Читать книгу MISSION WALDANIEN - Martin Selle - Страница 10
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„Willkommen in Waldanien“, sagte Baumi, „wo jeder in Ruhe und Freiheit leben kann.“
„Toller Gedanke“, sagte Pum.
Baumi seufzte. Er blickte auf den Baumkronenweg Waldaniens, über dem die Sonne immer höher stieg. Pum und Bogo traten neben ihn.
„Warum plötzlich so traurig?“, fragte Bogo.
„Schaut hin“, sagte Baumi mit ernster Stimme. „Alles, was vom Baumkronenweg durchzogen wird, gehört zum freien Land Waldanien.“
Pum und Bogo folgten dem Blick ihres neuen Freundes.
Sie sahen die Baumhäuser in den Fichtenkronen, den hohen Turm und den Weg, der sich in luftiger Höhe durch die Wipfel schlängelte.
„Wow“, sagte Pum leise. „Und hier leben Menschen, Tiere und Pflanzen friedlich miteinander?“
„Ja“, nickte Baumi. „Aber unsere Freiheit und unsere Natur sind von MoRF bedroht. Wir müssen Waldanien schützen, denn ohne Freiheit gibt es kein erfülltes Leben. Das ist eine große Verantwortung.“
In Baumis Stimme lag etwas so Ernstes und Trauriges, dass Bogo plötzlich kalt wurde. So eindringlich hatte er noch nie jemanden von Freiheit und Natur reden hören.
„MoRF?“ Pum verstand kein Wort.
„So nennen wir Menschen ohne Respekt vor der Natur und ohne Sinn für wahre Freiheit“, erklärte Baumi. „Machthungrige, die auf der Suche sind nach dem, was sie sich nehmen können.“
„Wer echte Freiheit liebt, ist auf der Suche nach dem, was er geben kann“, sagte Pum.
Baumi lächelte. „Wir sind aus dem gleichen Holz geschnitzt. Leider gibt es auch unter uns Tieren welche, die wie MoRF handeln, sogar mit ihnen krumme Geschäfte machen.“
Bogo blickte Baumi fragend an. „Lass mich raten: Du bist auch nicht zufällig hier.“
„Stimmt“, antwortete Baumi. „Ich …“
Plötzlich hörte er hoch oben, auf dem Weg in den Baumkronen über ihnen, ein Mädchen kreischen.
„Gib mir deine Cola-Flasche, du schwabbeliger, hässlicher Dickwanst!“
Gleich darauf kicherten mehrere Kinder. Baumi hob den Kopf und riss im selben Moment die Augen auf. Eine Plastikflasche wirbelte durch die Luft, sauste herab und schlug neben ihm in den Waldboden ein. Sonnenstrahlen fielen auf die Flasche und bündelten sich im
Plastik, das wie ein Brennglas wirkte. Das Laub unter der Cola-Flasche begann zu glühen, und ganz langsam stieg Rauch auf.
Baumi hob die Flasche auf und stopfte sie schnell in einen Mülleimer. „MoRF!“, stöhnte er. „So entstehen Waldbrände. Wir haben noch viel zu tun, bis aus MoRF vernünftige Menschen werden. Deshalb wurde ich Agent beim GeKo.“
„Keine Rätsel“, motzte Bogo.
„Das Geheimkommando. Das GeKo ist eine Sonderabteilung von Waldaniens Geheimdienst, dem WGD. Wir sorgen für Sicherheit, Sauberkeit und Freiheit. Und wir spüren MoRF-Fallen auf und entschärfen sie.“ Baumis Augen leuchteten schwärmerisch, während er vom GeKo mit seinen Agenten erzählte.
„Du bist Agent beim Geheimkommando?“, fragte Pum. Baumi winkte Pum und Bogo zu sich und flüsterte: „Okay, passt auf. Ich verrate euch jetzt mein Geheimnis …“