Читать книгу ... Ich will nur mit dir reden - Thriller - Marlene Lang - Страница 3

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Prolog

Die Nacht sah alles mit tausend unsichtbaren Augen der Seelen, die ihre Ruhe und Frieden noch nicht gefunden haben. Ein Mord geschah, aber niemand in der Nachbarschaft sah etwas. Nur der Vollmond lächelte, mit rundem Gesicht, leuchtend weiß und so unschuldig.

Überall erleuchteten rotierende blaue Lichter der Polizeiautos die finstere Nacht am Rande des kleinen Ortes Neubrunn. Die Polizisten standen am Eingang eines Hauses und gewährten Kommissar Winkelmann Zutritt, sie wussten ein Bild des Schreckens erwartete ihn. Ein Mann lag blutüberströmt mit mehreren Messerstichen im Wohnzimmer auf dem Boden.

Ein Kollege erklärte den Kommissar, dass die im gleichen Haus wohnende Besitzerin den Toten entdeckte als sie sich wegen der lauten Musik beschweren wollte. Die Tür stand offen und da es keine Einbruchspuren gab, öffnete er scheinbar seinem Mörder selbst die Tür.

Kommissar Winkelmann erlebte zurzeit so viele schlaflose Nächte und jetzt musste er noch diesen grausigen Mord an einem jungen Mann kurz vor seiner Pensionierung lösen. Er hatte vor mit 63 Jahren aufzuhören obwohl er mit Kürzungen seiner Pension rechnen musste. Ärgerlich waren Politiker, die das Rentenalter schrittweise auf 67 Jahre erhöhten! Waren die alle verrückt?

Sein Anblick erinnerte an einen schlanken Professor, mit der kleinen Lesebrille auf der Nase sah er nachdenklich aus und seine fehlenden Haare deckte er mit einer sportlichen Kappe ab. Sein Scharfsinn gab ihm viele notwendige Eindrücke für die Lösung dieses Falles, wie zum Beispiel, die kleinen im Blut zurückgelassenen Fußabdrücke, die auf eine Frau deuteten, oder das Fehlen eines Messers aus dem Bestecksatz, das wahrscheinlich die Mordwaffe war.

Die Männer von der Spurensicherung suchten nach Fingerabdrücken und machten Bilder in der Wohnung während der Kommissar die Vermieterin befragte. Von ihr erfuhr er, dass die Mieterin der Dachwohnung im oberen Stockwerk schon seit Monaten nicht mehr gesehen wurde und Gerüchten nach, sie in einer Nervenanstalt sei. So viel sie wusste, war der verstorbene Markus Single, der viel Zeit im Wirtshaus im Ort verbrachte, bei der Firma Bosch in Bamberg arbeitete und keine Angehörigen hatte.

Dennoch sah es nach einer Beziehungstat aus, denn so eine Bluttat wurde meistens von einem Bekannten und nicht einem Fremden verursacht. Wenn das fehlende Messer in der Küche die Todeswaffe war - was durch die Obduktion festgestellt werden könnte - dann war es vielleicht eine Tötung im Affekt und nicht geplanter Mord. Das muss jetzt alles geklärt werden und er wird sein Bestes, wie immer, versuchen.

Er fragte seinen Kollegen, der die Leiche genauer untersuchte: „Um welche Uhrzeit wurde er umgebracht?“ „Nach der Körpertemperatur vermute ich vor drei bis vier Stunden. Da waren fast 20 Messerstiche im Körper“, stellte er Kopf schüttelnd fest.

„Eventuell war es eine Beziehungstat, denn so wie er zugerichtet wurde, war jemand sehr wütend auf ihn. Wurde etwas gestohlen?“ Der Kommissar ist kein Hellseher aber der Mann sah nicht reich aus. „Ich glaube einen Raubmord kann man ausschließen und so viele Stiche im Bauch deuten eher auf eine verschmähte Geliebte hin oder einen Wahnsinnigen“, erklärte er, denn in dieser Wohnung gab es nichts Wertvolles zu stehlen. Zurzeit ging es drunter und drüber. Bei der Polizei schien es wie überall zu sein: zu wenig Personal.

Sagte die Vermieterin nicht, dass ihre Untermieterin in einer Anstalt war? Er schrieb alles in sein kleines Heft und überlegte sich gleich morgen mal dorthin zu fahren, aber erst brauchte er Schlaf. Und der Kopf brummte wieder. Sein Aspirin hatte er - wie immer - vergessen. Müde schaute er den Männern vom Beerdigungsinstitut zu, die einen Transportsarg herein brachten, um den Toten zu transportieren.

So ein schreckliches Bild von einem Blutüberströmten Körper, wie vor kurzem diese schöne Tote mit einem Kopfschuss in der Gegend, weil ihr Mann sie nicht gehen lassen wollte, verweilte in seinem Gedächtnis. Blut. Überall Blut. Oft waren solche Anblicke für seine Alpträume verantwortlich, denn in der Nacht besuchten ihn Geister. Den einzigen Trost war seine Liebe zu seiner Verlobten Barbara, die leider vor vielen Jahren von einem Geistesfahrer auf der Autobahn getötet wurde. Im Schlaf eroberten oft seine Wunschträume, indem sie noch mit ihm lebte, diese fürchterlichen Alpträume.

Ein letzter Blick auf den blutüberströmten toten Mann auf dem Boden: “Wer war hier? Wer hat dir das angetan? Wenn Tote reden könnten.“

Der Kommissar erfuhr noch, dass in dieser Nacht einige Barbesucher Markus mit einer Frau in der Bar sahen, aber niemand konnte sie beschreiben. Markus saß mit ihr in einer Ecke, obwohl er gewöhnlich an der Theke seinen Stammplatz hatte. Er war ein ruhiger junger Mann, der sicher - wie jeder - ein schönes Leben wollte. Was passierte hier? Alle Nachbarn waren sich einig. Sie hätten nie gedacht, dass so etwas auch in ihrer Gegend passieren könnte. Das kannte man höchstens aus dem Fernsehen.

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