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Kapitel 1


Lucifer

Nachdem ich Hazadeel weg geschickt hatte, streckte ich eine Hand aus, die Celia zögerlich ergriff. Sie ließ sich von mir zur Tafel führen, wo ich ihr einen Stuhl zurechtrückte. Wir setzten uns, und sie atmete sichtbar erleichtert auf. Sie schien ein wenig zittrig. Nun, natürlich. Sie hatte gerade erfahren, dass ich der Teufel war und sie sich in der Hölle befand. Ich konnte wahrscheinlich froh sein, dass sie nicht ohnmächtig geworden war. Ich könnte ihr ihre Angst nehmen, wenn sie denn auf meine Gedankenkontrolle reagieren würde, doch aus irgendwelchen Gründen schien das ja bei ihr wirkungslos zu sein.

„Ich hab dir schon gesagt, was ich will, Celia“, beantworte ich ihre Frage von zuvor. „Ich will dich! Deswegen bist du hier. Du hast meine Aufmerksamkeit und mein Interesse erregt. Ich plane, dich auf unbestimmte Zeit hier zu behalten. Es gibt keinen Weg hinaus, also versuche nicht, mir hier wegzulaufen. Es würde dich nur in Gefahr bringen. Die Hölle ist ein gefährlicher Ort für eine Sterbliche wie dich.“

„Warum hast du mich dann hierher gebracht?“, fragte sie mit zittriger Stimme.

„In meinem Schloss bist du sicher. Ich werde dir später alles zeigen. Ich habe extra einen Raum für dich zum Malen eingerichtet. Mein Garten wird dir sicher auch gefallen. – Magst du Pferde?“

„Pferde? Du hast – Pferde hier?“

Sie sah mich ungläubig an.

„Ja, ich habe einen ganzen Stall voll. Wir können morgen einen Ritt unternehmen, wenn du magst.“

„Was wenn ... wenn ich nicht – hierbleiben will?“, fragte sie mit einer Spur von Trotz in der Stimme.

Es gefiel mir nicht, dass sie sich so gegen mich sträubte. Es gefiel mir ganz und gar nicht. Keine Frau hatte mir je widerstanden.

„Ich WILL dich, Celia“, sagte ich hart. „Erwarte nicht von mir, dass ich etwas darauf gebe, was DU willst. Es wird einfacher, wenn du deinen Widerstand aufgibst. Doch ich habe auch keine Skrupel, diesen Widerstand zu brechen, um zu bekommen was ich will. Vergiss nie, wer ich bin. Der Teufel.“

Eine einzelne Träne rollte ihre Wange hinab. Ich steckte einen Finger aus, um sie aufzuwischen und an meinen Mund zu führen. Für einen Menschen war eine Träne einfach nur eine salzige Flüssigkeit. Für den Teufel schmeckte die Träne einer Jungfrau wie ein Stück Himmel. Ich wollte mehr davon.

„Du gehörst mir, Celia“, raunte ich, mich zu ihr vorbeugend.

Ihr Herz schlug hart und laut. Ich presste meine Lippen auf ihre. Sie erstarrte wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Sie fürchtete mich, doch sie war zu geschockt um sich mir zu entziehen. Diesen kurzen Moment in dem sie mir keinen Widerstand bot musste ich ausnutzen. Ich legte eine Hand auf ihren Rücken und biss ihr leicht in die Lippe. Wie erwartet öffnete sie überrascht ihren Mund und ich nutzte die Gelegenheit um meine Zunge zwischen ihre geöffneten Lippen zu drängen. Ein hungriges Knurren kam über meine Lippen. Mein Schwanz zuckte erwartungsvoll. Ich war von einer kribbeligen Aufregung erfüllt, als wäre ich ein grüner Junge bei seinem ersten Kuss. Verdammt! Ich konnte nicht erklären, warum diese Frau mich Dinge fühlen ließ, die ich nie zuvor empfunden hatte. Warum sie so eine Wirkung auf mich ausübte und wieso ich geradezu von ihr besessen war. Doch es war die Wahrheit. Wenn die Kleine wüsste, welche Macht sie über den Teufel hatte – ich wäre verloren. Also musste ich sie davon überzeugen, dass ICH die Macht hatte. Mit allen Mitteln. Ich war immerhin der Teufel, Satan, der Fürst der Hölle. Ich war nicht dafür bekannt, von Moral oder Gewissen getrieben zu sein.

Celia

Als Lucifer mich leicht in die Lippe gebissen hatte, hatte ich geschockt protestieren wollen, doch der Schurke hatte die Gelegenheit dazu genutzt, mir seine Zunge in den Hals zu schieben. Ich sollte mich wehren, sollte ihn von mir schieben. Ich sollte irgendetwas tun, um dies zu unterbinden. Doch es war als wenn mein Gehirn plötzlich zu Brei geworden war und mein ganzer Leib zu Gelee. Ich schien keinen einzigen Muskel bewegen zu können. Stattdessen ließ ich es zu, dass er meine Zunge mit seiner liebkoste und zu meinem Entsetzen ließ mich der Kuss alles andere als kalt. Nur meine seltsam kraftlosen Muskeln verhinderten, dass ich mich zum Narren machte indem ich ihn an mich zog um seinen Kuss zu erwidern. Ein Schwindel erfasste mich und alles schien sich um uns zu drehen, dann stellte ich erstaunt fest, dass wir uns auf einmal auf dem Bett in Lucifers Schlafzimmer befanden. Erschrocken fand ich endlich sowohl mein Gehirn als auch meine Muskeln wieder und löste mich von ihm mit einem Aufschrei.

Mit wild klopfenden Herzen sah ich ihn an. Als er erneut nach mir greifen wollte, sprang ich hastig vom Bett und rannte zur Tür. Als ich dort ankam, stand ich vor einer blanken Wand. Die Tür war verschwunden.

Was zum Teufel?

Ich hörte Lucifer leise lachen und wandte mich zu ihm um. Wut erfüllte mich und verdrängte die Angst und Lähmung von zuvor.

„Was hast du mit der Tür gemacht?“

„Die Tür existierte nur, weil ich sie dort wollte. In dem Moment, wo ich sie nicht mehr wollte, verschwand sie. Alles in meinem Schloss existiert nur, weil ich es so will.“

„Dann hex die verdammte Tür zurück!“

„Nein!“

„Ich will hier raus! Ich will zurück in meine Welt! Du kannst mich nicht gegen meinen Willen hier festhalten!“

Ein sardonisches Grinsen trat auf seine sinnlichen Lippen.

„Oh, ich kann, meine Kleine. Ich will dich hier und deswegen wirst du auch hier bleiben.“

„Wie lange?“, fragte ich aufgebracht. „Wie lange planst du mich hier festzuhalten?“

„Solange bis ich deiner Überdrüssig bin“, erwiderte er ungerührt.

„Und dann? Wirst du mich dann töten?“

„Warum sollte ich dich töten wollen, Celia?“, fragte er sichtlich überrascht. „Ich habe dir schon gesagt, dass ich dir kein Leid anzutun gedenke.“

„Und du denkst, dass ich etwas auf das Wort des Teufels gebe? Jeder weiß, dass der Teufel ein Lügner ist!“

„Nein, der Teufel ist kein Lügner, meine Liebe. Doch ich gebe zu, dass ich nicht fair spiele. Ich führe Menschen in die Irre, doch nur, weil sie so verdammt leicht zu beeinflussen sind. Ich muss niemandem etwas vorlügen. Wenn ich dir sage, dass ich dir kein Leid antun werde und dass ich dich unversehrt gehen lasse, sobald ich mich an dir gesättigt habe, dann ist das ein Versprechen, welches ich einhalten werde.“

Ich schnaubte verächtlich.

„Sorry, aber ich hab ein Problem damit, Leuten zu glauben, die einen gewaltsam entführen.“

„Ich hab es erst anders versucht, doch du hast mich abgewiesen“, erwiderte Lucifer.

„Newsflash, du Arsch! Ich habe einen freien Willen. Und mein freier Wille sagt: NEIN DANKE!“

Von einer Sekunde auf die andere stand Lucifer plötzlich vor mir und ich schrie erschrocken auf. Die Wand in meinem Rücken verhinderte, dass ich mich weiter zurückziehen konnte. Mein Herz drohte zu explodieren, so heftig klopfte es gegen meinen Brustkorb. Lucifer wäre allein auf Grund seiner Größe und Statur Furcht einflößend genug, doch die Hörner, die Preis gaben, wem ich mich hier gegenüber sah – Lucifer, Satan, der Teufel – jagten mir in diesem Moment so viel Angst ein, dass ich befürchtete, mich jeden Moment damit zu blamieren, dass ich mir in die Hosen pinkelte. Er war mir so nah. Als er sich rechts und links von mir an der Wand abstützte und sich zu mir vor beugte, zuckte ich zusammen. Wie war ich nur in diese Situation geraten? Was hatte ich getan, um die Aufmerksamkeit des Fürsten der Hölle auf mich zu lenken? Ich hatte ein anständiges Leben geführt. Ich war zwar keine Kirchgängerin, doch ich hatte auch nichts Schlimmes getan. Kleine Sünden, wie jeder andere, doch nichts was mich aus der Masse hervorheben würde.

„Wieso ich?“, sprach ich meine Verwirrung flüsternd aus.

„Ich weiß es nicht“, erwiderte Lucifer ebenfalls flüsternd. „Du ziehst mich an wie ein Magnet und ich kann nichts dagegen tun. Ich will dich, Celia. Ich will alles von dir. Ich will dich verführen, dich besitzen, dich besudeln. Deine verdammte Unschuld! Ich will deine verdammte Unschuld!“

Tränen begannen, über meine Wangen zu laufen.

„Bitte lass mich gehen“, schluchzte ich.

„Ich kann nicht“, knurrte Lucifer und ehe ich mich versah, hatte er mich in seine Arme gerissen und küsste mich erneut.

Seduced by the Demon

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