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ОглавлениеDer Exodus
Und es geschah im hohen Norden Europas, dort wo die Winter kalt und die Sommer kurz sind, dort, wo man bei sternenklarer Nacht die alten Götter noch über Polarlichter nach Asgard, ihrer himmlischen Wohnstatt, wandeln sehen konnte, wo Trolle, Wolpertinger und Gartenzwerge nebst Rotkäppchen und dem bösen Finanzamt noch immer ihr Unwesen treiben. Odin, der Mächtigste und Herrscher über die germanischen Götter hatte sein Reich unter Kontrolle. Alle Götter, ja selbst der mächtige Thor kuschten vor dem Alten. Für den Menschen schienen all die Götter allmächtig zu sein, ähnlich wie heute Politiker und M. Die Menschen brachten den Göttern Opfer dar, aber die Götter mussten ihrem Chef Odin einiges davon abdrücken. Der musste schließlich auch von irgendwas leben. Er behauptete zwar, alle Mittel würden für die Instandhaltung Asgards ausgegeben, aber so mancher Gott zweifelte daran und einige von ihnen hatten sich heimlich einen guten Batzen beiseite geschafft. Quasi als Notopfer. Aber Odin war auf der Hut. Wenn er einen erwischte, war der seine Schwarzopfer los und bekam richtig was auf die Mütze. Eigentlich alles wie im richtigen Leben im heutigen Germanien. Aber es brodelte unter den Göttern. Den Aufstand aber wagten sie nicht und der Versuch eine Gewerkschaft der Opferzahlenden zu gründen brachte auch nicht viel. Doch dann geschah es, dass Odin nach 60 Jahren zum ersten mal wieder die Hauptstadt der germanischen Götter verlassen musste. Er hatte dringende Angelegenheiten in eigener Sache in Walhalla zu erledigen, dem Ort, wo die im Kampf gefallenen germanischen Krieger hausten. Er wollte ihnen die Ehre erweisen. Opfer waren von ihnen zwar keine mehr zu erwarten, aber man musste sie irgendwie bei der Stange halten. Auch Odin wusste nicht alles, und wer konnte schon sagen, ob man sie nicht noch einmal gebrauchen könnte. Auf die Germanen war doch immer Verlass dachte er bei sich. 60 Jahre hatte er die Hoffnung auf Neuzugänge in Walhalla jedes Jahr vor sich hergeschoben. Aber dann kam in Germanien jemand auf die Idee, mangels Krieg in der Region, Kämpfer an den Arsch der Welt zu schicken. Die Reise nach Walhalla hätte er mal lieber nicht gemacht.
Zur gleichen Zeit rauften sich die Götter in Asgard zusammen. Einen Aufstand konnten sie nicht riskieren, aber abhauen konnten sie. Freyja, eine von ihnen hatte gerüchteweise gehört, dass es ganz weit im Süden, in Hellas alles anders war. Dort war es sonnig und warm, die Götter lebten auf einem Berg namens Olympos, soffen und frönten der Liebe ungehemmt und hemmungslos. Mischten sich auch schon mal mit den Erdenmenschen und Krieg ging ihnen allmählich auch auf den Geist. Der Chef, ein gewisser Zeus herrschte zwar ähnlich wie der eigene Alte, aber die ganze Sache ging eher fröhlich ab. Opferabgaben gab es keine, weil das Leben der Götter auch auf die Menschen abgefärbt hatte. Die brachten den Göttern keine Opfer mehr dar, und ohne Opfer auch keine Opferabgaben. Ein Paradies also für die germanischen Götter. Sie nutzten die Abwesenheit des Alten aus, packten ihre Schwarzopfer zusammen und hauten ab Richtung Hellas. Unterwegs schlossen sich ihnen noch ein paar keltische Götter aus dem Raume Wien an sowie ein slawischer Gott, der irgendwie dazwischen geraten war.
Die griechischen Götter waren gar nicht so überrascht, die germanischen Kollegen zu sehen. Zeus, der Chef, hatten schon länger mit ihnen und dem Cashflow gerechnet. In ihrer Intriganz überflügelten die griechischen Götter die germanischen um einiges. Die Germanengötter und die keltischen sowie der eine slawische baten bei Zeus um Asyl. Großzügig wurde das gewährt. Wie Brüder wurden sie behandelt. Es gab aber ein Problem. Für alle, war der Olymp zu klein, und die Nordischen wollten Meerblick. Man war ja nicht umsonst aus der Kälte abgehauen. Zeus erklärte ihnen, wie der Laden läuft und bot ihnen den schönsten Flecken von Hellas als Domizil an. An der südwestlichsten Spitze von Hellas, dort, wo immer die Sonne scheint, wo der Wein in Strömen fließt und sich die Götter in wohl gefallen auf ewig niederlassen könnten. Zeus kicherte in sich hinein. Er hatte den Nordischen verschwiegen, dass die menschlichen Bewohner jener Gegend ziemlich eigenartig sind, und kein normal griechischer Gott Lust hatte dort zu leben. Sie müssten halt nur einen kleinen Obolus für das Land zahlen. Umsonst gibts nicht, meinte Zeus, aber einen Freundschaftspreis unter Göttern sei drin. Die Nordischen hatten keinen blassen Schimmer von solchen Geschäften und wurden prompt von Zeus über den Tisch gezogen. Mit einem Teil der Schwarzopfer der Nordischen Götter war auf dem Olympos Halli Galli für die nächsten Jahrzehnte gesichert, und Die waren glücklich, dass sie ihren neuen Wohnsitz zum Schnäppchen-opfer bekommen hatten. Alle Götter, von denen diese Lektüre handelt leben bis heute an jenem Ort und treiben dort ihr Unwesen mit den Menschen. Wenn ihr Normalsterblichen auf unseren Spuren wandeln wollt, dann kommt doch einfach zu uns. Ihr werdet uns sicher finden. Ein Blick auf die Preislisten langt. Das meinte Zeus mit eigenartig. Was noch zu erwähnen wäre. Alle in der Lektüre genannten Götter und ihre Abenteuer und Geschichten sind authentisch und nicht fiktiv.
Und nicht vergessen, Kreditkarte aufstocken oder direkt cash mitbringen
Thor wünscht schönen Urlaub in Hellas.