Читать книгу Die Volxbibel - Altes und Neues Testament - Martin Dreyer - Страница 136

Die Leute fangen an rumzunerven

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11 4Mo 1 Die Leute von Israel heulten Gott jeden Tag die Ohren voll, weil sie in der Wüste auf so viele Sachen verzichten mussten. Als Gott diese ständigen Vorwürfe auf die Nerven gingen, wurde er echt sauer. Er legte einen Brand, der an einer Ecke vom Zeltlager anfing und sich immer weiter ausbreitete. 2 Die Leute kriegten plötzlich Panik und schrien zu Mose, ob Gott nicht irgendwie helfen könnte. Mose legte dann ein gutes Wort für sie bei Gott ein, und das Feuer ging wieder aus. 3 Aus diesem Grund nannte man den Ort dann auch „Hier hat es schwer gebrannt“, weil das Feuer von Gott auf dem Platz bei ihnen ausgebrochen war. 4 Die unterschiedlichen Ausländer, die man auf den Weg mitgenommen hatte, wurden plötzlich voll scharf auf Fleisch und redeten ständig davon. Die Israeliten ließen sich davon voll anstecken. Sie jammerten rum: „Oh, wir haben so einen Bock auf ein schönes Steak! Warum kriegt man hier kein anständiges Stück Fleisch, oder wenigstens mal einen leckeren Döner?! Könnte das jemand irgendwie besorgen? 5 Ach, damals in Ägypten, da war es doch total nett. Wir konnten jeden Tag lecker Fisch essen und mussten noch nicht mal dafür bezahlen! Es gab auch genug Mais und Kartoffeln, Bananen, Orangen, Äpfel und Schokolade. 6 Aber hier gibt’s den ganzen Tag nur dieses Billigbrot Manna. Wir müssen bald kotzen, wenn wir noch mehr von dem Zeug essen müssen!“ 7 Dieses Manna, das die Israeliten von Gott immer in der Wüste bekamen, sah ungefähr so aus, wie die Körner von Grießbrei und hatte eine Farbe wie Mais. 8 Die Leute gingen normalerweise jeden Tag los und sammelten das Zeug vom Boden auf. Dann zermahlten sie es mit einer Mühle oder zerstampften es mit einem Holzhammer. Zum Schluss wurde das Ganze dann gekocht, oder man machte so Fladenbrote draus. Es schmeckte so ähnlich wie das normale Fladenbrot aus Öl und Mehl. 9 Diese Körner fielen jede Nacht, wie winzig kleine Regentropfen, auf das Zeltlager, genauso wie der Tau morgens immer auf den Zelten der Israeliten lag.

Mose kriegt ein paar Mitarbeiter

10 Mose hatte das – na klar – mitbekommen, wie die Familien und Stämme vor ihren Zelten am Rumnörgeln waren. Gott war kurz davor, richtig auszurasten. Mose hatte auch die Schnauze voll. 11 Er sagte zu Gott: „Mann, warum tust du mir das überhaupt an? Warum muss ich mir den ganzen Scheiß hier überhaupt geben? Ich hab das echt nicht verdient, Gott! Diese Leute ziehen mich voll runter. 12 Bin ich hier etwa die Mutter für alles? Hab ich die geboren, oder was? Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich jeden Einzelnen auf den Schoß nehme und den ganzen Tag knuddel! Ich kann auch nicht das ganze Volk auf die Schultern nehmen und in das Land tragen, welches du den Urvätern mal versprochen hast! 13 Sie wollen immer nur Fleisch, Fleisch, Fleisch. Die gehen mir so auf die Nüsse! Woher soll ich überhaupt so viel Fleisch herbekommen bei so vielen Menschen? 14 Ich schaff das nicht allein, Gott! Ich kann die nicht alle ertragen, das ist zu viel für mich. 15 Wenn du mich hier so im Stich lässt, dann töte mich lieber sofort, falls du mich noch liebst. Ich kann mit dieser Nerverei nicht mehr länger leben.“ 16 Gott antwortete ihm: „Mose? Pass mal auf! Organisiere dir siebzig Männer, die bei den Clanchefs dabei sind. Sie sollen einen guten Ruf haben und bekannt dafür sein, dass sie ihren Job zuverlässig erledigen. Hol die mal zum besonderen Zelt. Wenn sie da sind, sollen die sich in einer Reihe neben dir aufstellen. 17 Ich werde dann aus dem Himmel zu euch runterkommen und mit dir reden. Und dann werde ich einen Teil von der Kraft, die ich dir gegeben hab, auf sie kommen lassen. Dann können sie auch etwas Verantwortung tragen, und ihr könnt das ganze Ding so als Team durchziehen und die Arbeit untereinander aufteilen. Auf die Art musst du den ganzen Stress nicht mehr alleine aushalten. 18 Und zu den Leuten sollst du jetzt Folgendes sagen: ‚Macht euch schon mal klar für morgen! Seht zu, dass ihr sauber für Gott seid! Der hat nämlich euer Rumgenöle gehört, als ihr um Fleisch gebettelt habt, was in Ägypten ja so reichlich am Start war. Ihr sollt euer Fleisch bekommen. Gott wird es euch geben. 19 Und das nicht nur an einem Tag im Monat, auch nicht an zwei oder fünf, oder zehn oder zwanzig Tagen. 20 Nein, einen ganzen Monat lang werdet ihr so viel Fleisch bekommen, dass ihr davon essen könnt, bis euch das Kotzen kommt. Das ist dann auch eure Strafe dafür, dass ihr die ganze Folter, die ihr in Ägypten hattet, einfach vergessen habt. Ihr habt Gott wie Luft behandelt, obwohl er die ganze Zeit mitten bei euch ist!‘“ 21 Mose antwortete Gott: „Rechnet man nur die erwachsenen Männer zusammen, die ich hier anführe, kommt man schon auf 600000 Leute. Aber du behauptest ernsthaft, du willst genug Fleisch zusammenkriegen, um die einen Monat lang vollzustopfen? 22 Wo willst du nur die ganzen Schafe, Ziegen und Rinder hernehmen, Gott? Selbst wenn man alle Fische fangen würde, die es gerade im Meer gibt, würde das nie und nimmer reichen!“ 23 „Mose“, sagte Gott. „Sag mal, glaubst du im Ernst, ich hab einen Sprung in der Schüssel? Denkst du, ich bin beschränkt? Glaubst du, ich kann das nicht? Pass auf, du wirst gleich sehen, ob ich mein Versprechen einlöse oder nicht!“

Die Mitarbeiter von Mose werden von Gott angezappt

24 Mose ging dann zu den Leuten raus und erzählte ihnen, was Gott ihm gesagt hatte. Er organisierte ein Treffen, bei dem siebzig Männer von den Chefs der Israeliten zusammenkamen. Das Treffen sollte um das besondere Zelt herum stattfinden. 25 Plötzlich kam Gott in einer fetten Nebelwolke vom Himmel zu Mose runter und redete mit ihm! Dann nahm Gott einen Teil von der Power, die er Mose gegeben hatte, von ihm weg und legte sie auf die siebzig Chefs. Als Gott dann mit seiner Kraft auf sie runterkam, fingen sie plötzlich an so Hammerworte auszusprechen, die direkt von Gott kamen. Die Leute, die ständig Nachrichten von Gott reinbekommen, nannte man übrigens Propheten. 26 Zwei Männer, die eigentlich auch auf der Liste der siebzig Chefs standen, hatten es irgendwie verpeilt und waren im Zeltlager geblieben. Es handelte sich um Eldad und Medad, die nicht mit bei diesem krassen Zeltmeeting dabei waren. Trotzdem kam auch da, wo sie gerade standen, Gott unsichtbar auf sie runter, sie gingen plötzlich genauso ab, wie die anderen Männer, die bei dem Treffen selbst dabei waren. 27 Ein Jugendlicher lief zu Mose und erzählte ihm, was Medad und Eldad machten. 28 Josua, der Typ, dessen Vater Nun hieß und der Mose immer ganz treu geholfen hatte, fand das gar nicht so toll und quatschte Mose dazwischen: „Mann, das ist nicht okay, das musst du verhindern!“ 29 Mose blieb da aber recht geschmeidig. „Hast du Angst, dass die mich blamieren, Josua? Ich wäre echt happy, wenn einfach alle Israeliten so abgehen würden, wie die zwei! Wir brauchen noch viel mehr Prophetentypen bei uns! Ich wünsche mir, dass Gott allen seinen Leuten von seiner Kraft, seinem Geist, was geben würde!“

Die Leute bekommen Fleisch bis zum Abwinken

30 Schließlich ging Mose mit den siebzig Chefs wieder in das Zeltlager zurück. 31 In der Zwischenzeit hatte Gott dafür gesorgt, dass ein heftiger Sturm am Start war. Dieser Sturm trieb einen Riesenschwarm Enten vom Meer in das Lager. Und dann knallte der ganze Schwarm einmal rund um das Lager auf die Erde. Im Umkreis von 40 Kilometern lagen überall Enten auf dem Boden, teilweise lagen die einen Meter hoch übereinander! 32 Das Einsammeln der Enten dauerte den ganzen Tag und die ganze Nacht, so viele waren es. Das wenigste, was einer zusammensammeln konnte, waren vier Zentner Fleisch! Am nächsten Tag legten sie die Tiere überall in die Sonne, um daraus Trockenfleisch zu machen. 33 Aber als die Israeliten gerade fett am Fleischessen waren, wurde Gott wieder voll sauer auf sie. Viele starben in der Zeit an einer fiesen Krankheit. 34 Nachdem die Toten begraben worden waren, gab man den Friedhof den Namen „Kiwrot-Taawa“, das bedeutet so viel wie „Friedhof, wo die Leute liegen, die den Hals nicht voll genug kriegen konnten“. 35 Von dem Ort zogen die Leute dann weiter, in Richtung Hazerot. Dort bauten sie wieder ihr Zeltlager auf.

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