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Vorwort

Was will Anatoli Karpow im Gefängnis? Welche Rätsel löst ein Minister auf der Regierungsbank? Auch auf solche Fragen finden Sie hier Antworten. Im Mittelpunkt des Buches stehen die Schachgenies von heute und ihre brillanten Einfälle am Brett: Mattangriffe, kühne Opfer, Feinheiten aller Art. Jedes Diagramm auf den folgenden Seiten zeigt den Ausgangspunkt einer interessanten Kombination. Nun können Sie darüber nachdenken, mit welchen Zügen Garry Kasparow, Judit Polgar oder Magnus Carlsen ihre Siege erzwungen haben. Die Rätsel eignen sich als Training oder einfach als Kunstgenuss; manche sind leicht zu lösen, andere schwieriger.

Die Geschichten erzählen von Erfolgen und Eigenarten der Großmeister, von Menschen, die das außergewöhnliche Talent für eine ästhetische Existenz besitzen. Auch Irrtümer und Abgründe kommen zur Sprache, und manchmal reizen allein schon die Gegensätze, wenn Klein auf Groß trifft, Mann auf Frau oder Mensch auf Maschine. Besonders wenn die Ereignisse eine dramatische Wendung nehmen wie im November 2006 in der Bonner Bundeskunsthalle, als dem damaligen Weltmeister, Wladimir Kramnik, ein Jahrhundertfehler unterlief und er einen „Kuss des Todes“ empfing.

Hin und wieder kommen auch weniger begnadete Spieler und Spielerinnen zum Zug. Die 140 Momentaufnahmen sind eine Auswahl meiner Zeitungskolumnen, die zwischen Juni 2006 und März 2010 im Wesentlichen im Berliner Tagesspiegel erschienen sind. Und schließlich sei noch verwiesen auf die im hinteren Teil befindliche Gebrauchsanweisung für Einsteiger, die mit den Schachnotationen noch nicht vertraut sind.

Viel Spaß beim Lösen!

Martin Breutigam

Todesküsse am Brett

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