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Vorwort

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Der im Gegensatz zu den großen russischen Romanautoren bei uns zu wenig bekannte Alexander Sergejewitsch Puschkin (1799–1837) soll als der im literarischen Sinne erste und erstrangige Dichter Russlands dargestellt und gewürdigt werden, er soll aber auch in seiner fast mythischen Überhöhung als Nationaldichter Russlands in Frage gestellt werden.

Der 1. Teil enthält zunächst eine biographische Skizze des Dichters und ergänzt diese durch eine biographische Parallele seines gleichaltrigen deutsch-russischen Dichterkollegen Wilhelm Küchelbecker, um an dessen tragischem Lebenslauf zu verdeutlichen, wie auch Puschkin hätte scheitern können.

Der 2. Teil ist der Schwerpunkt des Buches mit Versübersetzungen des Verfassers von ausgewählten Gedichten Puschkins. Die Bedeutung Puschkins liegt vor allem in seiner Lyrik. Das ist wohl der Hauptgrund, weswegen Puschkin außerhalb des russischen Sprachraums nicht angemessen gewürdigt wird. Zwar entstehen auch bei der Übersetzung von Prosatexten Verluste und Verfälschungen. Diese lassen sich aber leichter ausgleichen als bei Gedichten, die in Reim und Rhythmus gebunden sind. Das gilt besonders für Puschkins Gedichte, deren eigentümlicher Reiz in der Leichtigkeit von Vers und Reim liegt. Der Verfasser hofft, mit seinen Versübersetzungen diesen Reiz hörbar zu machen. Jedem Gedicht sind zumeist zwei Erläuterungen beigefügt. In Zum Gedicht werden Entstehung und Bedeutung des Gedichtes erläutert sowie, wenn nötig, die Übersetzung begründet. Die Anmerkungen Thematische Verwandtschaft sollen deutlich machen, wie sehr Puschkins Gedichte mit der Lyrik Europas thematisch verbunden sind oder in einem interkulturellen Bezug stehen.

Der 3. Teil bringt einige, anscheinend noch nie ins Deutsche übersetzte Gedichte Küchelbeckers.

Der 4. Teil behandelt Puschkin als russischen Nationaldichter. Die enorme Hochschätzung Puschkins in Russland wirkt auf uns etwas überzogen. Dichter auf den Altären der nationalen Größe haben aber mit dem Menschen und seinem Werk nicht mehr viel zu tun. Parallelen insbesondere mit Deutschland erlauben Rückschlüsse auf die bis heute politisch wirksamen Befindlichkeiten beider Völker. Dieses Buch will daher gleichsam von Puschkin bis in unsere Tage eine Brücke schlagen und einen Beitrag zu der Frage unserer gesamteuropäischen Kultur leisten.

M. Aden

Herbst 2019

Puschkin

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