Читать книгу Peter Lebegerns große Reise - Max Geißler - Страница 44

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Nach dem Nachtmahle sassen Frau von Landroff, Balder und Peter Lebegern drunten um das Kaminfeuer. Kathinka schlief nebenan in der Küche auf einem Schemel am Herd. Sie war seit Jahren nicht dazu zu bewegen, vor der Burgfrau ihr Lager zu suchen. Sie hatte das in dem Baderaum neben der Kemnate aufgeschlagen.

Im Rundturm sass man bis nach Mitternacht. Auch der dreizehnjährige Knabe blieb dabei. Die Burgfrau mochte ihn nicht entbehren in den Abenden, in denen alle Dinge zu reden begannen. Es war dann oft schauerlich einsam und gespenstisch. Und schwer von Leid.

Balder war ein hochaufgeschossener Knabe von bereits jünglinghaftem Aussehen und Behaben. Bleich. Mitternächtig überwacht. Er hatte suchende Augen; allzufrüh war er gewöhnt worden, auszublicken nach Bergen, von denen die Hilfe kommen sollte. Und die Burgfrau hatte ihm die Geschichten aus ruhmreichen Tagen seines Geschlechts erzählt, seit er denken konnte. Er hatte ein stolzes Herz und war von ritterlicher Art. Aber das Leben der geringen Stadt und des Kleinbürgertums kümmerte an ihn heran und kümmerte sich in ihn hinein. So war sein Los: Suchen und Nichtfinden. Die Burgfrau hatte ihm nichts verborgen von dem Niedergang, in dem er aufwuchs. Und nur allzuberedt war sie, wenn es galt, die Vergangenheit Zeugnis ablegen zu lassen wider die verlorene Gegenwart …

Peter Lebegerns große Reise

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