aus Steinen erbaut, die mit einer Art grobem Zement vermörtelt waren. Die Straße schien leer zu sein, und doch hatte Larry, als er stehen blieb und sich umblickte, das beunruhigende Gefühl, jemand beobachte ihn.

»Komm, komm«, sagte er laut zu sich selbst, »fang nicht an, dir Sachen einzubilden.«

Er musste vernünftig überlegen. Der Raumhafen lag im Osten der Stadt, also musste er der Sonne den Rücken kehren und sich immer in diese Richtung halten.

Jemand beobachtet mich. Ich spüre es.

Langsam drehte er sich um und orientierte sich. Wenn er diese Straße nahm und weiter nach Osten ging, konnte er den Raumhafen unmöglich verfehlen. Es mochte ein langer Weg sein, aber schon bald würde er in eine ihm vertraute Gegend kommen. Vor dem Dunkelwerden, hoffe ich. Beim Einbiegen in die enge Straße sah er nervös zurück. Waren das Schritte hinter ihm?

Er befahl sich, mit den Phantastereien aufzuhören. Hier wohnen Leute. Es ist ihr gutes Recht, die Straße hinunterzugehen, also was ist dabei, wenn jemand hinter mir ist? Außerdem ist gar keiner da.

Da erkannte er, dass er sich in einer Sackgasse befand. Die Straße mündete auf einen kleinen offenen Platz und endete vor einer niedrigen Steinmauer und den kahlen Hintereingängen von zwei Häusern. Larrys Gesicht verfinsterte sich. Am liebsten hätte er geflucht. Er musste es von neuem versuchen, verdammt! Bald ging die Sonne unter, und wenn er im Dunkeln herumirrte, war er wirklich in einer üblen Situation. Er drehte sich um – und erstarrte.

Von der anderen Seite des Platzes her kamen mehrere undeutliche Gestalten auf ihn zu. In dem purpurnen Licht wirkten sie groß und überwältigend, und sie schienen sich ihm mit einem bestimmten Vorsatz zu nähern. Larry wollte sich wieder in Marsch setzen, dann zögerte er. Sie bezogen eine bestimmte Position – ja, sie schnitten ihm den Rückweg zu der Stelle ab, von der er gekommen war.

Jetzt konnte er sie deutlich sehen. Es waren Jungen und junge Männer, sechs oder acht, etwa von seinem eigenen Alter oder etwas jünger, sie trugen schäbige darkovanische Kleidung, das schlecht geschnittene Haar hing ihnen auf die Schultern, und alle Gesichter zeigten höhnische Bosheit. Sie sahen wie Schlägertypen und ganz und gar nicht freundlich aus, und Larry wäre beinahe in Panik geraten. Streng ermahnte er sich: Das ist nur eine Bande von Jungen. Die meisten sehen jünger aus, als ich es bin. Warum sollten sie hinter mir her sein – oder überhaupt ein Interesse an mir haben? Soviel ich weiß, kann es der hiesige Jugendclub auf dem Weg zu einer Abendveranstaltung sein!

Er nickte grüßend und schritt auf sie zu, darauf vertrauend, dass sich die Gruppe teilen und ihn durchlassen werde. Stattdessen schlossen sich die Reihen plötzlich, und Larry musste stehen bleiben, um nicht mit dem Anführer zusammenzustoßen, einem großen, stämmigen Burschen von sechzehn.

Larry fragte auf Darkovanisch: »Wollt ihr mich bitte vorbeigehen lassen?«

»He, er spricht unsere Sprache!« Der Dialekt des Stämmigen war so rau, dass Larry die Wörter kaum erkannte. »Und was macht ein Terranan von hinter den Mauern hier draußen in der Stadt?«

»Was hast du hier überhaupt zu suchen?«, fiel einer der jungen Männer ein.

Larry nahm sich mit aller Kraft zusammen, um ja keine Angst zu zeigen, und antwortete mit ausgesuchter Höflichkeit. »Ich habe einen Spaziergang durch die Stadt gemacht und mich verirrt. Wenn einer von euch mir sagen könnte, welchen Weg ich zum Raumhafen nehmen muss, wäre ich ihm dankbar.«

Diese kleine Ansprache wurde mit schrillen Lachsalven begrüßt.

»He, er hat sich verlaufen!«

»Ist das nicht furchtbar!«

»Hör mal, Chiyu, glaubst du, der oberste Chef vom Raumhafen wird dich mit einer Lampe suchen kommen?«

»Der arme kleine Junge, ganz allein im Dunkeln draußen!«

»Und nicht einmal groß genug, ein Messer zu tragen! Weiß deine Mama, dass du spazieren gegangen bist, Kleiner?«

Larry gab keine Antwort. Allmählich bekam er es schrecklich mit der Angst zu tun. Vielleicht begnügten sie sich damit, ihn zu verhöhnen – vielleicht aber auch nicht. Diese darkovanischen Straßenjungen mochten noch Kinder sein – aber sie trugen bösartige lange Messer, und ganz offensichtlich waren sie Schläger. Larry maß den Anführer mit seinen Blicken und fragte sich, ob er es mit ihm aufnehmen könne, wenn es zu einem Kampf kam. Durchaus möglich – diese große Bulldogge war fett und außer Kondition. Ausgeschlossen war es jedoch, dass er sich gegen die ganze Bande auf einmal verteidigte.

Trotzdem wusste er, dass er verloren war, sobald er Furcht verriet. Wenn sie ihn nur aufzogen, mochte ein kühnes Auftreten sie vertreiben. Er ballte die Fäuste, weil er hoffte, seiner Stimme mit dieser Geste Festigkeit zu verleihen, und trat vor die Bulldogge.

»Geh mir aus dem Weg.«

»Ich schlage vor, du schlägst mich aus dem Weg, Terraner!«

»Okay«, sagte Larry zwischen zusammengebissenen Zähnen, »du hast es nicht anders gewollt, Fettsack.«

Mit einem schnellen, harten Schlag trieb er seine Faust in das Kinn des großen Burschen. Dieser stieß einen überraschten Schmerzenslaut aus, aber seine eigenen Fäuste flogen hoch und landeten einen Tiefschlag in Larrys Magen. Der Schock ebenso wie der Schmerz warf Larry zurück. Er taumelte und konnte sich nur mit Mühe vor dem Fallen bewahren, und er rang nach Atem.

Der große Bursche trat ihn. Dann war auf einmal die ganze Bande über ihm, Worte brüllend, die er nicht verstand. Sie bildeten einen Kreis um ihn, und jedes Mal, wenn er das Gleichgewicht wieder fand, schubsten und knufften sie ihn und rückten immer näher. Larry atmete in wütenden Schluchzern.

»Einer von euch soll gegen mich kämpfen, ihr Feiglinge, dann werdet ihr sehen ...«

Ein Tritt traf seine Schienbeine, ein Ellenbogen seinen Magen. Er fiel in die Knie. Eine Faust knallte ihm ins Gesicht, und er spürte Blut aus seiner Lippe sprudeln. Kaltes Entsetzen packte ihn, als ihm einfiel, dass niemand in der Terranischen Zone wusste, wo er war, und dass er möglicherweise nicht zur zusammengeschlagen, sondern umgebracht werden würde.

»Weg von ihm, ihr schmutzigen Gossenratten!«

Das war eine neue Stimme. Klar und verächtlich durchschnitt sie das höhnische Geschrei. Vor Verblüffung japsend, drängten die Straßenjungen zurück. Larry wurde plötzlich nicht mehr bedrängt. Er kam langsam auf die Knie hoch, wischte sich das blutige Gesicht ab und blinzelte in das Licht von Fackeln.

Zwei große Männer, grün gekleidet, hielten die Fackeln, aber das Licht und aller Augen richteten sich auf den jungen Mann zwischen ihnen.

Er war hoch gewachsen und rothaarig; er trug eine gestickte Lederjacke und einen kurzen Pelzmantel, und seine Hand lag auf dem Heft eines Messers. Seine Augen, von kaltem Grau, flammten, und seine Stimme knallte wie eine Peitsche:

»Neun ... zehn gegen einen, und dieser eine hat sich immer noch kräftig gegen euch verteidigt! Das beweist also, dass die Terraner Feiglinge sind, wie?«

Sein Blick richtete sich auf Larry. Er winkte ihm. »Steh auf.«

Der fette Junge zitterte tatsächlich. Er senkte den Kopf und winselte: »Lord Alton ...«

Der Neuankömmling brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. Die kleineren Bandenmitglieder blickten verdrossen oder eingeschüchtert drein. Der junge Mann in dem Pelzmantel tat einen Schritt auf Larry zu. Ein kaltes Lächeln umspielte seine Lippen.

»Ich hätte mir denken können, dass du es bist«, sagte er. »Es ist unsere Pflicht, den Frieden in der Stadt zu wahren, aber mir scheint, du hast den Ärger herausgefordert. Was hast du hier gemacht?«

»Spazierengegangen«, antwortete Larry. »Hab’ mich verlaufen.« Ihn verdross die kühle, arrogante Autorität in der Stimme des Neuankömmlings. Er warf den Kopf zurück, schob das Kinn vor und sah dem fremden Jungen gerade ins Gesicht. »Ist das ein Verbrechen?«

Der Junge in dem Pelzmantel lachte auf, und da erkannte Larry das Lachen und das Gesicht wieder. Es war der unverschämte Rotkopf, dem er an seinem ersten Tag auf Darkover begegnet war, der Junge, der ihn am Raumhafentor angesprochen hatte.

Der Darkovaner betrachtete das Häufchen von Straßenjungen, die sich zurückgezogen hatten und sich gegenseitig unruhig mit den Schultern stießen. »Jetzt seid ihr wohl nicht mehr mutig? Keine Bange, ich bin nicht gekommen, um euren Kampf zu beenden. Aber ihr könntet ihm einen Sinn geben.« Er sah zu Larry hin, dann wieder zurück zu der Bande. »Wählt einen von euch – einen von seiner Größe –, und dieser eine soll sich mit ihm schlagen.« Larry musternd, setzte er nachdenklich hinzu: »Es sei denn, du hast Angst zu kämpfen, Terraner. Dann werde ich dich mit meiner Leibgarde nach Hause schicken.«

Larry empörte dieser Vorschlag. »Ich nehme es mit fünf von ihnen auf, wenn es ein fairer Kampf ist!«, erklärte er wütend, und der Darkovaner warf den Kopf mit einem scharfen Lachen zurück.

»Einer ist reichlich. Also gut, ihr Helden«, fuhr er die Bande an, »wählt euren Champion. Oder wagt sich keiner von euch an einen Terraner heran, wenn nicht das ganze Rattenpack hinter ihm steht?«

Die Straßenjungen drängten sich zusammen. Sie schielten argwöhnisch zu Larry, den beiden großen Gardisten und dem jungen Aristokraten hinüber. Dann herrschte lange Schweigen. Der Darkovaner lachte ganz leise.

Schließlich spuckte einer der Bande, ein magerer junger Mann, fast sechs Fuß groß, auf die Pflastersteine. Er hatte einen abgebrochenen Zahn und ein langes, gelbliches, böses Gesicht.

»Ich werde gegen den ...« – Larry verstand das Schimpfwort nicht – »... kämpfen. Ich fürchte mich vor keinem Terraner von hier bis zu den Hellers!«

Larry ballte die Fäuste und betrachtete seinen neuen Gegner. Er mochte etwa ein Jahr älter sein als er. So groß und dünn, wie er war, und mit seinen riesigen Fäusten sah er nach einem unangenehmen Kunden aus. Auch dieser Kampf würde nicht leicht für ihn werden.

Der Junge stürzte sich auf ihn und landete eine Reihe heftiger Schläge, bevor Larry mit einem einzigen kontern konnte. Larry wurde zurückgetrieben. Eine Faust wurde ihm ins Auge, die andere ans Kinn geschmettert. Er hatte Mühe, auf den Füßen zu bleiben. Das Rudel feuerte seinen Gefährten mit Zurufen an. Das machte Larry wütend. Mit gesenktem Kopf griff er an und brachte eine Faust an das Kinn seines Gegners hoch. Dem harten Schlag folgte ein schneller Punch auf die Nase, aus der Blut zu strömen begann. Blindlings schlug der Straßenjunge auf Larry ein. Larry, dessen Zorn endlich geweckt war, begegnete den wild schwingenden Armen mit Leichtigkeit. Ihm ging auf, dass der Rowdy zwar die größere Reichweite hatte, aber nicht wusste, was er tat. Er konnte noch einen oder zwei Tiefschläge landen, doch Larry, der sich alles ins Gedächtnis rief, was er über Boxen wusste, zwang ihn langsam weiter und weiter zurück, trat ihm auf die Zehen, warf ihn aus dem Gleichgewicht, hämmerte auf Nase und Kinn des Jungen ein. Dann versuchte sein Gegner es mit einem Clinch. Er packte Larry um die Mitte, rang mit ihm und versuchte, sein Knie hochzubringen. Larry fuhr ihm mit dem Ellenbogen ins Gesicht, riss sich los und traf mit einem einzigen harten Hieb sein Auge.

Der Straßenjunge schwankte, fiel und krachte der Länge nach auf die Pflastersteine.

»Los!«, befahl Larry wütend. »Steh auf und kämpfe!«

Der Rowdy regte sich. Er mühte sich halbwegs auf die Knie, schwankte von neuem und brach zusammen.

Larry holte tief Atem. Seine aufgerissene Lippe schmeckte nach Blut, sein Auge war verletzt, seine Rippen waren blaugeschlagen, und seine Fäuste, von deren Knöcheln die Haut abgeschunden war, fühlten sich an, als habe er eine Ziegelmauer damit bearbeitet.

Der darkovanische Aristokrat winkte einem seiner Leibwächter, der sich über den bewusstlosen Straßenjungen beugte.

»Und jetzt, ihr Helden – macht euch rar!« Aus seiner Stimme klang beißende Verachtung. Einer nach dem anderen verschwanden die Jungen in den sich herabsenkenden Schwaden der Dunkelheit.

Larry stand da mit schmerzenden Knöcheln, bis sich auf dem Platz niemand mehr befand als er selbst, der darkovanische Junge und die beiden schweigenden Gardisten.

»Danke«, sagte er dann.

»Du brauchst mir nicht zu danken«, erwiderte der darkovanische Junge brüsk. »Du hast dich gut gehalten. Ich wollte sehen, wie du abschneiden würdest.« Plötzlich lächelte er. »Soweit es mich betrifft, hast du dir die Freiheit der Stadt verdient. Ich habe schon mehrere Tage ein Auge auf dich, weißt du.«

Larry starrte ihn an. »Was?«

»Meinst du, ein rothaariger Terraner kann sich an Orten herumtreiben, wohin sich noch nie ein anderer Terraner gewagt hat, ohne dass die halbe Stadt es weiß? Und dann kommt so etwas an die Ohren der Comyn

Comyn ... Larry kannte das Wort nicht.

Der Junge fuhr fort: »Meiner Überzeugung nach war es nur eine Frage der Zeit, bis du in Schwierigkeiten geraten würdest, und ich wollte sehen, ob du dich dabei benimmst wie der typische Terraner ...« – wieder schwang in seiner Stimme eine Spur von Verachtung mit – »... der seine Angreifer mit Feiglingswaffen zu verscheuchen sucht oder nach der Polizei um Hilfe schreit. Noch nie hat ein Terraner seine Angelegenheiten selbst geregelt.« Er grinste. »Aber du hast es getan.«

»Ohne deine Hilfe wäre es mir nicht gelungen.«

Der Junge schüttelte abwehrend den Kopf. »Ich habe keinen Finger gerührt. Ich habe nur dafür gesorgt, dass die Regelung auf ehrenhafte Weise geschah – und soweit es mich betrifft, kannst du von jetzt an in der Stadt herumlaufen, wo du willst. Mein Name ist Kennard Alton. Und deiner?«

»Larry Montray.«

Kennard neigte den Kopf und sprach eine darkovanische Höflichkeitsphrase. Dann grinste er wieder.

»Meines Vaters Haus ist nur ein paar Schritte von hier entfernt, und ich bin heute Nacht dienstfrei. So, wie du aussiehst, kannst du unmöglich in die Terranische Zone zurückkehren!« Zum ersten Mal wirkte er so jung, wie er war, und der förmliche Ernst ging in jungenhaftem Gelächter unter. »Deine Leute würden vor Schreck den Verstand verlieren – und wenn deine Mutter und dein Vater ebenso ängstlich sind wie meine Eltern, steht dir ein warmer Empfang bevor! Jedenfalls kommt du am besten mit mir nach Hause.«

Ohne auf Larrys Antwort zu warten, drehte er sich um und winkte seiner Leibgarde. Larry folgte ihm wortlos und unterdrückte mühsam seine Aufregung. Was wie eine schlimme Situation ausgesehen hatte, verwandelte sich in ein Abenteuer. Er war tatsächlich in ein darkovanisches Haus eingeladen worden.

Kennard ging zu einem der hohen Häuser voran. Ein großer, mit einer niedrigen Mauer eingefasster Garten umgab es, eine Steintreppe führte zur Eingangstür hinauf. Kennard machte eine merkwürdige Handbewegung, und die Tür schwang auf. Er drehte sich um.

»Tritt ein in Frieden und sei willkommen, Terraner.«

Der Augenblick schien eine formelle Erwiderung zu verlangen, aber Larry konnte nur sagen: »Ich danke dir.« Er trat in die weite Halle eines hell erleuchteten Hauses, blinzelte und sah sich neugierig und staunend um.

Irgendwo spielte irgendwer ein Saiteninstrument, das wie eine Harfe klang. Der Boden unter seinen Füßen bestand aus durchscheinendem Stein, die Wände waren von leuchtenden, dünnen Vorhängen bedeckt. Ein hoch gewachsener, bepelzter Nichtmensch mit grünen, intelligenten Augen kam herbei und nahm Kennards Mantel, und auf ein Zeichen nahm er auch Larrys zerrissenes Jackett.

»Es ist der Empfangsabend meiner Mutter, deshalb wollen wir sie nicht stören«, sagte Kennard und setzte, sich an den Nichtmenschen wendend, hinzu: »Sag meinem Vater, dass ich oben einen Gast habe.«

Larry folgte Kennard eine lange Treppe hinauf. Kennard öffnete eine dunkle Tür, summte einen tiefen Ton, und sofort füllte sich der Raum mit hellem Licht und Wärme.

Es war ein schönes Zimmer mit niedrigen Couches und Sesseln, einem Gestell für Messer und Schwerter an der Wand, einem ausgestopften Vogel, der wie ein Adler aussah, einem gerahmten Gemälde, ein Pferd darstellend, und auf einem kleinen hohen Tisch etwas, das einem Schach- oder Damebrett mit an beiden Seiten aufgestellten kristallenen Figuren glich. Der Raum war luxuriös, aber trotzdem nicht ordentlich. Verschiedene Kleidungsstücke lagen verstreut umher, und auf einem Tisch häuften sich Gegenstände, die Larry nicht zu identifizieren vermochte. Kennard öffnete eine weitere Tür und sagte: »Hier. Dein Gesicht ist ganz voll Blut, und deine Kleider sind schmutzig. Säubere dich ein bisschen, und dann kannst du vorerst etwas von meinen Sachen anziehen.« Er kramte hinter einem Paneel herum und warf Larry ein paar merkwürdig geschnittene Kleidungsstücke zu. »Komm wieder her, wenn du präsentabel bist.«

Das Zimmer war ein luxuriöses Bad, gefliest in einem Dutzend Farben und geometrischen Mustern. Die Armaturen waren Larry fremd, aber nach ein paar Versuchen fand er einen Warmwasserhahn und wusch sich Gesicht und Hände. Das warme Wasser tat seinem verletzten Gesicht gut. Ein Blick in einen langen Spiegel verriet ihm, dass er bei dem Überfall durch die Bande und dem anschließenden Zweikampf übel zugerichtet worden war. Allmählich wurde er ein bisschen unruhig. Was würde sein Vater sagen?

Nun, er hatte das darkovanische Leben aus der Nähe sehen wollen, und darüber, dass er zu spät nach Hause kam, wollte er sich Sorgen machen, wenn es soweit war. Sicher hatte Dad Verständnis, wenn er ihm alles erklärte. Larry vertauschte seine zerrissenen und schmutzigen Sachen gegen die, die Kennard ihm geliehen hatte, eine weiche Wollhose und eine pelzgefütterte Weste. Dann betrachtete er sich im Spiegel. Also bis auf sein kurz geschnittenes rotes Haar hätte er irgendein junger Darkovaner sein können! Wenn er jetzt darüber nachdachte, fiel ihm ein, dass er außer Kennard noch keinen rothaarigen Darkovaner gesehen hatte. Aber es musste welche geben!

Als er herauskam, hatte Kennard es sich in einem der Sessel bequem gemacht. Vor ihm stand ein Tischchen mit mehreren dampfenden Schüsseln. Er winkte Larry, sich hinzusetzen.

»Ich bin immer ausgehungert, wenn ich vom Dienst komme. Greif zu.« Er zögerte, sah Larry neugierig an. Larry ergriff die Schüssel und das Essstäbchen, und Kennard lachte. »Gut, du kannst damit umgehen. Ich war mir nicht sicher.«

Das Essen war gut, mit Reis oder Graupen gefüllte Fleischröllchen. Larry aß hungrig und stippte seine Röllchen in die scharfe, fruchtige Soße, wie Kennard es tat. Endlich stellte er die Schüssel hin und erkundigte sich: »Du sagtest, dass du mich bei meinen Wanderungen durch die Stadt beobachtet hast. Warum?«

Kennard griff nach einer Schüssel mit kleinen, knusprigen, klebrigen Dingen, nahm eine Hand voll und reichte sie Larry, bevor er antwortete. »Ich weiß nicht recht, wie ich es sagen soll, ohne dich zu beleidigen.«

»Mach schon«, forderte Larry ihn auf. »Sieh mal, wahrscheinlich hast du mich davor gerettet, schwer verletzt, wenn nicht umgebracht zu werden. Sag alles, was du willst. Ich werde versuchen, mich nicht beleidigt zu fühlen.«

»Das geht nicht gegen dich. Niemand in Thendara will Unfrieden. Es sind hier in der Stadt schon Terraner zusammengeschlagen oder ermordet worden. Für gewöhnlich haben sie es sich selbst zuzuschreiben. Damit meine ich nicht dich – diese Straßenjungen sind Ratten, die völlig harmlose Leute angreifen. Andere Terraner haben jedoch tatsächlich Unheil gestiftet, und unsere Leute behandelten sie, wie sie es verdienten. So sollte es geregelt werden – ein Friedensstörer wurde bestraft, und die Angelegenheit ist erledigt. Nur wollt ihr Terraner das einfach nicht akzeptieren. Jedes Mal, wenn einem eurer Leute etwas passiert, ganz gleich, was er verbrochen hat, kommen eure Raumsoldaten und stochern in der Sache herum, machen Skandal, bestehen auf langen Untersuchungen und Befragungen und Strafen. Auf Darkover setzt man voraus, dass ein Mann, der Manns genug ist, Hosen statt Röcke zu tragen, sich selbst schützen kann, und kann er es nicht, ist es Aufgabe seiner Familie. Unseren Leuten fällt es schwer, eure Sitten zu verstehen. Aber wir haben einen Friedensvertrag mit den Terranern abgeschlossen, und verantwortungsbewusste Leute hier in der Stadt wollen keinen Ärger. Deshalb versuchen wir, Vorfälle dieser Art zu verhindern – wenn wir es auf ehrenhafte Weise tun können.«

Larry kaute geistesabwesend das süße Gebäck. Es war ein mit Früchten gefülltes Pastetchen. Allmählich erkannte er den Kontrast zwischen seiner eigenen Welt – ordentlich, mit unpersönlichen Gesetzen – und Darkover mit einem harten und individuellen Ehrenkodex, nach dem jeder Mann für sich selbst einstand. Wenn beide Welten zusammenstießen ...

»Aber es war mehr als das«, berichtete Kennard. »Ich war neugierig auf dich, schon seit dem ersten Tag, als ich dich auf dem Raumhafen sah. Die meisten Terraner ziehen es vor, hinter euren Mauern zu bleiben – sie machen sich nicht einmal die Mühe, unsere Sprache zu lernen! Warum bist du anders?«

»Ich weiß es nicht. Ebenso wenig weiß ich, warum sie so sind. Es ist – nun, nennen wir es einfach Neugier.« Etwas anderes fiel Larry ein. »Dann bist du also nicht zufällig vorbeigekommen? Du hattest mich im Auge behalten?«

»Nicht ständig. Dass ich in diesem Moment vorbeikam, war reines Glück. Ich war dienstfrei und wollte nach Hause gehen und hörte den Tumult auf dem Platz. Und ob ich nun im Dienst bin oder nicht, das ist Teil meiner Aufgabe.«

»Deiner Aufgabe?«

Kennard erklärte: »Ich bin Kadetten-Offizier in der Stadtgarde. Alle Jungen meiner Familie fangen als Kadetten an, wenn sie vierzehn Winter alt sind, und arbeiten drei Tage im Zyklus als Friedensoffiziere. Meistens habe ich nur die Gardisten zu überwachen und die Dienstlisten zu prüfen. Welche Art von Arbeit tust du?«

»Bis jetzt noch keine. Ich gehe zur Schule«, antwortete Larry verlegen und kam sich sehr jung vor. Dieser selbstbewusste Junge, nicht älter als er, tat bereits die Arbeit eines Mannes – er vertrödelte nicht seine Zeit und wurde nicht als Schulknabe behandelt!

»Und dann musst du deine Vollzeit-Arbeit beginnen, ohne irgendeine Übung gehabt zu haben? Wie seltsam«, meinte Kennard.

»Nun, mir kommt euer System seltsam vor.« Es ärgerte Larry ein bisschen, dass Kennard die darkovanische Art ohne weiteres als die richtige hinstellte, und Kennard grinste ihn an.

»Tatsächlich hatte ich noch einen Grund für den Wunsch, dich kennen zu lernen – und wenn das heute nicht passiert wäre, hätte ich früher oder später irgendwie dafür gesorgt. Ich bin wild darauf, alles über Raumreisen und die Sterne zu erfahren! Und ich habe nie eine Chance gehabt, etwas darüber zu lernen! Sag mir – wie finden die großen Schiffe ihren Weg zwischen den Sternen? Was bewegt die Schiffe? Haben die Terraner wirklich Kolonien auf hunderten Welten?«

»Eine Frage auf einmal!«, lachte Larry. »Und vergiss nicht, ich bin noch Schüler!« Aber er begann, Kennard die Navigation zu erklären. Kennard hörte fasziniert zu und stellte eine Frage nach der anderen über die Raumschiffe und die Sterne.

Larry beschrieb gerade, wie er ein einziges Mal die Antriebskammern auf dem Sternenschiff besichtigt hatte, als die Tür aufging und ein sehr großer Mann eintrat. Wie Kennard hatte er rotes Haar, das an den Schläfen leicht ergraut war. Seine tief liegenden, ernsten Augen blickten scharf wie die eines Falken. Er trug eine rote, gestickte Jacke und machte den Eindruck eines aufrechten, gut aussehenden und außerordentlich distinguierten Mannes. Kennard stand schnell auf, und Larry tat es ihm nach.

»Das ist also dein Freund, Kennard?« Der Mann verbeugte sich formell vor Larry. »Willkommen in unserem Heim, mein Junge. Kennard erzählte mir, dass du ein wackerer Bursche bist und dir die Freiheit der Stadt errungen hast. Bitte, betrachte es ebenso als dein Recht, jederzeit unser Haus zu betreten. Ich bin Valdir Alton.«

»Larry Montray, z’par servu.« Larry verbeugte sich, wie er es bei Kennard gesehen hatte, und benutzte die höchsten Respekt ausdrückende darkovanische Formel: »Zu Euren Diensten, Sir.«

»Ihr erweist uns Gnade.« Der Mann lächelte und ergriff seine Hand. »Ich hoffe, du wirst oft zu uns kommen.«

»Das würde ich sehr gern, Sir.«

»Du sprichst ausgezeichnet Darkovanisch. Selten findet man einen von euch, der uns auch nur diese kleine Höflichkeit erweist, unsere Sprache so gut zu lernen«, sagte Valdir Alton.

Larry fühlte sich verpflichtet zu protestieren. »Mein Vater spricht sie noch besser als ich, Sir.«

»Dann ist er weise«, erwiderte Valdir.

»Vater«, fiel Kennard aufgeregt ein. Auf der Straße mochte er ein gesetzter Soldat sein, aber hier, sah Larry, war er ein Junge wie Larry auch. »Vater, Larry hat versprochen, mir Bücher über die Raumfahrt und das Imperium zu leihen! Und sich, wenn möglich, die Erlaubnis zu verschaffen, mir den ganzen Raumhafen zu zeigen!«

»Was Letzteres betrifft, darfst du nicht enttäuscht sein, wenn die Erlaubnis verweigert wird«, warnte Valdir die Jungen und lächelte nachsichtig. »Man könnte annehmen, du seist ein Spion. Die Bücher hingegen werden willkommen sein; ich möchte sie mir selbst gern ansehen. Ich kann ein bisschen Terra-Standard lesen.«

»Ich war mir nicht sicher, ob Kennard es kann«, gestand Larry, »und deshalb habe ich an Bücher gedacht, die hauptsächlich Zeichnungen und Fotos enthalten.«

»Danke«, lachte Kennard. »Ich kann unsere Schrift lesen, wenn ich muss – gut genug für Dienstlisten und dergleichen –, aber die Arbeit eines Gelehrten liegt mir nicht! Oh, ich bringe es durchaus fertig, meinen Namen zu schreiben, nur warum soll ich mir die Augen für die Jagd verderben, indem ich etwas lerne, das jeder öffentliche Schreiber für mich tun kann? Doch wenn es Bilder sind – die sind es wert, betrachtet zu werden!«

Zu verblüfft, um sich Gedanken darüber zu machen, ob es höflich sei, platzte Larry heraus: »Du kannst nicht einmal Darkovanisch lesen? Also, ich kann es!«

»Wirklich?« Kennard war ehrlich überwältigt. »Ich hielt dich für noch zu jung, um Waffen zu tragen – und du liest zwei Sprachen und kannst sie auch schreiben! Dann bist du Gelehrter von Beruf?«

Larry schüttelte den Kopf.

»Aber wie alt bist du denn, wenn du bereits lesen kannst?«

»Vor drei Monaten bin ich sechzehn geworden.«

»Ich werde im Dunklen Monat sechzehn«, sagte Kennard. »Ich dachte, du seist jünger.«

Valdir Alton, der Süßigkeiten aus einer der Schüsseln naschte, unterbrach. »Es sollte mir Leid tun, wenn ich es an Gastfreundlichkeit mangeln ließe, Lerrys ...« – er sprach Larrys Namen mit darkovanischem Akzent aus – »... aber es ist spät, und die Sperrstunde auf dem Raumhafen wird streng eingehalten. Ich glaube, Kennard, du musst deinen Gast nach Hause begleiten lassen – oder möchtest du die Nacht hier verbringen, Lerrys? Wir haben reichlich Platz für Gäste, und es wäre uns eine Freude.«

»Ich danke Euch, Sir, aber es ist besser, ich gehe nach Hause. Mein Vater würde sich bestimmt Sorgen machen. Wenn mir jemand den Weg beschreibt ...«

»Meine Leibgarde wird dich hinbringen«, sagte Kennard.

»Komm recht bald wieder. Morgen und übermorgen habe ich Dienst, aber – am Tag darauf? Willst du kommen und den Nachmittag bei mir verbringen?«

»Gern«, versprach Larry.

»Zieh am besten diese Sachen an«, riet Valdir ihm. »Mit deinen eigenen, fürchte ich, kann man nur noch den Fußboden aufwischen. Die da sind abgelegte Kleidungsstücke von Kennards Bruder; du brauchst sie nicht zurückzugeben.«

Kennard begleitete ihn an die Tür und wiederholte seine herzliche Einladung. Von dem schweigenden Gardisten eskortiert, erreichte Larry schnell den Raumhafen. In Gedanken immer noch bei seinem Abenteuer, erschrak er furchtbar, als der Wachtposten ihn mit einem scharfen Ruf anhielt.

»Was hast du hier zu dieser späten Stunde zu suchen? Es wird niemand mehr außer dem Raumhafen-Personal eingelassen!«

Jetzt erst fiel Larry ein, dass er darkovanische Kleidung trug. Er zeigte seinen Ausweis vor, und der Wachtposten starrte ihn an. »Zum Henker, was hat dieser Aufzug zu bedeuten, Junge? Und du bist wirklich spät dran; noch eine halbe Stunde, und ich hätte dich beim Kommandanten melden müssen. Weißt du nicht, dass es gefährlich ist, bei Nacht herumzustreifen?« Er entdeckte Larrys geschundene, rote Knöchel, sein langsam blau werdendes linkes Auge. »Heiliger Josef, du siehst aus, als hättest du es herausgefunden. Ich wette, du kriegst eine Abreibung, wenn dein Dad dich sieht!«

Das fürchtete Larry allmählich auch. Aber ihm blieb nichts übrig, als sich seinem Schicksal zu stellen.

Es war es wert gewesen, ganz gleich, was Dad sagte. Sogar Prügel war es wert gewesen, wenn es so schlimm kommen sollte.

Die Kräfte der Comyn

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