Читать книгу Burgen und Schlösser in Berlin und Brandenburg - Martina Kloss - Страница 6
Alte Burg Freyenstein, Archäologischer Park Freyenstein
ОглавлениеEine der besterhaltenen Stadtruinen Mitteleuropas befindet sich im Freyenstein Archäologischen Park in Freyenstein im Norden Brandenburgs. Nachdem die blühende Handelsmetropole Ende des 13. Jahrhunderts zerstört worden war, wurde sie 1287 in 300 Metern Entfernung wieder aufgebaut. Hier befand sie sich im Bereich eines Moores und konnte besser verteidigt werden. Die antike Stadt mit ihrem riesigen Marktplatz und 25 Hektar verschwand unter der Erde und blieb somit für die Archäologie perfekt erhalten. Bisher wurde das Gebiet nur landwirtschaftlich genutzt. 2007 wurde auf den städtischen Ruinen der Archäologische Park Freyenstein errichtet, der mit einem ganz besonderen Audioguide zum Besuch einlädt.
In der Altstadt befand sich eine kleine Burg, die lange vor den beiden Burgen in Freyenstein existierte. Es ist Teil des Parks und ist trotz seiner schlechten Erhaltung aufgrund des Audioguides einen Besuch wert. Teile des alten Kopfsteins, des Wassergrabens und des Schlossplateaus mit Brunnen wurden ausgegraben und rekonstruiert. Heute lädt der Archäologische Park Freyenstein mit einem speziellen Audioguide zu einem unvergesslichen Besuch ein. Vor allem Berliner sollten sich auf den Weg nach Freyenstein machen. Es lohnt sich und ist ein Muss für alle Fans des Mittelalters!
Baubestand & Beschreibung
In der Kleinstadt Freyenstein an der brandenburgisch-mecklenburgischen Grenze gibt es auf kleinem Raum drei alte Wehranlagen, die alle gut erhalten sind. Neben dem Alten Schloss Freyenstein und dem Neuen Schloss Freyenstein stoßen Sie im Archäologischen Park Freyenstein auf das alte Schloss Freyenstein.
Die alte Stadt Freyenstein
Das alte Schloss Freyenstein war Teil der ersten Stadt und ist wahrscheinlich das erste mittelalterliche Verteidigungssystem in Freyenstein. Die Stadt Freyenstein stammt ursprünglich aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts und entwickelte sich zu einer florierenden Wirtschaftsmetropole mit über 25 Hektar. Allein der Marktplatz nahm die Fläche von zwei Fußballfeldern ein. Nach verheerenden Zerstörungen durch territoriale Auseinandersetzungen wurde 1287 eine neue, kleinere Stadt gegründet, die nur 300 m entfernt lag und leichter zu verteidigen war. Mit der Neugründung verlor Freyenstein seine Bedeutung. Die Altstadt wurde über Jahrhunderte aufgefüllt und als Ackerland genutzt. Da das Gebiet der Altstadt von Freyenstein nie überbaut wurde, sind viele Überreste und Funde im Boden erhalten geblieben. Die archäologische Stätte ist eine der am besten erhaltenen städtischen Ruinen in Mitteleuropa und wird oft als "Pompeji des Nordens" bezeichnet. Die Altstadt liegt jetzt komplett im Archäologischen Park Freyenstein. Einige Gebiete wurden noch nicht ausgegraben und sind in landwirtschaftlichen Gebieten noch nicht bebaut.
Die alte Burg Freyenstein und Historie
Die Nordwestseite des Archäologischen Parks Freyenstein wird von der alten Burg Freyenstein eingenommen. Die mittelalterliche Burg aus dem 13. Jahrhundert existierte wahrscheinlich 200 Jahre lang nicht. Es schützte das Dorf bis zur gegenüberliegenden Grenze im Norden und war mit der Stadtmauer verbunden. Richtung Stadt hatte es zwei Gräben, die nach der archäologischen Untersuchung in der Gegend angedeutet oder wieder in die ursprüngliche Tiefe gegraben wurden. Die Burg bestand aus einer Kernburg mit einem umgebenden Burggraben und einem Vestibül im Südwesten. Dies wurde auch durch einen Graben in Richtung Stadt geschützt. Der Vorburggraben führte im Südosten zum Burggraben der Kernburg, so dass er zwei Stadtgräben hatte. Nach außen, d. H. Nach Norden, wurden die Festung und der Kern durch die Stadtbefestigung gesichert. Im Gegensatz zu den späteren Grundrissen von Freyenstein dürften die Gräben der alten Burg Freyenstein trocken gewesen sein.
Das Kernschloss der Burg Freyenstein nahm eine Fläche von ca. 60 m mal 70 m ein. Der Eingang befand sich im Südwesten der Vorburg. Eine Kopfsteinpflasterstraße führte durch die östliche Vorburg direkt vor dem Tor der Kernburg. Ein Teil der Steinstraße wurde ausgegraben und kann heute bewundert werden. Bemerkenswert sind die größeren Steine wie der "Mittelstreifen" und der Straßenrand. Sie führte wahrscheinlich über einen Erddamm und nicht über eine Brücke in die Vorburg. Der Eingang zum Kernschloss war dagegen höchstwahrscheinlich mit einer Brücke versehen, auch wenn dies bisher nicht nachgewiesen wurde. Es gibt keine Spur der Gebäude und der Struktur der Anlage. Es wurde ordentlich mit der Aufgabe der Stadt demontiert, so dass Gegner es nicht nutzen konnten, um die neue Stadt zu belagern. Dennoch ist deutlich zu erkennen, dass das Kern- und das Außenschloss zusammen eine Fläche von 2,1 Hektar einnahmen. Im vorderen Bereich des Komplexes, d. H. Im Süden in Richtung Stadt, stößt man auf einen ausgegrabenen Keller, der mit 54 Quadratmetern Innenraum der größte nachgewiesene Steinkeller der Stadt ist. Es ist nicht bekannt, ob das Gebäude im Zusammenhang mit der Burg eine Rolle spielte. Vielleicht lebte hier ein übergeordneter Bürger? War es ein heiliges Gebäude? Lebte hier ein Schlossverwalter, der sich in Abwesenheit des Schlossbesitzers um den Komplex kümmerte? Bis heute hat die Konstruktion viele Fragen aufgeworfen.
Das Kernschloss der Burg Freyenstein bestand wahrscheinlich aus dem bereits erwähnten Burggraben, einer umgebenden Palisade, einem Wohnturm, der den Eingang flankierte, und mindestens einem weiteren Gebäude. Es gab wahrscheinlich eine Küche, einen Brunnen und einen geräumigen Burghof. Ein Metalldepot an der Nordwestseite weist auf ein Lagerhaus oder eine Schmiede im Schloss hin, wobei sich letztere eher in der Stadt oder im Außenbezirk befindet. Die äußere Vorburg befindet sich noch vollständig unter einem bebauten Feld und wurde nur teilweise erforscht. Der Graben im Norden ist auch durch die hier verlaufende Straße aus dem 19. Jahrhundert vollständig verschwunden. Unter Umständen führte die gepflasterte Straße zwischen Kern und Vorburg zu einem Stadttor im Norden, das von der Burg flankiert und verteidigt wurde. Diese Konstruktion war für diese Zeit keine Seltenheit. Heute ist das alte Schloss Freyenstein Teil des Archäologischen Parks. Nichts bleibt vom oberirdischen Wehrsystem übrig. Mit Hilfe eines sehr guten Audioguides und detaillierter Informationstafeln werden Sie in die Vergangenheit versetzt und können sich genau vorstellen, wie es einmal ausgesehen hat. Ein Besuch zusammen mit dem Alten Schloss Freyenstein und dem Neuen Schloss Freyenstein lohnt sich.
Der Archäologische Park Freyenstein
Aufgrund ihrer geplanten Aufgabe im Jahr 1287 ist Freyenstein eine der besterhaltenen Stadtruinen in Mitteleuropa. Mit dem Brand in der Stadt und dem daraus resultierenden Einsturz der Häuser gelangten ganze Hausraten in die alten Keller, die dann einfach aufgefüllt wurden. Die Stadt bietet einen perfekten archäologischen Einblick in das 13. Jahrhundert. Die Altstadt wurde vollständig in den Archäologischen Park Freyenstein integriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit einem Audioguide haben Sie die Möglichkeit, durch den Park zu spazieren. Sie werden über 42 Audioguide-Stationen durch die Stadt geführt und lernen alle wichtigen Elemente und Bereiche kennen. Die Keller der Gebäude waren teilweise mit roten Balken angedeutet oder können direkt eingesehen werden. Viele Elemente werden mit dem Audioguide wieder zum Leben erweckt.
Tipp: Der Archäologische Park Freyenstein hat nur wenige schattige Bereiche. Ein Besuch lohnt sich besonders an wolkigen oder nicht so heißen Tagen. Wenn es regnet, sollten Sie gute Schuhe mitnehmen.