Читать книгу Der Würger - Melody Walker - Страница 4

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Mit quietschenden Reifen hielt der Streifenwagen von Detective Boil und Stabel vor dem Grundstück Nummer 14 der Rosewood Street.

Beide hatten keine Ahnung was sie hier erwarten würde.

Per Funk kam die Durchsage, dass ein Nachbar Hilferufe vernommen habe und er davon ausgehe, dass bei seiner Nachbarin eingebrochen wurde.

Während Boil schon seit über 20 Jahren bei der Polizei war, kam Stabel gerade erst von der Polizeischule.

Er hatte bislang noch nicht viel Erfahrung gesammelt und somit war dies für ihn der erste Fall, bei dem man unter Umständen auf den Täter hätte treffen können.

Innerlich zitterte er, doch er bemühte sich nichts anmerken zu lassen.

Doch Boil war nicht dumm, er hatte schon viele Neulinge in den harten Polizeialltag eingeführt.

„Los Stabel! Jetzt machen sie sich mal nicht in die Hosen! Da drin ist eine junge Frau, die unsere Hilfe benötigt!“, schnauzte er ihn von der Seite an.

Stabel nickte unsicher, doch das war Boil entgangen.

Er war bereits aus dem Auto gesprungen und hatte seine Waffe aus dem Halfter genommen.

Als Stabel ausstieg, hörte er noch das Klicken der Glock. Er wusste dass es erst werden würde, wenn Boil bereits hier seine Waffe entsicherte.

„Dann passe mal gut auf mein Junge! Du bleibst dicht hinter mir und gibst mir Deckung! Ich gehe vorne weg und jetzt hol verdammt nochmal deine Waffe raus und vergiss nicht sie zu entsichern! Das hier ist ein Einsatz und keine Übung!“, schrie leicht genervt.

Ohne ihn weiter zu beachten, zog Boil seine Taschenlampe heraus und knipste sie an. Er drehte sich noch ein letztes Mal um, um auch sicher zustellen, dass sein Neuer seinen Anweisungen gefolgt war, dann ging er los.

Noch immer schien alles still. Lediglich ein paar Fenster waren nun hell erleuchtet. Natürlich wollte niemand etwas verpassen, schließlich erlebte man nicht jeden Tag einen Polizeieinsatz.

Knarrend öffnete Boil das Gartentürchen. Auf dem Grundstück war es dunkel. Der Mond hatte sich verzogen und die Taschenlampe erhellte auch nur einen gewissen Radius.

Noch bevor er sich auf den Weg zur Tür machen konnte, sah er aus dem Augenwinkel, wie eine dunkle Gestalt an ihnen vorbeihuschte.

„Achtung Stabel, Verdächtiger flieht! Los nehmen sie die Verfolgung auf und lassen sie den Kerl ja nicht entkommen!“, befahl er barsch.

Wie von Sinnen rannte sein Kollege los. Zufrieden sah er ihm nach. Er war zwar erfahren und hatte schon den ein oder anderen Ganoven eingefangen, doch mittlerweile hatte er gesundheitliche Probleme, die ihm nicht mehr so viel Spielraum ließen.

Doch es gab hier noch genügend zu tun, schließlich gab es eine junge Frau, die um Hilfe gerufen hatte.

Auch wenn er nicht sicher sein konnte, ob er alleine am Tatort war, ging er nun schneller.

Er machte sich gar nicht erst die Mühe an der Türe zu klingeln, sondern ging gleich zur Balkontüre.

Noch immer stand diese offen. „Hier spricht die Polizei! Emily Candis sind sie zu Hause?“, fragte Boil fast schreiend.

Doch es kam keine Antwort. Vorsichtig ging er durch die Türe und betrat das Wohnzimmer.

Während er mit dem Lichtstrahl alles ableuchtete, vielen ihm ein Paar Männerschuhe auf, welche unordentlich neben der Türe lagen.

Doch außer ihnen, befand sich hier nichts verdächtiges.

„Emily, sind sie hier?“, fragte er erneut.

Doch wie schon zuvor blieb seine Frage unbeantwortet.

Langsam ging er in den Flur. Erst leuchtete er nach links, doch da war nichts, außer zwei verschlossene Türen. Dann viel sein Lichtkegel nach rechts, mitten auf den Blut getränkten Boden und eine leblose Gestalt.

Hastig schritt er voran. Die Waffe noch immer schussbereit.

Als er vor ihr stand, war ihm sofort klar, dass er nicht mehr den Puls fühlen musste. Diese Frau war eindeutig tot.

Eine derart schlimm entstellte Leiche hatte er selten gesehen. Hätte sie nicht ein Nachthemd getragen, wäre er sich nicht sicher gewesen, ob dies ein Mann oder eine Frau war.

Noch immer entsetzt von soviel Brutalität, griff er zum Funkgerät.

„Zentrale bitte kommen!“

„Ich höre Detective Boil.“, antwortete eine nette Frauenstimme.

„Ich habe hier eine Leiche. Brauchen unbedingt Verstärkung. Detective Stabel verfolgt den Verdächtigen, ich bleibe hier im Haus und sehe mich um.“

„Haben verstanden. Verstärkung ist unterwegs.“

Erleichtert ging Boil weiter.

Die Wohnungstüre stand offen und hinaus führten blutige Schritte.

Doch bevor er ihnen folgte, warf er noch einmal einen Blick ins nächste Zimmer. Hier befand sich das Schlafzimmer.

Scheinbar hatte er die Frau beim Schlafen überrascht, denn das Bett war ein heilen durcheinander.

Doch dies war nun nicht so wichtig.

Gespannt schritt er hinaus in den Flur.

Vorhin waren ihm zwei Klingelschilder aufgefallen, neben dem Gartentürchen.

War da etwa noch eine verletzte Person?

Angespannt ging er hinaus.

Seine Taschenlampe spiegelte sich auf den weißen Fliesen. Seine Schritte waren deutlich zu hören und doch kam keine Reaktion.

„Hier ist die Polizei! Ist hier noch jemand?“, fragte Boil gespannt.

Aber wieder einmal war seine Mühe vergeblich.

Langsam schritt er die Treppe empor.

Oben angekommen suchte er den breiten Flur ab und erblickte eine zweite übel zu gerichtete Leiche.

Der Kleidung nach, handelte es sich hierbei um eine ältere Frau.

Auch ihr Kopf war bis zur Unkenntlichkeit bearbeitet worden und nun sah er auch die Tatwaffe, einen Hammer.

Die alte Dame war kurz vor ihrer Wohnungstüre erschlagen worden.

Scheinbar hatte sie von den Geschehnissen etwas mitbekommen und wollte nur helfen.

Da hier scheinbar kein Täter mehr war, steckte er seine Waffe weg und begann sich den Tatort anzusehen.

Der Würger

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