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Viennagrad. Die Nordfront


Österreicher sind schon immer ausgewandert. Denken wir nur an die spanischen Habsburger. Was war das Ergebnis ?

Die Hälfte der neuen Welt frisst Würschtl. Blutwürschtl in Venezuela, meinetwegen Meerschweindlwürschtl in Bolivien, aber Würschtl. Ich glaube ja nicht an Legenden oder Verschwörungstheorien, bin aber felsenfest davon überzeugt, die Türken wurden im 16.Jhr. vor Wien nicht geschlagen, die sind freiwillig geflüchtet.

Vor den Wienern.

Hätten sie Wien erobert, die Weltgeschichte müsste neu geschrieben werden.

Spätestens als die Osmanen das erste Mal auf echte Wiener trafen musste ihnen bewusst werden, dass sie dieser Intriganz nichts entgegen zu setzen hatten.

Man stelle sich nur vor.

Eroberung gelungen, die Wiener unterwandern das osmanische Reich. Was wäre wohl das Ergebnis gewesen?

In Konstantinopel, ähhh Istanbul gäbe es heute Käsekrainer mit Kren anstatt Kebab und von Baklawa könnten die Türken nur träumen.

Stellt euch vor, Kaiserschmarren als osmanische Mehlspeis, Nockerln als Beilage zu Schaschlik, Serviettenknödel zu was weiß ich nicht was.

Vor 80 Jahren wanderte der letzte große österreichische Neurotiker nach Deutschland aus und blühende Landschaften hat der ja nun nicht gerade hinterlassen.

Und von solchen Leuten bin ich in Griechenland umzingelt. Ohne Fluchtmöglichkeit.

Damit wären wir auch schon bei meinem Nachbarn Alfons

Liebe Hartz IV Empfänger in Deutschland. Nehmt euch ein Beispiel an Alfons.

Von Beruf Toningenieur, hat er es tatsächlich geschafft, sich trotz einer Villa am Neusiedler See, einer 33 Fuß Jacht im Mittelmeer mit Nothilfe und einem Existenzgründungskredit, den er im hohen Alter von 53 erhielt, eine großzügige Villa mit Pool in feinster Lage in Finikounda zu bauen.

Neidlos muss ich eingestehen,

Alfons lebt sparsam, sehr sparsam und vor allem nationalbewusst. Vollkommen abgeschottet, eingezäunt und gesichert.

Es könnten ja Griechen zu Besuch kommen, die mag er nämlich nicht, Griechenland sowieso nicht. Nur den schönen Ausblick auf die Bucht.

Ja geh heerst, und da er griechische Lebensmittel auch nicht mag baute er seinen alten Wohnanhänger zur rollenden Tiefkühltruhe um mit der er zweimal pro Jahr nach Wien fährt, um sich mit dem Notwendigsten wie Mehl( nur Finies Feinstes) , Eier, Zucker, Käse, Wurst, Fleisch, Nudeln und tiefgekühltem Obst und Gemüse etc.. zu versorgen.

Da hat er dem griechischen Einzelhandel aber ein Schnippchen geschlagen.

List hat manchmal aber auch Tücke.

So begab es sich, dass Alfons sich vor 3 Jahren mit seinem wohl gefüllten Tafelspitz express auf dem Weg nach Griechenland befand.

Wie immer checkte er auf der Fähre Venedig Patras der Minoen Lines ein.

Da unser aller Alfons mal wieder, wie üblich, den Aufpreis für Camping on board sparen wollte (10.-€), der einen Stromanschluss beinhaltet, versteckte er sich listig im Wohnwagen. Normalerweise wartete er, bis die Fähre ablegte, flitzte raus, zapfte sich den Strom illegal und huschte dann nach oben in den wohligen Passagierbereich mit seinen Bars, Pools und Restaurants.

Diesmal jedoch hatte sich Alfons verrechnet.

Seit kurzem wurden alle Laderäume mit Ausnahme Camping on board nach dem Auslaufen versiegelt.

Er suchte verzweifelt nach einem Ausweg und Strom für seine rollende Tiefkühltruhe. Beides stellte sich als unerreichbar heraus.

Es blieb keine Wahl.

Frohen Mutes und im T-Shirt verbrachte Alfons inkognito 2 Tage in jenem Prunkstück ostmärkischer Isolierkunst. Seitdem weiß er eines sicher.

Sein Tafelspitz express hält bei der Isolierung locker 2 Tage bei einer Innentemperatur von – 10 Grad durch und Grippemedikamente aus Österreich hat er ja noch genug auf Lager

Inländer raus

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