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3 Menschwerdung
ОглавлениеWir haben uns im Lauf der Menschheitsgeschichte ein Volk ausgewählt, welches wir ganz besonders segnen wollen und gesegnet haben: Israel. Aber auch die Israelis sind nur Menschen und meinen leider immer mal wieder, es selber besser und überhaupt ohne Gott machen zu können. Also entwickelte mein Vater einen Rettungsplan, damit die Sünde und die Schuld der Menschen ein für alle mal beglichen wird. Es ist uns ein Herzensanliegen, die Trennung zwischen uns und Euch seit dem Sündenfall im Paradies aufzuheben. Wir wollten die Möglichkeit schaffen, dass jeder einzelne Mensch wieder eine direkte Beziehung mit Gott eingehen kann und nicht auf ewig verloren bleibt.
Ich selbst habe in diesem Rettungsplan eine nicht unerhebliche Rolle gespielt. Das fiel meinem Vater nicht leicht. Er opferte mich für alle Sünder, für jeden einzelnen Menschen als neue Brücke zu ihm.
Es war ein herz-zerreißender Moment damals im Thronsaal. Vater hatte seinen, unseren Plan fertig. Natürlich kennen wir gegenseitig unsere Gedanken. Aber er wollte es mir ganz persönlich sagen und bat mich deshalb extra, zu ihm zu kommen.
Ich schritt also durch die langen, licht- und engelsmusikdurchfluteten Gänge zum Thronsaal. Mein Vater saß auf seinem Platz auf dem Thron und ich setzte mich zu ihm. Liebevoll leidend, aber im tiefen Vertrauen und Bewusstsein eines erstaunlichen Rettungsplanes weihte er mich persönlich ein und bat mich, diesen Plan auszuführen. Ich sollte auf die Erde gehen und den Menschen direkt vorleben und von Gott erzählen, für Ihre Sünden am Kreuz sterben, aber dann den Tod besiegen und auferstehen.
Und so bin ich dann auf die Erde gekommen, direkt in meine Leihmutter Maria. Ich war und bin Gott. Ab diesem Moment war ich doch ganz Mensch – übrigens der einzige Gott, der jemals Mensch wurde und schon deshalb der wahre Gott sein muss.
Meine Leihmutter Maria hatte vorher Besuch vom Erzengel Gabriel. Sie hat dabei genauso überrascht wie gehorsam in die Leihmutterschaft eingewilligt. Mein Pflegevater Josef wusste zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts von mir. Als er es spitzkriegte, dass seine Verlobte schon schwanger war, wollte er stiften gehen, aber dann haben wir ihm im Traum Bescheid gesagt, dass alles in Ordnung ist. Josef war ein cooler Typ, denn der hat es geglaubt und das war sehr gut so. In selbiger Weise, also im Traum, mussten wir ihn später noch mal informieren, dass er mit Maria und mir nach Ägypten fliehen soll. Warum? Der damalige König Herodes war mächtig sauer – also mehr sauer als mächtig – als er von den 3 Weisen aus dem Morgenland hörte, dass ein neuer König geboren war.
Als ich so in meiner Leihmutter als kleiner Mensch heranwuchs, ist sie mit mir zu ihrer Tante Elisabeth gegangen. Ich habe dort meinen Verwandten Johannes den Täufer getroffen. Der hat sich wahnsinnig über meinen Besuch gefreut und ist in seiner Mutter wie wild rumgesprungen vor Freude. Ein paar Jahre später dann draußen an der frischen Luft hat er mich im Jordan getauft – das war eine Riesenshow mit der Taube und so. Aber schön der Reihe nach.
Noch vor meiner Geburt auf der Erde – und die war nicht mehr so weit weg – mussten sich meine Erdeneltern wegen einer angeordneten und groß angelegten Volkszählung nach Betlehem auf den Weg machen. Meiner Leihmutter – ich sag jetzt mal nur Maria, ihr wisst ja, wer gemeint ist – also ihr war der Weg ganz schön anstrengend geworden, denn sie war ja hochschwanger mit Gottes Sohn, also mit mir. Dann war in Betlehem wegen dieser Volkszählung so ein Gedränge, dass wir nur in einem Stall unter- und dann niederkamen. Das war schon in Ordnung, war alles gut gegangen und alle waren gesund. Mein Vater hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, auch ein paar Engel zu schicken und den netten Hirten Bescheid zu sagen. Diese himmlische Musik hat mir selbst nach den paar Monaten Abwesenheit schon bissel gefehlt.
Wir waren trotz Stall gut versorgt, denn mein richtiger Vater hatte mit einem besonderen Stern 3 Weise aus dem Morgenland kommen lassen. Die hatten Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke dabei. Ich wunder mich heute noch, dass diese 3 Männer so weise waren und die Geschenke wirklich bei einem Neugeborenen in einem Stall abgegeben haben. Gott versorgt eben.
Wie schon erwähnt, mussten wir dann schnell weg, wir waren Flüchtlinge. Wir mussten in einer Nacht- und Nebelaktion – nein, ohne Nebel – nach Ägypten, weil König Herodes mich umbringen lassen wollte. Kaum auf der Erde und schon war ich in Todesgefahr.
Nachdem Herodes gestorben und damit die Gefahr vorbei war, hat mein Vater meinem Pflegevater Josef wieder Bescheid gegeben und wir konnten zurückkehren.
Die nächste große Sache, die ich euch aus meinem Leben erzählen will, war mein erster, großer, menschlicher Fußmarsch nach Jerusalem. Ich war inzwischen schon 12 Jahre als Mensch auf der Erde. Oh was hab ich mich auf diese Großstadt Jerusalem gefreut. Es war super, dass ich diese Reise mitmachen durfte. Das Highlight für mich persönlich war natürlich der Tempel. Dort konnte ich meinem Vatergott ganz ganz nahe sein – eben wie die vielen Jahre zuvor schon zu Hause im Himmel. Da kann man schon mal die Zeit vergessen. Außerdem waren die Schriftgelehrten wirklich sehr gelehrt. Es machte richtig Spaß, sich mit denen zu unterhalten.