Читать книгу Vampire unter uns! - Mark Benecke, Lydia Benecke - Страница 5
Vorwort
ОглавлениеDamit hatte niemand gerechnet – weder meine alte Freundin Jeanne aus Manhattan, die vor weit über vierzig Jahren den ersten Vampir-Fan-Club gründete, noch Nicolae, der kürzlich verstorbene Chef der Transylvanian Society of Dracula aus Bukarest, noch Anne Rice, noch die Buchhändler oder Filmverleiher: Dass mit Twilight das Zeitalter der gezähmten Vampire beginnen würde.
Denn eigentlich sind Vampire etwas sehr Dunkles, das nicht bei Sonne glitzert, sondern bestenfalls die eigenen Verwandten ins Grab zieht und nachts überwältigt, schlechtestenfalls aber lebenslange Alpträume oder das Ende der Menschheit bewirkt. Wie passt das mit den keuschen Familienvampiren der Gegenwart zusammen?
Auf der Suche nach Antworten stellten wir fest, dass die Frage, wie, wo und ob echte Vampyre wirklich existieren, noch immer ungeklärt war. Also suchten wir sie ... und fanden sie endlich – obwohl ich mir das niemals hätte träumen lassen, und obwohl ich schon 1998 das erste Mal meinen Fuß in einen Vampyrclub in Manhattan setzte...
Dass schließlich sowohl die deutschen Vampyre des Nexus Noctis als auch Frater Mordor und Bernd Harder mit uns sprachen, war dabei die bestmögliche Hilfe. Als die Vampyre zudem noch einen langen psychologischen Fragebogen ausfüllten, brachte das den entscheidenden Fortschritt unseres Forschens. Welchen, das werden Sie gleich erfahren. Machen Sie sich auf einiges gefasst...unter anderem darauf, dass manche Nachtgestalten nicht nur Blut, sondern auch Sonne aufsaugen können.
Noch etwas für Profis: Ja, wir haben magische Vorstellungen weitgehend heraus gelassen, obwohl das durchaus eine Rolle spielt. Im Einvernehmen mit den interviewten Vampyren wollten wir uns in diesem Buch auf das konzentrieren, was untersuchbar, beschreibbar und erklärbar ist. Der Rest ist eben übersinnlich und entzieht sich damit unserem Blickwinkel.
Entfernen mussten wir leider einige Textstellen zu Lycanthropen, seelischer Schwäche und weiteren spannenden Themen, weil das schon Stoff für einen ganzen weiteren Band unserer kleinen Reihe wäre.
Immerhin wird aber auch so sehr schön deutlich, wie sich Sagen-Inhalte auch im Real Life widerspiegeln: Zwang, Energie-Armut und ein ganz besonderes Verhältnis zu einschneidenden Momenten.
Außerdem würde das psychologische Kapitel aus Band 1 grundlegend überdacht und erweitert. Wir denken, dem Geheimnis der Vampyre damit einen sehr großen Schritt näher gekommen zu sein.
Zuletzt noch tausend Dank an Holger Kliemannel von der Edition Roter Drache, der mit Geduld und guter Laune auch dieses Projekt gestemmt hat – merci bien!
Doch genug vorangestellt – jetzt geht’s ans Lesen. Viel Spaß dabei! Im Namen aller Schatten und Schwäne, Vampire und Vampyre, Freaks und Fans –
Mark Benecke
Transylvanian Society of Dracula
Hotel Kaiserhof, Bielsko-Biala (Polen), August 2010