Читать книгу Testtheorie, Testkonstruktion, Testevaluation - Markus Pospeschill - Страница 7
ОглавлениеVorwort zur zweiten Auflage
Die Kenntnis theoretischer Grundlagen der Testkonstruktion und die methodische Überprüfung der Güte wissenschaftlicher Tests stellen eine fundamentale Grundlage psychodiagnostischen Wissens dar. Das vorliegende Lehrbuch versucht in kompakter Weise, aber dennoch fundiert und vertiefend in diese Grundlagen mit der gebotenen didaktischen Sorgfalt einzuführen.
Dazu werden im ersten Abschnitt zu den testtheoretischen Grundlagen zunächst die verschiedenen Kriterien wissenschaftlicher Tests vorgestellt. Daran schließen sich Einführungen in die einzelnen Phasen der Testentwicklung, in die Arbeitsschritte der Testevaluation und schließlich in die grundlegenden klassischen und modernen Testtheorien an.
Der zweite große Abschnitt widmet sich der methodischen Überprüfung von Tests und erläutert, wie die dazu notwendigen Haupttestgütekriterien Reliabilität und Validität sowie das Nebengütekriterium der Testnormierung festgestellt bzw. umgesetzt werden können. Den Abschluss bildet eine eingehende Einführung in ein multivariates Verfahren, das im Rahmen psychodiagnostischer Tests und Fragebögen sehr häufig zum Einsatz kommt und als Faktorenanalyse bezeichnet wird.
An zahlreichen Stellen vertieft das Buch besondere Themen, wie z. B.: die Probabilistische Testtheorie, die Latent-Class-Analyse, das Konzept des adaptiven Testens, die Konfirmatorische Faktorenanalyse und die Konfirmatorische MTMM-Analyse bis hin zu kurzen Exkursen in die Berechnung von Reliabilitätskoeffizienten und die Durchführung Exploratorischer sowie Konfirmatorischer Faktorenanalysen mit IBM® SPSS® Statistics und AMOSTM.
Das Buch ist in besonderer Weise an die Lern- und Verstehensbedürfnisse von Studierenden der Psychologie und angrenzender Studienfächer (wie Pädagogik, Sportwissenschaft und Medizin) in Bachelor- und Masterstudiengängen orientiert, um eine gut lesbare und vertiefende Einführung in die Themenfelder der Testtheorie, Testkonstruktion und Testevaluation zu erhalten. Es ist außerdem auch für praktizierende Psychologen, Pädagogen und Lehrer interessant, die sich über die Definition und Verwendung von Gütekriterien oder die Interpretation von Normen und Kennwerten, wie sie in den Manualen psychologischer Tests auftauchen, informieren möchten.
Neben Definitionen, Beispielen, Zusammenfassungen und Wiederholungsfragen verwendet – wie bereits in Pospeschill & Spinath, 2009 – auch dieses Buch sog. Concept Maps („Wissenslandkarten“). Gerade für das Verständnis und die Strukturierung der theoretischen Kapitel fördern diese „logischen Bilder“ das Verstehen von strukturellen Beziehungen in dieser komplexen Thematik. Aber auch hier gilt: Concept Maps stellen eine Technik der Elaboration dar, die eine Strukturanalyse des Lerngegenstandes voraussetzt und im Ergebnis ein Kondensat impliziten und expliziten Wissens darstellt, das der Lerner erst im Zuge eines Verstehensprozesses entschlüsseln kann. Idealerweise sollten die diesem Buch beigefügten Concept Maps daher beim Lesen als Orientierungshilfe und beim Lernen als Strukturierungshilfe dienen.
In dieser 2. Auflage sind sämtliche Kapitel einschließlich der Angaben zur Literatur überarbeitet und mit zahlreichen Ergänzungen aktualisiert worden, ohne dabei die kompakte Darstellung und Grundstruktur des Buches zu verändern.
Der Autor dankt an dieser Stelle besonders Frau Landersdorfer vom Ernst Reinhardt Verlag für die sofortige Begeisterung für dieses Buch und die (wie immer) angenehme Zusammenarbeit.
Saarbrücken, Juli 2010/Oktober 2021 | Markus Pospeschill |