Читать книгу Martin Fourcade - Martin Fourcade - Страница 6
Vorwort von Jan Frodeno1
ОглавлениеAls ich das erste Mal von Martin hörte, war ich unweit von seiner Heimat in dem französischen Höhentrainingszentrum Font-Romeu. Das in den 1960er-Jahren gebaute Zentrum ist sicherlich eine der beliebtesten Adressen für den europäischen Spitzensport, wenn es um Höhentrainingslager geht, und für mich war es eine der ersten Erfahrungen mit dem Training in der »dünnen Luft«, wie wir sagen. Persönlich musste ich schnell einsehen, dass ich extrem auf die erschwerten Bedingungen reagierte, und manch einer hätte vermuten können, dass ich eher als Sporttourist angereist wäre denn als jemand, der unbedingt eine Goldmedaille bei den nächsten Olympischen Spielen gewinnen wollte.
Wir waren damals mit der Nationalmannschaft vor Ort, und dabei kam uns auch eine Gruppe auf Rollerskis entgegenkam, die mit einer solchen – scheinbaren – Leichtigkeit den Berg hoch fuhr, dass ich das bis heute nicht vergessen habe. Durch meine sehr begrenzte Ski-Langlauf-Erfahrung wusste ich, wie anstrengend diese Disziplin ist – diese Anstrengung auf diesem Terrain so elegant aussehen zu lassen, inspirierte mich. Am selben Abend hörte ich von den Physiotherapeuten erstmals den Namen Martin Fourcade, der zu dieser Gruppe gehörte. Das nächste Mal begegnete er mir bei den Olympischen Spielen in Vancouver, und seither höre ich ihn andauernd, wenn ich im Winter die Sportnachrichten sehe. Jedesmal denke ich dabei wieder an diese Szene am Berg vor vielen Jahren, als wir beide einem Traum hinterherjagten – und muss lächeln.
Was Martin als Sportler auszeichnet, sind für mich insbesondere zwei Dinge: Biathlon ist eine der anspruchsvollsten Sportarten, die einen extremen Trainingsaufwand fordert, und um der Beste zu sein, musst du diesen Sport leben und lieben. Das merkt man immer wieder an seinen Aussagen, und damit inspiriert er Menschen auf der ganzen Welt dazu, Sport zu treiben. Als leidenschaftlicher Sportler ist es für mich in der heutigen Zeit aber auch wichtig, dass ich ihm und seinen Leistungen Glauben schenken kann: Wie kaum ein anderer traut sich Martin, für den sauberen Sport zu kämpfen. Und dafür sage ich: Chapeau, mon ami!