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Vorwort – Hedwig im Schatten der Geschichte

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Hedwig von Polen, Herzogin von Bayern-Landshut, hat kein privates Schriftgut hinterlassen. Briefe von ihrer Hand sind in den Archiven nicht zu finden. Allerdings gibt es offizielle Dokumente, wie beispielsweise die Ehevereinbarungen, welche heute noch einsehbar sind. Zudem haben sich einige Zeitgenossen mit der Landshuter Fürstenhochzeit von 1475 befasst. Ihre Berichte und Chroniken erlauben uns Einblicke in die Festlichkeiten, beschreiben das Brautpaar, die Hochzeitsgäste und deren kostbare Gewänder, die Trauung, Festmähler, Tänze und Turniere.

Der Bericht des Hans Seybolt von 1482 – Handschrift in der Bayerischen Staatsbibliothek München – ist am ausführlichsten. Seybolt war wohl Klosterschreiber zu Seligenthal und hielt sich nachweislich von 1454 bis 1482 in Landshut auf.

Der sogenannte Markgrafenschreiber Hans Oringen verfasste ebenfalls eine relativ umfangreiche Beschreibung der Fürstenhochzeit. Seine Niederschrift wird im Thüringischen Hauptstaatsarchiv zu Weimar aufbewahrt. Oringen kam im Gefolge des Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg nach Landshut, daher auch die Bezeichnung »Chronik oder Bericht des Markgrafenschreibers«. Allerdings hielt Oringen vermutlich im Auftrag Herzog Ernsts von Sachsen die Ereignisse der Hochzeitsfeierlichkeiten fest, da dieser nicht persönlich anwesend sein konnte.

Die »Bayerische Chronik« des Veit Arnpeck bietet nur eine kurze Beschreibung der Hochzeit, obwohl er zu dieser Zeit in Landshut weilte. Er war 1468 Kooperator zu St. Martin, 1471 Priester zu St. Jodok und wurde noch für 1487 urkundlich als Benefiziat am Altar St. Johannes in der Martinskirche genannt.

Ulrich Füetrers »Bayerische Chronik«, wahrscheinlich zwischen 1473–1478 verfasst, geht auf die Hochzeit ein, jedoch nicht besonders ausführlich. Sie entstand mutmaßlich während seines Aufenthalts in München und gibt daher eher die Geschehnisse um die Münchner Herzöge wieder.

Die »Chronik Polens« des Jan Długosz (Dlugosch), in lateinischer Sprache verfasst, behandelt im zwölften Buch die Jahre 1462–1480. Długosz berichtet von der Reise der Braut von Polen zu ihrem Bräutigam nach Landshut und den vorausgehenden Eheverhandlungen.

Weitere historische Quellen sind Urkunden und Dokumente sowie die sogenannte »Große Rechnung«, die in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt wird und genauen Aufschluss über die Kosten der Landshuter Hochzeit von 1475 gibt.

Neben der zeitgenössischen Überlieferung beschäftigten sich zudem Historiker umfangreich mit der prunkvollen Hochzeitsfeier und ihren Akteuren. Jedoch wurde die Braut dabei, obwohl Hauptperson des Festes, eher nur am Rande berücksichtigt. Bis heute ist über Hedwig, die polnische Königstochter und spätere Herzogin von Bayern-Landshut, noch keine umfassende Biografie erschienen.

Möge nun die vorliegende Lebensbeschreibung diese klaffende Lücke ein wenig schließen und Hedwig, die Braut der Landshuter Hochzeit von 1475, aus dem Schatten der Geschichte deutlicher hervortreten lassen.

Hedwig

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