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Miami Aphrodite Treatment von Megan Parker

Wir trennten uns von Marcus am Hafen und setzten unsere Fahrt in einer großen schwarzen Limousine fort. Etwas außerhalb von Miami erreichten wir ein schlossähnliches Gebäude.

»Das ist die Schönheitsklinik, in der ich früher gearbeitet habe, bevor ich meine Karriere für Santiago aufgab«, erklärte David. »Ich kenne hier den Leiter der Klinik, und der Oberarzt der Chirurgie ist ein guter Freund von mir. Du bekommst ein schönes großes Zimmer, nur für ein paar Tage. Ich möchte, dass dein Herz noch überwacht wird, sie werden zur Sicherheit ein paar Test durchführen und das Allerwichtigste: Sie werden deine Schnittwunden optimal versorgen. Es gibt heute schon sehr gute Methoden auf dem Gebiet der Narbenbehandlung.«

»Du bleibst nicht hier?«, fragte ich David.

»Nicht über Nacht, das geht nicht. Hayle fährt schon mal voraus und sucht ein Hotel, wo wir bleiben können, bis ich eine geeignete Wohnung für uns gefunden habe.«

Eine Schwester erwartete uns bereits am Eingang, ich bekam einen Rollstuhl und David wich nicht von meiner Seite. Bei der Aufnahme ersparte man uns sämtliche Formalitäten. Es hieß, aus Sicherheitsgründen dürfe mein Name nirgendwo erscheinen. Ich war also inkognito hier. Mein Zimmer lag im zweiten Stock. Es war wie angekündigt sehr luxuriös und hätten die Pflaster an meiner rechten Wange nicht so gespannt, wäre mir vor Begeisterung tatsächlich ein breites Lächeln über die Lippen gerutscht. Es war sehr hell, hatte vier doppelflügelige hohe Fenster mit Ausblick auf einen palmenbepflanzten Park. Die Einrichtung hatte Wohnzimmercharakter und man hätte sie genauso gut einem gediegenen Luxushotel zuschreiben können, wenn man von dem obligatorischen Krankenbett absah.

Unter Davids strenger Aufsicht, und obwohl ich mich schon viel besser fühlte, musste ich mich gleich wieder ins Bett legen. Er öffnete die kleinen Schlösser an meinen High Heels, um mich von den edlen »Foltergeräten« zu befreien.

»Oberarzt Dr. Lacourt wird gleich bei Ihnen sein«, kündigte die Schwester an, während sie das Kopfteil des Bettes etwas aufrichtete, damit ich mein Zimmer besser überblicken konnte. Dann verließ sie den Raum.

David ging nervös auf und ab. Er fasste sich angespannt an die Stirn und sah aus dem Fenster, als würde irgendwo dort draußen eine große Gefahr lauern. Seine blonden Haare fielen in hübschen Strähnen in sein Gesicht. Es tat mir leid, dass ich ihm so viel Kummer bereitete. Es war alles meine Schuld. Nie hätte ich mich in ihn verlieben dürfen. Und was noch viel schlimmer war, wenn es stimmte, was David gesagt hatte, dann hatte ich Santiago zum Straftäter gemacht. Meine Beruhigungsspritze schien langsam ihre Wirkung zu verlieren und gerade, als meine Augen sich vor lauter Selbstmitleid mit Wasser füllten, öffnete Dr. Lacourt die Tür. Ich musste einige Male zwinkern, um wieder klare Sicht zu haben, und bevor mir schlagartig klar wurde, was mir David mit der Auswahl dieser Klinik angetan hatte. Dr. Lacourt war ein Freund von ihm, aber nicht nur das, auch ich kannte ihn. Und sein Anblick bohrte sich tief in mein Schamgefühl. Die Feier der Schönheitschirurgen auf Ivory – Lacourt war einer der Gäste gewesen, die bis zum Ende geblieben waren, um mich mit heißer Schokolade zu übergießen. Auch er hatte sich daran ergötzt, wie ich mich verzweifelt in dieser überdimensionalen Cocktailschale gewunden hatte, um weiß Gott wie den Schmerzen zu entgehen. Sein Gesicht werde ich wohl nie vergessen, den kalten Ausdruck und die stechend blauen Augen. Er wirkte älter als David, vielleicht durch seine grau-melierten Haare oder die ausgeprägten Geheimratsecken, die mich an meinen früheren Mathe-Lehrer erinnerten. David hätte mich zumindest vorwarnen können.

Dr. Lacourt schüttelte David zur Begrüßung die Hand und kam danach an mein Bett. Er hatte ein paar Unterlagen in der Hand, lächelte und schlug vorsichtig meine Bettdecke zur Seite. David wich an das Fußende des Bettes und wartete gespannt auf das Urteil seines Freundes.

»Vielleicht kann ihr die Schwester die Verbände abnehmen«, sprach Lacourt und läutete gleichzeitig nach ihr. »Ich werde einen Bericht schreiben. Die Polizei wartet bereits draußen. Ich hab sie sofort verständigt, als du mich angerufen hast.«

Mein Herz klopfte ... Ich hatte mir überhaupt noch nicht überlegt, was ich denen erzählen sollte.

»Es sieht auf jeden Fall nicht gut aus für Santiago. Die roten Augen sagen alles, blaue Flecken, Schnitte, Kampfspuren ... Hat sie schon geduscht oder finden wir noch Sperma?«

»Sie hat nicht geduscht«, entgegnete David.

Der Oberarzt zog ein langes Wattestäbchen aus einer Plastikhülle und wandte sich an David: »Möchtest du das lieber machen?«

David nickte und nahm es ihm aus der Hand. Ich musste mein Höschen ausziehen und meine Beine leicht spreizen, damit er mit dem Stäbchen in mich eindringen konnte. Ich spürte, wie es in mir alle Richtungen aufsuchte ... und hasste gleichzeitig die Blicke von Lacourt, die währenddessen auf meinem Gesicht ruhten. Er war sogar kurz davor, seine Hand auf meine Stirn zu legen, hätte ich ihn nicht beiläufig weggestoßen, als ich vor Scham meine Unterarme vor meinem Gesicht überkreuzte. David war so auf seine Arbeit konzentriert, dass er es gar nicht bemerkte. Und als er fertig war, kam auch schon eine Schwester, um mir die Verbände abzunehmen.

»Was sagst du zu den Schnitten, André?«, fragte David.

Sie hatten mir mein Kleid bis zum Hals hochgeschoben. Ich lag splitternackt vor Lacourt, während der eingehend meine Wunden prüfte. »Wie lange ist es jetzt her?«

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