Читать книгу Das Mädchen im Haus - Melanie Kaiser - Страница 7

Prolog

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Die Frau lag im Bett, die blutigen Beine am Körper angewinkelt. Der Druck kam pressend, immer unaufhaltsamer, aus ihr heraus. Sie wollte schreien, doch der Knebel im Mund verhinderte dies.

Diese Schmerzen!

Wie oft hatte sie es ertragen müssen. Bitte lass es ein Junge sein, schoss ihr durch den Kopf. Eine weitere Wehe kam, mehr Blut lief ihr zwischen die Beine und verfärbte das weiße Laken.

Endlich!

Der Druck ließ nach. Sie fühlte sich befreit. Das Baby schrie leise und gedämpft. Sie konnte es hören. Es war in ihrem Kopf, doch ihre Sinne waren benebelt. Ihr Körper entspannte sich nach den Schmerzen.

Die Frau schaute von einer Seite zur anderen. Wo war er?

Stille!

Sie hörte nichts.

Ihr Kind – sollte es wieder eine Totgeburt sein? Tränen liefen ihr über das Gesicht.

Endlose Minuten später setzte er sich neben sie ans Bett, nahm ihr den Knebel ab.

»Psst«, er legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen, »du kannst nichts dafür.«

Die Worte trafen sie zutiefst.

»Nein!«

Sie schluckte, rang nach Luft, wusste, was diese Worte zu bedeuten hatten.

»Ein Mädchen oder ein Junge?«, fragte sie mit weinender Stimme.

»Ein Mädchen«, sagte er verächtlich, als wäre es tröstend. Doch das war es nicht, würde es nie für sie sein.

Die dritte Totgeburt nacheinander.

Das Mädchen im Haus

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