Читать книгу Berufsbezug in südeuropäischen DaF-Hochschulcurricula vor und nach der Krise von 2008 - Matthias Prikoszovits - Страница 29

2.7 Resümee

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In diesem der Curriculumtheorie verpflichteten Kapitel 2 wurden wissenschaftliche Erkenntnisse zur Entstehung, Entwicklung, Dynamik, Veränderung und generell zu den Charakteristika von Curricula im Bildungssektor und vor allem in den Fremdsprachenfächern vereint und unter besonderer Berücksichtigung der Berufsbezogenheit für die Untersuchungen in der vorliegenden Studie aufbereitet. Zu den wesentlichen Ergebnissen dieses Kapitels zählt die Erkenntnis, dass die für diese Arbeit relevanten universitären DaF-Kursbeschreibungen als „Lehrpläne“ – in Abgrenzung zu den in der allgemeinen Curriculumtheorie weiteren üblichen Termini „Curricula“ und „Richtlinien“ (Abschnitt 2.2.2) – zu bezeichnen sind, die an Universitäten oder Fakultäten selbst erarbeitet werden und somit in ihrem Entstehungsprozess der so genannten „Mesoebene“ und auch „Mikroebene“ (Abschnitt 2.3) zuzuordnen sind. Die Zuordnung zu diesen beiden Ebenen ist auch als Faktor für die Eingrenzung des Korpus der Hauptstudie, also der DaF-Lehrpläne, zu begreifen. Durch die Vorstellung zweier Dokumente aus dem Korpus der Hauptstudie – ein DaF-Lehrplan aus Italien und einer aus Spanien – wurde dies untermauert. Die hier relevanten DaF-Hochschullehrpläne sollten sowohl offene als auch verbindliche Funktionen aufweisen, offene vorrangig im Bereich der Lehr- und Lernziele sowie Inhalte, verbindliche im Bereich der Leistungsmessung. Im Bereich der curricularen Funktionen und Kernfaktoren, die in Curricula – so auch in den untersuchten Lehrplänen – in einer bestimmten Reihenfolge (Abschnitt 2.4) angeordnet sein sollten, wurde auf die herausragende Bedeutung der Lehr- und Lernziele (Abschnitt 2.5) für erfolgreiche Lehrplanentwicklung hingewiesen. Die Herleitung und Auswahl der Ziele und Inhalte berufsbezogener Lehrpläne für den FSU sollten hauptsächlich persönlichkeitsprinzipiengeleitet erfolgen, da persönlichkeitsrelevante Lehr- und Lernziele für auf Langfristigkeit ausgelegte Berufsorientierung die beste Eignung aufweisen. Die relevanten DaF-Hochschullehrpläne sollen also auch aus der Perspektive der Entstehungsgrundlagen betrachtet werden.

Schließlich wurde in Abschnitt 2.6 thematisiert, dass curriculare Veränderungen als Forschungsfokus vor allem im DaF-Bereich rar sind und dass die wenigen Autoren, die sich im DaF-Bereich mit curricularen Veränderungen befasst haben, externe Faktoren wie etwa eine Wirtschaftskrise als Anlässe für curricularen Wandel in ihren Betrachtungen oftmals unbeachtet lassen. Zudem werden im Bereich der curricularen Veränderungen in der Regel die Curricula gesamter germanistischer Studiengänge und nicht ausschließlich die Lehrpläne für den universitären DaF-Unterricht fokussiert. Bei diesen Lücken setzt die vorliegende Arbeit an, indem ausschließlich Lehrpläne für den hochschulischen DaF-Unterricht unter dem Aspekt der durch einen externen, nicht-fachimmanenten Faktor forcierten Berufsbezogenheit untersucht werden.

Berufsbezug in südeuropäischen DaF-Hochschulcurricula vor und nach der Krise von 2008

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