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Mit Fried und Freud ich fahr dahin

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Mit Fried und Freud ich fahr dahin

(nach dem Lobgesang des Simeon, Lk 2,29–32 )

„Mit Fried und Freud ich fahr dahin“ ist ein Kirchenlied von Martin Luther.


https://de.wikipedia.org/wiki/Mit_Fried_und_Freud_ich_fahr_dahin

Er verfasste Text und Melodie im Frühjahr 1524 im Zuge seines ersten Kirchenliederschaffens. In Johann Walters Geystlich Gesangk Buchleyn ist es im selben Jahr abgedruckt.


Baptistisches Gesangbuch 1545

Es fehlt jedoch noch im Erfurter Enchiridion.

Das Lied ist eine ausdeutende Nachdichtung des Lobgesangs des Simeon (Lukas 2,29–32), der prophetischen Worte, mit denen der greise Simeon auf die Darbringung des Jesuskindes im Tempel durch Maria und Josef antwortet.

Der Lobgesang des Simeon:

Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren,

wie du gesagt hast;

denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,

den du bereitet hast vor allen Völkern,

ein Licht, zu erleuchten die Heiden

und zum Preis deines Volkes Israel.

Luther formt die vier Aussagen der Vorlage in vier Strophen aus:

freudige Bejahung des Sterbens,

begründet in der Begegnung mit dem Heiland,

der für alle Völker gekommen ist,

Licht für die Heiden und Herrlichkeit für Israel.

Mit dem lateinischen Nunc dimittis war Luther als Mönch aus der täglichen Komplet vertraut. Das Lied bekam seinen liturgischen Ort am 2. Februar, der auch in den lutherischen Ordnungen als Festtag beibehalten wurde.

Heute gebräuchlicher Liedtext:

Mit Fried und Freud ich fahr dahin

in Gotts Wille;

getrost ist mir mein Herz und Sinn,

sanft und stille,

wie Gott mir verheißen hat:

der Tod ist mein Schlaf worden.

Das macht Christus, wahr’ Gottes Sohn,

der treu Heiland,

den du mich, Herr, hast sehen lan

und g’macht bekannt,

dass er sei das Leben mein

und Heil in Not und Sterben.

Den hast du allen vorgestellt

mit groß Gnaden,

zu seinem Reich die ganze Welt

heißen laden

durch dein teuer heilsam Wort,

an allem Ort erschollen.

Er ist das Heil und selig Licht

für die Heiden,

zu ’rleuchten, die dich kennen nicht,

und zu weiden.

Er ist deins Volks Israel

Preis, Ehre, Freud und Wonne.

Daneben wurde es zu einem der wichtigsten Sterbe- und Begräbnislieder; in diesen Zusammenhang stellt es auch das Evangelische Gesangbuch (Nr. 519).


Die dorische Melodie folgt dem Text der ersten Strophe intensiv ausdeutend. Quintaufschwünge, Punktierungen und Melismen drücken die „Freude“ aus, die Molltönung den „Frieden“. Eindrücklich und für musikalische Bearbeiter aller Zeiten inspirierend ist der Abstieg unter den Grundton auf die Textwendung „sanft und stille“.

Von den zahlreichen Bearbeitungen zählen zu den bedeutendsten Satz 21 von Schütz’ Musikalischen Exequien, Buxtehudes gleichnamige Trauermusik, Bachs Kantaten Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (vorletzter Satz) und Mit Fried und Freud ich fahr dahin sowie der Schlusschoral von Brahms’ Motette Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen.


Der singende Luther - Vater des evangelischen Gesangs - Teil 1

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