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1.4Topografische Karten

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Topografische Karten, die ein Gelände in all seinen Details abbilden, gibt es schon sehr lange. So gab es in Frankreich und in Belgien bereits im 18. Jahrhundert großflächige und einheitliche topografische Karten. Ein flächendeckendes Kartenwerk im deutschsprachigen Raum existiert seit dem frühen 19. Jahrhundert. Dienten die damaligen Karten dem Militär, so werden die heutigen topografischen Karten vor allem als Wanderkarten verwendet.

Nahezu vor jedem Ausflug studiere ich topografische Karten, egal ob für eine Tagestour in den Bergen oder für eine mehrwöchige Reise. Eine topografische Karte beantwortet mir Fragen wie:

 Auf welches Gelände werde ich treffen?

 Welchen Bach, See oder welche Ebene kann ich im Vordergrund des Bilds einbauen?

 Welcher Fels, Wasserfall oder welche Bergspitze eignet sich als Hintergrund?

Ideal ist für mich eine Landschaft, wenn ich beim Komponieren meines Bilds Elemente in Vorder-, Mittel- und Hintergrund habe. Sehr gut eignen sich dafür Hochtäler mit einem dahinterliegenden auffälligen Berg oder Fels. In sehr tiefen und breiten Tälern dagegen sind die Berge meist zu weit weg, um im Bild imposant zu wirken. Interessante Bilder lassen sich auch von Gebirgsgraten aus machen, insbesondere wenn sich der Grat ins Bild zieht und so die räumliche Tiefe der Landschaft betont.

Topografische Karten helfen mir auch, den Verlauf der Sonne zu beurteilen. Habe ich beim Fotospot die Sonne im Rücken und den zu fotografierenden Berg vor mir, so werde ich es mit herausforderndem Licht zu tun haben. Ebenso verhält es sich, wenn sich die Sonne hinter meinem Hauptmotiv erhebt und ich mit Gegenlicht zu rechnen habe. Leichter wird es, wenn sich der Berg nördlich oder südlich von meinem Fotospot befindet. So hätte ich sowohl bei Sonnenaufgang (Osten) als auch bei Sonnenuntergang (Westen) schräg einfallendes Licht. Diese Überlegungen helfen mir beim Recherchieren vor einer angehenden Bergtour, um bei lohnenden Fotospots zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.


Topografische Karten im Maßstab 1:25.000 sind das A und O in den Alpen. Ihr Vorteil gegenüber einem GPS-Gerät: die Gesamtübersicht und die Unabhängigkeit von Strom.

Hier in den Alpen haben wir den Vorteil, dass es ausführliches und flächendeckendes Kartenmaterial im Maßstab von 1:25.000 gibt. Karten im Maßstab 1:50.000 sind ebenso eine gute Alternative. Für manche, meist abgelegene, Regionen dieser Welt gibt es Karten gar nur im Maßstab von 1:100.000. Kleine Details werden dann nicht mehr so genau abgebildet, doch bleibt manchmal nur diese Wahl.

Zu guter Letzt noch der wichtigste Vorteil einer topografischen Karte: Papier benötigt keine Batterien oder Akkus. So eine Karte wird mich daher bis zum Ende einer langen Tour treu begleiten.

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