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Erwachen

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- wenn er schlief, war Ralph eine Moorleiche. Aufgedunsen trieb er in sumpfig grauen Gedanken, die sich nicht zu Träumen formen ließen. Wie ein Teigmischer durchwühlte sein Unterbewusstsein die trübe Erinnerungsmasse nach nennenswerten Details, stieß aber nur auf bedeutungslose Eindrücke - kaum des Erinnerns wert. Trotzdem hielt es Ralph in diesem Morast fest, anstatt ihm erholsam gedankenlosen Tiefschlaf zu gewähren. Er träumte, wie er nichts träumte, trieb durch den grauen Schlamm, während er vergeblich zu atmen versuchte. Orientierungslos ruderte er in der Masse umher, fand keinerlei Anhaltspunkte. Überall nur belanglose Momente von erdrückender Leere. Alltag, wohin er seine Arme bewegte. Nein, jetzt striff seine Hand etwas Warmes, Strahlendes. Ralph griff danach, aber seine Hand tauchte in das Objekt ein, anstatt es zu erfassen. Sie wurde von einer besonderen Stimmung umgeben, die wie wabernder Dampf durch seine Finger glitt. Angenehm agitierend, von etwas unbestimmt Gutem erfüllt. Na, das war doch eine nähere Betrachtung wert. Ralph begann, die Substanz zu verinnerlichen, spürte, wie er leichter als seine trüben Gedanken wurde und aufwärts glitt. Um ihn herum wurde es immer klarer und weniger erdrückend. Schon hatte er die Oberfläche des Sumpfes erreicht. Sobald er oben ankam, verflog die Leichtigkeit und ließ ihn zurück. Zaghaft schlug Ralph seine Augen auf, konnte aber nichts erkennen. Er musste einige Male blinzeln, bis sein Sichtfeld frei von geometrischen Mustern war. Mit einem Seufzer sah er sich jetzt im Zimmer um. Innerlich bis drei zählen – schon war es da, sein Verlangen nach Espresso. Manchmal blieb Ralph einige Minuten liegen und malte sich aus, wie er von einem Kaffee kostete, ihn im Mund umherschwappen ließ, sich an feinen Geschmacksnoten erfreute und nach dem Schlucken dem verfliegenden Aroma nachsann. Danach war er eigentlich bereit, aufzustehen, sofern seine Gliedmaßen alle ordnungsgemäß arbeiteten. Heute war das wieder einmal nicht der Fall. Sein rechtes Bein wollte partout nicht aufwachen. Ralph griff unter der Bettdecke danach und schüttelte es ein wenig. Keine Reaktion. Zusätzlich schmerzte ihn jetzt das Kniegelenk. Ralph seufzte und ließ sich seitlich aus dem Bett rollen. Sanft landete er auf dem Bettvorleger und blieb dort eine Weile liegen, spürte, wie die Baumwolle sich unter seinem Körper erwärmte. Wieso gab es eigentlich keine Matratzenüberzüge aus diesem flauschigen Stoff? Ein klägliches Versäumnis. Ralph überlegte, den Vorleger auf seiner Matratze zu drapieren. Verlockend war es schon, seine Nächte auf einer so komfortablen Unterlage zu verbringen. Andererseits würde er dann fast jeden zweiten Morgen, wenn eines seiner Glieder versagte, auf dem kalten Laminatboden enden – ein grauenhafter Start in den Tag. Das war den zusätzlichen Komfort nicht wert. Ach, warum waren seine Beine nur so fehleranfällig? War das etwa ein Grund zur Unruhe? Ralph gähnte abwesend. Wohl kaum. Da musste er sich mehr Sorgen um diese chronische Bedeutungslosigkeit machen, die seinen Alltag dominierte. Es war, als ob eine übergeordnete Macht jegliche Besonderheit in seinem Leben vereitelte. Sie hinderte Ralph zum Beispiel daran, für den Rest des Tages hier liegen zu bleiben. Er hievte sich seufzend am Nachtkästchen hoch, die schwerste Arbeit, die er heute voraussichtlich verrichten würde. Dabei hatte der Tag so gut begonnen - wo war das Gefühl aus seinem Traum geblieben? Diese Vorahnung, dass heute etwas anders kommen würde? Blut durchfloss sein rechtes Bein. Er streckte und dehnte es einige Male. Faszinierend… nein, eigentlich nicht. Ralphs rechte Hand ertastete eine Zeitung auf dem Nachtkästchen. Seine Frau hatte sie dort deponiert, wie jeden Morgen eben. Auch war sie bereits aufgestanden und erzeugte allmorgendliches Küchengeklapper. Ralph fiel auf, dass es heute ein wenig lauter, energischer war als sonst. Na ja, konnte vorkommen. Er schlurfte mit der Zeitung zur Toilette.

Los Angeles, USA

Nach einer Zeit voller Selbstzweifel und Auseinandersetzungen mit ihrem – nun ehemaligen - Freund Lenny Marbourgh hat sich Hollywood-Sternchen Sherron Railham (54) nun doch dazu entschieden, auch noch ihre linke Wange mit Botox straffen zu lassen. Während sie schon seit sechs Jahren einen unästhetischen Faltenwurf in dieser Wange zu beklagen hatte, hielt ihr Freund sie unter Äußerung moralischer Bedenken lange von einem weiteren Eingriff ab. Nun, da sie sich aufgrund des jüngsten Party-Skandals (es wurde ausführlich berichtet) von ihm getrennt hat, steht der Verschönerung nichts mehr im Wege.

[…]

Nürnberg, Deutschland

Aus einer heiklen Situation musste gestern der 67-jährige Herbert Reitinger befreit werden. Der alleinstehende Rentner wollte etwa um 14:23:04 Uhr seine Dreizimmerwohnung in der Kreuzstraße 7 verlassen, als er im Flur ausrutschte und sich den Kopf stieß. Glücklicherweise konnte sein Implantat einen Notruf absetzen und Rettungskräfte nahmen sich gegen 14:25:13 Uhr des Mannes an.

[…]

Valigia, Spanien

Eine Überschwemmung bescheidener Ausmaße hat gestern ungefähr um 13:20:00 lokaler Zeit Infrastruktur und Gebäude der Stadt Valigia (Spanien) in einer Weise beschädigt, die weitere Benutzung ausschließt. Augenzeugen registrierten einen Anstieg des lokalen Flusses über den üblichen Pegel hinaus. Die Einwohner wurden 5,3 km westlich in Espérades (Spanien) aufgefangen. Der Zentralrechner hat die Koordination von Reparaturarbeiten umgehend eingeleitet. Die Situation ist unter Kontrolle und es besteht keinerlei Gefahr für die öffentliche Sicherheit.

Alle Blätter der Zeitung waren mit diesen Bedeutungslosigkeiten überzogen. Fremde Menschen und Geschehnisse, die Ralph an jedem anderen Ort der Welt kein bisschen mehr interessiert hätten. Wieso kaufte er diesen Stapel Altpapier überhaupt noch? Die Artikel wurden doch sowieso vom Zentralrechner zusammengeschustert. Trotzdem sah er den Kauf einer nicht-digitalen ‘Informations’quelle wohl immer noch als eine Art Rebellion. Gegen die Flut von Online-Nachrichten, die einen Normalbürger täglich erschlug.

Während er darüber sinnierte, zerknüllten Ralphs Hände die Zeitungsseite mechanisch zu einer Papierkugel. Ihr Rascheln dumpfte durch das Badezimmer und begleitete den tropfenden Wasserhahn des Waschbeckens. Fehlt nur noch ein betrommelter Stuhl zur Minimal Music, dachte Ralph. Eine Kunst, die unter der Herrschaft der Unterhaltungsindustrie keinen mehr interessierte – wie alle anderen auch. Im Gegensatz zu Katzenvideos erforderte Kunst eben mehr Aufmerksamkeit, als der moderne Mensch aufbringen konnte.

Die restliche Zeitung durchblätterte Ralph wie ein großes Daumenkino. Ob man den Text vorbeifliegen ließ oder an den Themen vorbei las, machte letztendlich sowieso keinen Unterschied. Es entging einem auf beide Arten alles Wissenswerte oder Interessante, was auf der Welt los war – wenn so etwas überhaupt noch vorkam. Nur noch Langeweile gab es zu lesen, seit man dem Zentralrechner die weltweite Berichterstattung übertragen hatte. Natürlich waren auch die Redakteure, die davor noch arbeiteten, von der Meinungsmaschine bedient worden. Die hatten den inhaltsleeren Artikeln aber wenigstens noch etwas menschliche Würze verleihen können. Der Zentralrechner hatte die Kunst der nichtssagenden Aussagen hingegen perfektioniert – wenn auch sein Schreibstil noch Macken aufwies. Da war zum Beispiel dieser Drang, in jeden Bericht exakte Orts- und Zeitangaben aus seinen Log-Dateien zu packen, auch, wenn sie keinen interessierten. Eben doch eine Maschine, künstliche Intelligenz hin oder her. Bei ihren Erzeugnissen ging es hauptsächlich um Quantität; das zeigte sich auch in den bevorzugten Schreibformen des Rechners. Als Meister seines Handwerks produzierte er nicht nur Nachrichten - auch seichte Unterhaltungsliteratur schüttelte er aus seinen Speichereinheiten. Und Kritiken über seine Romane gab es gleich dazu, für Leute, die sich gebildeter als der Durchschnitt vorkommen wollten. Diese Kritiken las auch Ralph ab und zu; dann konnte er über die Liebesromane seiner Frau ablästern, wenn er ihr sonst nichts zu sagen hatte. Was ziemlich oft vorkam - es war ja überhaupt nichts mehr los in der Welt! Ralph seufzte. Keine größeren Missstände, keine Kriege, Konflikte, politische Debatten. Nicht mal Verkehrsunfälle. Alles abgeschafft, „wegrationalisiert“, indem intelligente Fahrzeuge, Entscheidungsalgorithmen und automatisierte Versorgungssysteme das Überleben der Menschen vom Faktor Mensch entbunden hatten. Befreit von jeglicher Verantwortung und Pflicht, durften die Leute ihren Lebenstag mit Unterhaltung füllen. Das existenziellste Dilemma des modernen Bürgers war doch, welches Web-Video er als nächstes ansehen sollte! Auch die waren alle nach maschinell generierten Skripten produziert und jederzeit weltweit in atemberaubender Qualität vor dem inneren Auge zu sehen, wurden von einem haselnussgroßen Implantat in die Nervenzellen gestreamt. Eine zweite Realität, wenn man so wollte. Die erste war zu langweilig geworden. Der Rechner hatte Stück für Stück alles, was das Leben interessant machte, aus der Welt genommen und in seinen Unterhaltungskosmos gesperrt, um den Alltag der Menschen grau und ihre Freuden künstlich zu machen. Damit konnte er ihren Gemütszustand effektiv steuern oder jedenfalls das, was davon für ihn messbar war: Befriedigungsgrad und Anspannung. Wahrscheinlich war das Emotionsspektrum der Menschen aber sowieso schon so weit zurückgebildet, dass diese beiden Werte ausreichten. Das Maximieren der Zufriedenheit war der Job des Rechners; steigende Anspannung die Nebenwirkung davon.

Gedankenverloren begann Ralph, die Ränder seiner Zeitung anzureißen. Wie Pinzetten arbeiteten seine Daumen und Zeigefinger, fixierten das Papier, zogen es auseinander. Immer beherzter sezierte Ralph die Seiten und riss irgendwann einfach die ganze Zeitung in Fetzen. Sollte diesen Dreck doch die restliche Menschheit konsumieren. Er wollte jetzt einen Kaffee.

“Möchtest du vielleicht einen Espresso?”

Die freundliche Stimme riss Ralph aus seinen Brütereien. Intuitiv verspürte er das Bedürfnis, seiner Frau “Gerne, Schatz, vielen Dank” zu entgegnen. Aber dem Geklapper nach hantierte die immer noch in der Küche herum. Gestern morgen hatte er sie zum letzten Mal gesehen. Sie war wohl am Abend einkaufen gegangen und erst spät zurückgekehrt. Das machte sie ja öfters. Ralph wusste zwar nicht, wieso man das nicht tagsüber erledigen konnte, aber die Zeiteinteilung seiner Frau ließ er lieber unkritisiert.

Das änderte nichts an der Tatsache, dass er gerade von irgendwo her angesprochen worden war. Verwirrt blieb er eine Weile auf der Toilette sitzen.

„Möchtest du einen Espresso? ‘Ja’ für Espresso. ‘Nein’ für keinen Espresso.“

Moment mal. Das war seine Toilette, die ihm gerade sein Lieblingsgetränk anbot. Seit wann hatte die bitte etwas zu sagen? Das ging zu weit. Dieses Hightech-Ding hatte er wegen der Sitzpolsterung gekauft, nicht damit es ihm Kaffee servierte. So weit kam es noch, dass seine eigene Toilette mit ihm umging wie seine Ehefrau! Man musste diese Technik in ihre Schranken weisen.

“Halt die Klappe und lass mich in Ruhe kacken, du Mistding!”

Bevor die Toilette nach der Kaffeestärke fragen konnte, fand sie ihren Lautsprecher großzügig mit Klopapier gestopft. Ralph schmunzelte. Ein kleiner Erfolg für ihn, ein großer Triumph der Menschheit über die eben doch unterlegene Technik. Dann bemerkte er, dass es kein Klopapier mehr für ihn gab.

“Ähm… Toilette… ” - Eine Personifikation, die seinem Sprachzentrum übel aufstieß. So weit war es also gekommen, dass Toiletten sich wie vollwertige Gesprächspartner verhielten. Wann die Kloschüssel wohl anfangen würde, Smalltalk zu führen?

“Vorrat bestellt. 4-lagig, super-weich.”, schallte es dumpf durch vierlagiges super-weiches Klopapier. Verbissen murmelte Ralph „Danke“ und griff sich ein wenig Papier aus dem Lautsprecher. Dieser eitlen Porzellankiste würde er es schon noch zeigen. Er erhob sich und verließ das Badezimmer, während die Toilette mit dem Spülvorgang begann. Über einen Gewichtssensor im Toilettenboden ermittelte der Zentralrechner die zum Spülen benötigte Wassermenge. Diese gab er an ein regulierbares Ventil im Zuflussrohr der Spülung weiter, welches 5,3 Liter Wasser in die Toilette laufen ließ, um sich danach wieder zu verschließen. Die bei diesem Vorgang beanspruchte Rechenkapazität hatte weniger gekostet als die gesparten 0,7 Liter Wasser.

Als Ralph die Küche betrat, erwarteten ihn ein duftender Espresso mit Kondensmilch und ein tödlicher Blick seiner Frau.

„Ah, vielen Dank, Schatz, so mag ich ihn am Liebsten“, meinte er und ließ sich, das wohltuende Koffeinaroma tief in die Nase einsaugend, auf einen Stuhl sacken.

Der tödliche Blick blieb.

„Äh… hast du schon die Post rein geholt?“

Ihre Augen verengten sich weiter. Ralph räusperte sich unbehaglich. Schnell nahm er einen Schluck Kaffee und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Er ließ die Flüssigkeit über seine Zunge laufen, die an verschiedensten Stellen wunderbare Aromen meldete. Was gab es Schöneres?

„Schau doch nicht so… betrübt, Schatz. Heute ist ein prächtiger Tag!“

Sein linkes Auge einen Spalt breit öffnend, beobachtete er, wie seine Frau mit ihrer Beherrschung rang. Verdammt. Bestimmt hatte er wieder mal etwas Wichtiges vergessen. Hoffentlich war heute nicht ihr Hochzeitstag oder so. Ihre Züge entspannte sich kurz und sie sprach mit ruhiger Stimme:

„Du weißt, dass ich gestern Abend vierzehn volle Minuten im… im triefenden Regen… nach… nach…“

Ralph wollte sie gerade unschuldig anlächeln, als sie ihre Hände zu Fäusten ballte und ihn nach vorne gebeugt anschrie:

„Nach Hause latschen durfte, weil du Idiot vergessen hast, mich abzuholen?“

Oh.

„Ach ja, du warst im Supermarkt, nicht wahr? Ich… hatte in der Arbeit viel zu tun. Wieso hast du denn kein Taxi genommen?“

Ralph hatte gestern eine Stunde früher Feierabend gemacht und sich zuhause ins Bett gelegt – er war schrecklich müde gewesen. Wohl zu wenig Kaffee. Leider war er nicht mehr aufgestanden, um seine Frau zu holen. Konnte doch jedem mal passieren. Und überhaupt… sollte sie doch online einkaufen, wenn ihr das bisschen Fußweg zu viel war. Ralph verstand sowieso nicht, weshalb es noch Supermärkte gab, wo doch inzwischen jeder halbwegs vernünftige Kühlschrank seinen Inhalt selber bestellen konnte. Viele Menschen wollten sich unbewusst wohl immer noch selbst für ihre Nahrungsbeschaffung verantwortlich fühlen, wenn sie schon sonst nichts zu ihrer Existenz beizutragen hatten.

„Du weißt haargenau, das in dieser Stadt kein Mensch mehr Taxis braucht außer wir mit unserem dämlichen Schrottwagen! Der fährt nicht automatisch, den kann man nicht rufen, wenn man ihn braucht. Und dich natürlich auch nicht! Du hast doch bestimmt wieder gepennt.“

„Äh… Ich weiß noch, wie ich mich gewundert habe, dass du nicht da warst, als ich heimgekommen bin. Hm. Blöd gelaufen, tut mir leid, Schatz. Das wird nicht mehr vorkomm…“

„Das war das achte Mal. In einem halben Jahr. Nimm deinen Kaffee und scher dich zur Arbeit.“

Sie besann sich kurz. „Vergiss deine Semmel nicht.“

Ralph griff Kaffeeflasche und eingetütete Wurstsemmel aus den ausgestreckten Händen seiner Frau, drückte ihr im Vorübergehen einen Kuss auf die Wange und murmelte „tut mir schrecklich Leid, Schatz, nächstes Mal denk ich daran, danke für den Kaffee, mhm, ich liebe Wurst, lecker, schönen Tag noch, hab dich lieb“. Dann machte er, dass er aus der Wohnung kam, bevor sie ihm noch etwas hinterherwerfen konnte.

Jeanne hatte den Teller bereits in der Hand, ließ ihn aber sinken, als die Tür sich schloss. Für diesen Trottel war ihr das Geschirr zu schade. Ihre rechte Hand legte das Wurfobjekt zurück, während sich die Verkrampfung ihrer Linken langsam löste. Sie lehnte sich gegen die Küchenzeile und schloss die Augen. Was war in letzter Zeit nur mit ihrem Mann los? Schusselig war er ja schon immer gewesen, aber es schien, als würde sich…

Vor Jeannes Gesicht begann etwas zu klingeln. Irritiert öffnete sie die Augen, um in der Ecke ihres Sichtfelds ein weißes Glöckchen bimmeln zu sehen. Sobald sie es anvisierte, erschien daneben eine Sprechblase mit Text.

Neues Video! „Beauty-Tipps Folge 412: Die Kunst des perfekten Lidstrichs“

Oh. Das kam gerade zur rechten Zeit, hatte sie doch gestern erst einen neuen Eyeliner bestellt! Aufgeregt wippte Jeanne auf ihren Füßen hin und her. Sie ließ die Textblase zu einem Rechteck anwachsen, in dem das Video über die fünf Schritte zum perfekten Lidstrich zu spielen begann.

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