Читать книгу Satisfaction on Demand 1 – Strictly Forbidden | Erotischer SciFi-Roman - M.C. Steinway - Страница 7

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Die Abschlussprüfung

Gestern habe ich zum ersten Mal neues Leben geschaffen. Das hinterlässt ein seltsames Gefühl in mir. Auf einmal frage ich mich, wohin wir eines Tages gehen, wenn wir der Gesellschaft nicht mehr dienlich sind. Wenn Leon recht behält, würde ich, genauso wie er, nach einem langen Dienst als Satisfactor, Dozent in einem Breedinghome wie diesem werden. Ich betrachte meinen Mentor. Wie alt mag er wohl sein? Schwer zu schätzen, er wirkt irgendwie alterslos. Vielleicht Anfang fünfzig. Was erwartet ihn? Was wird er wohl machen, wenn er nicht mehr gebraucht wird?

»Zac, Janus, eure Prüfung wird zu Beginn des nächsten Lichts sein. Bereitet euch vor und lasst euch nicht ablenken!«, unterbricht Leon die Gedanken, die ich mir über seine Zukunft gemacht habe.

Somit ist meine letzte Unterrichtsstunde beendet. Morgen ist es so weit. Ich werde die nächste Stufe meiner Funktion erklimmen. Wir haben keinen Kontakt zu den ausgebildeten Satisfactoren, daher bin ich viel mehr aufgeregt, meine neuen Kameraden kennenzulernen, als dass ich Angst vor meiner Prüfung habe.

***

Es ist noch dunkel in meiner Wabe, als meine Schlafstatt sanft zu vibrieren anfängt und mich aus meinen Träumen holt. Endlich ist der Tag gekommen, heute wird sich mein Leben verändern! Ich nehme ein Bad in kühlem Wasserdampf, das wird mir helfen, die mich erwartende Abschlussprüfung wach und ausgeschlafen zu bestehen.

Der Examensraum liegt noch im Dunklen. Zac und ich hatten vor Lichtende kurz hineinspähen können. Dieses Zimmer ist voller Geheimnisse. Was wird dort passieren? Wie sieht ein solcher Abschluss wohl aus? Sind wir auf alles vorbereitet? Im vergangenen Energiezyklus hatte ich diesen Ort im schwindenden Licht gesehen. Er schien mit allem gerüstet zu sein, was für jede noch so ausgefallene Prüfungssituation gefordert werden könnte. Jede Fantasie könnte ausgelebt werden, jedes Hilfsmittel wäre sofort zur Hand. Leider hatte ich nur einen kurzen Blick hineinwerfen können, der meine Neugier nicht befriedigte. Es ist Absicht, die Absolventen einer unbekannten Situation auszusetzen, und bildet einen Teil der Prüfung, die darauf abzielt, dem zukünftigen Satisfactor einen Vorgeschmack auf die nicht planbaren zukünftigen Einsätze zu geben.

Dementsprechend schweigsam warten Zac und ich auf den Beginn der Zeremonie. Hinter der verschlossenen Tür sind Geräusche und Stimmen zu hören. Jetzt kann es nicht mehr lang dauern. Wenig später wird der Zugang geöffnet und Zac als Erster hineingerufen. Wir umarmen einander und wünschen uns gegenseitig Glück, dann schließt sich der Eingang und das Warten beginnt. Dahinter ist nichts zu hören. Der Raum ist nun komplett schallisoliert. Die Zeit vergeht nicht. Zäh wie der Brei, den wir täglich essen, kriecht sie dahin. Ich habe keine Ahnung, wie spät es inzwischen ist, die Wärme des Lichts macht mich trotz aller Aufregung ein wenig schläfrig.

Plötzlich öffnet sich die Tür erneut und Leon bittet mich hinein. Ich setze langsam und zögerlich einen Fuß vor den anderen. Seitdem ich das Breedinghome seinerzeit betrat, habe ich mich nicht mehr so unbehaglich gefühlt. Das Zimmer ist fast dunkel. Von Zac ist nichts mehr zu sehen, er hat wahrscheinlich den anderen Ausgang, den der Prüfer, benutzt. Ich sehe einen Kreis Beobachter, die um eine im hellen Licht liegende, erhaben wirkende Fläche sitzen. Vor ihnen befinden sich kleine Monitore und Senso-Pads.

Senso-Pads reagieren auf die Gedanken des jeweiligen Eigentümers. Dadurch wird das Risiko des Diebstahls eliminiert, denn sie funktionieren ausschließlich mit dem registrierten Nutzer. Ich habe einmal im Museumstrakt ihre Vorläufer, die iPads, gesehen. Vor Jahrhunderten schrieb ihr Erfinder damit Kommunikationsgeschichte. Heute sind sie Relikte einer versunkenen Epoche, seit Langem abgelöst durch die Sensos.

Meinen Blick lasse ich so unauffällig wie möglich über die Runde gleiten. Es sind mehr Personen anwesend, als ich vermutet habe. Vorn erkenne ich Leon, Bianca und noch zwei weitere Lehrerinnen. Doch ich habe keine Zeit, mich länger umzuschauen, somit bleiben mir die meisten Menschen in diesem Raum unbekannt. Schüchtern trete ich vor und begebe mich in die Anfangsposition, die jeder Satisfactor zu Beginn der Einheit mit einer Geberin einzunehmen hat.

Nackt knie ich auf den vorgesehenen Platz, Leon verbindet mir die Augen, sodass ich nichts sehen kann. Meine Arme befinden sich an meinen Seiten. Nur das Zittern meiner Hände verrät, wie aufgeregt ich bin. Die Vorschrift fordert von mir einen halb erigierten Penis. Ich bemühe mich, die Situation auszublenden und mich auf meine bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren. Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, ist mein Organ entwickelt, aber sicherlich nicht auf das gewünschte Maß.

Meine Warteposition liegt innerhalb des Lichtkegels, der den Ort des Geschehens ausleuchtet. Das helle Licht wärmt mich von oben. Ich bin komplett angespannt. Was wird nun meine Aufgabe sein?

Eine Hand berührt mich, kühl und zart. Ich muss mich zusammenreißen, nicht zu zucken. Das gäbe einen Abzug in der Wertung, von dem ich noch nicht weiß, ob ich ihn mir überhaupt leisten kann. Die Hand gleitet über meinen Körper, erwärmt sich an meinen Oberarmen und den Lenden, sie wandert nach vorn, dorthin, wo mein Schwanz seine Einsatzbereitschaft signalisiert. Ein Schauer läuft mir über den Rücken und endet im Zentrum meiner Essenz. Ich fühle, wie sich meine Brustwarzen zusammenziehen. Sie stehen nun mit winzigen dunklen Vorhöfen spitz und hochsensibel hervor, das weiß ich, ohne sie zu sehen. Unwillkürlich geht mein Atem etwas schneller. Ein Satisfactor muss sich jederzeit unter Kontrolle haben. Daher schlucke ich meine Anspannung hinunter und bemühe mich, meine Atem- und Herzfrequenz wieder zu beruhigen. Schließlich kann jeder um mich herum sehen, wie sehr ich auf meine Prüferin reagiere. Meine Atemzüge zwinge ich in ein langsameres Tempo und registriere zufrieden, wie sich mein Herz anschließt. Gut so!

Sie lässt einen Finger unter mein Kinn gleiten und drückt es nach oben. Das ist mein Zeichen, mich zu erheben. Gehorsam richte ich mich auf. Mit festem Griff umfasst sie meinen Oberarm und dirigiert mich dorthin, wo sie mich haben möchte. Meine Schritte enden, als ich mit den Oberschenkeln an einen Tisch stoße. Ohne die Augenbinde abnehmen zu dürfen, muss ich mich mit dem Rücken darauflegen. Ich spüre die Kälte von metallenen Fixiervorrichtungen an meinen Hand- und Fußgelenken, im gleichen Augenblick, in dem sie zu sprechen beginnt.

»Ich werde dir Schmerzen zufügen. Du wirst sie ertragen und dich für mich entwickeln. Wenn ich es für angemessen halte, werde ich mich durch dich befriedigen. Erst wenn ich fertig und zufrieden bin, erhältst du von mir die Erlaubnis, deine Essenz den Anwesenden zu präsentieren. Hast du mich verstanden?«

»Ja, meine Geberin, ich habe verstanden«, antworte ich so, wie es von mir erwartet wird. Ich schließe meine Augen unter der Binde und konzentriere mich ganz auf mich selbst. Vor ungefähr zwei Jahren hat mein Unterricht in dieser Spielart angefangen. Ich lernte beides, dominant und devot zu sein. Geben und nehmen. Persönliche Vorlieben dürfen wir uns nicht erlauben. Trotzdem weiß ich von den anderen Mitschülern, dass sie heimliche Präferenzen haben. Submission gehört definitiv nicht zu meinen Stärken. Wenigstens sind den Geberinnen Grenzen auferlegt. Es ist ihnen nicht gestattet, uns zu verletzen, und es dürfen keine Spuren über einen Zeitraum von mehr als zwölf Stunden zurückbleiben. Trotzdem kann es manchmal höllisch wehtun, das weiß ich aus vorherigen Erfahrungen.

Langsam erwärmt sich das Metall um meine Extremitäten und ich entspanne mich.

Etwas Weiches umschmeichelt mich sanft und gleitet über meine Haut, es könnten Lederschnüre oder -streifen sein. Ein Flogger? Innerlich zitternd warte ich auf die härtere Berührung. Ich bin ruhig und gelassen, jedoch gleichzeitig erregt und gespannt. Schon streift das Leder die soeben noch zärtlich liebkoste Haut meines Oberschenkels. Eine Millisekunde bevor ich das Geräusch des Aufpralls höre, jagt der Schmerz durch meine Nervenbahnen.

Zärtlichkeiten und Schläge folgen dicht auf dicht. Immer wieder woanders. Es dauert nicht lang, dann schießt jeder Impuls meine Wirbelsäule hinauf und lässt mich meinen Rücken durchbiegen. Lust breitet sich immer stärker in mir aus. Meine Geberin ist eine Meisterin ihrer Neigung. Ich gehorche willig, spüre, wie sich mein Schaft steil aufrichtet. Jeder um mich herum muss ihn nun sehen können. Das Blut jagt durch meine Venen, versorgt Muskeln und Nerven mit Sauerstoff. Die Reize kommen schnell und gezielt. Es ist schwer, dem Drang, zu ejakulieren, nicht nachzugeben. Das Zentrum meiner Essenz ist gespannt und fühlt sich an, als würde es zerreißen. Nun spüre ich den Flogger auch dort. Sie wird doch nicht …? Ich kann meinen Gedanken kaum zu Ende denken, als mich ein zuckender, brennender Schmerz an meiner empfindlichsten Stelle trifft. Ich bin am Ende, habe das Gefühl, es nicht mehr aushalten zu können, als dem sanften Streicheln keine Schläge mehr folgen.

Dafür spüre ich, wie der Tisch unter einem weiteren Gewicht leicht ächzt. Meine Sehnen sind, genau wie mein Organ, zum Zerreißen angespannt. Es duftet nach weiblicher Begierde. Dieses köstliche, unnachahmliche Aroma umnebelt meine Sinne. Dort, wo eben noch der Schmerz meinen Schwanz fast zum Bersten brachte, zeigt ihr Geruch die gleiche Wirkung. Langsam lässt sie sich auf mir nieder, lehnt sich vor und zurück, bis er richtig sitzt und sich ihre Öffnung eng um ihn schmiegt. Immer schneller bewegt sie sich auf mir. Sie presst das Zentrum meiner Essenz von oben ein wenig zusammen und erhöht so den Druck.

Stöhnend beiße ich die Zähne zusammen und untersage mir, meinem Drang nachzugeben. Ich stoße ihr meinen Unterleib entgegen, damit sie sich ganz an mir bedienen kann. Dann fühle ich es: Ihre Muskeln beginnen, von innen zu zucken. Die heißen, nassen Wände ihrer Vagina umschließen mich. Dies ist der schwierigste Teil meiner Prüfung. Ich fühle, wie mir die Tränen aus den Augen laufen und in das dunkle Tuch sickern. Nach einer gefühlten Ewigkeit verharrt meine Geberin auf mir, bevor sie sich erhebt und von mir absteigt.

»Nun, Janus, zeig uns deine Essenz, zeig mir, was du mir geben kannst!« Sie nimmt meine Augenbinde ab und ich schaue in das zufriedene Gesicht von Kaddy, meiner Lehrerin für SM-Angelegenheiten. Ich habe ihre Stimme nicht erkannt. Ob das an der Prüfungssituation lag? Das Licht blendet mich für einen Augenblick, doch dann sind meine Hände frei.

»Bleib liegen, damit wir deine Stärke sehen können«, befiehlt sie mir. Meine Hand findet meinen Schaft, der hart und nass von ihren Säften um Erlösung bettelt. Das helle Licht scheint rot durch meine geschlossenen Augenlider, während sich meine Finger an meinem Trieb auf und ab bewegen. Obwohl ich noch vor zwei Sekunden das Gefühl hatte, auf der Stelle platzen zu müssen, will mein Organ mir nicht gehorchen. Liegt es an der Helligkeit? Der ungewohnten Situation? Oder an meiner Überreizung? Ich weiß es nicht. Mit dem Griff der Verzweiflung umfasse ich hart meinen Schwanz, füge mir mit der anderen Hand einen groben Schmerz zu, indem ich die Quelle meiner Essenz greife und so fest drücke, wie ich es aushalten kann, ohne aufzuheulen.

Endlich kommt Bewegung in die Sache. Unter meinen Fingern spüre ich, wie sie sich zusammenkrampft und sich diese Bewegung über meinen After nach vorn überträgt. Wild und heiß schießt mein Samen in einem hohen Bogen aus mir heraus. Die Wucht meines Ergusses ist für jeden in diesem Raum zu sehen. Schwere Tropfen fallen zurück auf meine sensible Haut und geben den Reiz hundertmal stärker an meine Nerven weiter. Es ist, als würde ich mich in einer Schleife befinden, während ich weiter in meine Hand pumpe. Ohne es verhindern zu können, verlässt ein heiserer Schrei meinen Mund und ich ergieße mich ein zweites Mal. Schließlich bleibe ich erschlafft, benetzt mit meiner Essenz, auf dem Tisch liegen.

»Janus, ich wusste es!« Leon fasst mich an der Schulter und legt mir ein organisches Vlies auf meine Blöße. »Du hast dich selbst übertroffen. Ich gratuliere dir, lass das Tuch dich säubern, während wir uns zurückziehen.«

Ich habe das Gefühl, wieder ein kleines Kind zu sein, schwach, wehrlos und verwundbar. Ein sanftes Kribbeln umfängt meine Mitte. Das organische Vlies entfacht seine Wirkung. Schon seit vielen Jahren nutzen wir diesen nicht versiegen wollenden Hunger der Mikroorganismen, die in diesem Tuch ihre Heimat haben. Der Stoff bewegt sich auf meiner Scham, wandert meinen Penis entlang, umschließt die Quelle meiner Essenz und bleibt schließlich still auf mir liegen. Das Vlies ist gesättigt und ich gesäubert. Ich bin Leon dankbar, dass er mir diese Aufmerksamkeit spendiert hat, in dessen Genuss eigentlich nur Babys, Kleinkinder und Geberinnen kommen. So sanft und zärtlich wurde ich, seit ich denken kann, nicht mehr umsorgt.

Ich erhebe mich und stehe mit wackeligen Beinen neben dem Tisch. Das Licht ist nun gedämpft und die Plätze um mich herum leer. Unschlüssig verharre ich und weiß für einen Moment nicht, was ich jetzt machen soll. Was wird von mir erwartet? Ist das auch ein Teil meiner Prüfung? Um allen Problemen aus dem Weg zu gehen, nehme ich meine Ursprungsposition an der dafür vorgesehenen Stelle ein und knie dort regungslos.

Äußerlich starr, sind meine Gedanken umso aktiver. Aus mir hätte auch ein Denker werden können, wenn meine körperliche Beschaffenheit und Fruchtbarkeit mir nicht dazwischengekommen wären, beurteile ich mich sarkastisch. Meine Auffassungsgabe war immer schon sehr ausgeprägt und mein Wissen geht weit über das für einen Satisfactor notwendige hinaus. Doch mein Schicksal ist vorgezeichnet. Die Geberinnen haben über meinen Werdegang entschieden. Wie wäre wohl mein Leben damals verlaufen, vor der großen Katastrophe? Wahrscheinlich hätte ich versucht, die Welt und deren Bewohner zu retten; die Sensibilität der Menschen zu erhöhen und damit das Los der Männer in der heutigen Zeit abzuwenden. Früher waren sie noch frei und ihr Wort hatte Gewicht. Wahrscheinlich wäre ich eine Mischung aus Wissenschaftler und Freiheitskämpfer geworden. Ich lächle wehmütig, es ist müßig, über Chancen und Möglichkeiten nachzudenken, die sich mir nicht bieten werden.

***

Der Magsolex, ein Gefährt, welches sich mit der Kraft der Sonne sowie Magnetismus bewegt, eilt lautlos durch das gleißende Licht. Ich bin noch nie mit ihm gefahren – jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern. Und nun gleite ich in einer Kapsel aus transparenter Atmosphäre durch eine Landschaft, die sich karg und vertrocknet um mich herum ausbreitet. Das Material der Kapsel ist das Gleiche wie jenes, das die Zivilisationspunkte überspannt. Schwer vorzustellen, dass hier früher alles grün und blühend gewesen sein soll.

Im Rahmen der Allgemeinen Lebenslehre hatten wir Schüler mal in einer audiovisuellen Projektion gesehen, wie es lang vor unserer Zeit auf unserem Planeten ausgesehen hat. Unglaubliches Grün erstreckte sich in kleinen, saftigen Halmen bis zum Horizont. Darauf standen Tiere, die groß wie ein Schrank waren und furchteinflößende Gebilde auf dem Kopf hatten. Damals hatte ich es mit der Angst zu tun bekommen und wäre am liebsten aus dem Lehrraum geflüchtet. Heute schaue ich mit Wehmut auf die Welt dort draußen, die so entsetzlich tödlich ist. Ich könnte mir per Knopfdruck vom Bordcomputer die passende Umgebung auf die transparente Abgrenzung meiner Kapsel spiegeln lassen – doch daran habe ich kein Interesse. Ich bin viel zu sehr damit beschäftigt, mir vorzustellen, wie mein neues Heim aussehen wird.

Eine Woche ist meine Prüfung nun her und Leon hat mir voller Stolz verkündet, dass mein Satisfactorium in Glory-Paris liege, einer Stadt im Herzen des Kontinentalen Staatenbundes des ehemaligen Europas. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, in Leons Nähe bleiben zu können, war er doch so etwas wie ein Mentor für mich geworden. Auf der anderen Seite bin ich stolz, ihn so stolz gemacht zu haben. Der Abschied fiel mir unerwartet schwer.

Nun wartet Glory-Paris auf mich und meinen amtlich bestätigten, sagenhaften Trieb. Erstaunt stelle ich einen Anflug von Sarkasmus an mir fest. Ebenfalls ein neuer Zug, der sich seit einigen Monaten in meine Gedanken geschlichen hat.

In der vergangenen Woche wurde ich untersucht, durchgecheckt, dutzende Apparate fuhren über meinem Körper, drangen in mich ein, überstülpten meinen Penis und sogen alles, was von Interesse war, aus mir heraus. Mögliche Schwachstellen, die gemäß meiner Genetik auftauchen könnten, wurden in einem aufwendigen Verfahren repariert. Ich bin es wert, denn das Breedinghome hat einen stolzen Preis für mich erzielt. Die Ausbildung ist sehr kostspielig und ein guter, potenter und vor allem zeugungsfähiger Satisfactor eine Wertanlage. Damit lässt sich viel Geld verdienen. Nach bestandener Abschlussprüfung werden wir auf dem Markt angeboten. Ich habe mal gehört, dass es früher Viehversteigerungen gab – so ähnlich fühlte ich mich dabei.

Brütendes Schweigen begleitete die Prozeduren des Medirobs, welche ich eine nach der anderen über mich ergehen ließ. Immer wieder kreisten meine Gedanken um die Frage, wer ich eigentlich bin. Wer hat mich gezeugt und was waren das für Frauen, die darüber bestimmten, dass ich zum Satisfactor ausgebildet wurde? Früher hatte mich das Wieso und Warum nicht interessiert. Jeder Tag ist derart angefüllt, die Ausbildung mit so vielen Sinneseindrücken behaftet gewesen, dass ich einfach keine Zeit hatte, über meine Existenz nachzudenken. Ich grüble ständig, warum wir XY-Träger den Frauen dienen. Was haben meine Geschlechtsgenossen getan, dass wir dafür bis heute mit unserer Freiheit zahlen müssen? Zuerst beschäftigte mich dieser Punkt kurz nach der Prüfung, doch die Untätigkeit bis zu meiner Abreise verstärkte die Gedanken, die ich mir um mich und die anderen Satisfactoren mache.

Satisfaction on Demand 1 – Strictly Forbidden | Erotischer SciFi-Roman

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