Читать книгу Birma Katze - Meine Katze fürs Leben Ratgeber - Страница 7
ОглавлениеDie Legenden um die Birma Katzen basieren vermutlich auf diesen Tempelkatzen. Birmakatzen gehören zu den Halblanghaar-Rassen und wurden in Frankreich aus zweifarbigen Perserkatzen und Siamkatzen gezüchtet. Die Herkunft der Rasse aus Myanmar oder den Tempeln ist ein Mythos.
Abbildung 2: Porträt der schönen heiligen Katze von Burma
Problematik mit Erbkrankheiten
Bezüglich erblicher Krankheiten gibt es bei der Rasse eine gewisse Problematik, da die wichtigsten Rassemerkmale rezessiv vererbt werden. Gute Züchter wissen, wie wichtig es ist, bei der Zuchtauswahl nicht nur auf Schönheit, sondern auch auf Gesundheit zu achten.
Typische Krankheiten bei der Heiligen Birma sind Missbildungen der Gesichtsmitte, Korneasequester (ab-gestorbene Hornhaut, welche die Sicht behindert), Kat-arakt (Grauer Star), Polyneuropathie (Nervenkrankheiten, die zu Missempfindungen, Krämpfen und Bewegungs-störungen führen), kongenitale Hypotrichose (Haarausfall) und Hämophilie (Blutgerinnungsstörung).
Wie bei allen Rassekatzen können auch polyzystische Nierenerkrankung (Zysten an den Nieren), hypertrophe Kardiomyopathie (Verdickung des Herzmuskels) und Mukopolysaccharidose-Typ VI (anormales Skelett) auftreten.
Die Krankheiten kommen bei der robusten Katzenrasse sehr selten vor. Trotzdem sollten Sie mit dem Züchter, bei dem Sie Ihre Birma kaufen wollen, darüber sprechen, welche Vorkehrungen er getroffen hat, um Erbkrankheiten zu vermeiden. Außerdem sollten Sie Ihre Birma Katze regelmäßig per Ultraschall untersuchen lassen, um Krankheiten rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Rassemerkmale
Handschuhe und Sporen
Neben den dunkelblauen Augen sind weiße Füßchen eines der Kennzeichen der Rasse. An den Vorderfüßen erstrecken sich die Handschuhe bis zur Zehenwurzel oder enden am Gelenk. Das Vorderbein darf nicht völlig weiß sein. Die weißen Sporen an den Hinterbeinen laufen keilförmig an den Sohlen aus. Etwas längere Handschuhe sind an den Hinterpfoten erlaubt.
Regelmäßigkeit und Symmetrie der Handschuhe und Sporen sind Schönheitskriterien. Die ideal gefärbte Birma hat eine völlig gleichmäßige Anordnung der Handschuhe und Sporen an allen vier Pfoten. Diese Kriterien sind allerdings in erster Linie für Ausstellungen und Prämierungen wichtig.
Kopf, Körperbau und Fell
Birmakatzen haben einen kräftigen Schädel mit vollen runden Wangen und leicht gewölbter Stirn. Die mittellange Nase hat keinen Stop. Die kleinen, leicht abgerundeten Ohren sollten nicht zu aufrecht stehen. Die fast runden Augen haben eine gleichmäßige tiefblaue Farbe und stehen weit auseinander. So entsteht der freundliche Gesichtsausdruck der Birmakatzen.
Der mittelschwere Körper der Birmesen ist gestreckt und steht auf stämmigen kurzen Beinen. Durch die breite Brust mit dem starken Brustkorb und den muskulösen Flanken und Hüften wirken die Katzen sehr kräftig.
Im Gesicht haben Birma Katzen kurzes Haar, das zu den Wangen allmählich länger wird. Am Rücken, den Flanken und der Halskrause weist es die größte Länge auf. Die Textur ist seidig mit wenig Unterwolle. Die Länge variiert je nach Jahreszeit. Im Winter bilden die Katzen eine attraktive Halskrause. Das Haar filzt nicht. Meist bildet sich nach der Kastration nach einigen Monaten ein üppigeres und längeres Feld aus.
Fellzeichnung
Es handelt sich bei allen Birma Katzen um Point Katzen. Ein Gendefekt verursacht Teilalbinismus, der neben der Augen- und Fellfarbe durch den fehlenden Farbstoff Melamin, auch für Schielen und Augenzittern verantwortlich ist.
Typische für Pointkatzen ist, dass nur die Körperstellen eine Färbung annehmen, die kühl sind. Aus diesem Grund sind die Welpen bei der Geburt weiß, denn in der Gebärmutter ist es zu warm, um den Farbstoff zu bilden. Ältere Birma Katzen mit ausgiebigem Freigang bei Kälte können sogar am ganzen Körper stark nachdunkeln und zumindest vorübergehend die typische Point-Zeichnung verlieren. Kurz nach der Geburt der Kitten beginnen sich kühlere Körperpartien (Gesicht, Ohren, Beine, Schwanz und Hodensack) dunkel zu färben. Die meisten Birma Katzen erreichen erst mit drei Jahren ihre vollständige Ausfärbung.
Die Points kommen in verschiedenen Farben vor. Seal ist ein gleichmäßiges, kräftiges Schwarzbraun, Chocolate ein milchschokoladenfarbenes Braun und Red ist ein kräftige Orange. Der Rotton zeigt sich erst sehr spät, daher wirken Jungtiere ziemlich farblos. Mit dem Alter bekommen die roten Birmesen ein bezauberndes goldschimmernde Rückenfell.
Ein weiterer Gendefekt, der bewirkt, dass sich das Melamin verklumpt, führt zu sogenannter Verdünnungen der Farbe. Die Verdünnung von Seal ist Blue, einem grauen Farbton, von Chocolate ist es Lilac, einem hellen Gletschergrau und von Red ist Cream die Verdünnung, ein sehr zartes Orange-Rot.
Die genannten Farben sind bei der Variante Point einfarbig. Bei der Variante Tabby-Point zeigen die Points ein Streifenmuster und bei der Zeichnung Tortie ist immer Rot dabei. Torties sind dreifarbig und immer weiblich. Lediglich bei den roten Birma Katzen kann auch die Variante Point ein Streifenmuster zeigen. Sie sind genetisch aber keine Tabby-Katzen. Ihnen fehlt unter der Nase eine typische weiße Zeichnung, die Schmetterling genannt wird.
Der typische Charakter
Die Heilige Birma ist eine neugierige und verspielte Katze. Selbst im hohen Alter lässt dies nur wenig nach. Sie scheint immer guter Laune zu sein und ist sehr kontaktfreudig. Daher schließt sie schnell Freundschaft mit Menschen und Tieren.
Ihre Anhänglichkeit hat ihr den Namen „Bettbesetzer“ oder „Bettkatze“ eingebracht, denn für sie ist es selbstverständlich, einen Platz im Bett einzunehmen. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 50 cm und einem Gewicht von 3 bis 4 kg (Katze) beziehungsweise bis zu 6 kg beim Kater gelingt es meist auch mit mehreren Birmesen zusammen gemütlich in einem Bett zu schlafen. Allerdings sollte man seine eigene Schlafgelegenheit dann etwas größer wählen als üblich. Natürlich können Sie auch einer Birma Katze abgewöhnen, in Ihrem Bett zu schlafen, aber das Tier wird darunter leiden. Wenn Sie eine solche Nähe nicht wünschen, entscheiden Sie sich besser für ein weniger anhängliche Rasse.
Birma Katzen fordern aktiv Aufmerksamkeit ein. Sie maunzen leise und stoßen die Menschen an, wenn sie der Meinung sind, dass sie Streicheleinheiten oder andere Zuwendungen brauchen. Dabei beweisen sie ihre Intelligenz und zeigen, wie erfinderisch die Katzen sind. Sie öffnen Türen, Schubladen und Verpackungen. Nichts ist vor Ihnen sicher, wenn es nicht fest verschlossen wurde.
Selbstverständlich gibt es große Unterschiede im Temperament und bei der Intelligenz. Da die Eigen-schaften weitgehend vererbt werden, lohnt es sich, mit dem Züchter über die Elterntiere zu sprechen.
Ansprüche der Rasse
Pflege
Bürsten des Fells
Wie alle Katzen sind auch Birma Katzen sehr reinlich und sorgen selbst für die Pflege des Fells. Da es nicht zum Verfilzen neigt, müssen Sie Ihr Birmchen nicht regelmäßig bürsten. Bedenken Sie aber, dass Bürsten auch die Bindung zwischen Mensch und Tier stärkt, sofern Sie nicht rabiat vorgehen und durch falsche Kämme oder Bürsten der Katze schmerzen zu fügen.
Im Winter, besonders wenn der Wechsel zum Sommerfell einsetzt, kommt es aber auch bei Birmakatzen zu Knoten im Fell (meist an der Rückseite der Hinterbeine und in den Achselhöhlen). In dieser Zeit sollten Sie Ihre Katze grundsätzlich täglich bürsten, da sie sonst große Mengen an Haaren verschluckt, was zu Verdauungsproblemen führt.
Idealerweise schaffen Sie sich eine Bürste mit Wildschweinborsten an, mit der Sie die Katze täglich bürsten. Die Massage tut der Katze körperlich und seelisch gut. Um Knötchen zu entfernen, benötigen Sie einen Kamm mit rotierenden Zinken oder einen Furminator. Setzen Sie diesen nur sparsam ein, um vorhandene Verfilzungen zu entfernen, auf keinen Fall aber zur täglichen Fellpflege. Besser und schonender sind sogenannte „Entwirrbürsten“, um kleinen Katzen, ohne zu ziepen, die Haare zu bürsten. Diese Produkte gibt es in Drogeriemärkten. Eine Babyhaarbürste benötigen Sie für Katzenwelpen und um das Fell am Schwanz zu bürsten. Dort sitzen die Haare sehr locker und mit normalen Bürsten würde der Schwanz schnell kahl werden. Außerdem benötigen Sie einen Flohkamm, mit dem Sie leicht kontrollieren könne, ob Ihr Katze Flöhe hat (siehe Anhang „Parasiten bekämpfen“).