Читать книгу Dunkle Begierden einer Ehe! Verlust der ehelichen Unschuld | Erotische SM-Abenteuer - Martin Kandau - Страница 4
Оглавление2. Vulkanische Eifel
Es war ein dunkler Winter gewesen und er zog sich lange dahin. Der ganze März war frostig. Das Leben lag auf Eis, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Winter war ein hartes Nichts, eine Belagerung, eine Verdammnis - er war nicht meine Natur. Ich fühlte mich am Ende ausgeblichen wie die Landschaft. Ich war auch ohne Husten krank von der Kälte. Ich war ohne Ideen, ohne Antrieb, ohne Schwung. Ich fiel in Lethargie und Starre. Ich gehörte zu den Leuten, für die mit dem Winter die Einfahrt in einen langen Tunnel beginnt, und die einfach nur warten, um es durchzustehen. Jetzt bekam ich in diesem frostigen, dunklen Nichts fast den Lagerkoller. Es wollte einfach nicht milder werden!
Der einzige Lichtblick des Tages bestand für mich darin, Marion von der Arbeit abzuholen. Den ganzen Tag dachte ich nur an den Moment, an dem ich ihr wieder begegnen würde. Ich ging in die Innenstadt und stand dann manchmal eine ganze Weile wartend vor dem Schuhhaus, das groß und traditionsreich war. Seine komplette Fassade bestand aus eleganten Schaufenstern. Wenn es noch dunkel war, dann stand das Gebäude in Beleuchtung da und ich sah es gerne an. Es war dreistöckig und glänzend. Schön wie Marion. Wenn sie dann aus dem leuchtenden Portal kam, ging die Sonne für mich auf. Marions blonde Lockenmähne, ihr Lachen, mit dem sie auf mich zuschritt, in engen Bluejeans und hohen und hochhackigen Lederstiefeln in der Farbe eines warmbraunen Pferdes. Das war mein Anblick, mein alles. Das war das, wofür mein Leben sich lohnte.
Die schönen, gepflegten Hände mit den eleganten, den graziösen und empfindsamen Fingern und den in edlem Kirschrot lackierten Nägeln, die ich so erregend fand, locker in den Jackentaschen und mit vollen Lippen lachend in ihrem lässigen Pelzkragen - natürlich und schön. Das war für mich die vollkommene Frau. Ich hatte sie gefunden. Das Warten hatte sich gelohnt. Die langen Schritte in den Lederstiefeln ließen ihre langen, blonden Locken sinnlich wehen. Marion war ein Hingucker, aber sie sah nur mich. Sah mich tief lächelnd an mit dem fast tropischen Blau ihrer Augen und mit all der Liebe und Wärme, die ihre Stärke war und in der sie die vollkommene Frau war. Wir umarmten uns mit einem endlos verliebten Kuss.
In Marions natürlichem und zuversichtlichem Wesen sah der Winter viel sanfter aus, viel weniger negativ. Er mache sie bloß »ein bisschen müd«. Sie ruhte irgendwie in ihrer Wärme und zog mich mit sich. Ich begleitete sie, wenn sie in der Innenstadt noch Einkäufe machte, auch wenn sie nach Kleidung schaute oder sich für Kosmetik interessierte. Ich liebte es, ihr Begleiter zu sein, wenn sie sich im Drogeriemarkt all die Kleinigkeiten von Make-up ansah, Lidschatten und Lippenstifte in Augenschein nahm. Das Gefühl, zu dieser Frau zu gehören, war umso stärker und aufregender, wenn ich mich in die Vorstellung versetzte, es sei noch ganz neu und wir hätten uns gerade erst gefunden.
Da war diese materielle Lebendigkeit der Menschenmenge, die die großen Läden frequentierte. Das war Oberflächlichkeit. Aber es hatte keine Leere. Marion füllte sie. An ihrer Seite durch die gläserne Schlucht der Kaufhäuser zu gehen und hinein zu bummeln, mochte ich gern. Sich in den Fenstern des Lichts die Auslagen anzusehen und zu sehen, wie mitten im Winter die Mode schon im Frühling war. Ich mochte diese Atmosphäre von Alltäglichkeit und Nebensächlichkeit. Zu wissen, dass man alle Tage miteinander teilt und zueinander gehört. Die Freude war immer wieder wie neu, mit Marion zusammen zu sein und sich dessen bewusst zu werden.
»Ich will mal zu Karstadt und dort nach einem anderen Kopfkissen schauen. Eines mit mehr Daunen als Federn. Das ist bestimmt gut für den Schlaf, weißt du.«
Ich nickte gleichmütig. Die Dinge des realen Lebens waren nicht immer meine Sache. Frauen waren darin viel besser. Sie konnten sogar aus Daunen eine gewichtige Angelegenheit machen. Wenn Marion in die Kaufhäuser ging, dann folgte ich ihr brav und vertrauensselig wie ein angeleinter Hund. Sogar wenn sie dann vor den Deko-Regalen stand und schwärmte. Ich hielt Deko für eine weibliche Unart, die leider auch eine so sinnliche und natürliche Frau wie Marion ergriff. Diese sterile Leidenschaft, Muschelketten über die Klo-Schüssel zu hängen, Kerzengläser aufzustellen oder Wand-Tattoos anzubringen.
Marion entschuldigte diesen Kitsch stets lachend und mit einem Schulterzucken: »Wir sind Weibchen! Wir machen uns gerne ein schönes Nest!«
Es schien das zu sein, was Mann ertragen musste, wenn Mann eine Beziehung eingeht. Als ich Single war, hing ein einzelner, monochromer Picasso an der Wand - das war alles. Jetzt gab es Deko - diese Menge an kleinen Dingen in soften Farben, die einem überall in der Wohnung begegneten. Ich musste mich daran erst gewöhnen, doch ich war milder geworden. Marion hatte mich eingesponnen in ihre schöne Welt und ich genoss die Verschönerungen, die sie in unsere kleine, gemeinsame Welt zauberte.
Wir hatten uns gefunden, ruhten in uns und in unserer Beziehung und genossen die häusliche Geborgenheit. Wir waren uns selbst genug. Am liebsten schmiegten wir uns zu Hause aneinander. Wir gingen kaum unter Menschen und man musste uns für langweilig halten. So hatten wir keinen besonderen, konzessionierten Raum gebraucht, um einander zu finden. Wir waren uns nicht auf einer Party oder in einem Klub begegnet, sondern in einer natürlichen Situation, mitten im Alltag - es war in dem Schuhhaus geschehen, in dem Marion arbeitete. Marion und ich hatten nur wenig Kontakt zu anderen Menschen und mischten uns nicht gerne unter sie. Es war einfach nicht unsere Art. Es war keinerlei Trubel um uns, wir machten die Nacht nicht zum Tage, erlebten nicht viel Rausch, Alkohol zu trinken war wie eine fremde Sprache für uns.
»Wie kann ich dich bloß aus deiner Winterlethargie herausreißen?«, fragte Marion sich ratlos, nachdem sie mir schon Vitamin-Pillen in allen Farben mitgebracht hatte. »Du weißt, ich würde alles für dich tun, mein Engel. Aber im Moment fehlt mir einfach die Idee … Vielleicht sollten wir mal wieder nach Paris fahren. Du hast gesagt, wie schön die Stadt selbst im Regen sei. Es gibt noch so vieles, was du dir dort ansehen willst.«
Doch ich hatte keine Lust auf möglichen Regen. Und Marion zündete jeden Abend Kerzen an. Während sie es für Licht hielt, hielt ich es für glänzende Dunkelheit.
Wir gingen jetzt mehr ins Kino, ins Theater oder in die Oper, als in der übrigen Zeit des Jahres. Ich mochte das Ereignis an sich: Gut gekleidet auf den großen Tempel des Staatstheaters zuzuschreiten, sich in die bessere Gesellschaft zu mischen, die sich auf den Wandelgängen sammelte, bevor sie in die dämmrige heilige Halle eintrat. Marion war an solchen Abenden umwerfend. Aus gehobenem Hause stammend, war sie diese Abende gewöhnt. Und ich genoss die kostbare Schönheit, die sie an sich hatte. Marion trug schimmernde, dunkle Seide, aufwendigen Schmuck und ihr bestes Parfum, und sie strahlte dabei eine kunstsinnige und sinnliche Ernsthaftigkeit aus. In ihren samten schimmernden, hochhackigen Schuhen war sie sogar ein Stück größer als ich, aber das begeisterte mich umso mehr. Ich war stolz, dass ich an der Seite einer solchen Frau war. Ich liebte das Überragende, das Edle und Graziöse, das Frauen wie Marion an solchen Opern-Abenden hatten. Sie war ein Flaggschiff an Eleganz und Reiz, das unter den Kronleuchtern und ihrem Diamantlicht über die Gänge rauschte. Es war ein Fest männlicher Bewunderung, Frauen wie ihr an solchen Abenden zu begegnen, sie zu sehen, zu erleben.
Auch gingen wir über Winter einige Male ins Restaurant. Zum ersten Mal auch in dieses neue asiatische Restaurant, von dem man überall hörte. Es war unheimlich angesagt. Am Wochenende standen die Leute dort Schlange und warteten auf einen freien Tisch. Wenn man jedoch reserviert hatte, dann wurde man von einem Special Service Agent an ihnen vorbeigeschleust wie ein Promi. Das Ganze kam mir vor wie der letzte Schrei amerikanischer Gastronomie. Man fühlte sich wie in einem Lokal in Downtown L.A. Jeder Tisch bekam einen Tisch-Computer, der die Zeit von exakt zwei Stunden in großen Ziffern herunterzählte. Mit dem Gerät bestellte man dann einzelne Dinge wie drei Pilze oder zwei Stücke Brokkoli. Die kamen auf den Armen schwarz gewandeter Ninjas an den Tisch. Um davon satt zu werden, musste man ungefähr fünfundzwanzig Mal bestellen - und deshalb wurde es hier nie langweilig.
Einmal in diesen Tagen besuchten wir die städtische Kunstsammlung. »Das wird meinen Schriftsteller etwas aufmuntern«, wusste Marion. Die Farben von Purrmann, Slevogt und Liebermann taten gut. Und bei einigen Akt-Gemälden gab Marion sich wirklich Mühe und wollte mit mir erotisch diskutieren. Sie wollte mir fleischliche Rundungen schmackhaft machen, doch ich war nicht in der Stimmung. Nichts konnte mich in dieser Zeit begeistern oder inspirieren. Danach saßen wir in der Bar des Museums und tranken einen Cocktail in erquickenden Neonfarben. Die Bar hatte Schick in der Optik schwarzen, polierten Steins. Sie war glänzend und kalt und verlassen, mit dem Gefühl von Stille, Einsamkeit und Isolation. Das erinnerte durchaus an einige Bilder von Edward Hopper in seinem Subtil-Realismus …
Ich fasste Marions Hände und wir sahen uns an. Ich schaute in ihre schönen, klugen und warmherzigen Augen, tief in dieses Blau, das mich an das tropische Uferwasser eines weit entfernten Meeres erinnerte. Ein Blau wie ein Horizont, der mir unentwegt entgegenkam, wie der kommende Tag, eine Hemisphäre voller Licht und Wärme. Ich konnte Ewigkeiten in Marions Augen schauen und darin glücklich sein. Diese Augen, umspielt von blonden Wellen, waren mein Element. Ich tauchte tief in diesem Blau, wollte all das in ihrer Tiefe verstehen. Reichte bis dorthin, wo es leicht dunkelte und abglitt, und so etwas wie eine namenlose Melancholie begann, die sehr sinnlich und rätselhaft und abgründig war und wo ich vielleicht mich selbst wiedersah, die mir ebenso wie alles an ihr gefiel und die mich über die Maßen faszinierte.
»Was ist?«, sprach sie fragend, »du siehst mich so an …«
»Ich dachte, da wären Worte«, sagte ich.
»Welche?«
»Solche, um zu beschreiben, wie wunderbar du bist«, sagte ich.
Sie lächelte. »Du hast schon lange nicht mehr geschrieben. Du bist doch Schriftsteller. Fehlt dir das nicht?«, fragte sie.
Ich sagte: »Doch … Ich fehle mir selbst …«
»Sollen wir noch zwei Cocktails bestellen?«, fragte sie mich ratlos.
Ich verneinte. Sah sie nur an. Traurig, dass ich ihr blondes Licht nicht spiegeln konnte. Aber dann kam es mir lächerlich vor und ich schaute Marion lächelnd in die Augen.
»Ich kann doch nicht wirklich traurig sein, Maro. Ich spüre deine Hände - und das ist so viel, als würdest du mich in die Arme nehmen. Ich spüre so viel Wärme und Stärke von dir. Ich bin wie erlöst, weißt du. Ich habe deine Liebe. Ich bin im Grunde ein glücklicher Mensch.«
Marion lächelte. »Das ist gut«, sagte sie.
Ich schaute zu den Türen der Ausstellungsräume hinüber und sagte ihr: »Gegen dich fällt jedes Bild aus dem Rahmen. Gegen dich verblasst die Farbe des größten Malers. Gegen dich verliert jede Schönheit ihren Rang.«
Sie lachte verlegen auf.
Und sie sagte: »Siehst du, du kannst es! Und bald wirst du wieder schreiben.«
»Ich liebe dich so«, sagte ich zu ihr.
Und hängte an: »Es tut mir leid, dass ich momentan so wenig spreche und dich so wenig zum Lachen bringe. Es tut mir leid, dass ich so lustlos bin. Ich hänge durch. Komme mir nutzlos vor. Mir fehlen der Schwung und die Inspiration. Mir fehlt jede Begeisterung. Ich stecke gerade in einem Loch …«
Marion lächelte. Und sie fasste meine Hände umso stärker. »Ist im Moment nicht deine Zeit, mein Engel«, sagte sie verständnisvoll. »Das kommt wieder. Dann hast du wieder Ideen. Du hast immer Ideen und Energie, du bist der gedankenvollste Mensch, dem ich je begegnet bin. Ich weiß, wir erleben immer wieder Neues. Und genießen das Leben in vollen Zügen. Es ist gerade nicht deine Zeit. Aber es ist immer die Zeit für unsere Liebe, weißt du? Ich liebe dich so sehr!«
Diese Worte erklangen in der marmorschwarzen Stille der Museumsbar wie spiegelnd. Und wir ließen sie klingen. Schwiegen eine Weile.
Dann wurde Marion konkret: »Hör mal, der März ist schon fast vorüber und am kommenden Wochenende soll es endlich die ersten Frühlingstage geben.«
»Nein«, sagte ich, »dieser verdammte Winter wird nie aufhören. Ich glaube einfach nicht daran!«
»Hör mir zu«, sagte sie bestimmend und sanft und gab mir dabei wieder die Kraft und die Wärme ihrer Hände zu spüren. Sie fasste fest zu und sprach bestärkend: »Ich hab drei Tage frei und hab für uns einen kurzen Urlaub in der Eifel gebucht. Wir werden jeden Tag wandern, an der frischen Luft sein und den nahen Frühling spüren. Ich denke, das ist es. Das wird dich aus deinem Loch herausreißen!«
So fuhren wir am Wochenende los, durch die weite Natur des nördlichen Saarlandes, in der tatsächlich schon die ersten kleinen Zeichen des Frühlings zu sehen waren. Knospende Büsche und in ihrem Grün erstarkende Wiesen, sogar gelb blühende Zweige und der erste schwärmerisch taumelnde Zitronenfalter. Wir überquerten bei Schweich die noch winterblasse Mosel, fuhren an Wittlich vorbei bis nach Daun. Dort kannte ich die Gegend noch aus der Zeit des Wehrdienstes. Die Landschaft hatte ich intensiv erfahren - auf stundenlangen Spähgängen oder im tagelangen Biwak, das Gewehr immer bereit, lagen wir manchmal auf Nasenhöhe mit Wurzelholz und Gräsern. Es war eine tiefe Natur im offenen und stillen Land der Eifel. Ich wollte irgendwann mal hierher zurückkehren, um zu wandern.
Erst mit Marion wurde dieser Wunsch erfüllt. Ich hatte ihr das Heft des Handelns überlassen, und sie hatte alles arrangiert. Sie hatte ein einfaches Gästehaus gebucht, ruhig und etwas abseits der kleinen Stadt. Wir waren auf einem Flur im oberen Stockwerk des Hauses. Neben dem Gemeinschaftsbad am Ende des Flures gab es noch sechs andere Türen, doch wir schienen die einzigen Gäste zu sein.
Noch am ersten Tag wanderten wir los. Es war ein beinahe milder Tag. Der Himmel bestand aus gemischten Gefühlen von Wolken und sonnigem Licht. Keine Prise Schnee und kein Stück Eis waren in der Eifel noch zu sehen. Wir hatten unsere Wanderstiefel mitgebracht und Karten, auf denen wir uns unseren Weg suchten. Aus der tiefen Natur der Tanngründe kamen wir hinauf auf die sanften Höhen der Eifellandschaft. Und der Blick öffnete sich. Es war ein tiefgründiges Gefühl des Aufatmens. Man blickte weit und wurde dabei ganz frei.
Die Wiesen in der Weite waren von winterfalbem, gelblichem Grün und die Büsche verschwanden fast im Grau, doch nahe und im matten Schein der Sonne zeigten sie mit einem Mal wieder Farbe. Und plötzlich hatte der ganze Himmel diesen besonderen, charakteristischen, gurrenden Ruf. Vogelzug! Von Süden kehrten die Kraniche zurück. Mit riesigen Flügeln reihten sie sich auf, in kleinen Scharen formiert flogen sie und schrieben dabei an den Himmel. Ein V zog langsam über uns, dann noch eines und ein weiteres, mit diesem mystischen Gurren. Wenn man diesen Vogelzug im Oktober sah, dann ließ es einen melancholisch zurück. Jetzt hörte man diese Stimme der Kraniche und es nahm einem die Melancholie wieder weg.
In purer Einsamkeit standen wir am Gemündener Maar, einem bekannten Kratersee. Die reine Luft trieb kleine Wellen - das Wasser pulste auf ein glitzerndes Ufer aus Kieseln. Wir stiegen durch einen alten Vulkanschlot - eine versteinerte Explosion aus dem Innern der Erde - gingen mit einem Gefühl alter Erdgeschichte durch den Lavagrund und stiegen am anderen Ende wieder heraus und wieder auf eine befreiende Aussicht empor. Wir entdeckten in der Wiese zu unseren Füßen eine Herde von Schafen. Ihr Anblick beschrieb die ganze Friedlichkeit und Stille der Landschaft. Wir standen da und atmeten dieses Bild lange ein. Irgendwann näherte sich aus dem Tal ein Traktor der Herde. Der Bauer rief und die Schafe folgten tatsächlich dem Ruf. Sie trotteten mit Abstand hinter dem Traktor her, der nun langsam wieder in das Tal rollte. So führte der Bauer seine Herde nach Hause.
Am späten Nachmittag kehrten Marion und ich zurück in das Gästehaus. Ich sagte Marion, wie gut es mir gefallen hat. Wir waren endlich einmal aus dem frostigen Dunstkreis des Winters und der Stadt herausgekommen.
»Wenn ich etwas tun kann, damit es dir gut geht, dann tue ich es«, erklärte sie mit sonniger Stärke und lächelte.
Man sah und hörte in dem Haus niemanden - in seiner Stille und Verschlossenheit stand dieses Haus für all die Dörfer und Menschen dieser Landschaft der Eifel. Wir zogen unsere Wanderstiefel aus und legten die Beine hoch. Nach einer halben Stunde raffte ich mich auf. Ich zog die Wanderkleidung aus und schlich in langer Unterwäsche zum Badezimmer. Es war am Ende des kleinen Flures, die linke Tür, während gegenüber zur Rechten die Tür eines anderen Gastes war. Die Zimmerwirtin hatte uns nun gesagt, dass wir nicht die einzigen Gäste wären - es gäbe da noch jemanden.
»Ein Fernfahrer. Der ist öfters hier. Den werden Sie kaum zu sehen kriegen. Der schläft meistens.«
Ich ging ins Bad und machte die Tür hinter mir zu, ohne sie zu verschließen, da Marion mir folgen wollte. Das Bad war neuer und komfortabler, als der Rest des Hauses vermuten ließ. Es glänzte mit allen Schikanen. Über dem Waschbecken hing ein riesiger, raffiniert beleuchteter Spiegelschrank, der Fliesenboden war beheizt, unter den nackten Füßen eine warme, wohlige Fläche. Es gab tropische Körbe mit Stapeln frischer Handtücher, dazu einen gediegenen elektrischen Handtuch-Trockner sowie ein Bidet und eine luxuriöse, modern geformte Badewanne. Die Dusche war offen, man musste nicht extra in sie einsteigen. Dort war der Boden aus einem eleganten, moccabraunen und leicht rauen Naturstein, über den das Wasser ablief wie Regen. Es war eine sogenannte Regendusche. Ein herrliches, tropisch anmutendes Erlebnis. Ich genoss die warmen Wasserstrahlen der Brause, das Wasser, das sich perlend auf der Haut fing und sich wohltuend über den ganzen Körper ergoss. Ein prickelndes Erlebnis. Man fühlte sich danach zugleich entspannt und belebt.
Marion kam ins Bad, auch sie entledigte sich ihrer langen Unterwäsche und betrat die warme Regendusche, während ich bereits wieder in »trockenen Tüchern« war. Ich saß auf dem Rand der Badewanne und rieb mich trocken. Marion brauste sich ab und schwärmte mit lustvoller Stimme von der Herrlichkeit des Wassers. Dann kam sie heraus und ich reichte ihr ein Handtuch. Sie stand da und rieb sich ab. Ihre schweren, schönen Brüste schwangen beim Reiben seitwärts hin und her.
»Wunderbar, dieser gewärmte Boden«, schwärmte sie.
»Ja«, stimmte ich zu. »Du hast zwar ein Gästezimmer mit Gemeinschaftsbad ausgesucht, aber dieses Badezimmer ist erste Klasse!«
Marion schüttelte ihre wilde Mähne und lachte mich an. Sie stand da und war einfach nur schön. Und sie wusste, wie sie auf mich wirkte. Sie trat in ihrer wundervollen Nacktheit vor mich hin. Ich umarmte ihre Hüften und ihr Gesäß und drückte sie liebevoll an mich. Ihre großen Brüste hingen vor meinen Lippen. Marion zeigte sie, wölbte sie heraus, ihre satten, magischen Titten. Sie hingen prangend, satt vorgedrungen und prall und verlangend. Ich setzte meine Lippen spitz auf die Nippel und saugte an ihnen und verschlang sie mit einem Zungenkuss. Marion stöhnte auf. Sie fasste in mein Haar und hielt sich, während ich meine wilde Zärtlichkeit in ihre nackte Wärme tauchte. Es war eine sehr schöne, zartanimalische Innigkeit.
»Wir können jetzt nicht mehr zurück«, hauchte Marion doppelsinnig.
Sie wollte mich ganz und gar spüren. Sie trat an den beleuchteten Spiegel und betrachtete sich die eigenen funkelnden Augen, den gefährlichen Blick. In ihrem Spiegelbild sah sie mich grinsend an und winkte mit dem Finger. Ich trat zu ihr, aufs Höchste erregt. Marion wölbte mir ihre Hinterseite entgegen. Ich fasste vorsichtig in ihren Schritt und rieb sie sanft. Dann drang ich im Stehen von hinten in sie ein. Es war sehr intensiv. Wir betrachteten unsere vereinigten Körper im Spiegel und sahen uns verschworen in die Augen. Marion griff zurück, griff mir ungestüm ins Haar und zog mir den Kopf in den Nacken für einen intensiven Kuss. Dann schwang sie wieder nach vorne und ich nahm sie stärker.
»So ist es gut«, stimmte ich sie ein. »Lass dich schön durchficken!«
Sie atmete einen willigen Laut aus. Und während die Lust wie eine Woge durch ihren durchgebogenen Körper ging und sie sich mir umso stärker hingab, lächelte sie tief.
»Lass dich schön durchficken«, wiederholte sie in meinem Tonfall.
»Das mag ich sehr, wenn du das sagst«, hauchte sie. »Ich mag es total. Ich muss diesen Worten einfach folgen. Sie sind so reizvoll. Sie sind verboten - aber sie haben auch diese totale Natürlichkeit. Sie sind hart und klingen doch so sanft und zärtlich. Es liegt so viel Poesie darin - ohne dass sie etwas von ihrem wilden Reiz verlieren. Es macht mich an, was du aus diesen Worten machst!«
Sie sprach fast atemlos.
Sie sprach berauscht: »Der Sex mit dir ist wunderbar. Ich spüre das wie Wärme und Hitze: Die Poesie, mit der du mich siehst, und die Stärke, mit der du mich nimmst. Du bist so unglaublich zart und so umwerfend energisch!«
Es war der offenste und heißeste Sex, den wir je hatten. Er war nie so aufregend gewesen wie jetzt. Stark erregt, mit begierigen Schüben drang ich unermüdlich in sie ein. Ihre großen Brüste schwangen in dem Takt, den ich vorgab, und davon gepackt fasste sie nun zurück und griff mir mit verlangender Sanftheit ins Haar: »Ja! Fick mich schön durch!«
Ficken. Marion hatte dieses Wort vorher nie gesagt - jetzt hatten wir seinen Klang entdeckt, seine Schönheit und Kraft und den Mut, es zu benutzen, und wir genossen es. Ich umfasste von hinten Marions Brüste und sie spürte mich am ganzen Leibe und sie spürte mich in sich mit einer nie erlebten Intensität. Gerade über den Winter war unser Sex fast eingeschlafen. Jetzt erwachte er neu - gestärkt und berauschend. Wir sahen, wie sehr es uns erregte, an diesem Ort Sex zu haben, der uns fremd war und der dazu noch für die ganze Gemeinschaft dieses Gästehauses zugänglich war.
»Sag mal: Hast du eigentlich die Türe abgeschlossen, als du reingekommen bist?«, fragte ich sicherheitshalber.
Sie aber lächelte mich nur im Spiegel an, griff rüber zur Türe und öffnete sie leise einen Spalt. Und sie schloss sie wieder, ohne den Schlüssel im Schloss zu drehen.
»Gefällt dir das?«, schraubte sie lasziv ihre Stimme hoch.
Unser Blick traf sich aufblitzend im Spiegel - der Reiz des Verbotenen funkelte uns an in lauernder Gefahr.
»Maro, du Luder«, keuchte ich.
Doch auch ich drehte den Schlüssel nicht um. Unser Akt wurde nun intensiver und atemloser. Ich dachte an diesen Fernfahrer, der jeden Augenblick in unsere Intimität eintreten könnte. Wie würde er reagieren? Würde er sich abwenden? Würde er dastehen und sich an Marion und ihrer Schönheit sattsehen? Oder mehr? Was würde geschehen?
»Wir sind offen für alles«, sagte Marion in meinen Gedanken und führte meine Fantasie auf verbotene Pfade. Ich spürte, wie geil es war, Fantasie über die Mühle unserer Lust fließen zu lassen. Im Spiegel grinste uns der Dämon eines abgrundtiefen Verlangens an. Ich kannte Marion kaum wieder und mich selbst nicht. Aber das war wunderbar anders und aufregend. Und in reiner Geilheit über diesen Abgründen unserer entfachten Lust baumelnd, erlebten wir das Ende unseres Aktes. Es war so stark, dass ich schwankte. Packend und lähmend, wie ein Stromschlag, der mich in Zeitlupe traf und mich fast umwarf! Mit den letzten Zuckungen sanken wir auf den beheizten Boden und lagen dann ausgepumpt da. Brauchten lange Momente, um wieder bei Sinnen zu sein. Marion sah mich an und lächelte mir zu. Wir lachten atemlos auf.
»Ich dachte mir, ich muss irgendetwas tun, was dich mal wieder in die Gänge bringt«, keuchte sie.
Ich sah sie ungläubig an. Sie hatte diese unglaubliche Kraft, mich zu überraschen. Sie hatte diese Gabe, mit einer einzigen Pose oder so einer aufreizenden Aktion meine ganze Lust schlagartig zu entfachen und mich total um meinen Verstand zu bringen.
Der Rest des Abends verlief dann ruhig. Wir aßen mitgebrachtes Essen und schalteten den Fernseher an. Am nächsten Morgen schliefen wir aus. Dann waren wir lustvoll wach. Marion verlangte mich. Ich legte mich auf sie. Dann erregte mich die fremde Umgebung. Sex in fremden Betten, fremden Wänden. Ich ließ Marion auf diesen alten Polstersessel knien und nahm sie von hinten. Ich dachte wieder an den vergangenen Abend, unseren geilen Sex im Gemeinschaftsbad. Das Duschgel des Fernfahrers hatte neben meinem gestanden. Es wirkte billig und aggressiv. Dieser Typ war offenbar noch jung. Ich versuchte ihn mir vorzustellen.
Wie wäre das gewesen, wenn er uns auf nackter Tat ertappt hätte? Der Gedanke hatte etwas, was ich fürchtete und etwas, was ich wünschte. Ich spürte diese heftige Ambivalenz von Gefühlen. Ich spürte, dass etwas in mir Angst vor dieser Begegnung der sexten Art hatte, ich spürte aber auch, dass etwas ganz anderes in mir es sich wünschte, sich danach sehnte, sich an der Vorstellung reizte und mir den absoluten Kick gab. Marion schien den gleichen Reiz zu finden, den gleichen Kick, und sie war bereit, was uns erregte, weiter herauszufordern.
»Stell dir mal vor, wir hätten gestern Abend im Bad Besuch gekriegt.«
Sie lachte auf und schnaufte. Nach einer Pause ging sie mit lustvoller Stimme darauf ein.
»Hätte dir das gefallen?«, fragte sie mich. »Sag mir: Erregt dich der Gedanke?«
»Ja, er macht mich geil. Der Gedanke macht meinen Schwanz richtig hart.«
»Ich spüre es«, lachte Marion und stöhnte stärker in dem Takt, in dem ich sie nahm.
Ich gab es zu und ich führte es aus: »Vielleicht sieht dieser Truckfahrer ja aus wie dieser tätowierte Glatzkopf, von dem du mir erzählt hast. Der dich mit seinem großen Männerschwanz durchgepflügt hat, als du noch ein Mädchen warst.«
»Hat die Geschichte dir was gegeben? Hat sie dich geil gemacht?«
Ja. Ich gab es zu und Marion lachte lustvoll.
»Ja, vielleicht sieht er ja genauso aus, dieser Fernfahrer«, meinte sie.
Und fragte: »Du bist nicht eifersüchtig? Es macht dir nichts aus, wenn er mich nackt sehen würde?«
Nach einer Pause antwortete ich: »Nein, es macht mir nichts aus. Ich spüre, dass es mich geil macht und mir alles gibt.«
»Ist das wahr?« Marion lachte überrascht zu unseren heißen Geständnissen.
»Also zeig ihm deine schönen, großen Titten!«
»Und du glaubst, das hältst du aus?«, reizte sie mich. »Du glaubst, du bist stark genug, wenn ein anderer mich sieht? Meine Brüste, die du so anbetest? Die deine intimen Geheimnisse sind, deine Heiligtümer, wie du sagst. Hältst du das in Wirklichkeit aus? Oder nur in deiner geilen Fantasie?«
»Ich glaube, ich könnte noch viel mehr aushalten«, schnaufte ich.
Sie lachte atemlos: »Glaubst du?«
»Ich glaube.«
»Du würdest es wirklich aushalten, wenn ein anderer Mann mich berührt? Glaubst du?«
»Glaubst du, dass wir es je erfahren werden?«, fragte ich sie umso atemloser.
Vom Vortag einmal abgesehen, hatten wir erst ein einziges Mal beim Sex gesprochen und uns solche Geständnisse gemacht. Es war eine heiße Entdeckung, es zu tun. Es war wie freier Fall, dem man sich hingibt mit offenen Armen. Auf dem man alles verliert, um noch viel mehr zu empfangen. Wir fickten in junger, starker Lust, fast wie jemand, der Sex zum ersten Mal erlebt und dabei ganz offen war. Ich spürte, wie die heißen Worte beim Sex mir den Kick gaben und wie ich auf einen nie erlebten Höhepunkt zu taumelte.
Da plötzlich forderte Marion mich auf, unseren Akt draußen fortzusetzen. Es gab auf dem Flur einen großen Gemeinschaftsraum, der zum Aufenthalt gedacht. Dort waren eine Kochnische und ein Sofa vor einem Fernsehgerät. Auf diesem Sofa wollte Marion sich von mir durchficken lassen. Wir wagten es. Der Flur starrte wie immer verlassen vor sich hin. Auf nackten Füßen betraten wir den Gemeinschaftsraum. Ich schwang meinen steifen Schwanz vor mir her. Marion kniete sich auf das Polster, wölbte mir ihre satte Hinterseite hin und ich drang in sie ein. Ich bearbeitete sie lustvoll. Wir mussten leiser sein als zuvor, aber es war geil. Es war der geile Reiz, es in einem öffentlichen Raum zu treiben. Die Gefahr, erwischt zu werden, war absolut heiß und erregend. Das aufregende Gefühl von Entblößung und Tabu.
»Fick mich schön durch«, hauchte Marion begeistert. »Das ist so gut. Ich genieße es. Wir vergessen die Welt um uns herum. Das macht uns total frei!«
In diesen Gedanken ließen wir uns fallen. Ich nahm sie intensiv und beinahe hätten wir tatsächlich alles um uns herum vergessen, da hörte ich mit einem Mal die Tür am Ende des Flures. Der Fernfahrer kam heraus! Langsame Schritte kamen in unsere Richtung. Ich packte Marion an den Schultern und zog sie mit mir hinter die offene Türe des Raumes. Dort hielten wir uns still und starr aneinander fest und erwarteten das Schicksal.
Die Schritte kamen herein. Ich blickte mit einem Auge hinter der Tür hervor und sah einen sehr kleinen, leicht gebeugten Mann. Es war der Fernfahrer, den die Wirtin erwähnt hatte. Es stellte sich heraus, dass es ein alter Mann war, der bloß einen Lieferwagen im Fernverkehr fuhr und deshalb oft in diesem Haus übernachtete.
Wir gaben keinen Laut von uns, während der Alte zu dem Couchtisch ging und dort in die Fernsehzeitschrift schaute. Es war still. Da - in einem unglaublichen Moment von Verwirklichung - trat Marion hinter der Tür hervor und stand dann mit verschränkten Armen und zusammengekniffenen Beinen da. Sie schaute wie ein ängstliches Mädchen zu dem alten Mann hin.
»Ja, hoppla!«, sagte der überrascht.
Marion stammelte. »Tut mir leid«, entschuldigte sie sich. »Ich wollte nach der Dusche nur rasch meinen Trinkjoghurt aus dem Kühlschrank holen. Und da hörte ich plötzlich Ihre Tür. Und da hab ich mich schnell versteckt.«
»Tut mir auch leid«, meinte der Alte freundlich.
Dann sagte er weiter: »Ist ja schön, hier nicht immer allein zu sein. Schön, dass mal noch jemand da ist. Das stört mich wirklich nicht, Mädel. Und wenn du rumläufst wie zu Hause, ist das schon okay. Wer rumläuft wie zu Hause, der fühlt sich auch wohl!«
»Und wenn Sie mich duzen, ist das auch okay«, meinte Marion und erwiderte die Freundlichkeit des Alten. »Auch wenn das Mädel in diesem Jahr schon vierzig wird«, hängte sie lakonisch an.
»Also so siehst du wirklich noch nicht aus«, meinte der Alte überrascht.
»Ich glaub, ich hab mich ganz gut gehalten.«
»Das würd ich doch so sagen.«
Und dann, nachdem er sie einen langen Moment nur ansah, sagte er: »Du bist eine wunderschöne, reife Frau.«
Marion lächelte dankbar und schweigsam.
»Dass so was Schönes mir begegnet … Und dann hier … Ich glaub, hier ist mir überhaupt noch nie ein Mensch begegnet.«
Marion zuckte die Schulter, als sei sie tatsächlich eine schöne Laune, eine nicht ganz echte Erscheinung des Schicksals.
Nach einem weiteren Moment sagte er zu ihr: »Du bist wirklich eine wunderschöne Frau. Und ich bin ein alter Mann, der das Leben schon hinter sich hat und der nur noch die Dinge hat, an die er sich erinnern kann. Ich würde mich gerne an dich erinnern, weißt du. Ich wünsche mir, dich einmal so zu sehen, wie du jetzt bist. Ich meine, wenn du die Arme nicht um deine Brüste verschränkst und dich vor mir versteckst. Meinst du, du kannst das für mich tun?«
Marions Augen senkten sich. Sie schämte sich. Und mit einem kaum bemerkbaren, nur angedeuteten Blick schaute sie zu mir hinter die Türe, als erwarte sie mein Einverständnis. Ich wollte nie, dass ein anderer Mann zu viel von ihr sieht. Wenn sie nackte Haut zeigte, dann machte mich das immer unruhig. Ich hatte die Reize meiner Frau stets eifersüchtig bewacht. Jetzt spürte ich diesen abgründigen Reiz, Marions Nacktheit hinzugeben. Ich nickte ihr zu. Und sie, langsam und gespannt, die nackten Zehen auf unbekanntes Gebiet setzend, ließ ihre Arme sinken und sie verschränkte die Beine nicht mehr. Sie öffnete sich, ihre Nacktheit, ihre Schönheit. Sie stand nun natürlich und ganz offen da und schenkte dem alten Mann ihren Anblick. Sie zeigte ihren nackten Schoß und ihre blanken Titten!
Ich spürte einen heißen Stich. Mein Herz schlug bis zum Hals. Ein extrem starker Reiz fachte mich an, er brannte und er erfüllte etwas meiner dunkelsten Begierde. Zum ersten Mann zeigte meine Frau sich einem anderen Mann nackt. Sie zeigte ihm ihre schönen, schweren Brüste. Ihre Ehe-Brüste. Die hingen prall, sie prangten, warm und stolz, ein seidenes und ausgewölbtes Gewicht, ein wunderbares Geheimnis, in das der alte Mann jetzt einbezogen war. Und ich sah, dass es das war, was bei mir ins Schwarze traf. Es gab mir den absoluten Kick. Der Alte starrte Marion an. Es war die Offenheit eines unerlaubten Anblicks. Und dann kam er mit zögerlichen Schritten auf sie zu.
»Mein Gott, bist du schön«, sagte er ergriffen. »So eine schöne Frau hab ich lange nicht gesehen. Vielleicht hab ich noch nie so eine schöne gesehen!«
Marion erwiderte mit einem leisen Lächeln. Sie wurde lockerer und löste sich etwas. Die Bewunderung des Mannes tat ihr gut. Sie ließ sich bestaunen und gab sich seinen Blicken gerne hin. Sie genoss dieses Geschenk, das sie nun war. Der Alte war nun nahe vor ihr und blieb stehen. Ich sah es. Es war ein eigenartiges, fast schon rührendes Bild. Mit einem Meter fünfundsiebzig und achtzig Kilo war Marion einen ganzen Kopf größer als der Alte und hatte auch breitere Schultern. Wenn sie High Heels trug, war sie auch einen halben Kopf größer als ich, und das erregte mich sehr. Marion war eine große, üppige Blonde. Ihre Rundungen waren stark, aber proportional. Sie war überwältigend fraulich und so schön, dass ich es selbst nie wirklich fassen konnte. Und als wäre dieser alte Mann mein Zeuge, fühlte ich nun umso mehr meinen geradezu suchthaften Sinn für diese Schönheit, die sie war, ich fühlte eine fast besessene Bewunderung für diese vollkommene Frau.
»Mein Gott, Mädel, du bist so schön«, sagte der Alte zu ihr.
Marion lächelte und genoss es. Und der kleine Alte schaute auf ihre Brustwarzen wie in ein paar Augen. Ein Paar wunderbare, traumhafte Augen, die so einen Ausdruck von Unschuld trugen. Sie sahen einen so schön und sanft und ehrlich an, offen und auch neugierig. Diese Brustwarzen waren klar definiert und erregend schön. Sie krönten die warme, seidene Schwere der Brüste. Die Spitzen waren fest und hatten einen hellen, zartrosa Hof. Jetzt waren sie vor Aufregung leicht erigiert. Marion schämte sich nicht. Ihre Brustwarzen blickten den Alten wirklich wie offene Augen an. Es war der intimste Blick.
Und es packte ihn und er stellte eine Bitte an sie: »Darf ich dich einmal berühren?«
Marion dachte nach. Dann nickte sie. Der Alte war sehr zögerlich und sanft. Er hob seine Hände und legte sie zärtlich auf ihre Schultern. Mit offenen Handflächen befühlte er Marions schöne, leicht gebräunte Haut und strich die Arme herab. Dann legte er die offenen Hände auf Marions Brüste und griff behutsam zu. Marion atmete aufgeregt ein. Ihr Busen hob sich. Sie stemmte die Arme in die Hüften und atmete ihre traumhaften Brüste gleichsam in die Hände des alten Mannes hinein. Die große, sinnliche Blondine erfüllte sich gleichsam als Wunsch für ihn.
Lautlos wie ein Vorhang war ich hinter der Tür und beobachtete die Szene. Der heiße Stich, den ich fühlte, vertiefte sich. Er drang mir ein ins Herz. Das schlug auf eine Pauke, fast verräterisch laut, und es pochte in meinen Sinnen und in meinem ganzen Körper. Ein infernalischer Takt. Ich war über die Maßen erregt, in einer Heftigkeit, die mir unbekannt war und mir alles gab. Ich erlebte meine Frau und war nur der heimliche Betrachter. Ich erlebte meine Frau in nackter Situation, in fremder Intimität und Hingabe. Ich spürte, dass es tatsächlich das war, was ich erleben wollte. Es erregte mich maßlos, dass alles, was ich an Marion bewunderte, nun von einem anderen Mann betrachtet und berührt und gespürt wurde. Ihre schöne Haut, ihre warme Blöße, eine satte Nacktheit. All das erfüllte nun die Hände des alten Mannes und gaben ihm handfestes Glück.
»Du hast aber große Hände«, keuchte Marion. »Die können ganz schön zupacken!«
»Und du hast große, wundervolle Brüste«, erwiderte der Alte. »Die wollen gefasst werden!«
Der Alte packte diese schönen, schweren Titten nun noch stärker an. Marion stöhnte auf. Er griff sie und er fühlte sie, und irgendwann stammelte er: »Mein Gott, dass ich so was erleben darf!«
»Genieß es«, verlangte Marion liebevoll und sprach feenhaft, »und erinnere dich immer daran. Mein Name ist Marion und dieser Moment ist mein Geschenk an dich!«
So überreich beschenkt starrte der alte Mann sie an, er sah in ihre warmen, blauen Augen empor. Dann sank er überwältigt auf die Knie, wie vor einer Marien-Erscheinung. Er hielt die Arme emporgehoben und trug damit ihre Brüste, während er mit dem Kopf in ihrem Schoß versank wie ein Kind! Der Moment hatte etwas Ergreifendes. Der Alte zeigte, was es ihm bedeutete, diese Frau zu erleben. Sie wirkte überwältigend auf ihn. Marion sah ihn mit halb geöffnetem, sprachlosem Mund an. Dann lächelte sie. Wieder einmal hatte sie für alles Verständnis. Der alte Mann fasste sich irgendwann und richtete sich wieder auf.
»Entschuldige«, sagte er. »Eine Frau so gespürt, so berührt, ihre Wärme empfunden und ihren Duft gerochen, das hab ich schon lange nicht mehr.«
Er sprach weiter: »Gesundheitliche Geschichten. Aber davon will ich jetzt nicht reden … Als Ergebnis eine erektile Fehlfunktion. Ich krieg keinen mehr hoch. Bei mir, da geht nix mehr. Da läuft nix mehr, außer die Nase. So ist es, das Alter!«
Und dann hob er schwärmend an: »Aber früher! Da hätte ich es dir richtig besorgt, Mädel. Ich hätte dich ganz schön bearbeitet!«
Marion sah ihn an. Und sie sagte wie ein wundervoller, Träume erfüllender Spiegel: »Ja, das hättest du getan. Du hättest es mir richtig besorgt!«
»Glaub mir, das hätte ich! So eine Schöne mit so prachtvollen Titten, die wäre mir nicht so einfach davongekommen!«
Und wie er Marions Brüste nun hielt, da beugte er sich vor und küsste die Brüste mit einer Leidenschaft, als sei es sein letzter Atemzug. Marion stöhnte noch tiefer auf. Sie sah ihn erst überrascht an und lächelte, dann gewann ein Lächeln, das ihren ganzen Körper einzunehmen schien. Sie genoss es und ließ sich darin fallen.
Irgendwann fasste sie den alten Mann an den Händen und zog ihn mit sich zum Sofa. Sie setzte sich und spreizte ihre Beine. Die Hände des Alten legte sie dabei auf ihre Titte und auf die Innenseite ihres Schenkels. Und dann begann sie sich zu reiben. Sie fasste mit der Hand in ihren Schritt und begann sich virtuos zu stimulieren. Sie kreiste mit zwei Fingern gekonnt auf dem reizbaren Scheitelpunkt ihrer Vagina. Man spürte, wie das, was sie beschwor, nun durch sie ging. Wie intensiv es sie durchdrang. Man hörte, wie sie es fast atemlos ausatmete. Wie sie stöhnte. Wie ihre faszinierende Melancholie sich lebte und sich in bodenloser Lust erfüllte, während der alte Mann sie gebannt in seinen Händen hielt. Da nahm Marion die Hand des Alten, die auf ihrem Schenkel, und legte seine Finger zwischen ihre Beine auf ihren empfänglichsten Punkt. Und kreiste weiter. Ihre Hand lag auf seiner Hand und lenkte sie. Diesmal beschwor sie es noch stärker. Es war noch intensiver. Marion stöhnte atemlos.
Plötzlich bäumte sie sich nach hinten auf, wie in einem Krampf. So stark kam es ihr. Es war ein langer Laut, den sie mit Mühe unterdrückte, ein atemloser, schier endloser, erfüllter, glücklicher Schrei, der ganz aus ihr heraus nach oben stieg und frei wurde. Marion in ihrer nackten Hingabe war auf dem Höhepunkt!
Dann sank sie in sich zusammen. Der alte Mann, so nahe an ihr, starrte sie mit leuchtenden Augen an. Als Marion ihn anschaute, lächelte sie. Sie berührte den grauen Kopf mit ihren gepflegten Händen, mit den schönen Fingern, die den Ehering trugen. Sie umarmte ihn und zog ihn zu einem langen, liebevollen Kuss an sich. Es war die Vollendung dessen, was sie diesem Mann schenkte. Und mir war seit diesem Tag bewusst, welches Geschenk sie für mich war. Mir wurde klar - klarer als je zuvor - was Marion zu geben hatte. Ich verstand das unfassliche Glück, mit dieser sinnlichen Frau zusammen zu sein. Mit ihr verheiratet zu sein und jeden Tag und jede Nacht mit ihr verbringen zu dürfen.
Marion hatte mich aus meiner Winterlethargie reißen wollen. Sie hatte alles dafür getan. Sie hatte mit unserer Lust mein Leben neu entfachen wollen, und das hatte sie geschafft.
»Ich konnte doch nicht zulassen, dass du deine Energie verlierst«, sprach sie. »Und nun vergiss den Winter. Nun fängt das neue Jahr an. Lass es uns genießen. Ich glaube, wir werden viel erleben. Ich hab das Gefühl, wir werden über unseren alten, bekannten Horizont weit hinausgehen!«
Marion hatte an diesem Tag etwas von der lustvollen Hure befreit, die begraben in ihr schlummerte. Sie hatte diese verbotene, reizvolle Gestalt wiedererweckt. Marion hatte ihre Lust entdeckt, sich zu zeigen, und ich hatte die Lust entdeckt, sie dabei zu sehen. Ich hatte die Reize meiner Frau immer eifersüchtig bewacht - jetzt war es ein größerer Reiz, etwas davon herzuschenken, um es noch intensiver zu erleben und es noch mehr zu verstehen - Marions Schönheit, die ich nie ganz fassen konnte. Und als der alte Mann meine Frau berührte, Marions prangende, prall hängende Brüste mit seinen Händen packte, da ging ein Blitz in mein innerstes und dunkelstes Ich. Einer unbekannten Neigung - so heimlich, dass ich sie vor mir selbst verschwiegen hatte - wurde wie mit einem elektrischen Schlag Leben eingehaucht. Als Marions Brüste so erstürmt wurden, waren es die heftigsten Gefühle, die mich hin und her rissen - Schock und Glück, schreiende Empörung und gellende Befriedigung. Etwas Faszinierendes war entstanden. Und ich musste lernen, damit zu leben.
Marion war die Heilige, die ich liebte, und die Hure, mit der ich Liebe machte. Sie war die Vollkommene. Eine warme, wundervolle Frau, die nun aus dem Stein den Funken schlug, der das Feuer wieder entzündete. Unsere Lust war angefacht. Unser Kick war gefunden. Es war nun etwas Neues und Aufregendes in unserer Sexualität. Sie war gewagter und abenteuerlicher geworden. Sie hatte begonnen, sich zu öffnen und neue Reize einzulassen. Es drang Licht in den fest geschlossenen Ring unserer ehelichen Beziehung. Es war ein öffnender, befreiender Riss darin. Wir wussten nun, dass wir das beide gewollt hatten und dass wir bereit dafür waren. Wie weit wir gehen würden, das war noch unklar. Wir wussten nur, dass wir jeden Schritt gemeinsam gehen würden, nie einer ohne den andern. Wir hielten uns an der Hand und schauten uns dabei in die Augen. In unserer Lust gingen wir so weit, wie unsere Liebe es zuließ.