Читать книгу Master & Slave - Die Entführung der Prinzessin! - Martina de Lestards - Страница 6

Kapitel 3 – Disziplin

Оглавление

Victoria rümpft die Nase.

Ihre Zelle stinkt, sie stinkt.

Nach Schweiß, Urin, Kotze und Scheiße. Eigentlich sollte ihr Rücken nun von einem chinesischen Drachen geziert werden. Jetzt ziert ihren Hals ein Metallhalsband. Sie hat immer noch Hunger und nun auch noch Durchfall.

Ihr T-Shirt bedeckt nur noch dürftig ihre Brüste, da sie sich mit den abgerissenen Stofffetzen den Hintern abwischt.

Sie rast beständig in »ihre Ecke« um sich zu erleichtern. Sie ist genervt. Sie ist sauer. Stinksauer! Wütend. Unaussprechlich wütend.

Und sie kann nichts an der Situation ändern. Der Typ will heute wieder kommen.

Sie ruft: »Hallo?«

Nichts tut sich. Niemand da, niemand der sie bedient oder hofiert. Im Moment würde ihr sogar ein tröstendes Wort helfen. Sie ist verzweifelt.

Sie grübelt wieder und wieder über den Typen nach, der sich gestern einfach so umgedreht hat und gegangen ist. Gegangen ohne ihr weiter zu helfen. Er möchte sich mit ihr unterhalten. Worüber zum Henker?

Er hat kein Recht sie auch noch zu Demütigen. Ja, sie ist seine Gefangene. Aber sie ist ein Mensch! Mit Rechten. Gilt Menschenrecht in Gefangenschaft?

Victorias Gedanken drehen sich in großen Kreisen und die Zeit schleicht vor sich hin. Sie wartet. Und endlich! In dem Gang steht der aalglatte Typ!

Ich kaue lässig auf einem Zahnstocher, lächel sie an und sage: »Guten Tag.«

Ich kann sehen, dass sie sehnsüchtig auf mich gewartet hat.

»Guten Tag.«, entgegnet sie mir mit ihrer feengleichen Stimme. »Bist du mein Entführer?«, fragt sie.

Ich grinse sie an. »Nein. Warum?«

»Dann kannst du mich bestimmt freilassen?«

Ja, frech, das ist sie! »Nein.«, antworte ich kurz.

»Oder mir etwas zu trinken und essen bringen?«

»Das könnte ich.« Oh, diese Unterhaltung! Ich genieße die Macht, die hinter jedem einzelnen Wort von mir steht.

»Und warum tust du es nicht?« Ihr Tonfall ändert sich und ihre Stimme erhält einen unliebsamen Beigeschmack. »Weil du mich nicht darum bittest.« Ja, ich helfe ihr noch ein bisschen.

»Würdest du mir bitte etwas zu Essen und zu Trinken bringen?«, leiert sie monoton hervor.

Ich drehe mich um und gehe schweigend durch die Tür. Ich weiß, dass sie es nicht kennt ignoriert zu werden. Ich gehe in meine Überwachungsstation und schaue auf die Monitore. Sie sitzt auf dem Bett und wartet. Braves Mädchen!

Ich lasse mir Zeit, greife nach einer PET-Flasche Wasser und einer Scheibe Roggenbrot. Gehe durch die Tür und auf meine Prinzessin zu. Sie kommt mir entgegen. Gierig reißt sie mir die Brotscheibe und die Wasserflasche aus den Händen.

Ich lasse es geschehen. Drehe mich um und gehe wieder zur Tür.

Als ich sie gerade öffnen will höre ich wieder die quietschend schrille Stimme, die gar nicht zu ihr passt: »Was ist das denn? Warum gehst Du wieder? Soll das alles sein? Alter, ich hab HUNGER!« Nein.

Das kann ich nicht durchgehen lassen. Unter dem Keifen und rüden Beschimpfungen gehe ich um die Ecke, öffne den Kasten mit dem Feuerwehrschlauch, rolle ihn ab und drehe das Wasser auf. Der Schlauch füllt sich, ich drehe die Düse auf und spritze mit dem Wasserstrahl auf diese rüde Schlampe.

Sie quietscht, schreit und zetert. Ich jage sie durch ihre Zelle, halte genau auf ihren Scheißhaufen, treibe ihn mit dem Wasserstrahl bis vor ihre kleinen Füße. Sie flieht auf das Bett. Ich spritze sie ab. Wie einen räudigen Köter, der sich in der Scheiße gerollt hat. Wie ein Häufchen Elend kauert Victoria auf dem Bett.

Ich stelle das Wasser ab. Sie hält die Wasserflasche wie eine Trophäe in ihrer Hand, ihre nassen Haarsträhnen kleben an ihrem Gesicht, ihr Kajal ist verschmiert und läuft ihre Wangen herunter und die schwarze Farbe tropft auf ihre nun nackten Brüste.

Der letzte Fetzen ihres T-Shirts hängt baumelnd an ihrem Bauch und verhüllt den Blick auf ihre Scham, die der verrutsche Rock nun zwangsweise preisgeben würde. Alleine dieser Anblick erregt mich und ich lasse mir Zeit um den Schlauch zusammen zu rollen.

»Was sollte das denn? Reicht es dir nicht, dass ich gefesselt in einer Zelle bin?«, schluchzt sie laut. So als erwartet sie Mitleid von mir. Ausgerechnet sie! Sie handelt nur aus einem Interesse: Ihrem eigenen!

Ich schaue sie durchdringend an: »Du hast es immer noch nicht verstanden. Fang an nachzudenken.« Ich gehe.

Victoria flucht. Alles ist nass.

Sie reißt das nasse Bettzeug herunter und wirft es auf den feuchten Boden. Sie friert und zieht die letzten verbliebenen Kleidungsstücke aus. Ich beobachte sie am Monitor. Es ist wunderschön ihre schlanken und grazilen Beine zu betrachten, wie sie diese durch ihren verbliebenen T-Shirtfetzen und durch ihren Mini-Minirock zieht.

Fleißig breitet sie Decke, Leintuch, Kissen und die dünne Matratze auf dem Bett zum trocknen aus. Dann setzt sie sich auf das Bettgestell. Aufrecht. Ihre Haltung verrät ihre Herkunft. Die adelige Abstammung meiner Prinzessin: Diese arrogante und zugleich erhabene Haltung.

Wenn ihr übriges Verhalten ihrem Stand entsprechend gewesen wäre, dann wäre sie nicht hier. – Das wird noch einige Zeit dauern, bis sie das versteht.

Dafür werde ich sorgen.

***

Victoria rutscht von einer Arschbacke auf die andere.

Das nackte Bettgestell ist unbequem. Dieser impertinente Idiot! Dieser Crétin! Wie viel Geld will er haben? Ist er nicht zufrieden mit dem Angebot ihres Vaters? Ihr Vater würde für seine Prinzessin das letzte Hemd hergeben!

Was erlaubt sich diese Unperson? Sie mit Wasser abzuspritzen wie – ja, was spritzt man mit kaltem Wasser ab? Victoria sieht unwillkürlich die Bilder der Sklavenhaltung in Amerika vor ihrem geistigen Auge.

Die Sklaven waren, genauso wie sie jetzt, am Hals an Ketten gebunden. Sklaven wurden verhökert wie Vieh und vor den Auktionen mit kaltem Wasser abgespritzt. Victoria fröstelt. Diesmal nicht vor Kälte, sondern vor Angst.

Angst vor dem, was sie noch erwarten kann. Sie legt die nasse Decke zusammen, setzt sich im Schneidersitz darauf und versucht sich zu entspannen. Sie kann an der Situation nichts ändern. Sie kann nur warten. Sie nimmt einen kleinen Schluck Wasser.

Nach einiger Zeit wird sie müde, fällt auf die Seite und schläft ein.

Master & Slave - Die Entführung der Prinzessin!

Подняться наверх