Читать книгу Tivaro in Gefahr - Merlin T. Salzburg - Страница 4
Schweinkram
ОглавлениеBrrrrr! Brrrrr! Der Wecker klingelte. Schlaftrunken blickte Tivaro auf den Display und erschrak. Viertel vor acht, und ich muss doch zur Schule. Das schaffe ich ja nie! Doch da fiel ihm plötzlich ein, dass Samstag war. Und ich Idiot stelle mir den Wecker, dachte er verärgert. Müde ließ er sich auf sein Kopfkissen zurücksinken und schlief wieder ein.
»Tivaro, aufstehen! Es ist schon nach zehn.« Elise stand in der Zimmertür. »Um elf musst du den Bus zur Mathe-Nachhilfe bekommen.«
»Und das in den Ferien!«, maulte Tivaro gähnend. »Okay, ich bin ja schon unterwegs.«
»Beeile dich, dann können wir zusammen losgehen«, sagte Elise und stieg die Treppe zum Wohnzimmer hinunter.
Tivaro schlüpfte schnell in seine Sachen und nahm einen Block und sein Mäppchen vom Tisch. Seine Mutter stand am Küchenbuffet und rührte in ihrer Teetasse. Tivaros Schwester Sabrina war schon aus dem Haus zum Klavierunterricht.
»Es gibt übrigens Neuigkeiten, Tivaro.« Elises Stimme klang vergnügt.
»Was denn für Neuigkeiten, Mom?«, wollte Tivaro wissen.
»Du wirst es nicht glauben. Ich war heute früh schon mit Sabrina unterwegs, und da haben wir uns etwas angesehen.«
»Was denn?«, fragte Tivaro etwas gelangweilt.
»Du wirst es nicht erraten«, spannte ihn seine Mutter weiter auf die Folter.
»Mom, was habt ihr euch denn angesehen?«
Tivaros Mutter holte einen kleinen Schlüsselbund aus ihrer Tasche und legte ihn auf den Küchentisch. »Na?«, machte sie auffordernd und nippte an ihrem Tee.
»Was, na? Ein paar Schlüssel halt. Wofür sollen die schon gut sein? Für den Nachhilferaum?«
Elise lachte. »Nein, Tivaro. Dies ist der Schlüssel zu unserem neuen Garten.«
»Das ist ja geil«, freute sich nun auch Tivaro. »Wo ist der denn?«
»Gar nicht weit von hier. Dort wo die anderen Schrebergärten sind. Da war schon die ganze Zeit ein Grundstück frei. Aber es hieß, der Besitzer wollte es nur an kinderreiche Familien verpachten.«
»Wir sind doch bloß zwei«, bemerkte Tivaro.
»Mindestens zwei sollten es auch sein. Außerdem kennt der Besitzer den Roland. Und da waren wir uns schnell einig.«
»Schön, wenn man gute Beziehungen zu seinem eigenen Vater hat«, grinste Tivaro. »Und ist das nun mein Schlüssel?«
»Ich lasse gleich vor der Arbeit welche für uns alle nachmachen«, sagte Elise. »Und weißt du was?«, fügte sie hinzu. »Unser Garten ist wirklich sehr groß.«
»Können wir da auch grillen?«, fragte Tivaro.
»Aber sicher!«, sagte Elise. »Und Gemüse pflanzen und in der Sonne liegen. Es sind einige Bäume auf dem Grundstück, sodass es auch immer genug Schatten gibt.«
»Gibt’s auch eine Wiese? Ich meine einen Platz ohne Bäume oder Büsche, wo man vielleicht Fußball spielen kann oder so?«, fragte Tivaro.
»Ich denke schon, soweit ich das bis jetzt beurteilen kann. Ich weiß nur nicht, ob es auch erlaubt ist«, meinte die Mutter.
»Wieso sollte das nicht erlaubt sein. Es ist doch unser Garten!« sagte Tivaro bestimmt.
»Wir haben aber auch Gartennachbarn, auf die man vielleicht Rücksicht nehmen muss«, wandte Elise ein. »Außerdem will Sabrina Erdbeeren pflanzen, und ...«
»Ja sicher«, unterbrach Tivaro. »Aber dafür ist es ja dieses Jahr wohl leider schon zu spät.« Tivaro hatte sein Honigbrot aufgegessen.
»Wir müssen jetzt los«, drängte Elise.
»Blöde Nachhilfe! Ich würde mir viel lieber gleich den Garten ansehen.«
»Dazu ist auch Morgen noch genug Zeit«, entschied die Mutter. »So, und nun mach schnell, Tivaro. Sonst kommst du noch zu spät.«
Tivaro verabschiedete sich an der Tür und machte sich auf den Weg zur Bushaltestelle, während Elise die Garage öffnete, in der ihr roter Fiat stand.
Obwohl Ferien waren, fanden die Nachhilfestunden in einem Raum seiner Schule statt. Der Nachhilferaum befand sich in einem kleinen flachen Gebäude neben der Turnhalle. Noch bevor Tivaro die Tür öffnete, hätte er sich am liebsten umgedreht und wäre wieder nach Hause gefahren. Doch es war schon zu spät.
»Da ist ja mein Lieblingsschüler Tivaro!« hörte er hinter sich plötzlich eine wohlbekannte Stimme.
Oh nein!, durchfuhr es den Jungen. Was sucht die denn hier? » Wohnen Sie hier vielleicht, Frau Korner?«, murmelte Tivaro leise.
»Für dich immer noch Miss!« Auf ihrem Gesicht hatte die Lehrerin die übliche Überdosis Schminke verteilt.
»Wie toll, dass ich sie als Vertretung habe!«, seufzte Tivaro und setzte ein etwas schiefes Lächeln auf. »Ich wusste gar nicht, dass Sie auch Mathe unterrichten.«
»Schön, dass du dich so freust«, entgegnete die dicke Lehrerin und schob Tivaro in den Nachhilferaum. »Setz dich irgendwo vorne hin, dann können wir gleich anfangen.« Sie nahm ein Stück Kreide und schrieb dann an die Tafel: »Present Perfect Progressive – Past Progressive«.
»Äh, entschuldigen Sie, Frau Korner. Aber das hier ist doch kein Mathe«, stellte Tivaro fest.
»Mathematik?« Miss Körner lächelte spöttisch. »Nein, Tivaro. Wir machen heute Englisch. Englisch ist doch auch viel wichtiger für dich.« Sie reichte Tivaro einen Stapel Blätter. »Hier sind alle Lektionen für die Nachhilfestunden in den Ferien. Wenn du zu Hause fleißig übst, brauchen wir samstags nur noch Tests machen.«
Tivaro seufzte und blickte missmutig auf die vielen Arbeitsblätter.
»Auf dem ersten Übungsblatt geht es um die Verlaufsformen der ‚regular verbs’. Lies dir die Tabellen gut durch. Danach sehen wir weiter.«
»Wie lange vertreten Sie denn Frau Schneider?« fragte Tivaro beiläufig.
»Bis die Ferien zu Ende sind«, gab Miss Körner zurück.
Na, das konnte heiter werden!, stöhnte Tivaro innerlich. »Und wann machen wir dann Mathe?«, wollte er nun wissen.
»Wir machen überhaupt kein Mathe, Tivaro. Ich bin Lehrerin für Englisch und wir machen Englisch, Englisch, Englisch!« Miss Körner klimperte nervös mit den Augenwimpern. Dann wandte sie sich zur Tür. »Ich muss mal eben kurz telefonieren, während du die Tabellen durchgehst.«
Tivaro kannte das schon. Entweder führte sie Endlosgespräche mit ihren Freundinnen oder sie genehmigte sich eine ihrer kleinen Zwischenmahlzeiten. Ja, stopf dich ruhig voll!, dachte Tivaro und beugte sich widerwillig über das Übungsblatt. Es dauerte gut zwanzig Minuten, bis Miss Körner wieder in den Raum zurückkehrte.
»Da bin ich schon wieder«, sagte sie kauend. »Ach, ich liebe diese Fleischbällchen«, schwärmte sie.
Selber Fleischbällchen, dachte Tivaro angewidert.
»Hast du denn kein Pausenbrot dabei?«, fragte Miss Körner.
»Für eine Stunde?«, wunderte sich Tivaro.
»Egal«, entschied die Lehrerin und steckte das Handy in ihre Handtasche. »Tja, Akku leer«, erläuterte sie kurz, leckte sich über den Daumen und schritt dann wieder an die Tafel. »Jetzt üben wir noch ein paar Beispielsätze, und in einer Viertelstunde ist auch schon wieder Schluss für heute. So wird das die nächsten sechs Wochen gehen. Ich bin sicher, wir zwei werden noch viel Spaß miteinander haben.«
Nach dem Unterricht machte Tivaro sich schleunigst auf den Heimweg, denn um eins wollte Otto da sein. Tivaro kam gegen halb eins zuhause an, als gerade das Telefon klingelte. Es war Otto. »Ich fahre jetzt los zu euch«, kündigte er sich an.
»Ja, bis gleich«, freute sich Tivaro und legte den Hörer wieder auf.
Sabrina kam in die Diele gehüpft. »Wer war denn dran?«, fragte sie neugierig.
»Das war Otto. Der fährt jetzt los.«
»Aha«, machte Sabrina nur.
»Otto bleibt auch über Nacht«, ließ Tivaro wissen.
»Also, ich finde den Otto ganz nett«, bekannte Sabrina. »Wollen wir dann auch Kniffel oder Mensch-Ärgere-Dich-Nicht spielen?«
»Du spielst mal besser mit deinen Freundinnen. Der Otto kommt heute nur mich besuchen. Mich ganz allein«, betonte Tivaro. »Männertreffen, kapiert?«
»Ach übrigens, ich war heute Morgen schon in unserem neuen Garten«, fiel Sabrina plötzlich ein.
»Im Garten«, äffte Tivaro seine Schwester nach. »Und? Erdbeeren gesät?«, fragte er scheinheilig.
»Nö, noch nicht, aber unser Garten ist ganz schön groß«, schwärmte Sabrina.
»Wie groß ist er denn so?«, wollte Tivaro wissen.
»Groß genug für alles. Federball oder Tischtennis oder ...«
»Basketball oder Fußball«, ergänzte Tivaro entzückt.
»Und es gibt auch einen Brunnen und eine coole Hütte. Die hat sogar Beleuchtung.«
»Wasser und Strom – wie geil!«, freute sich Tivaro.
»Und ich darf da auch Teeparties veranstalten«, bemerkte Sabrina.
»Super!«, sagte Tivaro ironisch. Ihm gefiel es gar nicht, dass seine jüngere Schwester so viel mit dem neuen Garten zu tun haben wollte.
»Und den Otto lade ich dann auch ein.« Sabrina lächelte vergnügt.
»Ja, geht’s noch? Jetzt mal nur so unter uns, Schwesterchen. Magst du den Otto vielleicht?«, wollte Tivaro wissen.
»Nun ja, nett ist er schon«, fand Sabrina.
»Findest du ihn jetzt einfach nur ‚nett’?«, bohrte Tivaro weiter.
Sabrina wurde rot. »Das geht dich gar nichts an!«, entschied sie.
»Tja, ich wusste es doch!« frohlockte Tivaro. »Und ich weiß auch schon genau was du willst. Du willst, dass ich den Otto mit dir zusammenbringe, oder dass ich ihn frage, ob er dich auch ‚mag’ und so. Nee, das läuft nicht.« Tivaro machte eine ablehnende Handbewegung. Dann fügte er hinzu: »Außerdem ist Otto zwei Jahre älter als du.«
»Na und, die Frau des Hausmeisters aus unserer Schule ist sogar zehn Jahre jünger als ihr Mann«, entgegnete Sabrina. Als sie gerade ihren Satz beendet hatte, klingelte es an der Haustür. Otto trat ein.
»Hi, Otto!«, riefen Tivaro und Sabrina fast gleichzeitig.
»Hi, Sabrina!« Die beiden konnten sich nur kurz grüßen.
»Na, Kumpel!«, sagte Tivaro und zog Otto sogleich an seiner Schwester vorbei und führte ihn über die Treppe in sein Zimmer.
»Es gibt Neuigkeiten«, sagte Tivaro. Als er die Tür geschlossen hatte, erzählte er seinem Freund von dem Überfall auf die Volksbank und der hohen Belohnung. Dann zeigte er Otto den Steckbrief auf seinem Computerbildschirm.
»Das ist ja spannend, Mann. Und das steht schon im Internet?« fragte Otto interessiert.
»Nein, das Bild kommt von meinem Smartphone. Das habe ich am PC angeschlossen«, sagte Tivaro nicht ganz ohne Stolz und setzte sich auf seinen Computerstuhl.
»Wieso haben die Bankräuber denn ein Taxi genommen?« fragte Otto. »War das ein richtiges Taxi?«
»Gute Frage, Otto«, warf Tivaro ein. »Vielleicht war es ja geklaut? Die Räuber werden damit sicher nicht lange herumfahren. Wahrscheinlich wissen die längst, dass die Polizei nach einem Taxi mit zwei Männern sucht.«
»Schade, dass nicht gestern schon schulfrei war. Dann wären wir vielleicht zur rechten Zeit am richtigen Ort gewesen. Oder wie das heißt«, fügte Otto hinzu.
»Ja, wir zwei wären ein gutes Team gewesen«, pflichtete Tivaro ihm bei. »Wir auf Verbrecherjagd!« Dann stand Tivaro auf und ging zur Tür. »Ich habe die DVD schon eingelegt. Der dritte Teil von Fluch der Karibik läuft gut zweieinhalb Stunden lang.«
»Wie geil! Ist FSK 14, nicht?«, fragte Otto beiläufig.
»Ja«, bestätigte Tivaro. »FSK 14. Was ist?«
»Du weißt aber, dass ich zwöllf bin«, meinte Otto.
»Zwinge ich dich denn, den Film bei mir zu sehen?«, fragte Tivaro listig. »Den guckst du doch sicher ganz freiwillig, und FSK ist doch freiwillige Selbstkontrolle. Das heißt, du kontrollierst selbst, ob du den Film nun sehen willst oder nicht, stimmt’s?«
»Du hast ja Recht«, gab Otto zu. »Ich habe übrigens was zum Knabbern mitgebracht.« Aus seinem Rucksack kramte er zwei Tüten Paprikachips und ein Paket Schoko-Linsen hervor.
»Und zu Trinken haben wir auch noch Cola in meiner Kiste«, fügte Tivaro hinzu.
Im Wohnzimmer lümmelte Sabrina auf dem Sofa und sah sich wieder den Schwammkopf an.
»Geh doch in dein Zimmer Teletubbies gucken!«, schlug Tivaro nicht sehr freundlich vor. »Otto und ich sehen uns jetzt was richtig Starkes an. Was für echte Kerle. FSK ab 16, stimmt’s Otto?«
Otto nickte nur irgendwie bestätigend. »Glaub’ schon«, sagte er einfach.
»Das sage ich Mama, wenn sie wieder da ist«, rief Sabrina.
»Ja, komm du nur in unseren neuen Garten, du Petze! Da haben nämlich nur ich und meine Freunde Platz. Und deine Teeparties kannst du sowieso vergessen«, drohte Tivaro ernst.
Sabrina setzte ein finsteres Gesicht auf und verschwand in ihrem Mädchenzimmer.
»Oh, jetzt schmollt Sie.« Tivaro verzog scheinbar traurig sein Gesicht. »Die sind wir erstmal los«, freute er sich dann, warf sich auf das Sofa und bot Otto den Platz in der Ecke ihm gegenüber an.
»Setz dich doch!« Tivaro griff in eine Getränkekiste, die neben dem Sofa stand und angelte zwei Flaschen Cola heraus. »Hier!«, sagte er und reichte Otto eine davon. Der hatte es sich bereits in der Ecke bequem gemacht.
»Erzähl doch, von was für einem Garten redet Sabrina da?«, fragte Otto.
»Ach, das erkläre ich dir später«, lenkte Tivaro ab. »Hat doch Zeit. Du bist ja noch lange hier.«
»Dann mal Film ab!«, orderte Otto vorfreudig.
Tivaro nahm die Fernbedienung vom Tisch und richtete sie auf den großen, breiten Bildschirm. »Läuft!«, bestätigte er und sogleich startete der Film.
Als Elise vom Tutti-Frutti zurückkehrte, war der Film bereits zu Ende. Doch die Jungen saßen noch immer auf der Wohnzimmercouch und spielten über die Konsole Fußball gegeneinander.
»Hallo, Otto!«, begrüßte Elise den Gast freundlich und nickte auch Tivaro zu. »Was habt ihr Jungs denn heute Nachmittag Schönes gemacht. Nur Spielekonsole? Nicht vielleicht Tischtennis im Keller?« Etwas Hoffnung schwang in ihrer Stimme mit.
»Wir haben ferngesehen«, erzählte Tivaro.
»Immer nur rumsitzen und glotzen ist doch nichts«, meinte Elise sanft. »Tischtennis macht euch doch auch Spaß. Oder Darts«, schlug sie vor.
Tivaros Gesicht hellte sich auf. »Ja, dann lasst und jetzt Darts spielen. Die ganze Familie mit Otto.« Tivaro hatte wirklich plötzlich Lust dazu.
Die Dartscheibe hing draußen auf der Terrasse an einer hohen Holzwand, die die Terrasse vom Nachbargrundstück abschirmte. Es wurde ein ausgelassener fröhlicher Spätnachmittag, auch wenn Tivaro und Sabrina sich hin und wieder prüfende Blicke zuwarfen. Elise brachte um halb Sieben Käsetoasts mit Ananas und Schinken, und alle setzten sich hungrig zum Essen an einen Tisch, der draußen stand. Plötzlich konnte Sabrina nicht mehr an sich halten: »Die beiden haben sich heute Schweinkram angeguckt«, rief sie in die Runde und rückte mit ihrem Korbstuhl etwas näher an Elise heran.
»Mom, glaub das bloß nicht!«, ereiferte sich Tivaro und prustete los vor Lachen. »Schweinkram!«, wiederholte er.
»Wir haben Fluch der Karibik gesehen. Ehrlich, Frau Kirchner«, gab Otto zu.
»Fluch der Karibik. Soso. Den letzten Teil?«
»Ja, Mom«, bestätigte Tivaro.
»Der war gut, nicht?«, strahlte Elise plötzlich. »Ich weiß, den habe ich nämlich mit Roland schon vor zwei Monaten im Kino gesehen.«
»Der ist zwar erst ab zwölf ...«, informierte Otto brav.
»Na und?«, sagte Elise. »Du bist ja bald zwölf. Und der Film war doch cool. Also ich fand den Film wirklich klasse und für euch durchaus altersgerecht. Auch wenn ich nichts von euren Plänen wusste, nicht wahr, Tivaro?« Dabei blickte sie ihren Sohn leicht tadelnd an.
»Ja. War echt ein geiler Film«, nickte Tivaro dankbar. Dann wandte sich Elise ihrer Tochter Sabrina zu, die nur schweigend dasaß. »Es stimmt also nicht, was du gedacht hast, Sabrina. Die Jungs haben sich nur einen Abenteuerfilm angesehen. Nichts Schlimmes also. Nicht mal so schlimm wie so mancher Harry Potter-Film.«
Tivaro und Otto waren froh, dass Elise keinen Zirkus aus dem heimlichen Fernsehnachmittag machte.
»Elise ist echt großzügig«, stellte Otto bewundernd fest. »Mhm«, machte Tivaro und nickte.
Später abends, als sie schon in ihren Betten lagen, erzählte Tivaro Otto noch von dem Garten, den sie gepachtet hatten. Tivaro meinte, dass er wohl ausreichend groß zum Fußballspielen sei, und dass es eine große Hütte gäbe, die sogar Licht hätte. Gleich am nächsten Morgen wollten sie den Garten besichtigen. Über den Bankraub in Bonames redeten sie nicht mehr.