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Kapitel 2


Tony

Ich setzte Sophia vorsichtig in den Beifahrersitz und schnallte sie an. Mein Blick fiel auf die Abdrücke meiner Hand an ihrer Kehle. Ich verspürte keine Reue, wie ein normaler Mann würde. Nein, stattdessen verspürte ich Besitzerstolz. Sie war mein. Sie trug mein Zeichen auf ihrer weichen Haut. Und ich plante, noch mehr Zeichen zu setzen. Mein Schwanz wurde schon wieder hart, als ich darüber nachdachte, wo und wie ich meine Kleine zeichnen würde. Nicht jetzt! Ich musste sie in mein Hotel schaffen, ehe sie erwachte. Es wäre wohl nicht so klug, sie durch die Hotel Lobby zu zerren, wenn sie um Hilfe schrie und tobte. Nein. Ich musste sie ins Hotel bringen ehe sie erwachte. Leute würden denken, dass sie müde war und in meinen Armen schlief. Solange niemand die Würgemale sah. Ich würde ihre Haare so drapieren, dass sie die Male verdeckten. Entschlossen riss ich mich von ihrem Anblick los und schloss die Tür. Ich lief um den Wagen herum und warf mich auf den Fahrersitz.

Die Fahrt zum Hotel war kurz. Sophia war noch immer bewusstlos. Gut! Ich hob sie auf meine Arme und gab den Autoschlüssel an den Hotel-Boy, zusammen mit einer Banknote. So schnell ich konnte eilte ich ins Innere, am Empfang vorbei zu den Aufzügen. Ich hatte Glück, und ein Aufzug war gerade unten. Ich betrat die Kabine und drückte den Knopf für die vierte Etage, wo mein Zimmer lag.

Ich hatte gerade die Hotelzimmertür hinter mir geschlossen, als Sophia langsam zu sich kam. Ich konnte nicht zulassen, dass sie das ganze Hotel zusammen schrie, also gab ich ihr rasch einen Schlag auf den Hinterkopf und schickte sie zurück ins Land der Träume. Sie würde Kopfschmerzen haben, wenn sie erwachte. Ich musste sehen, ob der Medizinschrank im Bad Schmerzmittel hatte, ansonsten würde ich welche besorgen. Ich mochte ein Verbrecher, Mörder und Folterer sein, doch das hieß nicht, dass ich wollte, dass mein Mädchen Schmerzen hatte.

Vorsichtig legte ich sie auf mein Bett. Ich nahm mir ein paar Minuten Zeit sie zu betrachten. Sie war so verdammt schön. Ich ergriff eine Strähne ihres Haares und ließ sie durch meine Finger gleiten. Weich wie Seide. Ich fragte mich, was ihre natürliche Haarfarbe war. Schwarz? Braun? Ihre Augen waren braun, beinahe schwarz. Nun, ich würde es bald herausfinden, sofern sie nicht rasiert war, dachte ich mit einem Grinsen.

Sophia

Mein Schädel dröhnte. Das war das Erste, was mir in den Sinn kam, als ich langsam erwachte. Seltsam. Wieso hatte ich Kopfschmerzen? Es konnte kein Kater sein. Ich trank keinen Alkohol und ich ging auch nicht auf Partys.

Das Paradiso, schoss es mir in den Kopf.

Die Erinnerungen kamen plötzlich zurück. Tony! Er hatte mich gekauft. Für zehn Millionen Dollar. Dann hatte er mich gewürgt und dann – wusste ich nichts mehr. Ich riss panisch die Augen auf.

„Guten Morgen, Sweetheart.“

Tony. Er war über mich gebeugt, ein Lächeln auf seinen Lippen, als wäre es das normalste in der Welt, eine Frau zu kaufen, zu würgen und ...

Oh mein Gott! Und zu fesseln und zu knebeln. Ich hatte erst jetzt registriert, dass ich einen Knebel im Mund hatte und meine Arme über meinem Kopf ans Bett gefesselt waren. Ich begann, mich in meinen Fesseln zu winden. Adrenalin schoss durch meine Venen, als ich mir meiner Lage bewusst wurde. Ich war gefesselt in den Händen eines Sadisten. Er konnte mir alles Mögliche antun, und ich konnte nicht einmal schreien. Tränen der Wut und Hilflosigkeit schossen mir in die Augen.

„Shhhh“, sagte Tony und setzte sich neben mich. „Beruhige dich. Atme. Ein und aus. Ich werde dir nicht wehtun doch du verletzt dich selbst, wenn du dich so gegen deine Fesseln wehrst.“

Ich wusste, er hatte recht damit, dass ich mich selbst verletzte. Ich konnte spüren, wie die Fesseln in meine Haut schnitten. Es war ohnehin fruchtlos. Ich würde ihm nicht entkommen, solange ich gefesselt war. Ich musste meine Kraft schonen. Vielleicht würde eine Gelegenheit kommen, wo ich fliehen konnte. Bis dahin war Kooperation das Beste was ich tun konnte, wenn ich am Leben bleiben wollte. Selbst wenn er mir Gewalt antun würde, ich musste es überleben. Ich hatte schon so einiges überlebt. Ich war wie ein Phönix aus der Asche gestiegen und ich war nicht willens hinzunehmen, dass dies hier das Ende sein sollte.

Du bist stark. Du kannst alles überleben. Du musst nur irgendwie fliehen können. Wunden heilen irgendwann. Solange er dich nicht killt, hast du immer eine Chance.

„Gut“, sagte Tony zufrieden, als ich aufgehört hatte, mich zu wehren. Er erhob sich und begutachtete meine Handgelenke. „Ich seh mal nach, was die Badezimmer Apotheke zu bieten hat, um das zu versorgen“, murmelte er und verschwand.

Wenig später kam er mit ein paar Flaschen und Tüchern aus dem Bad. Erneut setzte er sich neben mich, nachdem er alles auf dem Nachtschrank abgestellt hatte.

„Ich mache dich jetzt los. Du wirst nichts Dummes versuchen, nicht wahr, Sophia?“

Ich nickte stumm.

„Gut.“

Er löste die Fesseln und den Knebel, dann legte er meine Hände auf meinen Brustkorb.

„Ist nicht tief“, sagte er, nach einer Flasche greifend. „Aber es ist besser, es zu versorgen. Ich will nicht, dass es sich entzündet.“

Ich fragte mich, warum er wegen einer Entzündung besorgt war. Wenn er erst einmal anfing, mich zu foltern, würde eine Entzündung die geringste Sorge sein.

Vielleicht will er dich ja gar nicht foltern.

Ja, klar. Was sonst wird ein Kerl wie er mit dir anstellen?

Oh nein!, dachte ich mit einem Anflug von Panik, als die Vorstellung, er könnte mich als seine Sexsklavin wollen, in meinen Kopf schoss. Alles nur das nicht.

Ein Brennen riss mich aus meinen Gedanken. Tony hatte begonnen, meine Wunden zu reinigen, und es brannte wie Hölle.

„Autsch!“

„Sorry, ist gleich vorbei.“

Mit erstaunlicher Sanftheit rieb er antibiotische Salbe auf die wunden Stellen, ehe er meine Handgelenke mit Bandagen abdeckte. Sein Verhalten ergab für mich keinen Sinn. War dies derselbe Mann, der mich wie ein Stück Vieh gekauft und mich dann bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt hatte?

„Warum?“, fragte ich.

Sein Blick fand meinen. Seine grünen Augen waren irgendwie entnervend. Schön und grausam zugleich. Die Augen eines Raubtieres.

„Warum was?“

Warum hast du mich entfüh... – gekauft? Und warum versorgst du meine Wunden, wenn du ... wenn du mir ohnehin ...“ Ich brach ab, konnte die Worte nicht über meine Lippen bringen. ... wenn du mir ohnehin bald wehtun wirst.

„Wenn ich was?“

Ich blieb stumm. Eine einzelne Träne rann meine Wange hinab und ich musste den Blickkontakt lösen. Er umfasste mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen.

„Wenn ich was, Sophia?“

„Mir wehtun. Wenn du mir ohnehin bald wehtun wirst.“

„Wer sagt, dass ich dir wehtun will? Du bist nicht hier, weil ich dich foltern will, Herrgott noch mal.“

„Warum dann?“, fragte ich flüsternd.

„Weil ich dich will, Sophia. Weil du mein bist.“

„Ich bin nicht dein Besitz“, begehrte ich auf.

Ein spöttisches Lächeln glitt über seine Lippen.

„Ich habe zehn Millionen für dich bezahlt, Baby.“

„Das ist ... das ist illegal!“, protestierte ich.

„Sweetheart, ich gehöre zur Mafia. Illegal ist, was ich tue. Jeden. Tag!“

„Du magst Geld für mich bezahlt haben“, sagte ich bitter. „doch wie ich das sehe, macht dich das nicht zu meinem ... meinem Besitzer! Du hast mich gegen meinen Willen entführt! Du kannst mich festhalten, doch du wirst mich nie – und ich meine NIEMALS besitzen!“

Sein grüner kalter Blick hielt meinen ohne zu blinzeln.

„Das werden wir sehen, Sweetheart. Ich werde dich brechen. Koste es was es wolle. Ich bekomme immer was ich will. Besser du vergisst das nicht. Gewöhn dich an den Gedanken und du wirst es sehr viel einfacher haben. Wehre dich, und es wird nur schmerzhafter für dich. Das Endergebnis bleibt das Gleiche. So oder so, wirst du mir eines Tages mit Leib und Seele gehören.“

„Hohe Ziele“, höhnte ich. „Aber du hast das Herz vergessen. Heißt es nicht mit Leib, Herz und Seele?“

Sein Blick war ohne Gefühl als er mit Gleichgültigkeit in der Stimme erwiderte: „Ich bin nicht an deinem Herzen interessiert, Sophia. Es hat keinen Wert für einen Mann wie mich.“

Seine Worte machten mir Angst. Wenn er mein Herz nicht wollte, dann würde er Gewalt anwenden können um sein Ziel zu erreichen. Ein kleiner Teil von mir hatte gehofft, diesen Mann erweichen zu können. Ihn vielleicht dazu zu bringen, mich gehen zu lassen. Gewissen zu zeigen.

Was hast du erwartet, du naive Kuh, schimpfte ich mit mir selbst. Er ist der Foltermeister vom Teufel persönlich. Dieser Mann hat weder Herz noch Seele. Da ist nichts, was man erweichen kann. Und Gewissen? Ein Mann für den Folter und Mord Beruf sind, kann kein Gewissen haben!

Tony hatte meine Handgelenke ergriffen und war in Begriff, mich wieder zu fesseln.

„Nein! Bitte!“, flehte ich.

„Sorry, Kleine. Kann nicht riskieren, dass du hier im Hotel herum läufst. Sobald wir zuhause sind, wirst du mehr Freiraum haben, das verspreche ich dir. Du solltest jetzt schlafen. Ich muss noch einmal raus, und ich weiß nicht, wann ich zurück sein werde.“

Er griff nach dem Knebel. Ich schüttelte den Kopf. Dann kam mir in den Sinn, dass dies meine letzte Chance sein könnte, um Hilfe zu schreien. Ich öffnete den Mund um zu schreien, doch mein Schrei wurde sofort erstickt, als er die Gelegenheit nutzte, mir den Knebel in den Mund zu schieben. Ich warf ihm einen wütenden Blick zu. Wenn Blicke töten könnten, wäre der Mistkerl jetzt tot.

„Sorry Sweetheart, aber es muss sein. Die Räume hier sind nicht schallsicher.“

Er beugte sich über mich und küsste meine Stirn. Dann erhob er sich und griff nach einer Lederjacke, die über einem Stuhl hing. Er schlüpfte rasch hinein, dann verschwand er aus dem Raum. Ich blieb mit klopfendem Herzen zurück. Ich war allein. Gefesselt. Geknebelt. Hilflos. Was, wenn Tony etwas passierte und er nie zurück kam? Wie lange, bis jemand mich hier finden würde?

Du kannst vier Tage ohne Trinken auskommen, sagte meine innere Stimme. Bis dahin kommt bestimmt jemand. Zimmermädchen oder wer auch immer. Wenn Tony nicht zurückkommt, bist du frei.

Tony

Ich wünschte, ich hätte mein Mädchen schon wo sie hin gehörte. In meinem kleinen Reich. Dort würde sie weder weglaufen, noch um Hilfe rufen können. Und ich hasste es, sie ans Bett fesseln zu müssen. Nicht, dass ich generell etwas dagegen hätte, doch alles mit Grund und Ziel. Sie einfach zu fesseln, weil ich keine anderen Möglichkeit hatte, missfiel mir. Gott sei Dank würden wir bald abreisen. Ich konnte New York ohnehin nicht leiden, und dieser Alfredo war ein Bastard. Ich wusste, warum der Boss mit ihm Geschäfte machte, doch ich wünschte, wir müssten uns nicht mit diesem Wichser abgeben. Gott, war ich froh, dass ich nicht Mafia Boss war. Ich hatte keine Geduld für solche Spiele. Ich würde sie wahrscheinlich alle binnen Wochen ausradieren, oder selbst beim Versuch sterben. Diplomatie war nicht gerade eine Stärke von mir. Genau genommen hatte ich eigentlich nur eine Stärke. Die Fähigkeit, meine Gefühle vollkommen auszuschalten. Wir alle mussten das mehr oder weniger, doch niemand war so gut darin wie ich. Wenn ich jemanden folterte, dann war er keine Person mehr in meinen Augen. Er war eine leere Leinwand auf der ich meine Kunst verewigte. Folter war eine Kunst. Jedenfalls sollte es eine Kunst sein. Ich verachtete Stümper, die nicht wussten wie man es richtig tat. Wie man dem Opfer größtmögliche Schmerzen zufügte und dabei so lange wie möglich am Leben erhielt. Ich mochte, was ich tat. Und ich war verdammt gut in meinem Job. Ich konnte mir nicht vorstellen, etwas anderes zu tun. Ich war für dies geboren worden. Oder nicht ganz. Ich war dazu gemacht worden. Der kleine Junge der davon träumte, Pilot zu werden und die Welt zu erkunden, war im Alter von zehn Jahren gestorben und ein neuer Junge war geboren.

„Tu es“, sagte Dad ungeduldig. „Oder willst du eine neue Runde mit Onkel Serge. Diesmal kommt er nicht allein. Er hat drei Freunde dabei. Stell dir vor. Vier Kerle, die dir zeigen was du für eine Pussy bist.“

Ich zitterte. All die Jahre des Missbrauchs, und ich hatte mich doch nie daran gewöhnen können. Es tat noch immer genauso weh wie beim ersten Mal und ich war nicht in der Lage, abzustumpfen. Ich wollte lieber sterben, als weiter so zu leben. Doch tun, was Dad von mir verlangte? Ich spürte bittere Galle hochsteigen, als ich mich zwang, den Welpen anzusehen, den Dad beim Genick hielt. Braune Knopfaugen schauten mich vertrauensselig an. Ich wollte nicht. Ich wollte dies nicht. Doch es war der Welpe oder ich. Tränen rannen über meine Wangen.

„Wenn ... wenn ich es tun, dann wird Onkel Serge mich nie ... nie wieder ...?“

„Nie wieder, Anthony. Solange du tust was ich sage, wird niemand dich jemals wieder anfassen. Nicht Onkel Serge, und auch kein anderer.“

Ich nickte unter Tränen, als ich das Messer entgegen nahm, welches Dad mir entgegen hielt.

Sorry. Tut mir so Leid, Kleiner.

Dann setzte ich das Messer an.

Den Welpen zu töten war nur ein harmloser Anfang gewesen, verglichen mit dem, was Dad mich später tun ließ. Doch es war der Wendepunkt in meinem Leben gewesen. Anthony starb. Tony wurde geboren.

Break for Me

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