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Kutter

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Wieso tue ich mir das eigentlich an? In aller Herrgottsfrühe und dann auch noch mit einem Touri an Bord. Opa Schneekloth scheint ihn zu kennen. Moin Moin, sagt er mit Pfeife im Mund. Paul-Werner nickt nur kurz und knapp mit´m Kopp und stinkt mir weiter die Kajüte voll. Ist wahrscheinlich wieder im Haunerkrug abgestürzt, der Gute. Leute, was soll ich nur mit euch machen. Das Ufer liegt still im nächtlichen Frieden und außer uns Bekloppten ist absolut niemand zu sehen. Noch nicht einmal Lichter in den Ferienwohnungen. Erst als wir ablegen, sehe ich von ferne einen LKW auf der Landstraße. Wir fahren schweigend auf die offene See hinaus und der Touri schaut dem Wasser zu, wie es sich an meinem Bug bricht und in seichten Wellenbewegungen seitwärts an meiner Bordwand vorbeigleitet. Die Möwen ziehen mit uns in die Stille hinaus, die nur vom Tuckern meiner altersschwachen Pumpe unterbrochen wird. Das kennt die See ja nun schon. Opa trinkt Kaffee und Paul-Werner mit Schuss. Mann, Mann, Mann. Als die Sonne aufgeht und das erste Licht zu uns schickt, spüre ich diese große Ruhe in mir, die ich so liebe. Der Touri steht immer noch ganz vorne und schaut auf das Wasser und die Weite vor sich. Ich tippe auf Liebeskummer oder so was in der Preisklasse. Wahrscheinlich wünscht er sich, seine Angebetete würde jetzt bei ihm da vorne stehen. Ich bin nicht die Titanic. Ist außerdem bekanntlich ja auch schiefgegangen, das Manöver. Kann mir zum Glück nicht passieren, bei der ganzen Technik heute. Lohnt sich trotzdem kaum noch, das Geschäft. Opa wirft kopfschüttelnd eine deformierte Scholle zurück ins Wasser. Hoffentlich werde ich nicht bald abgewrackt.

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