Читать книгу Goldzombies - Marisa Wendt - Страница 3
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Hallo, meine Herzlieben, hier bin ich, wer auch sonst – Lissi von der Front, live und mit Farbe, Schwämmchen und Pinsel! Willkommen zu meinem neuen Video und wie immer freu ich mich megamäßig, dass ihr mich alle gefunden habt. Und wenn euch gefällt, was ihr gleich zu sehen bekommt, dann – ihr wisst schon – Vollbildmodus schließen, Blick nach unten richten, Daumen hoch sehen, draufklicken und, falls ihr Lust drauf habt, noch einen Kommentar hinterlassen.
Und ihr seid sicher alle gespannt, was euch heute erwartet. Ihr seht schon – ich hab hier einen ganzen Haufen Schminkzeug vor mir aufgebaut. Und eine Packung Margarine.
Ich kann das erklären! Aber nicht jetzt.
Allein die schiere Masse an Utensilien sagt uns schon: Heute wird es dramatisch, verrucht, sexy, atemberaubend. Heute zeige ich euch ein Abend-Make-Up. Nicht für einen Gammelabend mit guten Freunden, sondern mehr so für die Oper. Oder für So-tun-als-wäre-man-in-der-Oper. Inklusive Smokey Eyes und Klimper-Augenaufschlag.
Ja – und darauf müsst ihr jetzt noch kurz warten. Gemein, ich weiß. Aber bevor es mit dem Tutorial losgeht, beantworte ich noch eine eurer Fragen.
Ihr erinnert euch: „Eine Frage, eine Antwort“ - das Spielchen hab ich auf euren Wunsch hin eingeführt. Ihr posted eure Fragen in die Comments und ich beantworte eine einzige ausgewählte Frage am Anfang von jedem Video Letzte Woche hab ich euch meinen richtigen Namen verraten. Elisa Sophie von der Front. Aber wie gesagt, Elisa nennen mich nur meine Eltern – für euch bleibe ich bitte Lissi. Lissi von der Front. Wie mein YouTube-Channel auch.
Und diesmal hab ich mir auch wieder ´ne Frage rausgesucht, die ich spannend fand:
Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben.
Hmmm.
Das ist gar nicht so leicht. Wenn du ein Kind bist, ist die Antwort darauf ja direkt klar: Mama und Papa. Und klar, meine Mutter und mein Vater gehören zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben! Ohne meine Mutter würde ich im Leben gar nicht klarkommen.
An dieser Stelle grüße ich meine Mutti! Ich hab dich lieb!
Und mein Vater ist jetzt schon ewig weg von uns. Aber ich geb die Hoffnung nicht auf, dass er bald mal wieder vom Einsatz nach Hause kommt und vielleicht sogar ein paar Wochen da bleiben kann.
Daumen drücken für meinen Papa!
Und wenn wir grad schon bei der Familie sind: Louay ist natürlich auch wahnsinnig wichtig für mich.
An dieser Stelle grüße ich meinen lieben Bruder Louay im fernen Ausland, dem Land, wo Schokomilch und Honig fließen! – aber der guckt dieses Video garantiert sowieso nicht an, genau so wenig wie Mama und Papa.
Und dann ist da – natürlich – Melek. Meine liebste, tolle, süße, wunderschöne, kluge, allerbeste Melek. Schatzi, bei dir weiß ich, dass du dieses Video schaust, also: Ich drücke dich ganz doll! Melek hab ich euch ja vor ein paar Wochen schon mal vorgestellt, und deshalb wisst ihr auch schon, wie toll sie ist. Ich kenne Melek jetzt seit vier Jahren, seit ungefähr einem Jahr sind wir beste Freundinnen und mit Melek kann man wirklich jeden Scheiß machen. Ehrlich, wenn wir zusammen sind, machen wir nur verrückte Sachen – und wir haben einen Riesenspaß dabei! Und außerdem kann ich mit Melek wirklich über alles, alles reden.
Zum Beispiel über Scott. Ja, den Namen hört ihr jetzt zum ersten Mal. Es wäre auch ein bisschen peinlich, wenn er das hier sieht – aber das Schöne an Beauty-YouTube-Channels ist ja, dass Jungs sowas nicht gucken. Also kann ich hier auch was von Scott erzählen. Scott ist nämlich auch ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben.
Ich hab Scott vor anderthalb Wochen kennengelernt. Der ist neu in unserer Klasse. Wir haben ja oft neue Leute in der Klasse, das ist ein Kommen und Gehen, aber Scott – der ist anders als die anderen Neuen.
„Anders“... ihr merkt schon, worauf das hinausläuft...
Er musste mit seiner Familie die Stadt wechseln, keine Ahnung warum. Deshalb ist er jetzt bei uns. Er ist ein bisschen älter als ich. Und er sieht gut aus. Er sieht so gut aus, das sollte man verbieten. Er hat so ganz tiefe, dunkle wunderschöne Augen und so schulterlange Haare – was ziemlich out ist, aber ihm steht es total – und ganz breite Schultern. Man möchte sich sofort in diese Arme werfen.
Oh Gott, hab ich das jetzt wirklich gesagt?!
Und ich kenne Scott erst ganz kurz und ich hab auch erst zwei Mal mit ihm geredet – wobei, wenn ich es mir recht überlege, eigentlich hab ich nur rumgestottert – peinlich – und er hat gar nichts gesagt, weil er ganz allgemein nicht besonders viel sagt – aber Scott ist mir trotzdem irgendwie schon wichtig geworden.
Jaja, ich weiß ... Lissi ist verliebt ... krass, dass ich euch das überhaupt erzähle.
Und das sind dann also die wichtigen Menschen. Mama, Papa, Louay, Melek und Scott. Und da sind auch noch ein paar andere echt wichtige, aber die kann ich jetzt in diesem Video echt nicht alle aufzählen. Ich bin jedenfalls bei jedem einzelnen von ihnen froh, dass er da ist. Da kann ich jetzt gar nicht entscheiden, wer von denen am wichtigsten ist.
So, liebe Kommentarschreiberin ich hoffe, deine Frage ist damit beantwortet! Neue Fragen könnt ihr gerne in die Comments unter diesem Video posten, ich such mir dann wieder eine raus und beantworte sie im nächsten Video.
So. Was wollte ich jetzt nochmal.
Ach ja, ich wollte zum eigentlichen Thema kommen: Unser Abend-Make-Up, mit Smokey Eyes und allem, was dazu gehört!
Jetzt hätte ich beinahe das eigentliche Thema vergessen...
Also, wir brauchen:
Zunächst einmal fürs Gesicht: Eine beliebige Tagescreme als Primer-Ersatz, möglichst dickflüssig. Dann Concealer – hier wieder mein Lieblingsmodell von Costa, für mich in der Zweier-Nuance – und ein gut deckendes Make-Up. Ich verwende wie immer das 24-Stunden-Make-Up von Jenkyll's in der Honignuance – das ist günstig in der Anschaffung und an den meisten Orten relativ leicht zu bekommen. Puder braucht ihr nur zusätzlich, wenn ihr fettige Haut habt, sonst reicht das Make-Up vollkommen zum Mattieren. Für die Lippen brauchen wir heute – tatsächlich – gar nichts.
Na gut, wenn ihr Honig oder sowas da habt, was die Lippen ein bisschen weicher macht, schadet das natürlich nicht, aber anmalen tun wir da heute nichts, die Augen werden dramatisch genug.
Stichwort Augen! Da haben wir hier Augenbrauenstift in der Chestnut-Nuance und schwarzen, wasserfesten Eyeliner – beides von Kiko, geht aber auch jede andere Marke – und schwarze Wimperntusche – da schwöre ich ja auf die dramatische Linie von Wecell. Die ist etwas schwieriger zu bekommen, aber wenn ihr sie einmal habt, hält sie auch ewig. Diese hier benutze ich schon seit anderthalb Jahren.
Und nun zu unserem heutigen Problemkind: Der Lidschatten. Vorweg: Ich hab keinen Lidschatten zuhause. Ich habe einen Lidschatten-Versorgungsengpass – vielleicht geht euch das gerade genauso. Also muss da eine Selfmade-Variante her. Und da kommt dann jetzt die Margarine ins Spiel. Und das hier, Kohletabletten. Ich hab das Glück, dass es hier in der Stadt gerade eine Menge Kohletabletten gibt – wenn ihr da nicht so einfach rankommt, tut es auch Holzkohle. Für die Grauschattierungen habe ich hier ein Häufchen Asche. Einfach die Kohle abbrennen, Asche einsammeln. Und jetzt nehme ich ein kleines bisschen Margarine – so – und mische das mit Kohle und Asche, bis ich drei Schattierungen habe, schwarz, dunkles Grau, helles Grau. Ich hab das hier schon mal vorbereitet.
Dazu muss ich jetzt sagen: Es gibt da echt bessere Varianten als Margarine, vor allem welche, die besser riechen. Kokosfett zum Beispiel oder so fancy Beauty-Produkte wie Sheabutter. Wenn ihr so einen Kram wie Kokosfett und Sheabutter einfach so bekommen könnt – Glückwunsch, nehmt das! Alle anderen nehmen wie ich Margarine. Von einer Variante mit Olivenöl muss ich leider abraten – das riecht zwar ganz gut, aber das Öl ist halt auch richtig flüssig und da habt ihr dann immer die Gefahr, dass euch die Matsche in die Augen läuft.
Damit haben wir unsere Produktpalette also vollständig und können loslegen. Die Tagescreme verteilen wir im Gesicht und lassen sie ein paar Minuten lang einziehen – das hab ich eben schon gemacht. Und dann decken wir kleine Rötungen, Äderchen und dunkle Ringe unter den Augen mit dem Concealer ab. Ihr alle wisst bestimmt, wie das läuft, aber ich erkläre es trotzdem nochmal: Der Concealer wird in Tupfern auf die Haut gegeben – so – und dann nehmen wir ein angefeuchtetes Schwämmchen und verstreichen das ein bisschen und tupfen es sanft ein. Unter den Augen solltet ihr beim Verstreichen unbedingt darauf achten, dass ihr den Concealer von außen nach innen verteilt, nicht umgekehrt! So wird das Ergebnis viel ebenmäßiger und außerdem ist das besser für die dünne Haut unter den Augen.
So. Als nächstes kommt das Make-Up. Dazu brauchen wir auch wieder ein angefeuchtetes Schwämmchen. Und für alle, die nicht wissen, wie man Make-Up richtig verteilt, erkläre ich das hier auch nochmal.
Also, ihr nehmt Make-Up, welches ein bisschen heller ist als euer Hautton, und schmiert davon was auf den Nasenrücken – so –, auf die Stirn und auf das Kinn. Und jetzt verteilt ihr das Make-Up mit dem Schwämmchen von außen nach innen. Am Hals und am Haaransatz muss das gut verblendet werden, sonst gibt es so Make-Up-Ränder und das sieht echt hässlich aus. Wenn ihr zufällig grad noch zusätzlich eine etwas dunklere Nuance zur Hand habt, könnt ihr ein bisschen Contouring machen – dann kommt von dem dunkleren Make-Up was unter die Wangenknochen und so seitlich auf die Nase. Das geht übrigens auch, wenn ihr das hellere Make-Up nehmt und Kakao, Zimt oder Muskatnuss reinmischt. Also, wenn ihr sowas zuhause habt. Hat man ja nicht immer. Muskatnuss und Kakao gibt es in diesem Haus schon seit Ewigkeiten nicht mehr.
Jedenfalls kommt nach der Grundierung dann das Augen-Make-Up. Und da beginnen wir mit unserem selbstgemachten Lidschatten – und zwar zuerst mit der mittleren Nuance. Die verteilt ihr über das komplette bewegliche Lid.
Im Hintergrund sind Sirenen zu hören.
Und auch noch über das bewegliche Lid hinaus. So. Verdammter Fliegeralarm. Aber den Lidschatten schaffe ich noch, das dauert ja nur zwei Minuten. Also, als nächstes nehme ich den schwarzen Lidschatten und verteile ihn nur außen auf dem beweglichen Lid und ein Stück in die Lidfalte hinein. Ihr seht übrigens, ich verwende da so einen dünnen, mittelharten Lidschattenpinsel für, das geht aber sonst auch mit den Fingern. Hauptsache, ihr verblendet den schwarzen Lidschatten gut, damit wir einen fließenden Übergang haben.
Im Hintergrund ruft Lissis Mutter:
„Elisa! Bist du taub?“
Oh oh, ihr hört schon, meine Mutter – sie hat Recht, ich muss mich beeilen – die helle Nuance tupft ihr jedenfalls direkt am höchsten Punkt unter die Augenbrauen, das mach ich jetzt nicht mehr – ich muss weg – drückt mir die Daumen, dass ich nicht zu lange im Schutzraum sitzen muss.
Oh, und drückt mir vor allem die Daumen, dass uns keine Bombe senkrecht auf den Kopf fällt. Da nützt dann auch der Schutzraum nichts mehr.
Macht's gut, meine Herzlieben. Wie der Lidstrich aufgetragen wird, erkläre ich dann später, wenn das Schicksal es so will.
Ist ja gut, Mama, ich komme ja schon!