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Prolog


Daphne

Wie lange noch? Wie lange noch, bis ich endgültig brechen würde? Ich wusste nicht einmal, wie lange ich schon hier war. Oder wie alt mein Sohn war. Dillon. Er war der Grund dafür, dass ich noch immer an dem letzten Bisschen Verstand festhielt, welches ich noch besaß. Doch wie lange konnte ich dies noch tun? Mit jedem Tag wurde es schwerer und schwerer. Den ganzen Tag riss ich mich zusammen, bis ich Dillon schlafen gelegt hatte. Erst dann erlaubte ich mir zu weinen. Zu verzweifeln. Ich hatte längst aufgehört, für Rettung zu beten. Rettung würde niemals kommen. Ich hatte lange an Hoffnung festgehalten, doch wenn Jahre vergehen und niemand kam, dann starb jeder Funken von Hoffnung. Wenn nur Dillon nicht wäre. Ohne ihn hätte ich meinem Leben längst ein Ende gesetzt. Manchmal fragte ich mich, ob es nicht besser wäre, wenn ich unser beider Leben ein Ende bereitete. Was für ein Leben war es für ein Kind in dieser Hölle? Dillon hatte niemals die Außenwelt gesehen. Dillon und ich bekamen Tabletten, um den Mangel an Sonnenlicht und frischer Luft auszugleichen. Doch jedes mal, wenn ich diese schrecklichen Gedanken hatte und meinen Sohn ansah, dann wurde mir klar, dass ich es niemals tun konnte. Wie konnte ich die einzige Person in meinem Leben töten, die mir etwas bedeutete? Auch wenn wir beide in dieser Hölle leben mussten, erweiterter Selbstmord kam nicht infrage. Wer wusste, was noch geschehen würde. Vielleicht war meine Hoffnung doch noch nicht ganz erloschen.

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