Читать книгу Sandsteinblut - Elbsandstein Horror-Thriller (Hardcore) - Marty Ramone - Страница 13

3.3

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Es begab sich im Jahre 1353 nach Christus…

Anja und Andrea zu Hohnstein waren wunderschöne Zwillinge und gerade dem Kindesalter entflohen. Lange blonde Haare umschmeichelten ihre Schultern bis hinab zum Po. Auch sonst waren sie von außerordentlicher, fraulicher Schönheit. Hatte schon so mancher Jüngling ein Auge auf sie geworfen, so warteten sie doch auf die wahre Liebe und würden sich nicht zuvor einem Mann nur wegen der fleischlichen Lust hingeben wollen.

Sie lebten in dem kleinen Ort Hohnstein, welcher von einer stolzen Ritterburg und seinem Adel beschützt wurde. Der Graf verlangte nach Abgaben für seine Hilfe. Die Zwillinge hatten es nicht einfach. Die Eltern waren früh gestorben; Mutter bei der schweren Geburt und Vater vor einem Jahr im Kampf für seinen Lehensherrn. So mussten die Schwestern das elterliche Gut alleine verwalten; die Felder mühsam bestellen und sich um das Vieh kümmern, auf das die ganze Müh Erträge erzielen möge.

Der Sommer war heiß und sonnig gewesen und so war die Ernte in diesem Jahr mager ausgefallen. Trotz der schlechten Ausbeute waren die Schwestern doch unbekümmert und erfreuten sich gerne an den kleinen Dingen des Lebens. Heute wollten sie Piroschka besuchen, die tief im Wald über dem Polenztal lebte.

Die Böhmin war beim Volke als Hexe verschrien. Lag es an ihrer außergewöhnlichen Schönheit, die ihr von den anderen Frauen der umliegenden Orte geneidet wurde? Oder war es dem geschuldet, dass Pia, so war ihr Rufname, wie eine Einsiedlerin in ihrer Hütte lebte und sich nur selten in Hohnstein und Umgebung blicken ließ? Und wenn: Dann verdrehte das Vollweib den Männern den Kopf! Anja und Andrea war das egal. Sie mochten die einsame Frau, die immer herzlich mit den Geschwistern umging. Am frühen Nachmittag waren sie aufgebrochen und stiegen den wildromantischen Bärengrund unterhalb der Burg hinab. In der Schlucht war es kühl. Die moosbewachsenen Felsen ragten links und rechts der Stiege steil empor. Die Zwillinge trugen rote, wärmende Tuniken und wie sie da so zum Polenztal hinabstiegen, konnte man sie kaum voneinander unterscheiden. Nur Anja hatte noch einen Korb dabei, der mit Plätzchen und einer Karaffe Wein gefüllt war. Dieser war an den Elbhängen bei Dresden angebaut worden und gedieh dort prächtig. Er würde Pia munden.

Sie erreichten die Polenz. Der Fluss fügte sich in die urwüchsige Landschaft und lud normalerweise zum Verweilen ein. Dafür bestand jedoch heute keine Zeit, da die Schwestern noch ein Stück des Weges vor sich hatten. Trotzdem genossen sie die wärmenden Sonnenstrahlen dieses Spätsommers und schritten beschwingt weiter.

Bald erreichten Anja und Andrea die ersten Steinstufen, die Richtung Rathen zur Wolfsschlucht führten. Steil ging es nun bergauf, bis sich vor ihnen der Einstieg in den Felsspalt auftat. War der erste Teil der Wanderung eher romantisch gewesen, erfreuten sich die Zwillinge nun an einem kleinen Abenteuer, denn die Schlucht konnte nur über steile Holzleitern passiert werden. Die wurde an den Seiten von gewaltigen Sandsteinen umgeben, welche ein natürliches Dach über den Köpfen der Geschwister bildeten. Es gestaltete sich nicht ganz einfach für Anja, da es mit einem Korb in dem schmalen Spalt doch schon sehr eng wurde. Aber sie schaffte es.

Die Schwestern staunten immer wieder aufs Neue über die Farben an den Sandsteinen, die von der hereinscheinenden Sonne erzeugt wurden. Dann erreichten sie den Ausgang; das Gotische Felsentor, ein künstlich geschaffener Spitzbogen.

Andrea lachte: „Schwesterchen, das Schlimmste hast du geschafft. Jetzt müssen wir nur noch dein Körbchen unversehrt zu Pia bringen.“

Anja reagierte ebenso ausgelassen: „Weit haben wir es ja nun nicht mehr. Wer weiß, was uns die Liebe für einen Gegenwert in den Korb packt. Zurück darfst du ihn dann tragen.“

Die Zwillinge umarmten sich und lachten wie selten zuvor.


Das hässliche Weib stand in ihrer Küche, in der Hütte am Fuß des Gamrig. Der Teufel hatte ihr im Traume kundgetan, dass sie noch heute Besuch von den Zwillingen zu Hohnstein bekommen sollte. Die beiden Schwestern kannte sie von klein auf. Noch waren sie zu jung für die Hexenkunst. Doch hatte sie Anja und Andrea bereits dazu auserkoren, in die Geheimnisse der Magie eingewiesen zu werden.

Ein toter Junge hing in der Küche am Fleischerhaken, den die Hexe gerade ausweidete. Zuvor hatte er sich in dem dichten Wald verlaufen und dann in Panik an die Hüttentür geklopft. Pia bat den kleinen Jungen herein und gab ihm etwas zu trinken. Giftige Kräuterextrakte drinnen machten den kleinen Buben gefügig. Und ehe er sich versah, hatte das scharfe Messer schon seinen Dienst getan. Mit einem schnellen Schnitt war die Kehle durchtrennt worden.

Nun hing der tote Kinderleib kopfüber an dem Haken und blutete über einer Messingwanne aus. Piroschka schüttete den Lebenssaft in einen großen Topf. Dann zündete sie die Feuerstelle darunter an und filetierte den kleinen Menschenkörper in mundgerechte Portionen. Als das Blut erste köchelnde Blasen warf, gab die Hexe die Fleischbröckchen bei. Dabei murmelte sie undefinierbare Worte. Sie würzte die eklige Suppe mit Majoran, Sellerie und Ingwer und kostete davon.

Schon als die ersten Tropfen Pias Kehle hinunter rannen, veränderte sich ihre Erscheinung. Das alte Weib wurde plötzlich wieder jung und schön. Der gebückte Leib bekam geradlinige Konturen, die runzlige von Warzen übersäte Haut straffte sich, die eitrigen Geschwüre verschwanden und die ehemals hängenden Brüste verwandelten sich in ein üppiges, attraktives Dekolleté. Die fettigen grauen Haare waren einer samtigen schwarzen Frisur gewichen, dessen Strähnen bis hinunter zum knackigen Po reichten.

Die Hexe probierte von dem Fleisch, dass vom Hintern des Jungen stammte. Es schmeckte ganz zart; aber etwas fehlte noch! Die Satansjüngerin setzte einen tiefen Schnitt an der Bauchdecke des Kindes an. Dann klaffte sie die Hautschichten auseinander und entnahm Leber und Nieren. Diese Innereien hackte die Hexe fein und fügte sie der Blutsuppe bei. Das Ganze ließ sie noch eine Weile vor sich hin köcheln. Piroschka kostete erneut. Mmmmh, jetzt war der Eintopf perfekt. Geschwind nahm sie die menschlichen Überreste vom Fleischerhaken und verstaute sie in ihrer Salztruhe im Nebenraum. Dort konnte die Leiche vor sich hin pökeln und würde bald die eine oder andere leckere Mahlzeit ergeben.


Andrea und Anja würden sicherlich bald da sein. Die jetzt attraktive Schönheit zog das alte Kleid aus und cremte sich mit Schmalz ein, das von einem anderen Kind stammte. Alles hatte seinen Sinn bei ihr und war irgendwie verwertbar.

Das Fett glänzte auf der straffen Haut. Pia betrachtete sich im Spiegel. Sie war wieder wunderschön. Der ehemalige Zinken in ihrem Gesicht war einer kecken Stupsnase gewichen. Ihre Lippen schimmerten rot und sahen verheißungsvoll aus. Die großen Brüste standen fest am Oberkörper ab. In ihrem Schritt kräuselte sich dichtes Haar, welches über zarten, rosigen Schamlippen thronte. Die Hexe drehte sich. Ihr knackiger Hintern war apfelförmig und eine wahre Augenweide. Die Teuflische streichelte sich zwischen den Schenkeln; verschmierte dabei das Schmalz an ihrem Kitzler. Mit der anderen Hand rieb sie abwechselnd die Nippel der schönen Brüste.

Piroschka musste sich jetzt beeilen. Die Schwestern würden wohl bald da sein. Schnell zog sie das smaragdgrüne Kleid an, in dem ihre wohlproportionierte Erscheinung einfach zauberhaft aussah. Sie setzte sich in ihren Schaukelstuhl und wartete.


Vor den Schwestern tauchte im tiefen Laubwald die Hütte auf, die zwischen zwei Birken unterhalb des Gamrig stand. Freudig gingen sie noch einen Schritt schneller, da sie es kaum erwarten konnten, Pia wiederzusehen. Dann standen die Zwillinge vor dem Häuschen, welches anstatt mit Holz, mit Knochen verkleidet war. Fast hätte man meinen können, dass es sich um menschliche Gebeine handelte. Doch die Alte hatte den Beiden versichert, dass es sich um Überreste von Tieren handelte, die der einsamen Frau in die überall im Wald versteckten Fallen getappt waren. Dass sie die Mädchen angelogen hatte, ahnten Anja und Andrea nicht. Auch konnten sie nicht wissen, dass das Häuschen schon seit über 1000 Jahren im Elbsandstein stand. Nur Pia war sogar noch älter, denn das Verzehren von Menschenfleisch ließ sie nicht sterben. Hier am Haus war jeder einzelne Knochen der eines Kindes. Und mit jedem Einzelnen würde die Hüttenverkleidung dichter und die Zauberkräfte der Hexe stärker werden.


Die Begrüßung war herzlich. Eine Hexe konnte keine eigenen Kinder haben und so waren die Zwillinge für Pia ein Tochterersatz. Sie drückte die Beiden; mehrere Wochen hatte Piroschka die Mädchen schon nicht mehr gesehen.

„Kommt herein, Ihr Lieben! Endlich besucht Ihr mich mal wieder. Lasst uns feiern. Ich habe was Feines gekocht. Bei Gott, was habe ich euch vermisst…“

Der Tisch war schon gedeckt. Die schöne Frau holte einen großen Topf heran. Geschwind füllte Anja die Tonkrüge mit dem Dresdner Wein. Die drei Weiber prosteten sich zu und tranken dann von dem edlen Tropfen.

Pia füllte die Teller mit dem Eintopf. Es duftete einfach herrlich und den Zwillingen lief das Wasser im Munde zusammen. Dickflüssig und blutrot dampfte die Suppe vor sich hin.

„Heute werden wir nicht hungern müssen, Schwesterchen.“ Andrea freute sich bei dem Anblick von dem vielen Fleisch, welches appetitmachend in den Tellern schwamm.

Die Hexe lächelte geheimnisvoll: „Lasst es Euch schmecken. Ich habe die Mahlzeit mit viel Liebe gekocht.“


Die Schwestern füllten die hölzernen Löffel und begannen sich die Tunke einzuverleiben. Gierig schluckten sie die rote Brühe, die so pikant gewürzt war. Das Fleisch war dermaßen zart, dass es regelrecht auf der Zunge zerging.

Andrea seufzte: „So gut habe ich seit langem nicht mehr gespeist.“ Sie lutschte gierig an einem großen, fettigen Brocken umher. Dabei floss dem Mädchen die zähflüssige Suppe aus den Mundwinkeln.

Im Grunde waren die Geschwister von makelloser Schönheit. Aber kleine Grübchen besaßen ihre Gesichter schon. Doch diese waren mit einem Mal verschwunden. Auch die kleinen Hautrisse an den Händen, die von der schweren Feldarbeit herrührten, bildeten sich beim Genuss des Eintopfs auf wundersame Weise zurück. Anja und Andrea schienen in einen Jungbrunnen gefallen zu sein. Und doch bemerkten sie nichts davon.


Auf Fellen vor dem Ofen hatte es sich Piroschka mit den Mädchen gemütlich gemacht. Die Hexe erzählte den Kindern uralte Geschichten. Es ging um feuerspeiende Drachen, wunderschöne Prinzessinnen und stolze Ritter. Anja und Andrea waren wie in einer eigenen Welt gefangen und hörten Pia gebannt zu. Die verspürte auf einmal eine unbändige Lust die Zwillinge zu verführen. Prickelnde Erregung packte sie, was sich darin bemerkbar machte, dass die Hexe feucht im Schritt wurde. Sie kuschelte sich an die beschwipsten Schwestern und streichelte sie. Für diese fühlte sich das seltsam an. Ihre Wangen erröteten. Als die schöne Frau sich Anjas Hals näherte, breitete sich ein wohliges Gefühl in derer Magengegend aus. Pia begann das Mädchen zärtlich zu küssen und führte nebenher Andreas Hand zu ihrem Schoss. Der feuchte Film, der von den Lippen auf der Haut zurückblieb, ließ Anja aufjauchzen. Sie drängte ihren Hals noch näher dem Mund entgegen. Bereitwillig leckte die Teufelsjüngerin auf der zarten Haut entlang.

Derweil waren Andreas Finger zwischen den geöffneten Schenkeln angekommen. Die Hexe schob ihr grünes Kleid nach oben und zog die Hand des Zwillings an ihre Scham. Zaghaft begann das Mädchen sie zu streicheln.

Gehört hatte Andrea im Dorf schon vieles über die Fleischeslust, aber dies hier war eine neue Erfahrung für sie; wie auch ebenso für ihre Schwester.

„Du musst mein Lustknöpfchen reizen, Liebes. Hast du denn das noch nicht selber bei dir gemacht?", hauchte das Rasseweib.

Andrea verneinte. Sie gehorchte und suchte den Kitzler. Ihre Hand strich durch die feuchten Schamlippen und erfühlte schließlich die empfindsame Stelle. Pia stöhnte lustvoll auf. Der Finger begann zaghaft um das Knöpfchen zu kreisen. In das Becken des Weibes kam Bewegung.

„Komm. Steck mir noch einen Finger in mein Liebesglück.“

Das Mädchen tat, wie ihr geheißen: Der Zeigefinger ihrer anderen Hand glitt wie von selbst in das feuchte Paradies, während die andere die Klitoris verwöhnte. Der Körper der Hexe erbebte vor Lust; die Lustsäfte kochten in ihrem Unterleib.

„Bitte mehr! Noch einen Finger! Und du, Anja, komm über mich. Ich will dich schmecken!“

Anja war neugierig geworden. Sie ließ sich leiten und saß plötzlich auf Pias Mund, die zuvor die Tunika nach oben geschoben hatte. Piroschka schob ihre Zunge aus dem Mund und teilte damit Anjas Lustlippen. Durstig nach dem Lustsekret schleckte sie durch die Spalte, die augenblicklich feucht wurde. Der Zwilling floss dabei dahin und presste seine Möse fest in das Gesicht der Leckerin, während die Schwester akribisch die hübsche Fotze der Hexe bearbeitete. Die knetete den knackigen Po Anjas; zog die Pobacken immer wieder lustvoll auseinander und machte so für Andrea den Blick auf das jungfräuliche Arschloch frei. Dieses öffnete und schloss sich immer wieder im Takt des Zungenschlags. Anja gab sich hin. Sie wollte mehr. Nie zuvor hatte das Mädchen derartige Gefühle verspürt.

Auf einmal passierte etwas Seltsames: Die Zunge der Hexe veränderte sich in ihrer ursprünglichen Form. Mehrere Organe entsprießen ihr. Während der eigentliche Muskel weiterhin seinen Dienst am jungfräulichen Lustknopf tat, formten sich aus ihm kleine fleischige, warzige Tentakel. Diese besaßen an ihren Enden Köpfe, die teuflich grinsten. Dann verformten sich die Fangarme und bildeten einen fleischigen Penis. Einige der Tentakel verwandelten sich in Adern, die dem Schwanz umschlossen. Der Wonnespender klopfte an das geschlossene Tor und begehrte nach Einlass. Ein Ruck und das Jungfernhäutchen riss. Warmes Blut ergoss sich in Pias Mund, welches sie hingebungsvoll trank. Der Verjüngungsprozess ließ sie auf der Stelle noch jugendlicher erscheinen. Weitere Falten verschwanden aus ihrem Gesicht.

Der Schwanz hingegen drang tief in bisher unbekannte Gefilde vor. Immer wieder veränderte er sich in seiner Form. Die Köpfe der Tentakel entblößten winzige Zungen, die an den inneren Scheidenwänden auf und abfuhren. Auch die Warzen waren wie Noppen, die die empfindliche Innenhaut zusätzlich stimulierten. Anjas Unterleib erhitzte sich. Die Lustgrotte umschloss fest den dämonischen Fremdkörper und saugte ihn immer wieder in sich auf.

Andrea war fasziniert von diesem Anblick. Drei Finger massierten die Lustgrotte der Hexe. Aber eine geheimnisvolle Macht zwang sie jetzt dazu, sich der Rosette ihrer Schwester zu nähern. Das rosige Poloch schien einen Reiz zu verbreiten, dem sich Andrea einfach nicht entziehen konnte. Wenn der normale Menschenverstand ihr auch sagte, dass das nicht richtig war, so konnte sie gar nicht anders. Die Zunge des Zwillings fuhr in das einladende Arschloch. Anja spürte das prickelnde Kitzeln in dem verbotenen Lustkanal. Der sie im Takt penetrierende Muskel und Pias Zunge an ihrem Kitzler taten ihr übriges. Anjas Körper erzitterte vor Wollust. Dann brach der Orgasmus über sie herein. Fotzensekret spritzte aus der geschwollenen Vulva heraus, schmierte den akribisch fickenden Schwanz mit seinen kleinen dämonischen Helfern und ergoss sich auf der Zunge und im Mund der Hexe. Die trank den Lustnektar gierig und war nun auch soweit: Ihre Möse saugte die drei Finger Andreas tief in sich auf. Aber mehr noch: Die ganze Hand verschwand in der auslaufenden Fotze. Die Scheidenmuskeln umschlossen im Höhepunkt eng das Handgelenk. Piroschka jammerte in ihrer Geilheit, hatte jedoch den Mund voll mit sprudelnden Lustsäften.

Das Hexen-Gen hatte sich in Anja ausgebreitet und übernahm den menschlichen Körper. Nun musste Andrea noch penetriert werden. Pia schritt zur Tat und Anja war ihr eine gelehrige Schülerin…


Die Teufelsanbeterin lag mit den Zwillingen engumschlungen auf den Fellen. Sie streichelte die Mädchen zärtlich; liebte sie über alles.

Hexen waren unfruchtbar. Aber trotzdem fühlte es sich für die Böhmin so an, als ob Andrea und Anja ihrem eigenen Schoss entschlüpft waren. Die Mädchen entstammten jedoch nicht ihrem eigenen Fleisch und Blut und dennoch hatte Pia den Zwillingen ihre Gene eingepflanzt; sie somit zu ihrer eigenen Brut gemacht. Es würde noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis sich die Kräfte der Hexen in ihnen manifestierten. Aber schon bald würden Anja und Andrea so mächtig wie Piroschka werden und unsterblich sein.

Die Schwestern fühlten bereits die Veränderung in ihren Körpern. Kleine angenehme Feuer durchfuhren ihre Leiber. Sie waren nun bereit, sich von Pia in die Hexenkunst einweisen zu lassen.


Die Sonne versank langsam am Horizont und hinter den Felsen im Elbsandstein.

Zwei edle Gestalten ritten auf ihren prächtigen Rössern durch den kleinen, herunter gekommenen Ort Hohnstein. Es handelte sich um Hinko Berka von Duba, Burgherr von Hohnstein, und sein treuer Vasall Tristan zu Frienstein. Die Männer waren mit teurem Zwirn bekleidet.

Der glatzköpfige, aber vollbärtige Graf kümmerte sich um sein Volk und immer, wenn feindliche Heerscharen über seine Bauern herfallen wollten, trat er zur Stelle und vertrieb sie mit seinen starken Kriegern. Tristan, ein blondgelockter Recke, war sein Raubritter. Dessen Festung befand sich hoch oben über dem Kirnitzschtal und galt als uneinnehmbar. Hatten Feinde erst einmal den Friensteinwächter, ein Sandsteinfelsen mit menschlichem Gesicht, passiert, so mussten sie sich durch ein Felsenmeer von Findlingen kämpfen, hinter denen schon die Krieger des Langmähnigen lauerten. Den eigentlichen Zugang zur Burg und der Ida-Grotte konnte man dann nur über einen schmalen Pass am Berg erreichen. Dort war schon so manche stolze Ritterschar in den Abgrund gestürzt. Hinko Berkas Männer mussten es am eigenen Leib erfahren. Und da der Graf ein kluger Feldherr war, hatten die beiden Adligen in der jüngsten Vergangenheit eine Allianz geschlossen. Hinko ehelichte infolge die Schwester des Raubritters. Zum Dank dafür war er seitdem sein Verbündeter.


Die Männer hatten fast alle Höfe aufgesucht. Doch viel an Steuern waren dabei nicht herausgesprungen. Der Sommer verlief in der Vergangenheit heiß. Kaum ein Tropfen Regen förderte natürliche Bodenschätze zu Tage. Die Bauern hatten daher kaum Erträge zu verzeichnen. Die Ledersäcke waren mit Silberlingen rar gefüllt und so ritten die Adligen zum letzten Hof. Es handelte sich um das Gut von Andrea und Anja zu Hohnstein…


Ein einfacher Bau aus Sandstein fiel den Rittern in die Augen. Sie stiegen von den Pferden und machten sie an einem Baum fest; in der Ahnung, dass es auch hier nichts zu holen gab. Eine marode Holztür versperrte Hinko Berka und Tristan den Weg. Der Vasall klopfte.

„Wer begehrt Einlass“, erklang eine Frauenstimme.

„Schwestern zu Hohnstein, wir treiben die Steuern ein.“

Das Tor schwang knarrend auf. Andrea sprach die Adligen an: „Wir haben nicht viel. Aber seid unser Gast. Tretet ein und speist mit uns.“ Was blieb dem Mädchen auch anderes übrig? Die Zwillinge konnten ihre Schulden an dem Grafen nicht begleichen. Daher musste Andrea gute Miene zum bösen Spiel machen und hoffte, die Männer anderweitig wohl stimmen zu können. „Eine schmackhafte Suppe köchelt auf der Feuerstelle. Meine Schwester schmeckt sie gerade für euch ab. Die einsame Pia hat uns mit reichlich Fleisch versorgt. So muss keiner von uns hungern.“

Hinko und Tristan traten in die karge Behausung ein. Hier war nichts gemütlich: Kahle Sandsteinwände, ein lehmiger Boden und die einzigen Möbelstücke waren ein knorriger Tisch und zwei Schemel davor. Am Boden befanden sich ein paar Bärenfelle, die wohl als Schlafstätte dienten. Am Herd stand Anja und rührte die Suppe. Tristan analysierte die Situation: Die Weiber waren wahrlich eine Augenweide. Zwar dreckig von der Arbeit, aber wen kümmerte das schon?

Lange blonde Haare zierten Anjas und Andreas Rücken bis zum Gesäß. Die Dekolletés waren prall gefüllt und zudem besaßen beide Frauen stoßfreudige Becken.

Der Raubritter nahm seinen Herrn zur Seite: „Graf, hier werden wir heute nichts weiter bekommen außer geilem Fleisch. Ihr könnt euch aussuchen, ob Ihr die Suppe bevorzugt oder aber die beiden willigen Stuten hier. Nehmen wir uns die Weiber! Meine Schwester wird nicht davon erfahren.“

Hinko dachte nach. Der Gedanke gefiel ihm. Doch war so etwas richtig? Zu Hause wartete seine teure Gemahlin! Als sein Blick noch einmal über die üppigen Proportionen Anjas strich, setzte sein gesunder Menschenverstand aus. Des Grafen Rock beulte sich in der Erregung; sein Schwanz schwoll unaufhaltsam an. Er nickte seinem Ritter zu, welcher sofort die Initiative ergriff. „Ja, wenn Ihr denn nicht eure Steuern zahlen könnt, dann lasst uns doch wenigstens von eurer Suppe kosten.“

Andrea brachte verängstigt Holzteller und Löffel zum Tisch; der Ton des Ritters hatte leicht bedrohlich geklungen. Anja trat mit dem Topf heran. Da packte Tristan auch schon ihre Schwester mit stahlharter Hand und schmiss sie über den Tisch. Er riss ihr Kleid nach oben und der wohlgeformte Arsch kam zum Vorschein. Der Raubritter entblößte sich, rotzte in seine Hand und schmierte damit seine pralle Eichel ein. Dann setzte er die vor Geilheit zuckende Erektion an das trockene Loch an und stieß zu.

Andrea schrie auf vor Schmerzen. Der Fremdkörper drang immer tiefer ein und machte alles in ihr kaputt. Die Scheidenwände brannten wie Feuer und rissen alsbald auf. Blut bildete sich und schmierte den unbarmherzigen Schwanz des Vergewaltigers. Das Lebenselixier floss nach draußen. Tristan sah seinen blutverschmierten Prügel und freute sich: „Welch ein Glück! Ich darf heute eine Jungfrau zur Frau machen.“


„Worauf wartet Ihr, mein Graf? Die Stuten wollen zugeritten werden.“

Hinko Berka war sich nicht wohl bei der Sache. Aber wollte er als Feigling gelten? Er nahm der schockierten Anja den Topf aus der Hand, führte sie zu dem Tisch und positionierte sie ebenso wie ihre Schwester darüber. Das Mädchen ergab sich ihrem Schicksal und streifte ihren Rock nach oben. Der Anblick des blanken Hinterteils ließ den Grafen nicht mehr lange überlegen. Seine Schuldgefühle waren wie hinfort geflogen, als er auch noch Kontakt mit der samtenen Haut bekam. Das brachte seinen Drachen zum Steigen. Sein harter Schwanz fuhr beschwerlich und unter größter Anstrengung in Anjas Allerheiligstes.

So fickten die Männer-Tristan hart und ungestüm, Hinko zaghaft-die Fotzen der Zwillinge. Der Graf brauchte nicht lange. Die trockene Reibung an seiner Eichel brachte ihn bald zum Abspritzen. Während Anja bei den ihr bescherten Qualen weinte, hörte er die Engel singen und ergoss sich in ihr.

Sein Verbündeter war jedoch nicht so leicht zu befriedigen. Der gab dem Mädchen mit der flachen Hand harte Schläge auf den Arsch und stieß immer wieder wie ein wilder Stier zu. „Du kleine Hure! Eigentlich solltest du dich über so eine stattliche Lanze freuen. Stattdessen jammerst du unentwegt und drückst mir deinen Missmut aus.“ Tristan entzog sich der blutigen Möse Andreas und riss sie herum. Er zog die langen blonden Haare nach hinten, so dass ihr Kopf demütig hochschaute. Dann rammte er seinen harten Ständer in den Schlund. Warm und feucht fühlte es sich darinnen an. Dann ruckte der Schwanz vor bis zu den Mandeln.

Bis zum Anschlag steckte er in Andreas Mund, als der Raubritter sein Ejakulat tief in ihre Kehle jagte. War dies für den Verlauf der Geschichtsbücher nicht von Wert, so hatte der Samenerguss des Grafen Hinko Berka von Duba erhebliche Konsequenzen: Sein Sperma hatte die Eizelle Anjas befruchtet; sie war seit einigen Minuten schwanger.


Piroschka fühlte es! Das Hexen-Gen verband sie untereinander. Ihre Mädchen waren gerade geschunden worden. Dämpfe stiegen aus den schwarzen Kerzen auf und verformten sich zu einem Bild: Die Zwillinge lagen weinend und gebrochen am Boden, während sich zwei Männer die Röcke richteten. „Neeeeeeeeiiiiiiiiiinnnn!“, schrie die Hexe in die Dunkelheit. Ihr Ruf verwandelte sich in einen Donnerhall. Schwarze Wolken erschienen am Himmel, Blitze durchzuckten ihn und eine Sintflut brach über Hohnstein herein.


Die Ritter traten unter tosenden von oben herunter prasselnden Wassermassen aus dem kleinen Sandsteinhaus. Die Schleusen des Himmels schienen sich mit einem Mal geöffnet zu haben. Mächtige elektrische Aufladungen fuhren durch die bevorstehende Nacht. Noch bevor der Graf sein Pferd erreichte, schlug ein Blitz in das ahnungslose Tier ein, dass sofort tot zusammenbrach.

„Schnell, wir müssen zur Burg. Dort sind wir in Sicherheit.“ Tristan schwang sich auf den Sattel seines Rosses. Hinko sprang dahinter. Dann ritten sie im peitschenden Regen Richtung der Wehranlage.


Gräfin Sophie Berka von Duba lag in ihrem Schlafgemach und blieb allein. Ihr Mann war schon den ganzen Tag abkömmlich gewesen, um mit dem Bruder die Steuergelder einzutreiben. Deshalb hatte die schöne Burgherrin sich einen netten Abend gemacht. Auf dem Nachtschrank stand eine geleerte Flasche Wein. Der Genuss des Alkohols hatte sie müde werden lassen. Und so nahm Incubus, der Dämon der Alpträume, von ihr Besitz.

Das Geisterwesen fand bei den schrecklichen Vorgängen, die sich hier vor Ort gerade auftaten, den perfekten Nährboden, um die Gräfin zu übernehmen. Eine neue Seele für die Hölle sollte ein Kinderspiel sein, wenn der Dämon es geschickt anstellte.

Die grauenvolle Gestalt bildete sich vor dem Bett und der ahnungslosen Frau. Sie schimmerte rötlich. Ihr Körper wirkte muskulös, aber drahtig. Die riesigen Arme, an dessen Klauen sich furchterregende Krallen befanden, schienen nicht dazu zu passen. Spitze Zähne säumten das breite Maul. Die Augen waren dreieckig und glühten in der Dunkelheit. Incubus hatte zackige Ohren. Aus seinen Nüstern drang schwarzer Rauch. Der Dämon grinste diabolisch. Dann verformte sich sein Körper erneut: Die feste Materie verschwand. Eine jetzt nebelartige Erscheinung drang in die Körperöffnungen am Kopf von Sophie ein und ließ sich im Gehirn der Schlafenden nieder.

„Sieh dir an, was dein Gatte treibt.“ Erste Bilder von den Geschehnissen machten sich in den Alpträumen der Gräfin breit: Ihr Mann lag bei einer Anderen; einem jungen Mädchen. Sämtliche Erlebnisse ihres Gemahls von vorhin liefen in ihren Träumen vor ihr ab.

„Schau zu, wie sein Schwanz immer wieder in sie hineinstößt!“ Sophie rangelte sich im Schlaf unaufhörlich hin und her.

„Jetzt spritzt er seinen Samen in das unschuldige Kind.“ Bilder tauchten von ihrem Mann auf, wie er sich kurz danach zufrieden und befriedigt aus der jungen Frau herauszog.

„Das willst du nicht länger ertragen. Mach ein Ende. Er hat dich nicht verdient…“

Sophie schlug wie im Fieber die Augen auf. Ihr Oberkörper ruckte nach oben. Der Mund war trocken. Auf dem Nachttisch stand noch ein halbgefüllter Kelch Wein, den sie sich einverleibte.

Dann geleitete sie Incubus nach draußen in den Burghof. Eine schaurige Stimmung war allgegenwärtig, da es in Strömen regnete und unaufhörliches Donnern erklang. Die Gräfin schritt zum Plateau, das nur durch einen Bretterzaun gesichert war. Diese Felszunge trennte die Burg vom tief darunter liegenden Polenztal. Von dieser Seite galt die Festung als uneinnehmbar.

„Spring! Wer braucht dich noch? Dein Gatte fickt lieber jüngere Weiber als dich.“ Eine finale Träne rann an der Wange Sophies herab. Sie stieg über die Brüstung.

In dem Moment passierten die Ritter das Burgtor. Hinko sah seine Frau im Blitzlicht des Gewitters an der Klippe stehen. Geschwind sprang er vom Pferd und rannte auf sie zu: „Sophie, bleib wo du bist. Du begibst dich in Gefahr.“ Nur noch wenige Meter trennten die Beiden. Mit ausdruckslosem Blick stand die Gräfin vor dem Abgrund.

„Zahl es ihm heim. Spring hinab. Es ist für alle besser so.“ Sophies Augen verklärten sich. Sie küsste ihr Halsmedaillon, in dem die Namen ihrer Kinder eingraviert waren. Dann stürzte sie sich in das Polenztal hinunter und zerschellte in 100 Meter Tiefe auf dem harten Gestein.

Hoch oben auf dem Plateau der Burg schwebte Incubus unsichtbar. Sein Auftrag, eine Seele für seinen Herrn, den Teufel, zu beschaffen, war ihm meisterhaft geglückt. Und während im prasselnden Regen Hinko Berka von Duba und Tristan zu Frienstein um ihre Frau und Schwester so laut weinten, dass sämtliche Kerzenlichter in der Festung Hohnstein angingen, brach der Dämon in ein teuflisches Lachen aus, dass sich unerkannt mit den Naturgewalten vermischte…


Sechs Monate später, es war tiefster Winter im Elbsandstein, begehrten drei vermummte Frauen Einlass an der Burg. Es handelte sich um die Einsiedlerin Piroschka und die Zwillinge zu Hohnstein.

Sie wurden vom Grafen empfangen, der in seiner Trauer um seine geliebte Frau Sophie scheinbar irre geworden war. Leere Weinflaschen türmten sich auf dem Tisch seines Konferenzsaals, in dem Gaukler und Spielleute für Unterhaltung sorgten.

Hinko Berka war stark angetrunken. Ritter Tristan leistete ihm Gesellschaft, der jedoch im Gegensatz zum Grafen, jederzeit einen kühlen Kopf bewahren wollte und deshalb nüchtern blieb.

Der Graf hob die Hand. Die Musiker hielten inne.

„Was wünscht Ihr?“

Pia führte sich zur Rädelsführerin auf: „Ihr habt Anja zu Hohnstein geschwängert. Sie trägt Eure Brut in sich. Seht her!“ Die Hexe entblößte den Bauch Anjas. Der war schon prall und rund. Es würde nur noch wenige Wochen dauern und die Trächtige bekäme die eingepflanzte Leibesfrucht des Adligen geboren. Die Schwangere war wie ihre Schwester stark eingeschüchtert und zehrte seit Monaten an ihren seelischen Wunden.

Piroschka sprach: „Was gedenkt Ihr zu tun?“

Der Burgherr bekam rote Wangen. Er konnte den Vorwurf nicht von sich weisen. Hinko nippte an seinem Weinkelch. „Es soll dem Kinde an nichts fehlen, wenn es das Licht der Welt erblickt. Aber nun lasst mich allein. Ich werde mich mit meinem Ritter beraten.“

Die Hexe gab sich vorerst zufrieden, drohte dennoch: „Das Baby wird von adligem Geschlecht sein. Ihr werdet für es sorgen müssen. Vergesst das nie! Es könnte sonst Unheil über die Berka von Duba hereinbrechen.“ Sie nahm die damals geschundenen Schwestern bei der Hand und verließ die Burg.


„Mein Herr! Wie wird Euer Volk von Euch denken, wenn es erfährt, dass Ihr eine Bäuerin geschwängert habt?“ Tristan wusste nur zu gut, dass sein Status mit dem des Grafen eng verbunden war. Sollte die Gefolgschaft Hinkos ihm dem Rücken kehren, wäre sein Raubrittergut auch nur wieder ein unbeschriebenes Blatt auf der Landkarte des Elbsandsteingebirges.

„Was soll ich denn tun?“ Hinko Berka konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

„Das Kind darf unter keinen Umständen auf die Welt kommen! Diffamieren wir die Zwillinge als Hexen. Ich lasse verbreiten, dass durch einen Pakt mit dem Teufel die Ernte der Bauern so schlecht ausgefallen ist. Der Mob sehnt sich in der angespannten, kläglichen Lage nach Sensationen. Das spielt uns in die Hände. Euer Volk wird sofort darauf anspringen. Dann verkünden wir, dass die Schwestern ebenso wie unsere geliebte Sophie in den Abgrund stürzen müssen, da sie zu Lebzeiten mit dem Beelzebub im Bunde waren.“

„Ein wahrlich guter Gedanke. Aber was machen wir mit dem anderen Weib, dieser Einsiedlerin?“ Der Graf soff den letzten Rest Wein aus dem Krug und blickte verklärt.

Tristan überlegte kurz: „Die Frau hat mit der Sache an sich nichts zu tun. Sie ist keine Bäuerin. Wir werden die Geschwister der Hexerei anklagen. Die Böhmin nehmen wir gefangen, damit sie unserem Plan nicht gefährden kann, in dem sie unliebsame Äußerungen an das Volk weitertragen könnte.“


Einige Tage später…

Schwer bewaffnete Krieger ritten am frühen Morgen in eisiger Kälte durch das Burgtor. Der eine Trupp bewegte sich in Richtung Rathen, mit der Hütte Piroschkas unterhalb des Gamrigs zum Ziel. Der andere war auf dem Weg zum Gut der Geschwister zu Hohnstein.

Die Hexe träumte noch, als das Holz der Eingangstür barste. Die Ritter überfielen Pia förmlich im Schlaf; überwältigten und legten sie in Ketten. Zu schnell war die Teufelsanbeterin überrumpelt worden, als dass sie sich noch hätte wehren können.

Auch Anja und Andrea hatten der Waffengewalt nichts entgegen zu setzen. Sie wurden in einen Käfig gesperrt und zur Burg gebracht. Dort erwartete man sie bereits. Hinko Berka, sein Vasall Tristan und der ganze schaulustige Mob harrten der Dinge, die da folgen sollten. Die Schergen des Grafen geleiteten die Mädchen zum Plateau.

Tristan erhob das Wort: „Schwestern zu Hohnstein, Ihr werdet angeklagt, mit Satan zu sympathisieren. Wie auch sonst hätte sich so eine Dürre über das Land ausbreiten können?“ Der Mob johlte.

„Seid Ihr von Sinnen? Wir sind nur einfache Bauerstöchter, die selbst keine Ernte einfahren konnten“, rief Andrea angsterfüllt in das weite Rund. Das Volk war da jedoch anderer Meinung.

„Tötet sie! Es sind Hexen. Sie haben unser Land vergiftet. Die Weiber sind mit dem Teufel im Bunde“, schrie einer im Pulk der Menschenmenge. Anderen Leute stimmten mit ein: „Tötet sie!“

„Zeigt Erbarmen, Herr.“ Anja weinte bitterliche Tränen. Sie ahnte, dass das Todesurteil für sie und ihre Schwester bereits feststand. Das Mädchen sah die hasserfüllten Blicke der Bauern, die sich wie feine Nadelstiche auf ihrer Haut anfühlten. Die Zwillinge zitterten vor Todesangst.


Einige Stunden zuvor…

Drei Krieger standen draußen bei den friedlich grasenden Pferden.

Piroschka lag in einer Ecke ihrer Hütte. Die Hexe spürte, dass mit Anja und Andrea zu Hohnstein schreckliche Dinge passieren würden, wenn sie nicht eingriff. Doch schwere Eisenverschlüsse umgaben ihre Hand -und Fußgelenke, aus denen sie sich nicht winden konnte. Der Knappe bewachte sie zusätzlich, während sich sein Ritter in der spärlich ausgestatteten Behausung umsah. Heinrich von Arnstein entdeckte den Zugang zu einem Verschlag. Er öffnete die knarrende Tür und leuchtete mit seiner Fackel in die Dunkelheit. „Das musst du dir anschauen, Wilhelm. Hier hängt alles voll von Würsten und gepökeltem Fleisch.“ Wie zum Beweis trat der stattliche Hüne mit einer großen Blutwurst aus der kleinen Kammer. „Das hübsche Frauchen lebt nicht schlecht oder?“

Der Adlige wartete nicht die Antwort seines Ritteranwärters ab und zog den scharfen Dolch aus der Scheide seines Gürtels. Er schnitt zwei dicke Stumpel ab. Einen gab er seinem Knappen, einen behielt Heinrich für sich. Beim Anblick der Wurst lief Wilhelm das Wasser im Munde zusammen. Das war mal was Feines. Meistens hatten in den vergangenen Monaten Steckrüben auf dem Speiseplan gestanden. Die Männer begannen gierig zu essen.

„Bedient euch ruhig aus meiner Speisekammer. Es ist genug Fleisch für alle da. Auch für eure anderen Leute“, lud die Hexe die Krieger zum zünftigen Verzehr ein.

Den Beiden schien es zu schmecken. Weitere Stumpel wanderten in ihre fettigen Mäuler. Piroschka lächelte geheimnisvoll.

„Du scheinst eine gute Jägerin zu sein, bei den vielen Tierknochen, die deine Hüttenwände schmücken.“

„Jägerin nicht, aber eine gute Fallenstellerin“, antwortete die Einsiedlerin.

Die Schergen konnten ja nicht ahnen, dass das Blut, der Speck und die Schwarte der Wurst von einem 10-jährigen Mädchen stammten, dass vor vier Wochen in eine mit Blättern und Zweigen getarnte Fallgrube gestürzt war.

Die Böhmin war noch zu geschwächt. Aber wenn sie den Überwältigern ein wenig Kinderfleisch abjagen könnte… „Gebt Ihr mir auch etwas ab? Ich hatte heute noch nichts zu essen.“

„Wir sind ja keine Unmenschen, Weib.“ Ritter von Arnstein schnitt ein dickes, fettiges Stück Wurst ab. Er gab es der Hexe. Die steckte es in den Mund und kaute zügig den Brocken fein. Nebenbei murmelte sie sich etwas in den Bart, dass die Männer nicht verstanden.

Auf einmal ging ein Ruck durch Pias Körper. Der Kopf flog in den Nacken. Ihre Pupillen rutschten nach oben und verliehen der Frau was Dämonisches. Die Muskeln spannten sich an.

„Was geht hier vor, zum Teufel?“ Heinrich und sein Knappe schauten die Gefangene gebannt an.

Dann sprangen die Verschlüsse der Ketten auf. Eine unheimliche Macht schien hier am Werk zu sein. Der Ritter und sein Diener schauten sich angsterfüllt und fassungslos an. Noch wussten sie nicht, dass sie nur noch wenige Minuten zu leben hatten.


Die Hexe erhob sich. Dann schwebte sie plötzlich über dem Lehmboden. Dabei war Ihr Blick nach unten gerichtet. Heinrich von Arnstein zog sein Schwert. Die Sache wurde ihm jetzt unheimlich. Kein normaler Mensch konnte solche eisernen Ketten sprengen und stand das Weib da vor ihm nicht gerade in der Luft?

Pia sah auf. Ihre Augen glühten wie Feuer. Das Gesicht des Weibes hatte sich in eine furchterregende Fratze verwandelt. Der Ritter stellte sich schützend vor seinen Knappen. Da stürzte die Hexe auch schon auf die Beiden zu…

Mit den scharfen Krallen ihrer Hand und unglaublicher Kraft wischte sie den Hünen hinfort, als ob es sich um ein Eichenblatt handelte. Heinrich flog mehrere Meter durch die Luft und krachte an die Sandsteinwand. Knochen splitterten in der Schulter des Schwertarms und den Beinen. Die Klinge landete klirrend in der Ecke. Der Ritter war vorerst kampfunfähig. Wilhelm kniete am Boden und hob die Arme zum Schutze über seinen Kopf. Das Hexenweib packte den Knappen mit einer Hand und hob ihn in die Luft, als ob er nichts wiegen würde. Dann entblößte sie zwei scharfe Fangzähne, die sie dem jungen Mann in die Halsschlagader trieb. Der Lebenssaft sprudelte aus dem Todgeweihten nur so heraus.


Was war das für ein Gepolter in der Hütte? Die drei Krieger bei den Pferden sahen sich fragend an.

„Da stimmt was nicht. Lass uns nachsehen“, riet einer der Männer.

Sie rannten zum Haus und rissen die Tür auf. Dort erwartete sie ein grauenhaftes Szenario. Die Blutfontäne aus der Hauptschlagader des Knappen bespritzte ihre Körper. Pia schmiss den Toten achtlos fort. Noch ehe die Schergen die Lage abegriffen, war die Hexe schon an sie heran. Den Ersten schnappte sie sich und riss ihn am Rumpf einfach so in zwei Stücke. Ein See aus Blut breitete sich auf dem Boden aus, auf dem der zweite Krieger ausrutschte. Er landete mit dem Gesicht im dickflüssigen roten Saft. Die Hexe stürzte sich auf ihn. Ihre scharfen Krallen schnitten durch das Fleisch des Rückgrats und kappten die Wirbelsäule des Mannes, der infolgedessen sofort gelähmt war. Das Teufelsweib griff mit unvorstellbaren Kräften in den Rücken, zog beide Lungenflügel hervor und zerquetschte sie zwischen den Fingern. Der dritte Scherge bekreuzigte sich bei den erlebten Geschehnissen. Er kehrte an der Tür um und rannte aus der Hexenhütte. Weit kam der Flüchtende nicht. Ehe er sich versah, war Pia herangeflogen und brach ihm während des Davonlaufens das Genick.

Heinrich von Arnstein lag hilflos am Boden, als die Hexe wieder die Hütte betrat. Langsam ging sie auf ihn zu und beugte sich zu ihm herab. Die messerscharfen Fingernägel trennten seine Pulsader auf. Dann soff sie den Ritter bei lebendigem Leibe aus.

Als die Blutarmut unaufhörlich voranschritt, erloschen die letzten Lebenslichter des Recken.


Tristan blickte den unsicheren Grafen an und wartete auf ein Zeichen. Der war sich mit einem Male gar nicht mehr so sicher, ob das alles richtig war, was hier unter seinem Banner geschah. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Konnte er wirklich die Zwillinge für eine Sache opfern, für die sie sterben sollten; von seinem ungeborenen Kinde ganz zu schweigen?

Sein Raubritter zischte: „Nun macht schon! Der Mob wünscht ein Bauernopfer!“

Hinko Berka haderte mit sich selbst. Seine geliebte Frau hatte aus freien Stücken den Selbstmord begangen. Sophie konnte von seiner Entgleisung nichts gewusst haben. Sie war die fürsorgliche und verantwortungsbewusste Mutter seiner Kinder gewesen. Warum hatte sie sich dann umgebracht? Nie zuvor bestand ein Anzeichen, dass so eine Stimmungsschwankung hätte passieren können. Eine unendliche Wut stieg in ihm auf. Eine Wut auf seine Frau, eine Wut auf sich selbst und eine Wut auf Anja und Andrea! Warum sollten die Schwestern zu Hohnstein glücklich weiterleben können, wenn er doch bis an sein Lebensende um sein geliebtes Weib trauern würde?

Hinko Berka von Duda hielt seine Faust in die Menge. Dann richtete er den Daumen nach unten und gestikulierte damit das Todesurteil der Mädchen.

Das Volk schrie vor Wonne. Männer und Frauen trieben die Zwillinge Richtung Abgrund. Andrea und Anja weinten in ihrer Todesangst, konnten jedoch gegen die Piken der Bauern nichts ausrichten. Als die Schwestern direkt auf der Klippe standen, blickten sie in die mordlüsternen Gesichter der Menschenmenge.


Auf einmal verdunkelte sich der Himmel und es wurde an diesem Vormittag tiefschwarze Nacht. Blitze durchzuckten das Firmament.

Piroschka schwebte senkrecht über der Schlucht: „Ihr Narren! Die Kinder haben nichts getan. Lasst sie frei!“

Eine Forke flog durch die Luft und verfehlte sie nur knapp. Die Hexe lokalisierte den Abwurfort. Ein Energiestrahl aus ihrer Innenhand ließ den Werfer augenblicklich zu Staub zerfallen. Der Mob war jedoch so im irren Wahn; er zwang die Mädchen weiterhin zum Rand der Felszunge, bis sie schließlich den Boden unter den Füßen verloren. Andrea Und Anja umklammerten sich noch im Fall. Dann stürzten sie in den Abgrund.


Pia feuerte ihre Energiestöße in die Menge. Mit Entsetzen registrierte sie, dass die Zwillinge in die Schlucht fielen. Sie hechtete ihnen nach.

Die Mädchen schlugen auf eine aus dem Felsen vorstehende Pinie. Der Schmerz war immens. Die Schwestern lösten sich aus ihrer Umklammerung. Andrea konnte sich fangen und hielt sich vorerst an dem Geäst fest. Anja hingegen besaß keinen Halt mehr und stürzte in die Schlucht. Nur noch wenige Meter trennten sie vorm Aufschlag, als die Hexe sie erreichte. Piroschka griff nach ihr und bekam den Zwilling zu fassen. Da knackte das Genick. Fassungslos hielt die Böhmin das tote Kind in ihren Armen, als Andrea neben ihr aufschlug.


Die Hexe stieg voller Trauer um ihre Mädchen auf. Sie schrie ihre Wut in das weite Rund der Burg: „Großes Unrecht wurde heute vollbracht. Ich verfluche hiermit alle Verantwortlichen dieser begangenen Schande. Auch deren Nachkommen sollen für diese Mordtat büßen!“

Tristan zu Frienstein und Hinko Berka von Duba flüchteten sich rechtzeitig in die Katakomben der Festung. Der Graf hatte noch rechtzeitig seine Kinder mit zu sich genommen, als Pia die Burg Hohnstein in Schutt und Asche legte.

Der Bergfried brannte lichterloh und es sollte 200 Jahre brauchen, bis er wieder intakt sein würde. Der Mob wurde ausgelöscht. Niemand sonst überlebte diese Nacht in den frühen Mittagsstunden.


Die Hexe war erschöpft. Der Alterungsprozess hatte von ihr Besitz ergriffen, als sie ihre Knochenhütte am Gamrig erreichte. Aus der wunderschönen Piroschka war eine alte Greisin geworden. Sie schlief traurig auf dem Fell vor dem Ofen ein.

Die Satansdienerin sollte nie mehr lebendig erwachen. In den Abendstunden erreichte Tristan mit seinen Schergen das Knochenhaus hoch oben über dem Polenztal. Ein Feuer wurde gelegt. Die Flammen fanden auf Pias pergamentartiger -und durch die großen Anstrengungen gealterter Haut reichlichen Nährboden. Die Hexe verbrannte und bekam es aufgrund ihrer körperlichen Defizite gar nicht mehr mit.


Die Leichen der Zwillinge zu Hohnstein brachte man am darauffolgenden Tag an das Elbufer bei Schandau. In höchster Eile wurde eine Gruft gemauert, worin man die Schwestern beerdigte. Deren Verbündete, die Hexe Pia, hatte einen Fluch ausgesprochen und war angesichts ihrer übermenschlichen Macht offensichtlich mit dem Teufel im Bunde gewesen. Waren Anja und Andrea zu Hohnstein auch Hexen? Diese Frage konnte und sollte in naher Zukunft vorerst nicht beantwortet werden. Daher verschloss man die Grabstelle mit eiserner Kette, Schloss und geweihtem Kruzifix.


Tristan zu Frienstein wurde einige Jahre später von seinen eigenen Männern gemeuchelt. Der Sage nach hatte er ihnen Gelder veruntreut.

Graf Hinko Berka von Duba starb noch zuvor. Als der Schwarze Tod das Land überstrich, infizierte er sich mit der Pest. Kurz vorm Tode ließ er noch einmal sein Leben Revue passieren und war wahrlich nicht glücklich dabei. Was hatte er den Geschwistern zu Hohnstein nur angetan?

Es herrschte finstere Nacht. Die Beulen an seinem Körper sifften gelben Eiter, als es mit ihm zu Ende ging. Ein bläulicher Schleier umgab auf einmal den Grafen. Aus den Dünsten kristallisierten sich Gestalten heraus. Wer genau hinsah, erkannte Anja und Andrea zu Hohnstein. Sie streichelten den Grafen bis in den Tod. Die Hölle wartete bereits auf ihn…


War es ein Zufall, dass die Ereignisse der Vergangenheit 666 Jahre her waren? Wohl kaum…

Sandsteinblut - Elbsandstein Horror-Thriller (Hardcore)

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